Roland Neuwirth (guitar, vocals), Doris Windhager (vocals), Manfred Kammerhofer (violin), Bernie Mallinger (violin)
Seine Karriere umspannt fünf Dekaden und hat ihn mit den Größten der verschiedensten musikalischen Richtungen zu Konzerten und Plattenaufnahmen zusammengeführt: Frank Sinatra, Ray Brown, Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Clark Terry, Quincy Jones, Ernest Ranglin, Barbara Hendricks, Sly Dunbar u.v.a. Les McCann zeigte sich überwältigt von Alexander‘s “Kraft, Feuer, seiner intensiven Musizierfreude und seinem Kontakt zum Publikum.“ Er sei “ein Klavierfuchs“ fand Dave Brubeck, und “auserwählt, die große Tradition des von Nat King Cole begründeten Piano-Trios weiterzuführen.“ Und Frank Sinatra meinte: “Dieser Bursche ist wie Sprengstoff.“
Monty Alexander hatte mit vier Jahren begonnen, Klavier zu spielen. Erste Erfahrungen sammelte er in lokalen Calypso- und Rhythm & Blues-Bands, bevor er mit 17 nach Miami ging. Es folgten Gastspiele mit Les Spann im New Yorker Playboy Club. Damals spielte er seine ersten Alben “Spunky“ (1964) und “Alexander, The Great“ (1965) ein. Mittlerweile hat er es auf mehr als 70 Platten als Leader gebracht. Zu erwähnen sind auch die Mitwirkung von Monty Alexander auf Natalie Cole‘s Album “Unforgettable“ (1991), das ihrem Vater gewidmet war, und die Aufführung von George Gershwin‘s “Rhapsody In Blue“ unter Leitung von Bobby McFerrin beim Schweizer Verbier Festival sowie die Einspielung des Pianotracks zu Clint Eastwood‘s Film “Bird“ über das Leben von Charlie Parker. 2008 leitete Monty Alexander bei Jazz At Lincoln Center in New York die gefeierte Performance von “Lords Of The West Indies“. Ebenfalls im Vorjahr brachte er mit Tony Bennett und dem Count Basie Orchestra eine CD mit Weihnachtsliedern heraus.
Monty Alexander (piano), Hassan Shakur (bass), Herlin Riley (drums)
Saxophonist Clemens Salesny und Bassist Raphael Preuschl, beide Mitbegründer der Jazzwerkstatt Wien, gehören zu den wichtigsten Newcomer-Talenten des letzten Jahrzehnts. Beide sind auch in diverse zeitgenössische Projekte anderer innovativer Kollegen, meist im Wiener Jazzclub Porgy & Bess, involviert.
Fritz “Woody“ Schabata, Vibraphon und Marimba, war schon vor mehr als 35 Jahren ein ernstzunehmender Avantgardist (Gruppe “underwear“) und 1977 Gründungsmitglied des Vienna Art Orchestra. 1986 entstand seine Produktion “May-rimba“. Hauptberuflich arbeitet Schabata im Orchester der Vereinigten Bühnen Wiens.
Der Stuttgarter Herbert Joos, einer der bedeutendsten Trompeter sowie Flügelhornisten Europas und gleichzeitig ein hochbegabter Zeichner sowie Grafiker, hat seit den 1970er Jahren eine besondere Beziehung zur österreichischen Jazzszene. Joos verfügt über eine ausgereifte Technik, improvisatorische Phantasie und einen weichen, runden Ton mit Substanz. In seinen Kompositionen gleichen sich rasante Sätze mit statischen Klangblöcken aus, auf CD vielfach realisiert im überspielten Dialog mit sich selbst. Joos: “Ich komponiere in erster Linie nicht musiktheoretisch, sondern gehe von einem Gesamtbild aus, das ich optisch vor Augen habe. Der grobe Aufbau, die Architektur, der Sound und die Stimmung, die ich ausdrücken möchte, sind zuerst da. Dann setze ich das Ganze in Noten um und erst zum Schluss kommen die Details.“ Der 69-Jährige hatte seine musikalische Laufbahn im Modern Jazz Quintet Karlsruhe begonnen, das sich später unter seiner Leitung Four Men Only nannte. Herbert Joos, der auch an Free Sound und Super Brass von Hans Koller und Wolfgang Dauner mitwirkte, spielte im Vienna Art Orchestra sowie mit Wolfgang Puschnig (Aspects, Alpine Aspects), Klaus Dickbauer (Nature Way) und (im Duo) mit Frank Kuruc. Joos trat bereits mehrmals beim Salzburger Jazz-Herbst auf.
