Wie werden die Wienerinnen und Wiener im Jahr 2009 gelebt haben? Was wird ihnen wichtig gewesen sein? Welche Rolle spielte z. B. das Geld? Und die Liebe? Und was meinte man genau, wenn man von der Seele sprach? Um zu verhindern, dass Fragen wie diese unseren Nachfahren unbeantwortet bleiben werden, begibt sich Gob Squad auf eine besondere Mission: Saving The World: „die Welt retten“ oder auch „die Welt speichern“. Sie landen Mitte Mai auf dem Schwedenplatz, harren 24 Stunden lang aus, um die Stadt und ihre Bewohner zwischen Sonnenauf- und -untergang auf Video zu bannen. Optimistisch fordert Gob Squad die Passanten auf, ihre Welt der Nachwelt zu erklären. Mit sieben synchronisierten Kameras werden Erkenntnisse und Reaktionen festgehalten. Nichts wird herausgeschnitten, nichts gelöscht. Das Material über das Leben von einst wird uns, dem Publikum der Zukunft, im brut präsentiert. Das breite Panoramabild transportiert die Außenwelt von früher plastisch in den Innenraum von heute, die gefilmten Tableaus werden davon erzählen, wie in Wien in unserem Jahrhundert gelebt, gedacht und gefühlt wurde.
Gob Squad existiert bereits im 14. Jahr und gab und gibt der Theaterszene ständig neue Impulse. Ihre Gegenwartserkundungen, Inszenierungen, Installationen und Interventionen suchen stets nach dem Leben in der Kunst.
Als sich am 2. Oktober 1974 die Nachricht verbreitete, dass Wassili Schukschin im Alter von 45 Jahren an einem Herzanfall verstorben war, stand für kurze Zeit ganz Moskau still. Kaum ein anderer Künstler hatte in der ost-stalinistischen Sowjetunion mehr Menschen mit seinen Werken erreicht als Schukschin – Sohn eines sibirischen Bauern, Schlosser, Schauspieler, Schriftsteller und Filmemacher.
Der Kollege von Andrej Tarkowski an der Moskauer Filmhochschule wurde mit seinen Kurzgeschichten und bald auch mit seinen Filmen zu einer Zentralfigur der Schestidisiatniki, der Generation der 1960er – kein Dissident, aber einer, der den Tabus und Problemen der sowjetischen Gesellschaft mit großer Respektlosigkeit begegnete. Er war als Schauspieler bei der breiten Bevölkerung so beliebt, dass er daraus (im Gegensatz zu Tarkowski) auch „politischen Rückhalt“ gewinnen konnte. Seine kantigen, lebensdurstigen Helden, die er mit Ironie und großer Zärtlichkeit porträtierte, waren stets einfache Leute: Landarbeiter, Lastwagenfahrer, Studenten. „Sie waren von einer seltsamen Unruhe befallen: Sie hatten ‚einen Igel unter dem Schädel‘ und sahen die Wirklichkeit durch das ‚diamantene Auge der Einbildungskraft‘.“ Ralf Schenk
Hauptdarsteller sind lebende Tiere und Pflanzen, deren unerwartete Verhaltensweisen für spannende Momente sorgen, die von versierten Biologen begleitend kommentiert werden. Direkter und emotional berührender als in den besten Naturfilmen werden die Zuschauer dadurch in die verborgenen Geheimnisse der Mikrowelt rund um uns eingeweiht.
Durch die Beschreibungen von Wegbegleitern, Freunden und Kontrahenten Bernhards entsteht ein eindringliches Portrait des "Übertreibungskünstlers".
Thomas Bernhards scharfzüngige Dramolette, die bis heute nichts an Aktualität verloren haben, werden präsentiert von Elisabeth Augustin, Ulli Fessl, Brigitta Furgler, Sylvia Haider, Gertraud Jesserer, Sylvia Lukan, Petra Morzé , Libgart Schwarz, Detlev Eckstein, Robert Reinagl, Branko Samarovski, Paul Wolff-Plottegg, Peter Wolfsberger.
Gezeigt werden der Film "Das war Thomas Bernhard" von Krista Fleischmann, der Aufzeichnungen von Gesprächen und Lesungen Thomas Bernhards aus den Jahren 1967-1988 versammelt, und der Film "und, also, aber" von Sepp Dreissinger.
Bernhard: spinnt alle die ihn bedrängenden Themen aus: gesellschaftlicher Verfall; Sucht zum Tode; künstlerische Existenz, die mit ihrer eigenen Perfektionierung ringt; politisches Leben als groteske Fiktion; Landschaft als eine verschlingende Kraft; menschliche Verkrüppelung als Todes-Zeichen.
Die Szene ist das Jagdhaus eines Generals; der hat einen Arm in Stalingrad gelassen; die Macht entgleitet ihm, seine »Landschaft«, sein Waldbesitz, wird vom Borkenkäfer zerfressen. Im Jagdhaus hocken die Generalin und der Schriftsteller, ein genüsslicher Beobachter des Zerfalls; er trinkt mit ihr und spielt Siebzehn und Vier, ein perfides Kartenspiel, und sie sind lustig inmitten der sich selbst vernichtenden Natur.
Nicht nur auf der Hauptbühne wird Fledermaus gespielt, kleine und große fliegende Mäuse flattern – in vielerlei Gestalt – auch durch die Rote Bar und auf der Leinwand. Das dreiteilige Filmquiz "Kino im Kopf" wartet auf Filmfreaks, Gelegenheitsfilmfreunde und alle, die intuitiv sind oder gut kombinieren können: Von der Fledermaus in der Johann-Strauß-Operette bis zu den Blutsaugern in zahlreichen alten und neuen Vampirfilmen ist nur ein kleiner Schritt. Bei diesem Team-Quiz gilt es Filmszenen zu erraten, Filmmusik zu erkennen, Filmplakate richtig zuzuordnen usw. Nicht das Filmwissen ist im Mittelpunkt, sondern die Möglichkeit, durch Bilder und Geschichten aus Filmen quer durch Zeiten und Genres an Altes erinnert zu werden und Neues zu entdecken.
In sechs Runden spielen bis zu sechs Teams um den Einzug ins große Finale. Das neue Buzzer-System macht’s möglich, dass jeder Tisch über eine eigene Buzzer-Taste verfügt. So kann einwandfrei ermittelt werden, welches Team zuerst geantwortet hat. Dem Gewinner-Team winken schöne Preise.