Frederick hat seinen Bruder, den rechtmäßigen Herzog, von seinem Hof vertrieben. Dieser hat sich mit wenigen Edelmännern in den Ardenner Wald zurückgezogen. Orlando, dem jüngsten Sohn von Sir Rowland de Boys, wurde von seinem ältesten Bruder um seinen Erbteil und seine standesgemäße Ausbildung betrogen. Nachdem er überraschend den Ringer Charles besiegt, muss auch er in den Wald fliehen, um sein Leben zu retten. Schließlich verbannt Frederick auch noch Rosalinde, die Tochter seines Bruders. Sie verkleidet sich als junger Mann und versteckt sich als Ganymed - begleitet von ihrer Cousine Celia und dem Hofnarren Probstein - ebenfalls im Ardenner Wald. Hier, im Schutz der Bäume, fühlt sich der alte Herzog sicher und frei von allen Sorgen, die ihn am Hof geplagt hatten. Orlando und der alte Diener Adam werden vom verbannten Hof freundlich aufgenommen. Rosalinde und Celia kaufen einem Schäfer seine Schafzucht ab und lassen sich im Wald nieder. Rosalinde findet immer wieder an den Bäumen Liebesgedichte, die Orlando für sie schreibt, nachdem er ihr beim Ringkampf begegnet ist. Orlando trifft schließlich auf Ganymed. Rosalinde gibt sich allerdings nicht zu erkennen und stellt Orlando immer neue Aufgaben. Probstein findet eine Braut und heiratet sehr bald. Das Schäfermädchen Phoebe verliebt sich in Ganymed und wendet sich von ihrem Verehrer Silvius ab. Schließlich findet auch Celia ihr Glück. Sie verliebt sich in Oliver, der sich - von Orlando vor wilden Tieren gerettet - läutern lässt. Und auch Frederick gibt, bekehrt durch einen frommen Mann, seinem Bruder alle Ländereien und die Krone zurück. Vier Paare feiern Hochzeit. Nur der Melancholiker Jaques will im Wald bleiben und auf die Befehle seines Herzogs warten.
Aufführungsort ist der Kirchenplatz, bei Schlechtwetter der Festsaal der Volksschule Parndorf.
Das Stück befasst sich mit dem Leben des Josef Speckbacher und seiner Familie - vor, während und auch nach der Zeit des Freiheitskampfes - und mit den Nordtiroler Geschehnissen des Freiheitskampfes, wobei es das Anliegen des Autors ist, wie auch schon im Jahre 2004 bei „Die Hutterer“, den Bezug zum Veranstaltungsort herzustellen. Josef Speckbacher leitete das Kampfgeschehen im Tiroler Unterland und war auch nachweislich öfters in Rattenberg, wo er auch zusammen mit Andreas Hofer bei der Fronleichnamsprozession teilgenommen hat.
