Für den Stuttgarter Diplomaten Franz von Koenig-Fachsenfeld ging im Herbst 1899 ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Es gelang dem erklärten Kunstliebhaber und Italienkenner, die letzten 935 Zeichnungen aus der Sammlung des Bologneser Malers Francesco Giusti zu erwerben und damit den Grundstock für eine eigene Sammlung „alter Meister“ zu legen. In den folgenden Jahren erweiterte Franz von Koenig seine Bestände Zug um Zug und mit europäischer Perspektive. Arbeiten von Nicolas Poussin oder Jacques Callot faszinierten ihn ebenso wie die Niederländer Philips Wouwermann oder Caspar Netscher. Aus Deutschland erwarb er Arbeiten von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren, Caspar David Friedrich oder Felix Hollenberg.
Nicht nur wegen ihrer hohen Qualität ist die Sammlung Schloss Fachsenfeld einzigartig. Sie ist gleichzeitig eine der großen Zeichnungssammlungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die bis auf den heutigen Tag unangetastet zusammengeblieben ist.
110 Jahre nach dem Erwerb der Bologneser Handzeichnungen bietet die Ausstellung Bello impossibile zum ersten Mal auf dem historischen Landsitz der Familie von Koenig Einblicke in diese Schätze europäischer Zeichenkunst. Schloss und englischer Landschaftspark bilden eine ideale Umrahmung für ein Vergnügen, das Johann Wolfgang von Goethe ganz treffend beschrieb: „Ich konnte kein größere Freude finden, als wenn ich Skizzen vor mir sah. Das kühn Hingestrichene, kühn Ausgetuschte und Gewaltsame reizte mich, selbst das, was mit wenigen Zügen die Hieroglyphe einer Fraktur war, wusste ich zu lesen und schätzte ich übermäßig.“
Die Stiftung Schloss Fachsenfeld präsentiert diese außergewöhnliche Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart.
16. Mai bis 16. August 2009
Die Epoche nach 1945 prägt Bayern bis heute. Das gilt für die Grundrisse von Städten ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Die Landesausstellung 2009 macht diese Zeit des Aufbruchs wieder lebendig: von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum neuen Wohlstand der 50er-Jahre, von der Politik bis zur Alltagskultur.
9. Mai bis 4. Oktober 2009
Residenz Würzburg, täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr
Informationen: Haus der Bayerischen Geschichte
www.hdbg.de
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In den prächtigen Sälen der Residenz entwirft sie mit zahlreichen internationalen Leihgaben ein lebendiges Bild der Epoche. Sie stellt Persönlichkeiten vor, vom Fürsten über den Hofmeister bis zur Mätresse, versammelt die Werke beteiligter Künstler und rückt den Palast selbst in den Blickpunkt. Thematisiert wird auch Ludwigs Rolle als Mitregent in Bayern im Spannungsgefüge des Reichs und vor dem Hintergrund der Konflikte des konfessionellen Zeitalters.
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Unter den Künstlern Hamburgs stellen die Buchkünstler der Hansestadt eine kleine, aber interessante Gruppe dar, der bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Anfänge der Hamburger Buchkunst gehen von der Akademie im Lerchenfeld aus, in der Johannes Schulz, Richard von Sichowsky, Otto Rohse und Roswitha Quadflieg gewirkt haben. Sie stehen für den klassischen Zweig im Pressendruck. Daneben treten aber gleichberechtigt Werke von Künstlern wie den Rixdorfern, die häufig unter Verwendung einfachster Materialien und unter schwierigsten äußeren Bedingungen entstanden sind. Ausgehend von diesen beiden Polen sind überwiegend aus den Beständen der eigenen Bibliothek etwa 100 Exponate im Germanischen Nationalmuseum zu sehen.
Der Schwerpunkt liegt in der Produkt- und Markenwerbung von 1890 bis 1960. So stellt die Ausstellung die Rolle des Plakats bei der Positionierung von Marken und in erfolgreichen Werbekampagnen dar. Außerdem geht sie der Frage nach, mit welchen visuellen Botschaften Plakate Leitbilder erzeugen, um bestimmte Zielgruppen anzusprechen. Die »Nürnberger Plakatsammlung« ist eine Dauerleihgabe des Marktforschungsunternehmens GfK und der Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft im Germanischen Nationalmuseum.
Werke von Joseph Beuys, Bernhard Heisig, Jörg Immendorf, Anselm Kiefer, Via Lewandowsky, Wolfgang Mattheuer, A. R. Penck, Gerhard Richter, Willi Sitte, Werner Tübke und Wolf Vostell sind Ausdruck der unterschiedlichen Menschenbilder in Ost- und Westdeutschland. Rund 320 Gemälde, Skulpturen, Videoinstallationen, Grafiken und Fotografien verdeutlichen aber auch, dass die ideologische Kluft, die BRD und DDR voneinander trennte, von einigen Künstlern überbrückt wurde.
