Die eigens errichtete achteckige Arenabühne im Ilmpark, ein geschlossener Kessel, lädt ihr Publikum ins Zentrum des Geschehens ein. Alle sitzen mit drin in diesem verdichteten Verona, das zu beengt scheint für den rivalisierenden Ehrgeiz zweier Bürgerhäuser mit ähnlichen Ambitionen. Zu Füßen der Zuschauer, zu ihren Köpfen und um sie herum wird sich die Geschichte entspinnen und ihren Lauf nehmen.
Eine Geschichte zweier verfeindeter Bürgerhäuser, die im beschaulichen Verona um Anerkennung, Macht und die Gunst des Fürsten buhlen. Ein Hass, über Generationen vererbt, über dessen Hintergründe wir nichts erfahren. Der Krieg zwischen beiden Familien frisst halb aus Versehen ihre einzigen Kinder. Binnen kürzester Zeit verliert Verona fast eine ganze Generation: Tybald, Mercutio, Paris, Romeo und Julia.
Ein Stoff, der von pubertärem Wettstreit, von Statusspielen, von Gefühlseruptionen, von ungeschützter erster Liebe und todbringenden Affekten erzählt; eine Geschichte, die ihr tragisches, witziges und träumerisches Potenzial entfaltet. Liebe und Wut haben es eilig.
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Gladiatorenkämpfe waren ein elementarer Bestandteil der römischen Kultur. Ursprünglich Teil des etruskischen Totenkultes, mutierten die Gladiatorenkämpfe unter den Römern zu jenen blutrünstigen Spektakeln, die wesentlich unser Bild von der römischen Antike prägen.
Auch in Carnuntum kämpften Gladiatoren vor bis zu 8.000 Zusehern auf Leben und Tod. Anders als in Kinofilmen dargestellt, waren die Kämpfe nicht immer ein Massengemetzel, sondern Zweikämpfe mit festgelegten Regeln und fixen Waffengattungen. Der Chef der Gladiatorentruppe, die in Carnuntum gegeneinander antritt, ist Dr. Marcus Junkelmann. Ganz nach antiken Vorbildern haben er und seinen Mannen die prächtige Ausrüstung und die ausgefeilte Kampftechnik rekonstruiert. Die Vorführungen lassen so erahnen, wie sich die Zweikämpfe auf Leben und Tod in den römischen Amphitheatern damals wirklich zugetragen haben.
Die Zuseher haben sich auf der (nach antiken Vorbildern rekonstruierten) Tribüne im Amphitheater von Bad Deutsch-Altenburg bequem gemacht und warten gespannt auf den Beginn des Spektakels. Den Auftakt bildet sodann die pompa, der feierliche Einzug der Gladiatoren in die Arena, begleitet von römischer Musik und Tänzerinnen. Vor den kommentierten Schaukämpfen wird nach einer jahrtausende alten Zeremonie die Schutzgöttin Nemesis um ihre Gunst angerufen. Danach erfolgt die Bewaffnung der Gladiatoren. Unter lautem Beifall des Publikums treten nun die einzelnen Kämpfer verschiedener Gattungen gegeneinander an. Musikalisch werden alle Schaukämpfe von einem Cornu-Bläser sowie einem Wasserorgelspieler begleitet. Dabei handelt es sich um die weltweit einzige nach römischem Vorbild rekonstruierte Wasserorgel des 3. Jhs. n. Chr., deren Klang noch tiefer in die Antike eintauchen lässt. Besonders beliebt sind beim Publikum die Kämpfe auf der „Brücke“, einer konstruierten Holzrampe, wo sich ein retiarius mit Dreizack und Netz gegen zwei schwer bewaffnete secutores, bewaffnet mit Schild und Schwert, durchzusetzen hat.
Im Anschluss an die spannenden Kämpfe sorgt die taberna romana hinter der Arena mit kleinen Speisen und erfrischenden Getränken für das leibliche Wohl der Zuseher.
