Das Volkstheater wurde im Jahre 1889 von Wiener Bürgern, darunter dem Dramatiker Anzengruber und dem Möbelfabrikanten Thonet, als bürgerliches Gegenstück zum Hofburgtheater gegründet und von den meistbeschäftigten Theaterarchitekten der Zeit, Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, im Stil des Historismus errichtet.
Der prächtige Bau, ursprünglich im Stadterweiterungsgebiet gelegen, ist heute Bestandteil des innerstädtischen Kulturbezirks, in unmittelbarer Nachbarschaft von Natur- und Kunsthistorischem Museum, des Museumsquartiers und des idyllischen Spittelbergs gelegen.
Die Ziele der Gründer blieben in der über hundertjährigen Geschichte des Volkstheaters Leitfaden für die meisten Direktoren. Klassiker in zeitgemäßen Inszenierungen, die Wiener Volksklassiker Raimund und Nestroy und die jeweils zeitgenössische Literatur dominierten die Spielpläne. Nur in wirtschaftlich oder politisch besonders schwierigen Zeiten wich man vom Konzept ab und bot verstärkt leichte Unterhaltung.