Die Biographie im Detail:
Speckbacher wird am 13. Juli 1767 als drittes von acht Kindern auf Unterspeck (Bauernhof in Gnadenwald) geboren, im Kindesalter verliert er den Vater, die Mutter stirbt als er 14 Jahre alt ist. In die Schule geht er nur zwei Jahre lang. Mit 12 besitzt er seinen ersten eigenen Stutzen. Er macht Bekanntschaft mit dem berüchtigten Wilderer Staudacher. Mit ihm zusammen durchstreift er Almen, Berge, Wälder und Schluchten. An einem Kirchweihsonntag in Lans sieht er Marie, die Tochter der Schmiederer Bäuerin aus Rinn: „Die Marie oder keine“ steht für ihn fest. Nach der Absage der Mutter („so ein Hallodri kommt mir nicht ins Haus!“) sucht er sich einen Arbeitsplatz. Nach einem Jahr als Holzarbeiter und dann als Aufseher des Holzlagers der Haller Saline nochmaliges Vorsprechen am Schmiedererhof – Hochzeit mit Marie am 10. Februar 1794 in der Wiltener Pfarrkirche. Der Schützenhauptmann, auch „Der Mann von Rinn“ genannt, zieht 1797 mit den Schützen über den Brenner und wird einer der tapfersten Kämpfer und ein hervorragender Stratege im Tiroler Freiheitskampf. 1797, 1800 und 1805 beteiligt er sich an den Kämpfen gegen die Franzosen und deren Verbündete. Im Jahre 1809 ist er ein wichtiger Kommandant bei den drei Bergiselschlachten. Er ist ein hervorragender Kenner der Gebirgskriegstaktiken. Zusammen mit Peter Mayr und Joseph Haspinger kann er die Rheinbunddivisonen in der Sachsenklemme vernichtend
schlagen. Nach der Niederlage von Unken und Melleck 1809 flüchtet Speckbacher schwer verletzt, erreicht Wien, wo er 1813 zum Major ernannt wird. Nachdem 1814 Tirol wieder mit Österreich vereint war, kann er nach Tirol zurückkehren und in Hall als k.k. Major seinen Ruhestand verbringen. Als 1816 Kaiser Franz zur Huldigung nach Innsbruck kommt, führt Speckbacher die Tiroler Schützen an. Speckbacher leidet an den Folgen seiner Verwundungen. Als kranker Mann stirbt er am 28. März 1820 in Hall, nur 53 Jahre alt, an einem Nierenleiden.
„Wer noch nie Erzählkunst in höchster Vollendung erlebt hat, kann sich keine Vorstellung machen von der ganz besonderen Atmosphäre, die entsteht, wenn das wunderbarste Spiel, das die Menschen kennen, gespielt wird: Einer erzählt, der andere hört zu“, versucht der weltbekannte Erzähler und Initiator des Festivals, Folke Tegetthoff, die Faszination der Erzählkunst begreiflich zu machen.
Niederösterreichs verzauberte Festivalorte
Kulisse für das faszinierende Spiel des Zuhörens werden heuer die Barockstadt Sankt Pölten, das kunstsinnige Krems und das Kulturzentrum Schloss Schallaburg sein. Mistelbach ist heuer erstmals eine fabelhaft!e Festivalstadt und begrüßt Erzähler und Zuhörer in seinem avantgardistischen Museumszentrum. Auch Sankt Peter in der Au, die Niederösterreichische Landesausstellung 09 in Raabs an der Thaya und Horn, die Stadtmauerstadt Eggenburg und Bad Schönau in der Buckligen Welt werden Schauplätze für die vielfältigen Programmpunkte sein.
Die Highlights des Festivals
fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH bezaubert mit außergewöhnlichen Programmpunkten für Erwachsene und die ganze Familie:
• fantastische Galaabende
• sensationelle Dinner im Dunkeln
• eine köstliche Genusstour durch die Wachau
• Märchenzauber für die ganze Familie (Kinder ab 6 Jahren)
Die menschlich berührenden Dinner im Dunkeln finden 2009 erstmals in Niederösterreich, in Sankt Pölten, statt. Dabei genießen die Gäste in völliger Finsternis ein von blinden Menschen serviertes Menü, verbunden mit besonderen Klangerlebnissen und Geschichten. „Unsere Welt und unser Leben darin sind mehr und mehr auf visuelle Eindrücke ausgelegt“, erklärt Folke Tegetthoff den Reiz dieser Veranstaltungen. „Wird der Sehsinn durch völlige Finsternis ausgeschaltet, erwachen die Sinne, deren Fähigkeiten wir nur noch in extremen Situationen wahrzunehmen imstande sind.“
Ein Höhepunkt des Festivals verspricht auch die von Krems ausgehende GenussMärchen-Tour zu werden. Sechs der weltbesten Erzähler verzaubern die Gäste mit ihren Geschichten an drei sehr unterschiedlichen Locations in der Wachau. Neben dem Ohrenschmaus ist auch für kulinarische Leckerbissen gesorgt: Zwischen Wasserbüffeln und Ziegen genießen die Gäste ein köstlich natürliches Mahl, und ein begnadeter Chocolatier wird das eine oder andere Geheimnis über seine süßen Versuchungen verraten.