Ergänzend zu den Vorführungen in der Arena bietet die Ausstellung „Gladiatoria Carnuntina“ interessante Blicke hinter die Kulissen der Gladiatorenkämpfe. Die Ausstellung erzählt von Schicksalen zwischen der blutigen Realität in der Arena und einem Leben im Kreis der Familie.
Das Internationale Theaterfestival für junges Publikum hat heuer keine Lust auf Pause: Mit rund 170 Veranstaltungen in 11 Tagen und 43 Produktionen von Theatergruppen aus der ganzen Welt zählt SCHÄXPIR europaweit zu den größten Theaterfestivals seiner Art. An 17 Spielstätten in Linz, Gmunden, Wels und Steyr kommen Stücke professioneller Theatergruppen aus allen Sparten der darstellenden Kunst und für alle Altersgruppen auf die Bühne.
SCHÄXPIR trifft Linz09!
Zur Jubiläumsausgabe tritt das SCHÄXPIR-Festival erstmals als Koproduzent internationaler Theaterprojekte auf. In Koproduktion mit Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas zeigen international renommierte Theatergruppen Stücke über Linzer Themen unter Einbindung von Stadtbewohner(inne)n.
Schwerpunkt internationale Koproduktionen
Neben den bewährten SCHÄXPIR-Uraufführungen der Linzer Theater und den Linz09-Projekten widmet das Festival mit insgesamt 22 Produktionen, die in Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Theaterhäuser entstanden sind, den Koproduktionen heimischer und internationaler Künstler(innen) einen eigenen Schwerpunkt. Unter anderem kommen Koproduktionen aus Frankreich, Dänemark, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden auf die Bühne.
Europapremieren
Ein besonderes Highlight sind drei Produktionen aus dem asiatischen Raum, die bei SCHÄXPIR Europapremiere feiern: Tuida und PlayBst aus Südkorea führen das Publikum in die geheimnisvolle Welt der koreanischen Sagen und Legenden ein, und Samart aus Russland laden zu einer vergnüglichen Version von Hans im Glück in ihr magisches Theaterzelt.
Theaterlust im Freien
Mit einer Fülle von Theaterstücken an ungewöhnlichen Orten widmet das Festival den beim SCHÄXPIR-Publikum beliebten Outdoor-Produktionen einen Schwerpunkt. Unter anderem werden die belgischen Gruppen Kopergietery und Studio ORKA den Botanischen Garten mit zwei bezaubernden Produktionen für Kinder bespielen, und der Vorplatz des Lentos Kunstmuseums wird zur Bühne für ein Straßentheaterspektakel.
Junges, fetziges Theater
In der Jugendschiene sind große Helden-und Romanstoffe zu sehen: Fragen zum Thema Moral und Gewalt unter Jugendlichen wirft A Clockwork Orange in der Inszenierung des jungen schauspielhannover auf, in Clyde und Bonnie der Guerilla Gorillas nehmen sich zwei Jugendliche das große Gangsterpärchen zum Vorbild, und der einbeinige Kapitän Ahab jagt Moby Dick in einer Inszenierung des Mezzanin Theaters. Sechs junge Tänzer(innen) stehen in der außergewöhnlichen Tanztheaterproduktion strange days, indeed des jungen theaters basel auf der Bühne.
Theatererlebnis für die Allerkleinsten
Mit Stücken für Kinder ab 6 Monaten bietet SCHÄXPIR wieder ein besonderes Erlebnis für die allerkleinsten Theaterbesucher und ihre Familien – unter anderem können die Kleinen spielerisch herausfinden, warum ein Ei nicht fliegen kann, wie sich Regen anfühlt und wer dieser Kuckuck ist, der die Dinge immer verschwinden lässt …
Feierstimmung nach dem Theaterbesuch kommt dann bei der SCHÄXPIR-Nightline im OK Offenes Kulturhaus auf: Freches, junges Theater, angesagte Bands und DJ-Lines sorgen jeden Abend für die richtige Festivalstimmung.