Die Jazz-Herbst-Konzerte im Publikumsstudio des ORF stellen stets eine besondere Bereicherung des Festivalprogrames dar. Hier werden besonders innovative Ensembles unter maßgeblicher Beteiligung österreichischer Musiker in einem intimen Rahmen vorgestellt.
Clemens Salesny (reeds), Fritz "Woody" Schabata (vibraphon,
marimba), Raphael Preuschl (bass), Herbert Joos (trumpet)
Am Nachmittag und am Spätabend kann man den 2007 Verstorbenen im Film erleben – als Mitglied des Cannonball Adderley Sextet, als Co-Leader (neben Wayne Shorter) der Fusion-Kultband Weather Report und in einer Dokumentation über sein Leben. Im Mittelpunkt dieses Festivaltages steht die konzertante Welturaufführung des “Requiem For Joe Zawinul“ von und mit Rudi Wilfer (piano), dem Chor und der Band des Musischen Gymnasiums Salzburg sowie den Solisten Felix Wilfer (violin) und Inge Pischinger (vocal) unter der Leitung von Norbert Brandauer. Rudi Wilfer, Jahrgang 1936, ist einer der profiliertesten Jazzmusiker Österreichs. Motive aus dem Leben Joe Zawinuls beginnend in dessen Wiener Kindheit, als er Zieharmonika spielte, bis zu seinem Status als Weltstar in den USA, als er zum führenden Synthesizer-Spieler wurde, werden von Wilfer kompositorisch verarbeitet.
Der im Salzburgischen St. Michael im Lungau lebende Pianist, Trompeter und Komponist Rudi Wilfer hat im Wien der 1960er Jahre in den Ensembles von Fatty George, Erich Kleinschuster, Clifford Jordan oder Friedrich Gulda und in Berlin der 1970er Jahre mit Leo Wright, Carmel Jones, Oliver Nelson und Eddie “Lockjaw“ Davis Jazzgeschichte geschrieben. Mit eigenen Gruppen hat Wilfer, der mit Stücken wie “For Joe“, gewidmet Joe Zawinul, dessen legitimer Nachfolger er 1959 in der Fatty George Band wurde, internationale Preise gewonnen hat und zahlreiche Alben aufgenommen. Dabei wirkten Spitzensolisten wie Lee Harper, Karl Ratzer, Harri Stojka, Georg Breinschmid oder Aladar Pege mit.
Joe Zawinul selbst war zweimal beim Salzburger Jazz-Herbst: 1996 und 2005. „Um solche Musik schreiben zu können, muss man Josef Zawinul sein mit zwei braunen Kindern, einer schwarzen Frau und zwei Klavieren; muss man aus Wien sein, ein Krebs und frei von jedwedem Klischée“, schrieb Miles Davis 1971 seinem Gelegenheits-Sideman auf dessen Album „Zawinul“ und erklärte: „Zawinul baut Ideen aus, die wir beide seit Jahren hatten. Und vielleicht auch die Ideen, die die meisten sogenannten heutigen Musiker noch nicht haben ausdrücken können.“ Fürwahr ein großes Kompliment für Jow Zawinul, der in den 1970er Jahren wie kein anderen Europäer vor oder nach ihm die Entwicklung des Jazz mitbestimmen sollte.
Rudi Wilfer (piano), Felix Wilfer (violin), Inge Pischinger (vocal),
Chor und Band des Musischen Gymnasiums Salzburg unter
der Leitung von Norbert Brandauer
Am Nachmittag und am Spätabend kann man den 2007 Verstorbenen im Film erleben – als Mitglied des Cannonball Adderley Sextet, als Co-Leader (neben Wayne Shorter) der Fusion-Kultband Weather Report und in einer Dokumentation über sein Leben. Im Mittelpunkt dieses Festivaltages steht die konzertante Welturaufführung des “Requiem For Joe Zawinul“ von und mit Rudi Wilfer (piano), dem Chor und der Band des Musischen Gymnasiums Salzburg sowie den Solisten Felix Wilfer (violin) und Inge Pischinger (vocal) unter der Leitung von Norbert Brandauer. Rudi Wilfer, Jahrgang 1936, ist einer der profiliertesten Jazzmusiker Österreichs. Motive aus dem Leben Joe Zawinuls beginnend in dessen Wiener Kindheit, als er Zieharmonika spielte, bis zu seinem Status als Weltstar in den USA, als er zum führenden Synthesizer-Spieler wurde, werden von Wilfer kompositorisch verarbeitet.
