Parallel zur Errichtung von drei bis vier Außenskulpturen von Tony Cragg auf der Skulpturenterrasse des MdM MÖNCHSBERG, die vom Künstler als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt werden, wird eine Auswahl
seiner Skulpturen ab dem Jahr 2000 gezeigt und über 100 Arbeiten auf Papier – Zeichnungen wie Radierungen, die seit den 1970er Jahren entstanden sind.
Mit der etwa 400 Werke umfassenden Sammlung Fotografis der Bank Austria erhält die Fotosammlung des MdM SALZBURG ab 2009 über eine reiche Schatzkammer von Fotografien von der Pionierzeit im 19. Jahrhundert
über den Piktorialismus und die Straight Photography bis zu experimentellen Positionen der Avantgarden und zu zeitgenössischen Beiträgen. Mit der Übernahme und Präsentation dieser Sammlung unterstreichen das MdM SALZBURG und die Österreichische Fotogalerie die wichtige Rolle, welche diese Institution im Bereich der Fotografie in Österreich weiterhin spielt.
Von Francisco de Goya über Max Klinger, deren Werke entscheidende Anstöße für Alfred Kubins Frühwerk gegeben haben, bis zu zeitgenössischen Künstlern stehen die Verschiebungen, die realitätsfernen Kombinationen von uns bekannten Dingen im Mittelpunkt.
Das MdM SALZBURG besitzt um die 550 Werke Alfred Kubins – Zeichnungen, Druckgrafik, Bücher und Briefverkehr mit seiner Frau Hedwig und Künstlerfreunden. Kubin, der zu den wichtigsten Zeichnern und Illustratoren des 20. Jahrhunderts zählt, schuf einige tausend Einzelblätter, Illustrationen zu über 140 Büchern sowie zahlreiche Mappenwerke und Einzelgrafiken. Daneben entstand ein umfangreiches literarisches Werk.
Dem Jubiläum entsprechend zeigt die Ausstellung schwerpunktmäßig Kubin als Buchillustrator – sowohl eigener Erzählungen als auch und vor allem ausgewählter Literatur der Romantik und phantastische Erzählungen und der Literatur seiner Zeit. Dieser Hauptblock wird ergänzt durch eine Zusammenführung von Blättern Kubins mit jenen einiger Künstlerfreunde seiner und einer jüngeren Generation, die mit ihm verbunden waren. Die kleine Auswahl schließt Werken von Margret Bilger, Anton Faistauer, Hans Fronius, Emmy Haesele, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Werner Schnabl und Anton Steinhart ein.
Der Ärger über die Unsichtbarkeit ihrer Person und ihres künstlerischen Schaffens, die mangelnde Wahrnehmung und Präsenz von Künstlerinnen im internationalen, insbesondere im US-amerikanischen Kunstbetrieb und ein immenses politisches Engagement waren und sind die Triebfedern im Schaffen Nancy Speros (*1926, Cleveland, USA). Die Ausstellung bietet einen selektiven Überblick über das Werk der Künstlerin von den Black Paintingsder 1950er, über die War Series der 1960er und 1970er, frühen Arbeiten, in denen sie sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinanderzusetzen begann, bis hin zu berühmten Werken, mit denen sie eine Enzyklopädie der Darstellung der Frau seit der Antike bis in die Gegenwart schuf. Die Frau wird „Auslöserin“ und tritt an die Stelle des Mannes als Hauptakteur. Nancy Spero stellt sie auf eine Bühne – und damit auch ihre Rolle in der Geschichte seit der Vorzeit – und ermöglicht es ihr, sich von ihrem Körper zu befreien und sich frei auszudrücken.
Die unverkennbare künstlerische Sprache Nancy Speros entstand im Zuge der Arbeit an den Artaud Paintings, dem Codex Artaud und Torture of Women
in den 1970er Jahren: die Vereinigung von Text und Bild auf langen, codexartigen Papierrollen anhand von überarbeiteten Collagen und Handdrucken, die Nancy Spero bis heute weiterentwickelt hat.
Ab 2009 präsentiert das Belvedere die neue Ausstellungsserie Meisterwerke im Fokus: Jeweils im Frühjahr und Herbst demonstrieren Sonderpräsentationen ausgewählter Werke der Sammlung die hohe Qualität der Bestände - etwa der internationalen Klassischen Moderne, der deutschen Romantik oder des französischen Impressionismus. Gezeigt werden sowohl Retrospektiven einzelner Künstler als auch Schlüsselwerke wichtiger stilistischer Entwicklungen von der Gotik bis in die Gegenwart. Begleitende Publikationen belegen den neuesten Stand der wissenschaftlichen Aufarbeitung.
Den Anfang dieser Ausstellungsserie macht eine Schau mit zwölf Gemälden und zwei Grafiken von Lovis Corinth. Der aus Ostpreußen stammende und in München ausgebildete Maler avancierte nach 1900 innerhalb kürzester Zeit neben Max Liebermann zu einem der gefragtesten Künstler der Berliner Secession. Das Belvedere besitzt Werke aus allen entscheidenden künstlerischen Phasen, die einen eindrucksvollen Überblick über das Schaffen Corinths bieten. Seine Bilder faszinieren durch die expressive Leidenschaftlichkeit seiner Malerei ebenso wie durch die meisterhafte Beherrschung künstlerischer Techniken.