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Nach dem unerwarteten Tod ihres 17-jährigen Sohnes Esteban macht sich Manuela in Barcelona auf die Suche nach dessen Vater, der nie erfuhr, dass er ein Kind hatte. Doch bevor sie durch diese Konfrontation möglicherweise mit der Vergangenheit abschließen kann, treten drei Frauen in ihr Leben: Der Transvestit Agrado, die berühmte Schauspielerin Huma Rojo, die von Esteban vergöttert wurde, und die junge, schwangere Nonne Rosa. Manuela, von Beruf Krankenschwester und ehemalige Schauspielerin, kümmert sich um die Frauen, nimmt eine Stelle bei Huma Rojo an, ersetzt deren drogensüchtige Geliebte Nina in dem Stück Endstation Sehnsucht, pflegt die kranke Nonne Rosa. Manuelas Leben scheint neuen Sinn zu erhalten, doch die Konfrontation mit dem Vater ihres Kindes bleibt nicht aus. Nach dem Tod von Rosa kann Manuela ihm endlich von dem gemeinsamen Sohn erzählen. Außerdem erwartet sie eine neue Aufgabe: Sie übernimmt die Verantwortung für den ebenfalls Esteban getauften Sohn Rosas.
Das Wilhelm Tell-Projekt
Am Freitag, dem 4. September 2009, wird Schillers Wilhelm Tell in der Regie von Matthias Brenner im Großen Haus seine Premiere erleben.
Tell, der Mythos des Freiheitskampfs, der Terrorist, der die Gründung der Schweizer Nation überhaupt erst möglich machte, steht dann im Zentrum des Geschehens. Ebenso zentral für dieses Drama ist die Frage nach dem Widerspruch von Freiheit, Nationalismus und Gewalt. Argwöhnisch betrachtet von den Mächtigen, wurde es sowohl im nationalsozialistischen Deutschland wie in der DDR nur äußerst selten gespielt.
Im Oktober folgt Gioacchino Rossinis Bearbeitung dieses Stoffs. Die Premiere der Oper Wilhelm Tell (Guglielmo Tell) findet am 2. Oktober statt. Rossini stellt nicht den Unabhängigkeitskampf der Eidgenossen ins Zentrum seiner Betrachtungen, vielmehr geht es ihm um die Beziehungen der handelnden Personen. Und hiefür komponierte er eine faszinierende Musik; hervorzuheben ist beispielsweise die Arie des Arnold, die dem Sänger wegen ihrer vielen hohen C einiges abverlangt.
Beide Interpretationen des Tell-Stoffs werden auch an Wochenenden gemeinsam angeboten, sodass sich die Reise nach Meiningen doppelt lohnt. „Schillernde Opern“ heißt es ab Oktober, wenn sich unter der Leitung von Operndirektor Dr. Klaus Rak das Ensemble des Meininger Theaters verschiedener Arien und Szenen aus Opern nach Dramen Friedrich Schillers annehmen wird.
Auch Schillers persönlichen Beziehungen zu Meiningen trägt das Programm des Südthüringischen Staatstheaters Rechnung. Die Schwester des Dichters lebte in Meiningen, und er selbst fand nach seiner Vertreibung aus Stuttgart Asyl im zwölf Kilometer entfernten Bauerbach. Dort schrieb er seine Luise Millerin – besser bekannt als Kabale und Liebe – und die ursprüngliche Fassung des Dom Karlos. Diese beiden „Meiningen“-Stücke sind ebenfalls Bestandteil des Spielplans im Schiller-Jahr. Mit dem Dom Karlos gelang es dem Meininger Theater einmal mehr, einen klassischen Stoff für unsere Gegenwart aufzuschließen, ohne ihn zerbrechen zu müssen.
Mit Kabale und Liebe gastieren die Meininger am 10. und 11. November im Shanghai Oriental Center, am 12. und 13. November in Peking.
