"Sieht man eine Frau und einen Mann vor dem Standesbeamten, sollte man sich fragen, wer von beiden des anderen Mörder sein wird."
"Was, wenn ein Mann durch Gedächtnisverlust seine Frau nicht wiedererkennt? Was, wenn sie etwas weiß, was er nicht wissen darf? Und was, wenn er weiß, daß sie weiß, was er nicht wissen darf?
Ein Mann, eine Frau. Ein Spiel mit Masken und ein Spiel mit Wahrheit.
Schmitt konstruiert die Kleinen Eheverbrechen als intelligent kalkulierten Taumel, stets haarscharf an säuberlich gelegten Fallstricken vorbei. Und doch, so böse das neue und alte Spiel scheinen mag, auch die Liebe hat sich daraus nocht nicht verabschiedet. Die Frage ist nur, ob sie am Schluss gewinnt..." (Text zu Kleine Eheverbrechen, Meriadiane, Ammann Verlag, 2006)
Eric Emmanuel Schmitt entwickelte ein zwischen Thriller und Psychodrama changierendes, immer wieder überraschendes, höchst intelligentes und beunruhigendes Theaterstück. Das spannende Beziehungsdrama führt die Zuschauer durch ein Labyrinth menschlicher Abgründe und Täuschungen.
Der französisch-belgische Erfolgsautor Eric Emmanuel Schmitt („Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, „Enigma“) erhielt 2000 den „Grand Prix du théâtre“ der Académie française für sein Gesamtwerk. Seine Stücke wurden in 35 Ländern aufgeführt und in mehrere Sprachen übersetzt.
"Ich habe mich immer gefragt,
zu welchem Genre das Eheleben gehört.
Zur Tragödie oder zur Komödie?
Die einzige Gewißheit, die mir bleibt,
ist, daß es zur Gattung des Dramas gehört..."
(Eric-Emmanuel Schmitt)
Die Produktion "Kleine Eheverbrechen" vereint ein Team von Künstlern, das bereits für zahlreiche Eigenproduktionen des stadtTheaters verantwortlich zeichnete: Anita Ammersfeld , die Leiterin des stadtTheaters und selbst Schauspielerin und Sängerin steht zum ersten Mal seit der Produktion "Heimat Sweet Heimat" wieder auf ihrer Bühne. Auch Hannes Gastinger , der bereits in der Eröffnungsproduktion "Freunde, das Leben ist lebenswert" und in "Cabaret der verlorenen Seelen" mitgewirkt hat, konnte wieder für eine Rolle gewonnen werden. Die Regie übernimmt der beinahe schon zum Hausregisseur avancierte Thomas Schendel, der für das stadtTheater die erfolgreichen Stücke "Babytalk", "Marlene Moves" und "Cabaret der verlorenen Seelen" inszenierte.
Der Drachenbezwinger Siegfried, vermeintlich unverwundbarer Held, der im Besitz des sagenhaften Nibelungenschatzes ist, hält am Burgunderhof König Gunthers um die Hand der Prinzessin Kriemhild an. König Gunther gewährt ihm diese allerdings nur, wenn Siegfried ihm wiederum bei der Werbung um die unbezwingbare, jungfräuliche Brunhild, Königin von Island, beisteht. Siegfried geht den Pakt mit den Burgundern ein: Mittels seiner Tarnkappe bezwingt er Brunhild für Gunther und erhält Kriemhild zur Frau. Doch der Betrug fliegt auf und auf die Tat der Männer folgt die Rache der Frauen: zu Tode gekränkt fordert Brunhild Siegfrieds Tod. Der Burgunder Hagen Tronje, dem Siegfried schon immer ein Dorn im Auge war, ermordet ihn heimtückisch von hinten. Nun schwört Kriemhild ihrerseits Rache und kann nach ihrer Verheiratung mit Etzel, dem König der Hunnen, die Burgunder an dessen Hof locken. Am Ende steht ein Krieg, den kaum einer überleben wird.
Autor und Regisseur Volker Schmidt bearbeitet die Tragödie um Liebe und Hass, Stolz undScham und Neid und Betrug, an deren Spitze gnadenlose Rache und der Tod stehen.
Mit: Wenzel Brücher, Lisa Fuchs, Matthias Hack, Theo Helm, Simon Jaritz, Ferdinand Kopeinig, Maximilian Löwenstein, Manolo Palma, Judith Richter, Agnieszka Wellenger.
Im Oktober 1959 kam der damals 19jährige Parvis Mamnun von Persien nach Europa, um hier Theater zu studieren. Heute, genau fünfzig Jahre später, erzählt er mit viel Humor von seinen heiter-wundersamen Erlebnissen, Irrungen und Verwirrungen bei der Begegnung mit der westlichen Kultur und seiner Aufnahmeprüfung am Reinhardt-Seminar.
