Einst hatte sich Graf Danilo Danilowitsch in die schöne aber arme Hanna verliebt, doch sein aristokratischer Erbonkel brachte die Verbindung zu Fall, und Hanna heiratete den alten, schwerreichen Bankier Glawari. Der starb bald nach der Hochzeit und hinterließ seiner Frau das ganze Vermögen, Danilo ging als Sekretär an die pontevedrinische Gesandtschaft in Paris. Dort begegnen sich Hanna und Danilo nach einigen Jahren erstmals wieder. Hanna ist fest entschlossen, den Frauenschwarm nicht ein zweites Mal aus den Augen zu verlieren...
Es sind nicht nur die mitreissenden Melodien des Walzerkönigs Johann Strauß, die diese Komödie unsterblich machen, auch die Decouvrage bürgerlicher Scheinmoral hat viel Anteil an ihrem zeitlosen Reiz. Denn damals wie heute betrügen sich Paare, erweist sich so manche Männerfreundschaft als brüchig, führen hochachtbare Personen ein scheinheiliges Doppelleben, bestimmt der Schein das Sein, feiert die Amüsiergesellschaft operettenselige Urständ’. Und wenn der Katzenjammer kommt: Schuld war halt doch nur der Champagner ...
Ein paar Takte genügen, und schon hellt sich die Stimmung auf, man möchte singen, ist einfach hingerissen von diesen Melodien. Erleben Sie einen Abend der klassischen Operette mit den bezaubernden Meisterwerken von damals.
Die Gefühlsverwirrung ist perfekt: Der Kellner Leopold bemüht sich um die Gunst seiner Chefin, der Wirtin Josepha Vogelhuber, die aber ihrerseits ein Auge auf ihren Stammgast, Rechtsanwalt Dr. Siedler, geworfen hat. Dieser wiederum interessiert sich für Ottilie, die mit ihrem Vater, dem chronisch nörgelnden Berliner Fabrikanten Giesecke, auf ihr Drängen hin im „Weißen Rössl“ Urlaub macht. Pikant daran ist, dass Gieseckes Geschäftskonkurrent und Prozessgegner Sülzheimer ausgerechnet von Rechtsanwalt Siedler vertreten wird. Auch Sigismund Sülzheimer, der Sohn von Gieseckes Konkurrenten, ist im „Weißen Rössl“ angekommen. Er soll Ottilie heiraten, um dem Konkurrenzkampf zwischen den beiden Firmen ein Ende zu bereiten. Dr. Siedler verspricht seine Unterstützung, ohne ernstlich daran zu denken, Ottilie einem anderen zu überlassen. Sigismund bemüht sich indessen aber lieber um das reizende Klärchen, die Tochter des armen Professors Hinzelmann...
Moritz West schrieb zusammen mit Ludwig Held ein Libretto, in dem das übliche, erotisch angehauchte Handlungsgerüst einer Verwechslungskomödie in so meisterhafter Weise variiert ist, dass der Vogelhändler bis heute nichts von seinem Witz, seiner dramatischen Spannung und seinem Abwechslungsreichtum verloren hat. Die Musik des „Hofrats und Sektionschefs für Kunst“ Dr. jur. Carl Zeller (1842 – 1898), der die Tonsetzerei nach gründlichem Studium als Hobby betrieb, ist nicht nur gespickt mit Ohrwürmern wie „Ich bin die Christel von der Post“ oder „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, sondern besitzt etwas, das in der Operette gar nicht so selbstverständlich war: nämlich handwerkliche Meisterschaft im Detail. Kaum einer konnte wie Zeller die kompositions- technisch aufwändigen Ensembles und Chöre so brillant formulieren und so wirkungsvoll mit dramatischem Zug versehen. Der Vogelhändler bedient die Klischees, die man auch heute noch über die alpine Bergwelt hören kann – da denkt man an Freiheit, intakte Natur und natürlich die einfachen, aufrichtigen Menschen dort oben, die alle Tage lustige Lieder singen. Dabei wird die Handlung in diesem Stück mit allen Arten von Betrug wie Korruption und dem Handel mit Titeln in Gang gebracht. Die Autoren hielten damit ihrem Wiener Publikum den Spiegel vor. Für den Naturburschen und sein Mädchen bleibt da nichts anderes übrig, als angesichts dieser verdorbenen Welt das Weite zu suchen.