Aber das Schiller-Jahr wird nicht mit dem 31. Dezember 2009 enden. In Koproduktion mit dem Landestheater Eisenach produziert das Meininger Theater Schillers Bearbeitung des Egmont von Johann Wolfgang von Goethe. Dieses 1804 uraufgeführte Freiheitsdrama wird in der Inszenierung von Rudolf Frey und mit der von Ludwig van Beethoven 1809 für das Wiener Burgtheater komponierten Musik gezeigt. Die Premiere findet am 30. Januar 2010 im Landestheater Eisenach statt. Ab 24. April 2010 ist Egmont dann auch in Meiningen zu sehen.
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Bei der Aufführung sollen sich die Theaterbesucher nach Anweisung des "Alma"-Teams so wie eine Kamera verhalten. Ihr Auge schreibt das Theaterstück, heißt es in den "zehn Geboten für Alma". Jeder Besucher folgt den Schauspielern durch das Post- und Telegrafenamt und sieht sich eine Auswahl der auf allen Stockwerken spielenden Szenen an, die das Leben und Lieben der Künstlermuse umreißen.
Was vielen BesucherInnen des Naturhistorischen Museums verborgen bleibt, ist die Arbeit in den wissenschaftlichen Abteilungen, die allen gezeigten Ausstellungen und auch der permanenten Schausammlung zugrunde liegt. Sehen Sie das Naturhistorische doch mal mit den Augen eines Forschers und erfahren Sie Interessantes aus der Welt der Wissenschaft - bei "Science Goes Public" - Einblicke in die Welt der Wissenschaft! Mit Dr. Karina Grömer.
Ist es ein verzauberndes Märchenstück?
Ist es eine hintergründige Komödie über die Dummheiten des Menschen, wenn er verliebt ist?
Ist es die komischste Parodie, die je die Plagen einer Laientheatertruppe aufs Korn genommen hat?
Fest steht, dass sich der Mensch zum Esel macht, wenn er verliebt ist und dass der größte Esel der ist, der sich in andrer Paare Liebe einmischt. Und dass es auch die Liebe zum Theater sein kann, die einen dumm aussehen lässt.
Gottes Zorn auf die Menschen ist groß, denn sie scheinen vergessen zu haben, dass nicht der Besitz irdischer Güter, sondern allein seine Gnade das ewige Leben bringen kann. Um ein Exempel zu statuieren, soll der Tod sogleich in seinem Namen Jedermann aufsuchen, einen reichen Gutsherren, der die christlichen Werte wie gütige Nächstenliebe und frommen Glauben längst vergessen zu haben scheint.
Jedermann kennt keine Gnade, weder gegenüber seinem armen Nachbarn, noch gegenüber einem seiner Schuldner und dessen Familie. Auch seine eigene Mutter kann ihn trotz flehentlichen Bittens nicht zur Vernunft bringen. Jedermann liebt das Geld und noch mehr liebt er die Vorstellung, sich damit alles leisten zu können, zum Beispiel eine blutjunge Buhlschaft.
Doch an diesem Tag findet die von Jedermann ausgerichtete Tischgesellschaft ein jähes Ende. Der Tod erscheint und kündet Jedermann das Ende seiner Zeit. Voller Panik erbettelt Jedermann eine kleine Galgenfrist, um für seinen letzten Weg vor das göttliche Gericht eine Begleitung zu finden.
Nun muss er aber feststellen, dass all das Oberflächliche, das ihn umgibt, sein Gesell, seine Verwandten und sein Geld, ihm bei dieser schweren Prüfung nicht beistehen will. Verzweifelt trifft Jedermann plötzlich auf eine sehr schwache Gestalt, seine guten Werke.
Gemeinsam mit ihrer Schwester, Glauben, gelingt es ihr Jedermann in letzter Sekunde vor dem Teufel zu bewahren. Jedermann geht als geläuterter Mann von dieser Erde.
Siehe auch: www.jedermann-moedling.at
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