Als Ausgangspunkt für diese Arbeit diente dem Wiener Komponisten und Autor Helmut Jasbar Joseph Haydns Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Die Musik greift unter punktuellem Einsatz von Elektronik und computergeneriertem Klang die Sprache auf; verwischend, betonend, übermalend und letztlich verstummend angesichts des Schreckens.
Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker eröffnen das dreizehnte OsterKlang-Festival im Wiener Musikverein mit Luigi Cherubinis eher selten gespielter Messa Solenne in E-Dur und Joseph Haydns Oratorium Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze, einem erstklassigen Programm für das Haydnjahr 2009. Die beiden Komponisten schätzten einander sehr und lernten sich sogar bei einem Wienaufenthalt Cherubinis persönlich kennen, als der damals 73-jährige Haydn dem jüngeren Kollegen ein Autograf mit folgender Widmung schenkte: „In nomine Domini – di me Giuseppe Haydn – padre del celebre Cherubini“.
Unter der Leitung von Georg Leopold singt der Chor des Landestheaters Linz heuer berühmte Chöre aus den Opern des größten italienischen und des größten deutschen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Von Giuseppe Verdi sind Nabucco, I Lombardi alla prima crociata, La forza del destino, von Richard Wagner Tannhäuser, Parsifal und Meistersinger vertreten. Damit nicht genug: Einen Ausbruch ins Komische gibt es mit einem Ausschnitt aus Gaetano Donizettis Don Pasquale. Und der erschütternde Schluss von Francis Poulencs Les dialogues des Carmélites erinnert an ein Meisterwerk der Oper, das nicht zufällig nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Der Solist des Abends, der Bariton Alik Abdukayumov, stellt sich als Wagner-Interpret vor. Durch das Konzert führt Sie Dramaturg Felix Losert.
Aus Wertschätzung des Librettos von Pietro Metastasio verzichtet Haydn durchgängig auf das Secco, denn: "Weil der Text erhaben ist, so habe ich alle Recitative instrumentiert".
Auf dem Programm stehen:
Klaviersonate E-Dur op. 14/1, Klaviersonate G-Dur op. 14/2, Klaviersonate A-Dur op. 101 und Klaviersonate c-Moll op. 111.
Auf dem Programm stehen:
Symphonie C-Dur Nr. 82 Der Bär,
Symphonie g-Moll Nr. 83 Die Henne sowie
Arien von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.
Mozart hat ihn seit seinen Jugendjahren beeindruckt und berührt. Nun leitet der feinsinnige Intellektuelle Stephan Pauly den künstlerischen Bereich der Internationalen Stiftung Mozarteum und ist hiemit auch verantwortlich für das höchst erfolgreiche Salzburger Festival Mozartwoche, eine glänzend konzipierte und herausragend besetzte Veranstaltungsreihe, die Salzburg im Winter alljährlich zum Kristallisationspunkt der internationalen Musikwelt werden lässt. Auch das Programm für 2009 lässt Großes erwarten.
Mozart und Artist-in-Residence
Mitsuko Uchida
Mit Mitsuko Uchida, die einst als 12-Jährige mit ihrem Vater, einem Diplomaten, nach Wien gekommen war und in der Donaumetropole ausgebildet wurde, präsentiert die Mozartwoche 2009 eine der weltweit führenden Mozart-Interpretinnen als Artist-in-Residence. Die japanische Pianistin gestaltet in Salzburg eine ganze Reihe von Mozart-Konzerten: ein Mozart-Klavierkonzert mit den Wiener Philharmonikern, ein Kammerkonzert gemeinsam mit dem Hagen-Quartett, ein Recital sowie einen Interpretations-Workshop zu Mozart. „In diesem wird sie gemeinsam mit zwei jungen Pianisten an einem Mozart-Klavierkonzert arbeiten und so Einblicke in die ‚Werkstatt‘ der Entstehung einer Mozart-Interpretation geben“, kündigt Stephan Pauly an.
Auch Marc Minkowski und die Musiciens du Louvre Grenoble widmen sich an zwei Abenden dem zentralen Komponisten dieses wunderbaren Festivals, interpretieren Posthorn- und Haffner-Serenade sowie, gemeinsam mit der schwedischen Sopranistin Malin Hartelius, Konzertarien. Ebenfalls zu Gast in Salzburg ist Nikolaus Harnoncourt, der zum einen mit dem Concentus Musicus, zum anderen mit den Wiener Philharmonikern (Symphonie B-Dur KV 319) Werke von Mozart deutet. Überdies sind auch Mozarts Konzertgeige und sein Hammerflügel zu hören, unermesslich wertvolle Originalinstrumente, die in einem Gesprächskonzert von Giuliano Carmignola und Robert Levin gespielt und vorgestellt werden.