Mehr als 260000 Zuhörer
Die Zahlen über Österreichs einziges und Europas größtes Erzählkunstfestival lassen aufhorchen: In den letzten 22 Jahren lauschten mehr als 260000 Menschen den besten Erzählern der Welt bei Folke Tegetthoffs Festival fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH und dessen Vorgänger, GrazErzählt. Heuer werden 13 Künstler aus zehn Ländern den Besuchern zeigen, was Erzählkunst auf höchstem Niveau bedeutet.
So ist das Kleist’sche Käthchen eine Komödie mit wilden Rittern und verwirrten Postboten sowie ein Märchen, in dem ein Cherubim erscheint, Vertrauen verlangt und Männer von zarten Mädchen albträumen. Außerdem ist es eine Gruselgeschichte von Monstern hinter liebreizenden Masken und brennenden Burgen – ein Roadmovie, in dem alle stets unterwegs sind, reiten, laufen, fahren; man weiß nicht, ob sie fliehen oder ankommen wollen. Die Stiftsruine als Spielstätte ist wie geschaffen für dieses Ritterspektakel und die Hauptakteure Claudia Graue als Käthchen, Robert Gallinowski als Graf vom Strahl, den Käthchen liebt, sowie Johanna Schall als Käthchens Widersacherin Kunigunde. Ein Mann steht zwischen zwei Frauen; es ist auch eine Geschichte um wahre Liebe – oder?
Die Odyssee gehört zu den ältesten Werken der abendländischen Literatur: ein griechisches Epos in 24 Gesängen, das durch den Dramaturgen Herbert Schäfer für Bad Hersfeld erst spielbar wird und somit in dessen Bearbeitung zur Uraufführung kommt. Steht auch Odysseus (Markus Gertken) zwischen zwei Frauen, Penelope (Anna Franziska Srna) und der Nymphe Kalypso (Désirée Nick)? Welche Rolle spielt die Göttin Athene? Oder steht im Wesentlichen nur Odysseus, der Held, im Zentrum der Betrachtung von Regisseur Torsten Fischer? Ist Fischer einem Odysseus auf der Spur, der uns erschaudern lässt?
Die Festspiele finden im geografischen Mittelpunkt Deutschlands statt – mitten in Bad Hersfeld, einer Stadt, in der die Kunst pulsiert: großes Theater mit internationalen Künstlern. Dies setzt sich in der West Side Story fort: 33 Ensemblemitglieder aus aller Welt – Spanier, Puerto Ricaner, Argentinier, Brasilianer, Amerikaner, Neuseeländer, Engländer sowie Holländer stehen neben deutschen Darstellern tanzend und singend auf der Bühne.
Mit dem klassischen Schwank Pension Schöller im Kleinen Freilichttheater Schloss Eichhof und dem Kinderstück Ronja Räubertochter in der Stiftsruine ist von Intendantin Elke Hesse ein Festspielpaket geschnürt worden, das in seiner Vielfalt kaum noch Wünsche offenlässt. Nur das einzigartige Theater erleben muss der Kulturinteressierte persönlich. In diesem Sinn freuen wir uns auf Ihren Besuch.
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Der Nachttopf war eigentlich nur als Übergangslösung gedacht - aber seit ihrer Hochzeit leben der Fischer und seine Ilsebill nun schon darin, er zufrieden, sie nicht so: Das wird offensichtlich, als er einen Zauberfisch fängt, der zur Wunscherfüllungsmaschine mutiert.