Die Ausstellung ist in einem eigenen Bereich innerhalb der Sammlung zu sehen, in welchen ein ovaler Raum integriert wurde. Die elegante Ausstellungsarchitektur wurde konzipiert von Johannes Melbinger, der bereits für das Ägyptische Museum in Kairo und das British Museum in London tätig war, und schafft in ihrer streng geometrischen Form eine konzentrierte Atmosphäre für die Rezeption der Werke. An der Außenwand des Ovals wird ein vierminütiger Stummfilm von 1922 gezeigt, worin Lovis Corinth bei der Arbeit an einem Werk zu sehen ist.
Die diesjährige Auslobung des Förderpreises stand unter dem Thema „Inszenierung / Mise en scène“. Die Preisträger Keren Cytter (*1977), Manuel Graf (*1978), Simon Dybbroe Møller (*1976) und Tris Vonna-Michell (*1982) wurden aus 50 Künstlern ausgewählt, in deren Werk die Reflexion theatraler Themen, Ausdrucks- und Inszenierungsformen von zentraler Bedeutung ist.
Ob in der Eroberung der Landschaft und in der daraus resultierenden glaubhaften Wiedergabe von Nähe und Ferne, ob in der treffenden Charakterisierung des menschlichen Antlitzes, ob in einer detailgetreuen, fein erarbeiteten Zeichnung von stofflichen Details oder in der launigen Schilderung des Bauernalltags: Waldmüllers Werke waren für eine ganze Künstlergeneration richtungweisend - schildernd, erklärend, moralisierend und sozialkritisch zugleich. Auch mit seinem Eintreten für das Naturstudium und die Freilichtmalerei und damit gegen die akademische Maltradition wies Waldmüller weit in die Zukunft.
In der rund 120 Gemälde umfassenden Retrospektive werden die Hauptwerke aus der Sammlung des Belvedere durch Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen ergänzt. Einige bislang verschollen geglaubte Gemälde werden erstmals öffentlich präsentiert.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Musée du Louvre, Paris entstanden, wo diese im Frühjahr 2009 in kleinerer Form zu sehen war und wird von einem Katalog in deutscher und französischer Sprache begleitet.
Bereits in der Jungsteinzeit scheint Salz aus Hallstatt begehrt gewesen zu sein. Vor gut 2.500 Jahren war die Blütezeit der Salzgewinnung in den Bergwerken. Die Leute erkannten zu jener Zeit den Wert des Salzes und nutzten ihn. Lebensmittel wurden für eine längere Haltbarkeit getrocknet, geröstet, geräuchert und eingepökelt. Für die Vorratshaltung war dies unumgänglich. Weil das Salz jedoch nicht überall verfügbar war, wurde es schon sehr früh zu einem teuren Handelsgut und die Drahtzieher des Salzabbaues wurden unvorstellbar reich.
Den Reichtum, den ihnen das weiße Gold bescherte, sieht man heute an den Grabbeigaben. Das Hallstätter Gräberfeld ist eines der wichtigsten prähistorischen Gräberfelder Europas. Es ist nicht nur wegen des Reichtums in den Gräbern, sondern auch wegen seiner Größe einer der bedeutendsten Friedhöfe Europas. Das Gräberfeld war ausschlaggebend für die Benennung einer gesamten Epoche nach dem Fundort. Bereits im 19. Jahrhundert wurden mehr als 1.000 Gräber ausgegraben, mittlerweile sind es mehr als 2.000.
Das weltberühmte Gräberfeld ist nicht alltägliche Archäologie, außergewöhnlich reiche Grabbeigaben kamen bei den Ausgrabungen zum Vorschein.
Das reiche Gräberfeld ist eines der beiden Sensationsfunde in Hallstatt. Im Salzbergwerk kamen verborgene Schätze, die das Salz bis heute konserviert, zum Vorschein. Hölzer, Felle, Gewebereste, Exkremente und Speisereste - die unter normalen Bedingungen längst verwest wären - sind erhalten geblieben und geben Aufschluss über die Arbeit im Salzbergwerk von Hallstatt.
Neben Moor und Eis ist Salz jene Form der Konservierung, die auch Vergängliches jahrtausende erhält, also auch die Mützen und Tragsäcke von Bergleuten. Fünf Tragsäcke sind bis heute gefunden. Diese sind auch in der Ausstellung im Original zu sehen.
Auch wenn durch die Funde im Bergwerk und im Gräberfeld von Hallstatt sehr viele Einblicke gewonnen werden konnten, so ist die Eisenzeit nach wie vor eine geheimnisvolle Zeit, die der Wissenschaft bis heute Rätsel aufgibt. In den kommenden Jahren werden Erklärungsansätze zur Lebensweise dieser Leitkultur im Museum für Urgeschichte versucht.
Die Landung von Christoph Columbus in Amerika 1492 bescherte der alten Welt ein völlig neues Genussmittel – den Tabak. Anfangs als Zierpflanze in den botanischen Gärten Spaniens kultiviert, wurde er später als medizinisches Heilmittel gepriesen. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann man, den Tabak aus Tonpfeifen, die man den Rauchgeräten der Indianer nachempfunden hatte, zu rauchen.
Die Ausstellung zeichnet die mehr als vierhundertjährige, wechselvolle Geschichte des Tabakkonsums nach. Ihren Niederschlag fand diese nicht nur in den unterschiedlichsten Accessoires höchster kunsthandwerklicher Qualität, sondern auch Werken der bildenden Kunst. Ausgesuchte Stücke aus den Beständen der Sammlung JTI/Austria Tabak und des Kunsthistorischen Museums illustrieren die faszinierende Kulturgeschichte dieses seit jeher kontroversiell diskutierten Genussmittels.