Die Darsteller A, B und C bewegen sich sprachlich und szenisch zwischen Gartenparty in Hollywood und Endzeitszenario: zwischen Liebesszene und politischer Diskussion, zwischen Politikteil und ‚Vermischtes‘. Die Geschichte von dem Tag, an dem Brad Pitt Paranoia bekam, erzählt auf kluge und absurd komische Weise von ausweglosen „Metahöllen der Selbstreflektion“, vermeintlich kosmischen Katastrophen und der Unfähigkeit, im Chaos das Richtige zu tun.
Christian Lollike, geboren 1973 in Dänemark, entwirft in seinem Theatertext eine sich mehrfach überlagernde Schleife von Fiktionsebenen. Er lässt drei Darsteller in unterschiedliche Spielhaltungen und Situationen schlüpfen und versteht es allein durch die Kraft der Sprache spannende Szenen entstehen zu lassen.
Österreich-Premiere
Mit: Pippa Galli, Klaus Haberl, Hendrik Winkler
Regie: Hans-Peter Kellner
Lulu: Ich greife in den Himmel und stecke mir die Sterne ins Haar.
Sie ist der erotische Komet, an der alle verbrennen, die ihre Bahn kreuzen: Liebhaber, Ehemänner, die lesbische Geliebte. Lulu ist sprichwörtliche Kindfrau, Luder und femme fatale, Unschuld und Mörderin, Ikone und lebendige Figur, Projektionsfläche für alle männlichen Sehsüchte und Begierden. Lulu ist für jeden etwas anderes und immer sie selbst. Sie ist „das schöne, das wilde Tier“ ohne Rücksicht auf bürgerliche Moral, zugleich Täterin und Opfer. Sie entzieht sich den männlichen Besitzansprüchen und macht eben deshalb die Männer verrückt.
Inszenierung: Bruno Max
Kostüme: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Margit Sanders
Regieassistenz: Noni Leitgeb
Mit: Barbara Braun, Florian Graf, Karl Maria Kinsky, Max Mayerhofer, Roger Murbach, Alexander Rossi, Christina Saginth, Markus Schramm, Franz Weichenberger.
Lina Loos (1882-1950) war von 1902 bis 1905 mit Adolf Loos verheiratet. Sie gehörte zum Kreis von Peter Altenberg, Karl Kraus und Egon Friedell. Lina Loos begann ab 1904 zu schreiben. Das Stück "Wie man wird, was man ist" wurde in ihrem Nachlass gefunden: ein Schlüsselstück über den unglücklichen Verlauf ihrer Ehe mit dem dominierenden Adolf Loos, ein früher Versuch über die Emanzipation der Frau...
DIE RASENDE KAISERIN von Helmut Korherr.
Mit Claudia Androsch, Kurt Hexmann und Franz Suhrada
Regie: Adele Kobald
Kostüme: Babsi Langbein
1000 österreichische Kleinanleger haben ihr Erspartes in erfolgversprechende Geschäfte investiert in der Hoffnung nach 10 Jahren eine schöne Rendite zu erhalten. Doch nach dem unerwarteten Konkurs ist alles Geld verloren, die Verantwortlichen fühlen sich nicht verantwortlich, die gerichtliche Verfolgung wird jahrelang verschleppt…Zwei Betroffene geben nicht auf und wenden sich schließlich an den einflussreichen Anwalt Dr. Widrich, der mit einer ehrgeizigen Staatsanwältin liiert ist…
Besetzung: Anita Kolbert, Birgit Wolf, Johannes Kaiser, Sascha Buczolich, Johannes Wolf.
Regie: Michaela Ehrenstein
Beide waren von einander fasziniert und, nach einem strahlenden russischen Sommer, „fühlten sie sich als Braut und Bräutigam", obwohl Tolstoi auch in diesen Monaten seine Zweifel gehabt hat, ob der große Altersunterschied und die Unterschiedlichkeit ihrer Charaktere wirklich die idealen Voraussetzungen für eine Ehe sein würden.
Zudem war er von Natur aus krankhaft eifersüchtig und sagte schon bald voraus, was dann tatsächlich passieren sollte: Valerie verliebte sich a u c h ein wenig in ihren französischen Klavierlehrer, der nicht so streng mit ihr umging wie der erziehungswütige Tolstoi, und von einem Tag zum anderen waren die beiden so verzweifelt, dass sie die „gefühlte Verlobung" spontan auflösten.
Wir wüßten sehr wenig von dieser Liebesgeschichte, wenn Tolstoi sie nicht kurz danach in seinem ersten Roman ´Familienglück´ detailliert erzählt hätte. Allerdings mit erfundenen Namen und einem fiktiven, publikumswirksamen Happyend.
Gerald Szyszkowitz hat nun aus Anlass von Tolstois bevorstehendem hundertsten Todestag - der Dichter starb im Jahr 1910 - diese Liebesgeschichte wieder mit den originalen Namen versehen und daraus ein Theaterstück gemacht.
Mit Gerhard Rühmkorf, Michaela Ehrenstein, Lilli Schwabe, Christian Ghera, Johannes Wolf.
Mit Szenen und Texten u.a. von Bert Brecht, Trude Marzik, Peter Rosegger, Christine Nöstlinger und vielen anderen Autoren erfahren sie mit einem kleinen Augenzwinkern, was sie dabei so alles erlebt haben. Der Wortwitz, ihr Gespür für die Positionierung einer Pointe, ihr Mut, die Dinge beim rechten Namen zu nennen, sind schlagende Argumente dafür, dass man diesen Abend einfach nicht versäumen sollte.
Thomas Bernhard widmete diese drei Dramolette realen Figuren und schuf gleichzeitig durch die komödiantische wie groteske Zuspitzung geradezu typische Prachtexemplare des allgemeinen und besonderen Theaterwahnsinns. Claus Peymann und Hermann Beil sind eine authentische Besetzung, wie sie nicht authentischer sein könnte, und somit treten in einer theatralischen Lesung auf: der Theaterberserker Peymann, das legendäre Fräulein Schneider, der ewig "natürlich" sagende Dramaturg Beil und naturgemäß Dichter dieses irrwitzigen Theatergelächters selbst.
Im Anschluss signiert Claus Peymann sein Buch "Peymann von A-Z".
Ein Gastspiel des Berliner Ensembles.
Man kennt den unverwechselbaren Sprach- und Spielartisten aus Wien mittlerweile im gesamten Sprachraum. Der Titel deutet es schon an. Reicht die Biografie, die man lebt, aus? Oder entsteht sie erst, wenn man die gelebte mit geträumten Biografien teilt? Dorfer nimmt individuelle Lebenssituationen oder politische Finali und erzählt sie bis zum Ursprung hin, klärt die Entstehung. Er fragt sich und uns, welche eigenen
Bilder man vor einer visuellen Welt noch verteidigen kann und untersucht mit schwarzem Humor, was geschieht, wenn den Menschen die eigenen Bilder abhanden kommen und durch unentrinnbar aufgedrängte ersetzt werden. Was macht unsere Freiheit zur Scheinfreiheit? Was die Demokratie zur Scheindemokratie? Wenn Alfred Dorfer Fragen wie diesen auf einer Bühne nachgeht, ist den Zuschauern ein hellsichtiger und äußerst unterhaltsamer Abend gewiss!
Sie reden, erzählen sich Geschichten, streiten und können sich auf nichts einigen: Weder darauf aufzubrechen, noch darauf zu bleiben, sich zu erhängen oder aber Lucky zu helfen; Lucky, dem Diener, der
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