In frecher Harmonie lebt der Taxifahrer und Bigamist John nach einem exakten Stundenplan mit zwei Ehefrauen an zwei Adressen, solange, bis ein Unfall alles durcheinander bringt und seine besorgten Gattinnen zwei Polizeistellen um Hilfe bitten. Diese lässt in Gestalt von zwei harmlosen Polizeiinspektoren nicht lange auf sich warten. Mit Hilfe seines Freundes und Nachbarn Stanley führt John sie in ein Labyrinth phantastischer Ausreden und Lügen, in dem sich die harmlosen Ehefrauen Mary und Barbara in Transvestiten und hysterische Nonnen verwandeln, während der wendige John den entsetzten Stanley mal zum Kind, mal zum homosexuellen Verführer umdichtet.
Keinen Ausweg gibt es aus dem Irrgarten, in dem kein Auge trocken und keine Wahrheit übrig bleibt, bis beide Ordnungshüter (und das Publikum) dem Gesetz der Verrücktheit erliegen.
Auf der Flucht vor ihren einkaufswütigen Ehefrauen verbergen sich Helmut, Arno und Joe in dem ehemaligen Heizungskeller eines Einkaufscenters. Der in Vergessenheit geratene Raum wird zu ihrem heimlichen Rückzugsort. Jeden Samstag treffen sie sich, unbemerkt von ihren Frauen, kurz vor Ende des Einkaufsbummels.
Neben Dosenbier, Fernsehen und dem Fachsimpeln über technisches Gerät bestimmen nur Fußball und Fertigpizzen ihre Idylle. Diese wird jedoch empfindlich gestört, als der Brandschutzexperte Willi ihren Hort der Männlichkeit entdeckt und droht, sie zu verraten und ihr Versteck auffliegen zu lassen.
Freitagvormittag im Ministerium.
Ein pflichtbewusster Ministerialsekretär, sonst immer der Erste, kommt zu spät. Dass er wieder einmal bei der Beförderung übersehen
wurde, hat er am Vorabend reichlich begossen. In seiner Rage beschließt er, von nun an tüchtig die Initiative zu ergreifen und verfasst zusammen mit einer Abgeordneten einen äußerst brisanten Bericht über die empörende Sittenlosigkeit in einem gewissen Etablissement namens "Paradies", in dem seine Chefs ihren heimlichen Amouren nachgehen. Daraufhin bricht aber im Ministerium die Hölle aus.
Der Greißler Seiberl, der die Wirtschaftskrise und die erdrückende Konkurrenz von aufstrebenden Konsum-Genossenschaften nicht mehr verkraften kann, versucht seinem Leben ein Ende zu setzen. Da kommt das Kindermädchen Annie in sein Geschäft und bittet in der Stunde der Not ausgerechnet Seiberl um einen Spagat. Annie macht Seiberl wieder Mut, und es kommen auch neue Kunden. Seiberls Geschäft kommt nach einigen humoristischen Wirren wieder in die Höhe und gibt uns mit neuem optimistischen Schwung einiges an Lebensweisheit mit, denn „.....der Doktor Lueger hat ihm einmal die Hand gereicht“.
Dora ist ein junges Mädchen und nicht ganz richtig im Kopf, aber ihre Eltern lieben sie. Sie hat einen Job, kann sich benehmen, ist herzeigbar und stets sauber. Mit Absetzen der jahre-lang eingenommenen ruhig stellenden Medikamente erwacht in Dora allerdings nicht nur eine großer Selbstständigkeitsdrang sondern auch eine naive, ungezügelte, wilde Sexualität, mit der Dora ihre Umgebung vor den Kopf stößt. Noch viel mehr, weil sich ein feiner Herr findet, mit dem sie ihre Sexualität auch ausleben kann. Und weil der es so will, wäscht sie sich auch nicht mehr. Auch ihr Sprechen wandelt sich, sie plappert nicht mehr nur nach. Dora spricht direkt an, was sich ihre Mitmenschen nur zu umschreiben getrauen. Dabei werden die verklemmten Vorstellungen einer Gesellschaft offenbart, in der das Kranke noch natürlicher ist als das Normale. Letztlich ist es aber auch die Geschichte einer Menschwerdung - die Erzählung einer Befreiung aus der Unterdrückung.
Direkt, resolut und eigensinnig agiert Hilde Sochor in der Rolle der pensionierten Schuldirektorin Martha, selbstbewusst und einfühlsam spielt Katharina Scholz-Manker die jüngere Vicky, die immer mehr und immer folgenreichere Entscheidungen für Martha trifft...
Regie und Bühne: Matthias Levèfre
Buch: Lida Winiewicz
Es beginnt eine Odyssee über die Schweiz, Frankreich, Paris nach Amerika, immer auf Durchreise, immer in den Wartesälen des Lebens, vom Tingel-Tangel-Girl zur Hollywood Diva, und zurück in das zerstörte Europa, auf der Suche nach Ihrer großen Liebe. Im Handgepäck das Akkordeon.