Der Schausplatz: Das ehrfürchtige Oxford College um die Jahrhundertwende. Damals war alles noch ganz anders: um sein Mädel zu treffen, brauchte ein Mann eine Anstandsdame und genau dies ist hier das Problem der beiden Freunde Charley und Jack: Die beiden Studenten möchten sich mit ihren Freundinnen Amy und Kitty auf ein kleines Stelldichein verabreden. Doch um nicht als unsittlich zu gelten brauchen sie dringend eine Anstandsdame. Leider trifft Donna Lucia d'Alvadorez, Charleys reiche Tante aus Brasilien, nicht rechzeitig ein und so überreden die beiden Helden ihren Freund Lord Fancourt Babberly ("Babbs"), sich als Frau zu verkleiden. Und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Elternabend in einer Alternativschule. Haben sich wirklich alle lieb, oder ist das doch ein bisschen gemein, was die lieben Kleinen mit Mariechen, der Außenseiterin so anstellen? Ist der Herr Lehrer eigentlich noch Herr der Lage, seit die putzigen Herzerln herausgefunden haben, dass man nur laut „Kinderschänder“ rufen muss und der Pädagoge zum Päderasten gestempelt ist?
Wo anders geht’s so dramatisch zu, wo wird so gestritten geliebt, und gelitten wie auf einem Elternabend? Und wo sonst braucht es keine 120 Minuten, bis elf Rotweinflaschen geleert, eine Ehe kaputt und sechs Lebenslügen geplatzt sind?
Die Rollen von Kindern und ihren jeweiligen Erziehungsberechtigten verwischen - Da wird schon mal schnell aus einem fröhlichen Liedchen ein bitterböser Auszählvers wie auf dem Schulhof, und da schwant einem bald, weshalb die lieben Kleinen, von denen da die Rede ist, so sind, wie die Eltern das gar nicht glauben können.
Die erste Liebe, erste bittersüße sexuelle Erfahrungen und die Auflehnung gegen die Welt der Erwachsenen stellte Frank Wedekind in den Mittelpunkt seines Stückes FRÜHLINGS ERWACHEN und provozierte damit einen der großen Skandale der Theatergeschichte. Der höchst erfolgreiche Broadway-Autor Steven Sater verwandelte dieses Tabu-Drama gemeinsam mit dem mehrfach ausgezeichneten Singer-Songwriter, Gitarrist und Komponisten Duncan Sheik zu einem Musical, das nicht nur die junge Generation berührt und begeistert. Klar, unverschnörkelt und ohne falsche Romantisierung wird in ihrem Rock-Musical mit dem romantischsten aller Seelenzustände, dem der ersten Liebe und des ersten Begehrens, umgegangen.
Die Geschichte spielt zwar vor hundert Jahren, aber die Konflikte sind auch heute noch berührend: Junge Menschen - Wendla, Melchior und Moritz - scheitern mit ihrer Liebe und ihren Träumen an den verknöcherten Vorstellungen der Erwachsenen. Das rigide Schulsystem, die Zucht prüder, unfähiger Pädagogen und Eltern, die auf die wichtigsten Fragen keine Antwort geben, lassen die Heranwachsenden allein mit ihren Ängsten und Zweifeln. Mit herausfordernd frechen Songs treten die Jugendlichen gegen die Welt der Erwachsenen an, enttäuscht über Heuchelei und Bigotterie, aber mutig hoffend auf eine bessere Zukunft.
Die Uraufführung von SPRING AWAKENING in der Regie von Michael Mayer und Choreographie von Bill T. Jones fand am 15. Juni 2006 am Atlantic City Off-Broadway Theater in New York statt, von wo die Produktion direkt an den Broadway ging. Ein wahrer Preisregen folgte, der in 8 Tonys für u. a. Bestes Musical, Beste Regie, Bestes Buch, Beste Musik, Beste Regie und Beste Choreographie gipfelte.
