Seit nunmehr achtzehn Jahren werden am Sandberg, einer Anhöhe im niederösterreichischen Weinviertel zwischen Roseldorf und Platt (BH Hollabrunn) Forschungen im Rahmen des Projektes „FÜRSTENSITZ-KELTENSTADT“ SANDBERG unter der Leitung der Prähistorikerin Dr. Veronika Holzer vom Naturhistorischen Museum Wien durchgeführt. Die bereits seit Anfang des 18. Jh. durch zahlreiche Oberflächenfunde, darunter vor allem Gold- und Silbermünzen, größte bekannte keltische Zentralsiedlung Österreichs, kann wohl als eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten in Österreich der letzten Jahre angesehen werden.
Die besondere Rolle der Siedlung zur Keltenzeit und heute wird für die internationale Forschung durch ihre Größe, ihre bewusst gewählte strategische Lage einerseits, ihre weit reichenden Handelsbeziehungen, ihre eigene Münzprägestätte, ihre Funktion als Wirtschaftszentrum, gesellschaftliches und religiöses Zentrum andererseits besonders deutlich.
Unter Interieur verstehen wir die Darstellung von Innenräumen. Es ist damit die vielseitigste Bildgattung der Malerei überhaupt. Die so bezeichneten Bilder erzählen vom Lebensraum des Menschen, seinem privaten Milieu, seiner Arbeitswelt und seiner häuslichen Intimität. Sie schildern den Alltag in all seiner Poesie und Fülle seiner oft gewöhnlichen, zuweilen komischen oder auch tragischen Momente. Neben der künstlerischen Herausforderung, mit Hilfe von Perspektive und Lichtführung die Illusion eines Innenraums entstehen zu lassen, wird die Lebenswirklichkeit in ihrer realen Drastik, in ironischer Brechung und als moralische Ermahnung dargestellt. Das Bild des Innenraums kann das Portrait mit dem Stilleben, die Heiligenlegende mit einer profanen Werkstatt, das sichtlich Erfundene mit der peniblen Dokumentation verbinden. Es kann mit ausgeklügelter Symbolik aus der Vielfalt der im Haus zur Verfügung stehenden Gegenstände ganze Geschichten erzählen oder die Dinge einfach nur zur Freude an ihrem Dasein als Farbe und Form ins Bild setzen.
Die Ausstellungsobjekte stammen aus der Gemäldegalerie des KHM, sowie aus anderen Wiener Museen: Belvedere, Albertina, Liechtenstein-Museum und Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste.
Die Maske, das „künstliche Gesicht“, ist Teil der frühesten künstlerischen Produktion der Menschheit überhaupt und diente über alle Zeiten hinweg in den unterschiedlichsten Kulturen stets als Instrument und Medium lebens- oder/und kulturstiftender Prozesse: im Toten- Erinnerungs- und Ahnenkult, in Riten der Verwandlung und Erneuerung, als fundamentale Ausdrucksform in Mysterienspielen und im Theater, als Teil höfischer Festzüge, doch letztlich auch zum Schutz, zur Camouflage und vielem anderen.
Neu an dieser Präsentation - über den breit gestreckten zeitlichen und kulturellen Rahmen hinaus - ist vor allem der Versuch, anhand einer Gliederung nach Funktionen, die Masken der bisher konzeptuell und museal getrennten Kulturen der europäischen und außereuropäischen Länder wirkungsvoll miteinander in Beziehung zu setzen.
Gezeigt werden Skulpturen, Objekte, Fotoarbeiten, Ölbilder sowie Manuskripte, die sowohl inhaltlich als auch konzeptionell Bezug auf die Gemälde von Albrecht Dürer, Pieter Bruegel, Rembrandt Harmensz van Rijn und Frans Snyders nehmen.
Elena Elagina ( * 1949 in Moskau) und Igor Makarevich (* 1943 in Trialeti/Georgien) zählen zu den bedeutendsten zeitgenossischen russischen Künstlern. In ihren Bildern, Objekten und Installationen stoßen wir immer wieder auf Zeichen, die wie Türen zu anderen, nicht immer bildhaften Sinnräumen führen.
Anna Pawlowa, Wazlaw Nijinsky, Michel Fokine, George Balanchine, Igor Strawinsky, Léon Bakst, Pablo Picasso: Immer neue Schwärme von Künstlern jeglicher Couleur – Tänzer, Choreographen, Komponisten, Bildende Künstler – wusste der russische Impresario Sergej Diaghilew in seinen legendären Ballets Russes zu versammeln und schickte diese erste “touring company” des 20. Jahrhunderts auf Reisen durch Europa und die ganze Welt.
Wie lässt sich aber inmitten all der kulturellen Vielfalt das „Russische“ erfassen, der rote Faden, der viele der Produktionen verband? Welche Themen gestalteten die Ballets Russes und auf welche Weise?
Welche Auswirkungen hatten der Westen und die weit verzweigten Tourneebewegungen der Kompanie auf die Ästhetik ihrer Bild- und Bewegungswelten?
Die mit zahlreichen Leihgaben aus Russland ausgestattete Sonderausstellung geht diesen Fragen nach und bringt mit ihren innovativen wissenschaftlichen Thesen neuen Wind in die anhaltende Diskussion um die berühmteste Ballettkompanie des 20. Jahrhunderts.
