Heiligenstadt war im frühen 19. Jahrhundert eine selbstständige Weinhauer-Ortschaft. Ihren wirtschaftlichen Aufschwung verdankte sie einer Badeanstalt, die sich auf dem Gelände des heutigen Heiligenstädter Parks befand. Das Bad wurde von einer mineralhaltigen Quelle gespeist, die wegen ihrer Heilkraft zahlreiche Kurgäste anlockte, darunter auch die Prominenz des Wiener Kulturlebens.
Ludwig van Beethoven suchte hier Heilung oder zumindest Besserung seines Gehörleidens. Das Haus in der ehemaligen Herrengasse 6 ist der mündlichen Überlieferung nach mit einem erschütternden Zeugnis Beethovens verbunden. Hier verfasste er 1802 jenen an seinen Bruder gerichteten, jedoch nie abgesandten Brief, in welchem er seiner Verzweiflung über seine fortschreitende Taubheit Ausdruck verlieh - das "Heiligenstädter-Testament".
Beethoven schrieb in diesem Haus an der 2. Symphonie, an den Klaviervariationen op. 34 und 35 sowie Teilen der drei Klaviersonaten op. 30.
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Dienstag bis Sonntag und feiertagsQuirin Maierhofer, ein Bäckermeister aus Würzburg, der 1828 von Würzburg nach Wien umsiedelte, erwarb in Hernals eine der damals bestehenden Bäckereien, samt Presshaus und Weingärten.
Noch vor 1860 wurden die angeschlossenen Stallungen zu einem 8 x 20 Meter großem Saal umgebaut.Auch der erste "Glassalon", der heutige Bar-Bereich, wurde zu dieser Zeit errichtet. In diesen beiden Räumlichkeiten fanden eine Unzahl von volkstümlichen Veranstaltungen wie Bälle, Spanferkelessen und sogar Ehrenringkämpfe statt.
Der Bäckermeister Georg Klein heiratete 1859 die Tochter des Besitzers und übernahm 1868 Maierhofer`s Geschäfte. Georg Klein vergrößerte nun das Etablissement Schritt für Schritt: 1872 wurde der Gartensalon installiert, das heutige Metropoldi vormals Hernalser Stadttheater.
1874 wurde der 2. Glassalon errichtet, heute Bühnenbereich.Der Mittelbau wurde 1876, und die restlichen Nebenräume bis zum endgültigen Grundriß im Zeitraum von 1893 bis 1907 erbaut.
Zu dieser Zeit wurde auch die "Pawlatschenbühne" im Garten gegründet. Wahrscheinlich ist die Pawlatschen das letzte Bühnenoriginal dieser Zeit in der Wiener Vorstadt.Um die Jahrhundertwende stand das damalige Etablissement Klein am Höhepunkt, Hernals war das Vergnügungsviertel von Wien. Viele namhafte Wiener Künstler wurden hier bekannt und populär.
1980 wurden diese Räumlichkeiten sanft revitalisiert. Seit der Neueröffnung hat sich das Metropol zu einer Kultstätte der Wiener Szene entwickelt, hat diese belebt und geprägt und ist bis zum heutigen Tag ein begehrter Gastspielort für in- und ausländische Künstler.
Eine nach drei Seiten offene Bühne ermöglicht dem Besucher reizvolle Einblicke in die Szenarien, außerdem wird bei hauseigenen Musicalproduktionen meist der gesamte Saal bespielt und das Publikum ins Geschehen miteinbezogen.
Im ehemaligen kaiserlichen Jagdgebiet des Lainzer Tiergartens im Südwesten Wiens liegt die Hermesvilla. Sie wurde zwischen 1882 und 1886 vom Ringstraßen-Architekten Karl von Hasenauer im Auftrag Kaiser Franz Josephs errichtet.
Der Kaiser machte das Jagdhaus seiner Gattin zum Geschenk in der Hoffnung, dass sie hier ein privates Refugium finden möge. Aufgrund der spielerischen Auflösung der Baukörpersymmetrie ist die Villa für die Architektur der späteren romantischen Villen beispielgebend.
Die Villa besitzt eine opulente Innenausstattung, an der die bedeutendsten Künstler des Historismus beteiligt waren. Zu sehen sind unter anderem die Privatgemächer Kaiser Franz Josephs und Kaiserin Elisabeths. Besondere Höhepunkte unter den Privatgemächern Kaiserin Elisabeths sind das von August Eisenmenger und Hugo Charlemont ausgemalte Turnzimmer und das auf einem Entwurf von Hans Makart beruhende Schlafzimmer mit Malereien zu Shakespeares "Sommernachtstraum" sowie einem riesigen Prunkbett aus dem 18. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert sind weiters das Arbeitszimmer Franz Josephs, eingerichtet von Bernhard Ludwig, sowie die "Sala terrena" im Erdgeschoss, mit deren Gestaltung der Bildhauer Viktor Tilgner beauftragt war.
In der Hermesvilla veranstaltet das Wien Museum Hermesvilla seit 1978 große Ausstellungen zumeist zu kulturgeschichtlichen Themen. Zuletzt "Orientalische Reise - Exotik und Malerei im späten 19. Jahrhundert". Über die wechselvolle Geschichte des Hauses informiert die Ausstellung "Villa mit Grünbl., kaiserl., teilmöbl., 1350m² Wohnfl. - Die Hermesvilla und ihre Geschichte". Die Modesammlung des Wien Museums präsentiert mit "chic - Damenmode des 20. Jahrhunderts", einer ständigen Ausstellung im Obergeschoss der Villa, einen Querschnitt durch den reichhaltigen Fundus aus dem letzten Jahrhundert.