Der im Salzburgischen St. Michael im Lungau lebende Pianist, Trompeter und Komponist Rudi Wilfer hat im Wien der 1960er Jahre in den Ensembles von Fatty George, Erich Kleinschuster, Clifford Jordan oder Friedrich Gulda und in Berlin der 1970er Jahre mit Leo Wright, Carmel Jones, Oliver Nelson und Eddie “Lockjaw“ Davis Jazzgeschichte geschrieben. Mit eigenen Gruppen hat Wilfer, der mit Stücken wie “For Joe“, gewidmet Joe Zawinul, dessen legitimer Nachfolger er 1959 in der Fatty George Band wurde, internationale Preise gewonnen hat und zahlreiche Alben aufgenommen. Dabei wirkten Spitzensolisten wie Lee Harper, Karl Ratzer, Harri Stojka, Georg Breinschmid oder Aladar Pege mit.
Joe Zawinul selbst war zweimal beim Salzburger Jazz-Herbst: 1996 und 2005. „Um solche Musik schreiben zu können, muss man Josef Zawinul sein mit zwei braunen Kindern, einer schwarzen Frau und zwei Klavieren; muss man aus Wien sein, ein Krebs und frei von jedwedem Klischée“, schrieb Miles Davis 1971 seinem Gelegenheits-Sideman auf dessen Album „Zawinul“ und erklärte: „Zawinul baut Ideen aus, die wir beide seit Jahren hatten. Und vielleicht auch die Ideen, die die meisten sogenannten heutigen Musiker noch nicht haben ausdrücken können.“ Fürwahr ein großes Kompliment für Jow Zawinul, der in den 1970er Jahren wie kein anderen Europäer vor oder nach ihm die Entwicklung des Jazz mitbestimmen sollte.
Rudi Wilfer (piano), Felix Wilfer (violin), Inge Pischinger (vocal),
Chor und Band des Musischen Gymnasiums Salzburg unter
der Leitung von Norbert Brandauer
Schon vor 50 Jahren gehörte “Salo“ gemeinsam mit den inzwischen verstorbenen Giganten Hans Koller und Karl Drewo zu einem österreichischen Saxophonisten-Dreigestirn Jazz-Europas. Im Laufe der Jahrzehnte profilierte sich Salomon als Solist bei Friedrich Gulda, Erich Kleinschuster und in der ORF-Big Band sowie als Arrangeur und Komponist u.a. für Marianne Mendt. Die südamerikanerin Jacqueline Patricio (vocals) begeistert mit Bossa- und Salsa-Klängen.
Hans Salomon (saxophone), Jacqueline Patricio (vocals), u.a.
Er arbeitete u.a. mit Champion Jack Dupree, Lionel Hampton, Sippie Wallace, Big Joe Turner und Sammy Price. Bei diesem Konzert in Salzburg ist die afroamerikanische Sängerin Lila Ammons, die Enkelin des Boogie-Pianostars Albert Ammons, mit dabei.
Axel Zwingenberger (piano), Lila Ammons (vocals), u.a.
Anfang der 1980er Jahre wirkten sie in dem Musical “The Gospel At Colonus“ mit, das einen Obie Award gewann und den Blind Boys Of Alabama einen Popularitätssprung einbrachte. Von 2002 bis 2005 gewannen sie viermal in ununterbrochener Folge den Grammy für das beste traditionelle Soul/Gospelalbum (2005 mit Ben Harper). Auch 2009 erhielten sie diese Auszeichnung. Die Gruppe arbeitete u.a. mit Mahalia Jackson, Aaron Neville, Tom Waits, Mavis Staples, Solomon Burke und Lou Reed zusammen. Und die Blind Boys Of Alabama absolvierten Welttourneen mit Tom Petty und Peter Gabriel.
Der Gospel Song (wörtl. Evangelienlied) ist eine religiöse Gesangsgattung der Afroamerikaner, die stärker als der Negro Spiritual von Blues- und Jazzelementen geprägt ist. Die Texte beziehen sich auf das Neue Testament. Musikalisch dominiert das kommunikative Prinzip von Call und Response: die Gemeinde antwortet dem Prediger durch rhythmische Zurufe. Der Gospel Song ist in den 1930er Jahren in den amerikanischen Städten entstanden. Die prägende Gospel-Charakteristik geht aber viel weiter zurück. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert dürften Händeklatschen und Füßestampfen, entstanden im Zuge der Christianisierung und damit Disziplinierung der Sklaven durch Methodisten und Baptisten, entscheidende Ähnlichkeit mit einer gospelsingenden Gemeinde aufgewiesen haben.