Programmschwerpunkt
„Mozart und Haydn“
Anlässlich des kommenden Haydn-Jahrs beschäftigt sich ein interessanter Programmschwerpunkt auch mit dem Verhältnis zwischen Mozart und dem 1809 in Wien verstorbenen Komponisten. So werden etwa das Hagen-Quartett und das Mozarteum-Orchester Salzburg unter der Leitung von Ivor Bolton gemeinsam in einem umfangreichen Projekt zu erleben sein, in dessen Mittelpunkt Streichquartette, Symphonien und ein Klavierkonzert stehen. Pauly: „In drei Teilen erzählt dieses groß angelegte Konzert die Wandlungen des Verhältnisses von Mozart und Haydn in drei Etappen: frühe Ferne, Zitat und Aneignung, Reife und Nachbarschaft.“ Überdies werden bedeutende Oratorien der beiden Komponisten einander gegenübergestellt: Während Dirigent René Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester Haydns Schöpfung deutet, widmen sich Nikolaus Harnoncourt und der Concentus Musicus Mozarts Kantate „Davide penitente“ („Der reuige David“). Freuen darf man sich zudem auf Haydns Sinfonia concertante (mit Solisten der Wiener Philharmoniker wie Albena Danailova) sowie auf Meisterwerke von Mozart und Haydn aus den Bereichen Kammermusik, Klaviertrios, Klaviersonaten, Symphonien, Vokalwerke und Streichquartette, die von Weltstars wie Sir Simon Rattle, Seiji Ozawa, Daniel Harding, András Schiff, Magdalena Kozˇená, Annette Dasch oder Renaud und Gautier Capuçon interpretiert werden. Ergänzt wird dieser Programmschwerpunkt durch Künstlergespräche, Vorträge sowie ein hochrangig besetztes Round-Table-Gespräch, das um das Musiktheaterschaffen beider Komponisten kreisen wird, etwa um die Frage, warum Haydns Opern weniger oft gespielt werden als jene von Mozart. Und im Mozart-Wohnhaus schließlich befragt eine sorgsam kuratierte Sonderausstellung das Leben beider Komponisten und stellt unter anderem Familien, die Beziehungen zu Auftraggebern, Schülern und dem eigenen Künstlertum einander gegenüber.
Neue Musik mit Pierre Boulez und Matthias Pintscher
Nachdem bei der Mozartwoche 2008 die Resonanz auf die Konzerte mit moderner Musik eine erfreulich hohe war (Pauly: „Es waren eine enorme Konzentration und Aufmerksamkeit zu spüren“), ist 2009 zwei einflussreichen Komponisten, Pierre Boulez nämlich und dem 1971 geborenen, vielfach ausgezeichneten und von Boulez durchaus geprägten Matthias Pintscher, ein umfassender Schwerpunkt gewidmet. So wird in einem der zentralen Konzerte das Ensemble intercontemporain unter Pierre Boulez Werke von Elliott Carter, Pintscher und Boulez interpretieren. Stephan Pauly: „Die Konzerte weiten ihre Sicht aber auch auf Mozart aus: In einem Gesprächskonzert wird Matthias Pintscher seine Werke mit Mozart kombinieren, und in einem Orchesterkonzert unter der Leitung von Daniel Harding wird Mozart Werken von Boulez und Pintscher begegnen.“ Auch Klavierwerke von Mozart und Boulez stehen auf dem Programm, interpretiert von herausragenden Pianisten wie Daniel Barenboim, Elena Bashkirova und Mitsuko Uchida. Zu erleben sind überdies zwei mit Spannung erwartete Uraufführungen von Matthias Pintscher sowie ergänzende Künstlergespräche.
Mozart und die Moderne
András Schiff ist einer von ihnen. Der große Pianist wird in seinem Konzert Werke von Mozart und Claude Debussy spielen und zählt damit zu jenen Künstlern, die, einer Einladung der Mozartwoche folgend, in ihren Programmen Mozart in Beziehung zu Musik der Moderne setzen. Auch Heinz Holliger spürt diesem Thema nach und interpretiert an zwei Abenden Kompositionen von Mozart und Carter beziehungsweise – mit Bariton Christian Gerhaher – Sándor Veress. Mozart in Synthese zu einem Werk von Jörg Widmann wiederum ist im Rahmen eines Kammerkonzerts mit dem Artemis-Quartett zu erleben.
Ein großes Ensemble bestehend aus Solisten, Chor und Orchester präsentiert dabei eine Auswahl der berühmtesten Chorpartien der Opernliteratur in einem imponierenden Gesamtwerk. Viele der an diesem Abend interpretierten Melodien sind nicht nur einem opernkundigem Publikum ein Begriff. Wer kennt nicht Giuseppe Verdis weltberühmten „Gefangenenchor“ aus „Nabucco“ („Va pensiero, sull’ali dorate“), der in Italien beinahe den Stellenwert einer Bundeshymne hat oder den „Triumphmarsch“ aus „Aida“? Nicht fehlen dürfen der „Zigeunerchor“ aus Giuseppe Verdis "Troubadour" und als besonderer Höhepunkt: die „Polowetzer Tänze“ aus Alexander Borodins "Fürst Igor". Auch die großen Chorpartien aus Georges Bizets "Carmen", Giuseppe Verdis "La Traviata" und Giacomo Puccinis "Tosca" bilden einen Teil dieser außergewöhnlichen Produktion.
Zum Neujahrskonzert bringen die "Wiener Virtuosen" Klänge von Franz von Suppé, Johann Strauß Vater und Sohn und Josef Lanner. KS Heinz Zednik singt Lieder aus den Kremser Alben.
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