Öffnungszeiten:
1. Oktober bis 31. MärzDas Wien Museum nimmt in der vielfältigen Wiener Museumslandschaft eine besondere Stellung ein: Mit seiner Mischung aus Kunst- und historischer Sammlung zeigt es Wiens Weg durch die Jahrhunderte. Zu sehen sind wertvolle Kunstschätze, zu spüren ist eine Stadt und ihr Mythos.
Zum Haupthaus am Karlsplatz gehören eine Fülle an Außenstellen, allen voran die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten und die Musikerwohnungen. Regelmäßige Sonderausstellungen zeigen laufend Neues aus der Vergangenheit Wiens und anderer Metropolen.
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Dienstag bis Sonntag und feiertagsKaum ein anderer Klangkörper wird dauerhafter und enger mit der Geschichte und Tradition der europäischen Musik in Verbindung gebracht als die Wiener Philharmoniker. Im Laufe ihres nunmehr 166 jährigen Bestehens erlebten und prägten die Mitglieder dieses in der "Hauptstadt der Musik" beheimateten Ensembles das musikalische Geschehen durch eine Zeitepoche hindurch, die aufgrund der Vielzahl an genialen Komponisten und Interpreten in ihrer künstlerischen Bedeutung einmalig erscheint.
Die Verbundenheit der Wiener Philharmoniker mit der musikalischen Geschichte lässt sich in den Zitaten vieler herausragender musikalischer Persönlichkeiten eindrucksvoll nachvollziehen. Richard Wagner beschrieb das Orchester als eines der allervorzüglichsten der Welt, Anton Bruckner nannte es "den höchsten Kunstverein in der Musik", Johannes Brahms bezeichnete sich als "Freund und Verehrer" des Orchesters, Gustav Mahler fühlte sich "durch das Band der Kunst" verbunden, und Richard Strauss fasste zusammen: "Die Philharmoniker preisen heißt Geigen nach Wien tragen".
Die Wiener Philharmoniker haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, die stets aktuelle humanitäre Botschaft der Musik in den Alltag und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Im Jahr 2005 wurden sie zu Goodwill Ambassadors der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ernannt, und seit 2006 sind sie auch Botschafter der Phonak-Initiative "Hear the World". Die Wiener Philharmoniker suchen jenes Motto zu verwirklichen, das Ludwig van Beethoven, dessen symphonischem Schaffen sie ihr seine Entstehung verdanken, seiner "Missa solemnis" voranstellte: "Von Herzen - möge es wieder zu Herzen gehen."
In der Nähe der habsburgischen Sommerresidenz Schloss Schönbrunn steht der 1899 von Otto Wagner vollendete "Pavillon des k.u.k. Allerhöchsten Hofes". Er diente dem Kaiser und seinen Gästen sowie den Mitgliedern des Hofes als Ein- und Ausstiegsstelle, reisten sie einmal mit der Wiener Stadtbahn. Der Pavillon liegt direkt neben der Stadtbahn-Haltestelle Hietzing. Von hier aus waren sowohl das Stadtzentrum als auch alle wichtigen Bahnhöfe der Haupt- und Residenzstadt Wien bequem und schnell erreichbar.
Der zentrale Raum des Hofpavillons, der Wartesalon des Kaisers, enthielt eine Sitzgarnitur vor einer Wienansicht von Carl Moll. Hier befand sich auch ein Schreibtisch, damit er während der Wartezeit arbeiten konnte. Und von der Loggia aus war es möglich, Depeschen zu versenden.
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SonntagSo speziell wie der Prater selbst ist auch das im Gebäude des Planetariums befindliche Pratermuseum. Eindrucksvoll zeigt es die historischen Veränderungen der schaurig schönen Wiener Unterhaltungskultur.
Vergnüglich und melancholisch zugleich sind Objekte wie der Wahrsageautomat "Internationales Heiraths Vermittlungs Bureau", die legendäre Bauchrednerpuppe Maxi die Helmut Qualtinger inspirierte oder ein Lindwurm aus einer längst abgerissenen Grottenbahn.
Das große Originalmodell der Wiener Weltausstellung von 1873 erinnert einerseits an den Wunsch, sich bestens zu präsentierten und andererseits an einen peinlichen Flop - die Besucher blieben aus, denn die Cholera lag über der Stadt.
Die Zwergerl-Schuhe, der Riesen-Anzug und die Dame ohne Unterleib sind Relikte der Menschenschauen des späten 19. Jahrhunderts, die heute befremden.
Auch Wiens legendäre "starke Männer" sind in der Schau vertreten.
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Dienstag bis DonnerstagBetrachtet man das Gebäude vom Opernring aus, also von seiner Vorderfront her, so hat man jenen historischen Teil vor sich, der vom ursprünglichen Bau von 1869 erhalten geblieben ist. Die Fassaden sind im Renaissance-Bogenstil gehalten, die Loggia der Ringstraßenseite soll den öffentlichen Charakter des Gebäudes unterstreichen.