Jimmy Lee Carter (vocals), Bishop Billy Bowers (vocals),
Ben Moore (vocals), Tracy Pierce (bass, vocals),
Joey Williams (guitar, vocals), Peter Levin (organ, piano)
und Eric McKinnie (drums, vocals)
Mit 16 Jahren hatte Herman mit dem Klavierstudium bei Opher Brayer begonnen, zwei Jahre später ging er nach Boston an die Berklee School of Music. Bald darauf machte er sich in der Pariser Jazzszene einen Namen. Unverklemmt, kreativ und mit viel Freude an der Musik hat das junge Yaron Herman Trio Swing und Groove neu erfunden. Herman‘s rasanter Aufstieg ist einzigartig in der Musikgeschichte und mit seiner herausragenden Intelligenz sowie seinem außergewöhnlichen Talent zu erklären.
Nach seinem Eindruck von dem jungen Künstler befragt, sagte George Avakian, Produzent der ersten Aufnahmen von Keith Jarrett und der „Kind Of Blue“-Session von Miles Davis nur: „Yaron is the real thing.“ Das Yaron Herman Trio hat es geschafft, Kompositionen von Criabin und Björk, Klassiker wie „In The Wee Small Hours Of The Morning“ und „Halleluja“ von Jeff Buckley / Leonard Cohen, „Toxic“ von Britney Spears und das israelische „Layla, Layla“ mit Eigenkompositionen wie „MMM“ und dem obsessiven „Paluszki“ unter einen Hut zu bringen.
Yaron Herman (piano), Matt Brewer (bass), Gerald Cleaver (drums)
Der Abkömmling einer musikbegeisterten Familie aus der Karibik hatte zunächst Klavierunterricht, begann mit elf Jahren Altsaxophon zu spielen und stieg 1946, beeindruckt von Coleman Hawkins, auf das Tenorsaxophon um. Er spielte mit seinen Jugendfreunden Art Taylor, Jackie McLean und Kenny Drew, später bei Sessions mit Thelonious Monk und Bud Powell. Es folgten Einspielungen mit Fats Navarro, Art Farmer und Jay Jay Johnson sowie Engagements bei Art Blakey (1949), Tadd Dameron, Bud Powell und Miles Davis, dessen Bands Rollins zwischen 1951 und 1954 vor allem bei Plattenaufnahmen häufig angehörte. 1956/57 war er Mitglied des Max Roach/Clifford Brown-Quintet. Seinem Erstlingsalbum als Leader “Moving Out“ (1954) folgten bis heute Dutzende vielfach ausgezeichnete Alben des mehrfachen Poll-Siegers. Mehrmals zog sich Sonny Rollins vorübergehend aus dem Musikbetrieb zurück. Seit den 1990er Jahren trat er mit Wynton Marsalis auf, gab Solo-Konzerte, gastierte wiederholt in der New Yorker Carnegie Hall und bei allen großen Jazzfestivals.
Zu den bedeutendsten Einspielungen seiner einmaligen Karriere zählen “Saxophone Colossus“ (1956), “Tenor Madness“ (mit John Coltrane als Gast) oder “Way Out West“ (1957, mit Ray Brown und Shelly Manne). Ursprünglich verband Sonny Rollins den mächtigen Sound der Coleman Hawkins-Schule mit dem neuen Einfluss von Charlie Parker. Er entwickelte früh ein feines Gespür für aktuelle musikalische Strömungen, konzipierte eine eigenständige Improvisationsweise, wurde ein Innovator des Hardbop und spielte eine Rolle beim Aufbruch des Free Jazz. Seine “Freedom Suite“ (1958) war das Signal für politisches Engagement schwarzer Musiker im Kampf um Gleichberechtigung. Ferner komponierte er viele Standards wie die vom Blues abgeleiteten “Oleo“, “Airegin“, “Doxy“, “St. Thomas“, “Blues Waltz“ oder “Valse Hot“. Nach Salzburg kommt das Sonny Rollins Quintet in der Besetzung saxophone / guitar / bass / drums / percussion.