Die Erde: verwüstet. Die Menschheit: verschwunden. Nur eine Hasenkolonie hat in ihrem Bau überlebt – und mit ihnen ein Mann, der glaubt, einer der ihren zu sein. Psychoterror, Sex, Mord packt der Großmeister des Figurentheaters, Neville Tranter, in seine düstere, groteske Fabel, in der Hasen und Mensch ständig Rangkämpfe ausfechten.
Seit Jahrhunderten haben Menschen göttliche Worte gehört, haben sie aufgeschrieben und interpretiert. Viele glauben daran, viele hadern damit, viele leiden darunter. Eine kleine Gruppe anonymer Atheisten macht sich daran, das Leben Jesus auf dem Theater nachzuspielen. Jeder aus einem ganz persönlichen Grund und jeder aus einer ganz eigenen Perspektive. Wie eine Herde verlorener Schafe wandeln sie durch die altbekannte Geschichte und lassen dabei auch diejenigen zu Wort kommen, die von der Bibel vergessen wurden, die Frauen, die Gegenstände und die Tiere.
Das Theater am Bahnhof war lange Zeit am Lendplatz 35, also nur einen Katzensprung vom Orpheum entfernt, beheimatet. Im März hieß es aber "Abschied nehmen" von der bisherigen Spielstätte, und das TIB hat für seinen Impro-Montag "MONTAG - die improvisierte Show" ein "neues" Zuhause im Orpheum gefunden.
1934. Eine Gruppe von Bergleuten aus Ashington, Northumberland engagiert einen Professor für Abendkurse im Rahmen der Arbeiterfortbildung. Da für Betriebswirtschaft leider keiner zu bekommen war, gibt es ab sofort Unterricht in Kunstgeschichte und Kunstbetrachtung. Tizian, Leonardo, die großen Meister der Hochrenaissance, die grundsätzliche Spannung zwischen der Innovation des Künstlers und der Tradition, in der er arbeitet, sind jetzt ihre Themen. Doch sehr schnell weicht die Theorie der Praxis: Die Männer beginnen zu malen.
Sie machen Linolschnitte, reden sich die Köpfe heiß über Perspektive und Bildaufbau, was auf die Bilder gehört, was nicht und in welcher Farbe, und überhaupt, was das ist - die Kunst. Die Bergleute fahren nach London, besuchen die Museen und die Tate-Gallery, verlieben sich in die Intensität von van Gogh.
Sie werden erfolgreiche Künstler. Im Laufe weniger Jahre sind sie befreundet mit der Avantgarde ihrer Zeit, herausragende Sammlungen kaufen ihre Werke an - und jeden Tag, so wie immer, fahren sie in die Grube.
Und die Geschichte ist wahr. Es ist die Geschichte der Ashington Group, die ihr Tagwerk - den Abbau von Kohle unter Tage sowie ihre Arbeitswelt und ihren Alltag - zum Sujet ihrer Bilder machte.
Lee Hall, nach Spoonface Steinberg, Kochen mit Elvis und seinem Oscar-nominierten Drehbuch für den Film Billy Elliot - I will dance international gefeierter Autor, hatte mit seinem neuen Stück The Pitmen Painters (Im Zeichen der Kunst) einen durchschlagenden Publikums- und Presseerfolg am National Theatre in London.
Ein Platz in einer nicht weiter benannten Stadt und die Menschen, die ihn überqueren und bewohnen: Frauen, Männer, Normale, Verrückte, Menschen in Gruppen, Menschen alleine. Sie gehen aneinander vorbei, begegnen sich, lösen sich wieder voneinander. Das Allgemeine wird hier zum Besonderen, der Alltag zur Vielfalt. Dabei fällt der Blick auf Dinge, für die man gewöhnlich kein Auge hat. In einem zauberhaften Reigen der Bilder und Töne wird die Welt zum Fest des Augenblicks erklärt.
Nach Kafkas "Das Schloß" und "Alice" nach Lewis Carroll (ausgezeichnet mit dem Nestroy-Theaterpreis 2008) ist es bereits die dritte Arbeit Bodós am Schauspielhaus Graz.
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