1872 als „Wiener Stadttheater“ gegründet, sollte das RONACHER eine veritable Alternative zu den kaiserlichen Hoftheatern darstellen und ein vorwiegend bürgerliches Publikum ansprechen. Das Schicksal wollte es anders: Wenige Jahre nach seiner Eröffnung wurde das Haus ein Raub der Flammen. 1886 baute ein gewisser Anton Ronacher die Brandruine wieder auf und ließ das Haus bis in die 1930er-Jahre als klassisches Variété-Theater bespielen. Auf der Bühne: eine illustre Künstlerschar von Akrobaten bis Zauberern, und mitten unter ihnen Josephine Baker, die dem RONACHER 1932 die Ehre gab.
Nach dem Krieg erfüllte das Theater seine ursprüngliche Bestimmung und ersetzte das zerstörte Burgtheater, 1960 übernahm der ORF das Haus als Studio- und Bühnenraum. Nach vielen wetterwendischen Jahren, in denen das RONACHER nach und nach in Vergessenheit geriet, erweckten es die VBW 1987 mit dem Spielortwechsel der Erfolgsproduktion CATS zu neuem Leben. Auf eine sanfte Renovierung 1993 folgte eine umfassende Funktionssanierung (2005 bis 2008).
Heute präsentiert sich das RONACHER, technisch auf dem neuesten Stand, als attraktive Bühne für urbanes Musiktheater.