Können Sie sich noch an den Schweinezüchter Koloman Zsupán aus Johann Strauß’ Operette „Der Zigeunerbaron“ erinnern? Ja? Perfekt! – Denn in Kálmáns Operette, mit der er bewusst an den Welterfolg seiner „Csárdásfürstin“ anknüpfen wollte, wird aus der fiktiven Operettenfigur in der Fiktion der Gräfin Mariza Wirklichkeit. Alles klar? Nein? –Nun, es verhält sich so … Um mitgiftgierige Freier abzuschütteln, hat die Gräfin Mariza eine Verlobungsfeier erfunden und diese auch in der Zeitung annoncieren lassen. Als Gemahl in spe hat sie sich Koloman Zsupán einfallen lassen, nicht ahnend, dass ein real existierender Zsupán die Annonce liest und prompt zu der Feier angereist kommt. „Ganz passabel“, denkt sich Zsupán, als er die Gräfin das erste Mal erblickt, und ist bereit, der Hochzeit zuzustimmen. Um nicht ihr Gesicht zu verlieren, muss Mariza zunächst mitspielen und sich der gulaschsaftseligen Leidenschaft Zsupáns hingeben. Zum Glück lenkt der Pseudobräutigam aber bald sein Auge auf Lisa! Auf dem Gut der Mariza arbeitet, wegen gewaltiger Schulden, unerkannt und inkognito Graf Tassilo, der seinerseits beim ersten Blick in Liebe zu Mariza entflammt ist. Mariza ist dem feschen Burschen durchaus auch zugeneigt, hält ihn in Folge aber zunächst mal für einen schnöden Mitgiftjäger. Wenn nicht schließlich ein Deus ex Puszta in Gestalt einer reichen Erbtante auftauchen würde, sähe es mit einem Happy End zwischen Mariza und Tassilo etwas düster aus...
Melancholische Zigeunermusik und feurige Csárdásrhythmen begleiten die Geschichte der reichen und schönen Gräfin Mariza, die auf der Suche nach der wahren Liebe eine fiktive Verlobung bekannt gibt, um die Mitgiftjäger abzuwimmeln. Ein Werk, durchzogen von den Klängen melancholischer Zigeunermusik, die dem weltbekannten "Operettenmärchen" stets auch einen Hauch von Wehmut verleihen. Gerade in den Momenten tiefster Traurigkeit fordert Tassilo den Geiger auf: "Komm Zigan, spiel mir was vor!" In den Momenten, wo das Glück dominiert, treten feurige Csárdásrhythmen in den Vordergrund. Eine Fülle an bekannten Melodien wie "Komm mit nach Varazdin", "Grüß mir die reizenden Frauen" oder "Wo wohnt die Liebe" machten diese Operette zu einem Welterfolg.
Oscar Straus' Nibelungen-Persiflage wurde nach der Uraufführung am 12. November 1904 im Wiener Carltheater stürmisch bejubelt. Militärisches Imponiergehabe und germanische Überheblichkeit stehen im Mittelpunkt des parodistischen Geschehens. Musikalisch setzt sich der Komponist immer wieder humorvoll mit dem großen Vorbild Richard Wagner auseinander.
Vor einigen Jahren auf dem Schönbrunner Maskenball. Als Gäste waren u. a. Gabriel von Eisenstein und sein Freund Dr. Falke eingeladen. Eisenstein, als Schmetterling verkleidet, spielte Falke, der als Fledermaus ging, damals einen solchen Streich, dass dieser zum Gespött des ganzen Bezirks wurde.
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Mit der Fledermaus schuf der Walzerkönig ein Meisterwerk das innerhalb der Gattung "Operette" seither nicht übertroffen wurde: eine geniale Musik gepaart mit einer bissig-komischen Handlung ohne jedes billige Sentiment!
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