Gezeigt werden Originalkostüme, Kostüm- und Bühnenbildentwürfe von Künstlern wie Léon Bakst, Alexandre Benois oder Natalja Gontscharowa sowie handschriftliche Tanz-Notationen von Michel Fokine und Wazlaw Nijinsky, dazu Skulpturen, Plakate, Fotografien und Filmmaterial.
Den Tanz-Notationen werden Filmsequenzen mit tänzerischen Annäherungen gegenübergestellt, die eigens für diese Ausstellung entstanden sind. Drei Kostüme wurden in einer überaus kunstfertigen Technik an der “Moscow Art Theatre School” als Papierrepliken angefertigt.
Zahlreiche Objekte, die z. T. noch nie der Öffentlichkeit gezeigt worden sind, kommen aus St. Petersburg, Moskau und aus der John Neumeier-Stiftung, ergänzt durch Leihgaben aus München, Salzburg und französischem Privatbesitz sowie Objekten der eigenen Sammlung.
Die Präsentation im MUMOK – die erste in Österreich – vereint Werke aus allen Schaffensphasen und präsentiert einen eigens für die Ausstellung geschaffenen neuen Werkzyklus. In Twomblys Bildern und Skulpturen wird die mediterrane Welt antiker Mythen heraufbeschworen, wobei er gerade das Beiläufige und Untergründige ins Zentrum rückt. Der Wechsel zwischen Sensibilität und Vulgarität, filigraner Technik und Expressivität macht die ungeheure Spannung seiner Arbeiten aus. Die retrospektiv angelegte Ausstellung führt die bisher zumeist getrennt gezeigten Gattungen Skulptur, Malerei, Zeichnung, Grafik und Fotografie zusammen. Die Werke werden so präsentiert, dass die gegenseitige Reflexion, die Beeinflussung und Bereicherung der einzelnen Medien deutlich wird und ästhetische und konzeptuelle Leitlinien von Twomblys Kunst sichtbar werden: die Etablierung der Farbe Weiß, die Verwendung von Schrift, die Bedeutung von Collage-Prinzipien und ästhetische Ausdrucksmittel wie das melancholische Herabfließen der pastos aufgetragenen Farbe. Bisher ist kaum bekannt, dass sich Twombly seit seiner Zeit am Black Mountain College in den frühen 50er Jahren kontinuierlich mit Fotografie beschäftigt. Im Rahmen der Wiener Ausstellung wird erstmals dieses reiche fotografische Oeuvre in eine Darstellung von Twomblys Werk integrieren.
Im Mittelpunkt dieser außergewöhnlichen und ambitionierten Ausstellung stehen die Ergebnisse eines 5-jährigen Forschungsprojektes, die einen neuen, faszinierenden Blick auf die Entstehungsgeschichte, die Techniken und Malweisen des Impressionismus ermöglichen.
Die Geschichte des Impressionismus wird so - an beispielhaften Werken von Courbet, Caillebotte, Manet, Monet, Renoir, Cézanne, Pissarro, Signac und van Gogh - neu erzählt, wobei erstmals Kunstgeschichte und Kunsttechnologie auf eine gleichberechtigte Ebene gestellt werden. Unterschiedliche Leitfragen, beispielsweise "Was ist eine Impression?", "Drinnen oder Draußen?", oder "Wann ist ein Bild fertig?" ermöglichen eine ganz neue Zugangsweise zur Kunst des Impressionismus.
Die Ausstellung "Body and Language" präsentiert diese unterschiedlichen künstlerischen Positionen mit ca. 80 Fotoarbeiten aus den Beständen der Albertina.
Erstmals in der Geschichte der Albertina bekommen die "jungen Meister" nun die Möglichkeit, ihre kleinen und großen Kunstwerke im Museum selbst einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von rund 150 der besten Arbeiten, die in den letzten zwei Jahren in der Albertina Meisterklasse entstanden sind.
Für ihn ist Video »wie Wasser [...] eine völlig ätherische Form, die 50 Jahre lang im Fernseher eingeschlossen war«. Konsequenterweise vollzog er daher Anfang der 1990er-Jahre den Schritt zur freien, im Raum »agierenden« Videoskulptur. Er begann seine Videogesichter auf Objekte, kissenartige Köpfe und Stoffpuppen zu projizieren und löste seine Kunst damit endgültig vom Bildschirm.
Ourslers Werke sind im Zwischenbereich von Skulptur und Performance angesiedelt. Häufig arbeitet der Künstler mit der Performerin Tracy Leipolt zusammen. Seine Figuren sind unter Möbeln verborgen oder kauern in Zimmerecken und erzählen Geschichten. Oursler thematisiert dabei immer wieder den Einfluss der Massenmedien auf die menschliche Psyche. So lässt er seine Figuren manisch jammern, schreien, schimpfen und stöhnen und wie besessen und von fremden Kräften angetrieben unaufhörlich Satzfragmente hervorstoßen.
Seine neuen Arbeiten bestehen häufig aus mehreren skulpturalen Videoelementen und besetzen, wie schon seine Gemeinschaftsarbeit mit Mike Kelley auf der DOCUMENTA IX (1992), ganze Räume, sodass der Betrachter zum Akteur der Inszenierung wird. Eindringlich potenziert sich hier der nach innen gerichtete mediale Blick in die Psyche des Menschen.