RUDOLF ist die Geschichte eines Visionärs, die wesentlichsten Motive sind Leidenschaft, Selbstverleugnung und der Mut eines Menschen, der alle Talente eines politischen Denkers, aber kein Talent zur Macht hatte. Seine Ideen hätten die Welt des erstarrenden Habsburgerreiches verändern, sein Feuer ein neues Zeitalter eröffnen können. Aber der starre Hof und sein Gegenspieler, Ministerpräsident Taaffe, verhindern jede Neuerung. In dieser niederschmetternden Situation trifft Rudolf auf die große Liebe: Mary Vetsera. Ihre Geisteshaltung, ihre Unbedingtheit, geben ihm die Kraft, bis zum Letzten zu gehen – nach Mayerling – „in Liebe verbunden bis in den Tod“.
Gastspiel der Opera North, Leeds
Musikalische Leitung: Mark Dorrell/Wyn Davies
Inszenierung: Caroline Gawn
John P. Wintergreens Run auf die Präsidentschaft ist in eine Sackgasse geraten. Um der Kampagne neuen Schwung zu verleihen, finden seine Berater ein ebenso simples wie prägnantes Motto, das die Massen begeistern soll: die Liebe! Um für den Junggesellen Wintergreen auch eine passende „Miss White House“ zu finden, wird eine Misswahl ausgerufen, die die blonde Schönheit Diana Devereaux gewinnt. Dumm nur, dass sich Wintergreen inzwischen in die zwar schlichte, dafür aber umso backerfahrenere Mary Turner verliebt hat… Neben Cole Porter und Irving Berlin nahmen Anfang der 30er Jahre auch die Gershwins soziale Not und politische Korruption aufs Korn, denn die Stimmung in den USA war seit 1929 auf dem Nullpunkt angelangt: Die Wirtschaft war zusammengebrochen, eine Zeit des Wohlstands hatte mit dem Wall-Street-Crash ein jähes Ende gefunden, Heere von Arbeitslosen waren die Folge.
Im Milieu der New Yorker Kleingangster spielen sich zwei "unmögliche" Liebesgeschichten ab: Wird der Wett-Virtuose Sky Masterson es schaffen, die ehrbare Sarah von der Heilsarmee herumzukriegen? Und wird der Würfel-Impresario Nathan endlich seine Langzeitverlobte, die Nachtclubsängerin Adelaide, ehelichen?
Besetzung:
Regie - Heinz Marecek
Bühnenbild - Sam Madwar
Inszenierung: Helmut Lohner
Bühnenbild: Prof. Rolf Langenfass
In Mörbisch darf sich das Publikum auf eine Inszenierung von Helmut Lohner freuen. Er zeigt sich dort bereits zum vierten Mal für die Regie verantwortlich und ist somit bestens mit den Gegebenheiten der Seebühne vertraut. Gemeinsam mit dem langjährigen Bühnen- und Kostümbildner Prof. Rolf Langenfass wird er sicher die vielseitigen Möglichkeiten der großen Bühne für dieses Musical ausschöpfen. Zum bewährten Team zählen natürlich wieder Giorgio Madia, der jedes Jahr mit seinen ausgefallenen Choreographien begeistert, und der Ton- und Akustik-Künstler Prof. Wolfgang Fritz.
Die musikalische Leitung übernimmt 2009 erstmals der gefragte Musical-Spezialist Caspar Richter, der Musikdirektor der Vereinigten Bühnen Wien.
Besonders die Besetzung lässt im nächsten Jahr viel erwarten:
Die Rolle des arroganten Junggesellen Higgins übernimmt der renommierte Burgschauspieler und Nestroy-Preisträger Michael Maertens und als Eliza kämpfen die jungen Sopranistinnen Katrin Fuchs und Nadine Zeintl mit den Tücken der Sprache und um die Gunst des Professor Higgins. „Im Weißen Rössl“ war er noch als Kaiser zu sehen, diesmal schlüpft Prof. Harald Serafin in die Rolle des Oberst Pickering.
Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten. Es ist sicher die vornehmste Aufgabe der Phantasie, des Traums und der Dichtung, den Menschen aus seinen irdischen Fesseln zu befreien. In Der Mann von La Mancha sitzt der Dichter Miguel de Cervantes im Gefängnis. Diese traurige Realität bricht er auf durch Szenen seines Romans Don Quixote, eine der größten und komischsten Liebeserklärungen der Weltliteratur an die Kraft der Phantasie überhaupt. Die Geschichte von Alonso Quijana, der sich nach übermäßiger Lektüre mittelmäßiger Ritterromane für den Ritter Don Quixote hält und auszieht, für das Wahre und Gute zu kämpfen - mit dem Wahlspruch: "Tatsachen sind die Feinde der Wahrheit." Auf der Suche nach dem Widersacher, dem "Großen Zauberer", erscheinen ihm dabei Windmühlen als gefährliche Riesen und eine einfache Schenke hält er für ein richtiges Schloss.Während seine Familie nicht weiß, wie sie mit dem Geisteskranken umgehen soll, besteht Quijana darauf, dass für ihn die arme Hure Aldonza die herrliche Dulcinea ist, für die er bis zum bitteren Ende streitet. Unterstützt wird er einzig vom denkbar treuesten Gefährten Sancho Pansa und von Rosinante, dem nicht unbedingt ersten unter den Rössern. Ein Kampf mit der Wirklichkeit auf allen Ebenen, ein Kampf, der nicht gewonnen werden kann und der eben darum den Ritter von der traurigen Gestalt zum wahren Helden macht.
Miguel de Cervantes Saavedra wurde 1547 als Sohn einer stolzen, doch verarmten Familie geboren. Als Soldat wurde er schwer verwundet und gefangen genommen. Er verbrachte fünf Jahre als Sklave in Afrika, wurde daheim exkommuniziert, saß mindestens dreimal im Gefängnis und liebte das Theater über alles. Alt geworden, invalide, ein Fehlschlag in allem, begann er den Don Quixote zu schreiben, um Geld zu verdienen. Er starb zehn Tage nach dem Tode Shakespeares 1616. Seine Grabstätte ist unbekannt.
Dieses als Rockoper vertonte Kapitel der Bibel sorgte für eine Reihe weltbekannter Hits, von „Everything’s Alright", „I Don't Know How to Love Him" bis zum Titelsong „Jesus Christ Superstar".
Der Autor Tim Rice und der erfolgreichste Musical-Komponist aller Zeiten, Sir Andrew Lloyd Webber, entwickelten die Rockoper Jesus Christ Superstar aus einem Plattenalbum mit einzelnen Songs, das es sofort in die Charts schaffte. Die Premiere des Bühnenmusicals fand 1971 am Broadway statt; von hier trat es seinen Siegeszug um die Welt an. 1973 wurde es verfilmt.
Die Rockoper erzählt die letzten sieben Tage im Leben von Jesus von Nazareth, sehr frei nach dem Lukas-Evangelium. Tim Rice zeigt Jesus als Mensch, mit seinen Zweifeln, seiner Hoffnung und Angst und baute aktuelle Zeitbezüge ein. Auch die zweite menschliche Tragödie, die des Gegenspielers und Verräters Judas Ischariot, der verzweifelt seinem Leben ein Ende setzt, macht Jesus Christ Superstar zu einer zeitlosen Geschichte über Revolution, Unterdrückung, Geldgier, Manipulierbarkeit und Massenhysterie.
Ein schwuler Barmann, ein Transvestit und einer, den die beiden „Schicksal“ nennen, warten in einer heruntergekommenen Bar in New York. Sie warten auf den jungen Stricher Dick, der selbst noch gar nicht weiß, dass er den drei merkwürdigen Wesen bald begegnen wird. Als er auf der Flucht vor Schlägern die Kneipe betritt, bietet „Schicksal“ Dick einen Vertrag an, der ihn zu einem Pornostar machen soll.
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