Der »Spieleteppich« ist ein herausragendes Zeugnis der Textilkunst um 1400. Seit dreißig Jahren wurde er aufgrund seines gefährdeten Zustands nicht mehr ausgestellt. Im Rahmen der Neupräsentation der Mittelalter-Sammlung wurde der Teppich im Germanischen Nationalmuseum restauriert und kann jetzt wieder gezeigt werden.
Ähnlich wie Wandmalereien diente der Behang der festlichen Ausgestaltung weltlicher Räume. Das Bildprogramm kleidet die Beziehung von Mann und Frau, ein variantenreiches Thema der mittelalterlichen Minnedichtung, in Spielszenen. Erotik und Sexualität spielen dabei eine zentrale Rolle. Fangen, Stoßen, Reiten, Fesseln und intime Berührungen kennzeichnen das Tun im Umfeld der Minneburg, während Spruchbänder das Geschehen erläutern. Die Ausstellung führt in die Bildwelt ein und dokumentiert die Restaurierungsarbeiten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die eigentliche Varusschlacht und der Grabstein des römischen Hauptmanns Marcus Caelius. Dieser Stein wurde über einem Scheingrab im heutigen Xanten errichtet. Er ist das bisher einzige inschriftliche und bildliche Zeugnis für jemanden, der im "bello Variano", dem Krieg des Varus, gefallen ist. Es ist jedoch nicht dieser Zeugniswert allein, der seine Bedeutung ausmacht. In der Inschrift und der Darstellung des Caelius stecken eine Fülle von Informationen. Sie ermöglichen in idealer Weise, zahlreiche Aspekte der römischen Kultur, Kunst und Politik zur Zeit des Kaisers Augustus anzusprechen.
Laut Inschrift stammte Marcus Caelius aus Bologna. Er war Centurio, also Hauptmann ersten Ranges, in der 18. Legion und fiel in der Varusschlacht mit 53 1/2 Jahren. Sein Bruder Publius ließ für ihn und zwei seiner Freigelassenen den Grabstein errichten.
Wie sah das antike Leben in Bologna aus, als Caelius dort aufwuchs? Was verraten uns die vielen Ehrenabzeichen des Caelius über seinen Werdegang im römischen Militär? Was bedeutete der Stand der Centurionen in der Armee? Welche Aufgaben hatten sie zu erfüllen und welche Privilegien genossen sie?
Diese und viele andere Fragen sollen, angeregt durch den gut erhaltenen Grabstein, mit Hilfe vieler Originalobjekte wie Zeugnissen der Lebensart in Bologna, ferner Waffen und Orden, Grabsteinen und Gegenständen des täglichen Gebrauchs beantwortet werden. Die Zeit in der Marcus Caelius lebte, wird so wieder zum Leben erweckt.
Burgenmodelle im Maßstab 1:25 entführen die Besucher des LVR-LandesMuseums Bonn in die Welt von Rittern, adeligen Damen, Burgen und Kreuzzügen. Die bis zu 6 x 6 Meter großen Modelle und tausende von Hand bemalte Figuren sind auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeitet. Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Funktionsweise einer mittelalterlichen Burg und dem Leben ihrer Bewohner.
Die Ausstellung spannt dabei den Bogen vom Orient zum Okzident, vom Crac des Chevaliers, der gewaltigen Burganlage der Kreuzritter in Syrien, bis zum Donjon der Burg von Coucy in Nordfrankreich, dem größten Wohn- und Wehrturm des Abendlandes. Erstmalig wird in der Ausstellung das Modell des Castel del Monte in Süditalien, der spektakulären achteckigen Burg des Stauferkaisers Friedrich II., gezeigt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Modelle rheinischer Burgen. Entdecken Sie bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung die reichen Bestände zu Kunst und Kultur des Mittelalters im LVR-LandesMuseum Bonn.
Im Mitmachbereich können alle großen und kleinen Besucher selbst als Burgenbauer aktiv werden.
Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre.
Erste Begegnung
Das verbindende Element in den beiden künstlerischen Positionen von Helga Weihs und Fukumi Honda ist die Auseinandersetzung mit dem Material. Helga Weihs' bevorzugter Stoff ist das Holz, während Fukumi Honda sich mit Lackarbeiten präsentiert. Holz erfüllt dabei im Werk von Helga Weihs die Voraussetzung zum modulen Bauen, das heißt dem Zusammensetzen von kleinen Elementen zum großen Ganzen. Dieses Prinzip der Addition, des Hinzufügens, findet auch in der "aufbauenden Technik" der Lackarbeiten von Fukumi Honda Anwendung.
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