Teilnehmerinnen sind:
Angelika Kampfer, A
Brigitte Sasshofer, A
Christiane Neckritz, A
Caroline Ramersdorfer, A
Doris Plankl, I
Emanuela Camacci, I
Erika Inger, I
Elisabeth Juan, A
Ingrid Cerny, A
Heliane Wiesauer-Reiterer, A
Ruth Mateus-Berr, A
Sibylle von Halem, D
Rosa Brunner, D
Ursula Beiler, A
Die 1963 in Deutschland geborene Künstlerin studierte Bildhauerei in Glasgow, Schottland sowie in Birmingham, England, 1985 gründete sie die Glasgow Sculpture Studios, die sie bis 1996 leitete. Sibylle von Halem arbeitet seit einigen Jahren in Kärnten und ist seit 2004 Mitglied im Verein [kunstwerk] krastal.
Der „Componist“ (wie er selbst es schrieb) Gottfried von Einem genoss hohes Ansehen. Er war und ist weltweit bekannt, sein kompositorisches Schaffen eine Kette von nationalen und internationalen Erfolgen. Auch als Standesvertreter hatte seine Stimme in Österreich Gewicht – als Präsident, als Direktoriums- oder Kuratoriumsmitglied vieler wichtiger Kulturinstitutionen, aber auch als Gründungsmitglied so mancher neuen Kulturinitiative.
So stand Gottfried von Einem 1969 gemeinsam mit seinem Freund Helmut Wobisch an der Wiege des Carinthischen Sommers, der in den folgenden Jahrzehnten in Ossiach und Villach zum bedeutendsten Festspiel im südlichen Österreich werden sollte und dem der Meister bis zu seinem Tod 1996 auf das Engste verbunden blieb. Er beschenkte das Festspiel mit 16 Uraufführungen und mich in den 23 Jahren meiner „carinthischen“ Intendantinnentätigkeit (1980–2003) mit einer außergewöhnlichen Freundschaft, deren Säulen Vertrauen und Treue auf Gegenseitigkeit waren. In stundenlangen Gesprächen über die Musik und die Welt entdeckten wir unsere Seelen- und Geistesverwandtschaft. Unsere Freundschaft war aber auch eine spannende, manchmal spannungsgeladene, denn nicht immer und sofort herrschte absolute Übereinstimmung. Und es wäre nicht Gottfried von Einem gewesen, es wäre aber auch nicht Gerda Fröhlich, wenn wir nicht so lange um Überzeugung des Gegenübers gekämpft, die Toleranzgrenzen ausgelotet hätten, bis eine Basis gefunden war, mit der wir beide leben konnten.
So ist mir die vielleicht aufregendste Begegnung, die ich je „einfädeln“ und miterleben durfte, in lebendiger Erinnerung, das erstmalige Zusammentreffen der in ihren kompositorischen Cre-dos so unterschiedlichen Großmeister des 20. Jahrhunderts Gottfried von Einem und Ernst KrŠenek. Im August 1985 in Villach gelang das spannende Treffen der beiden „Jahrhundertkomponisten“ und endete mit einem Handschlag: KrŠenek nahm die Einladung von Einems, ein Streichtrio im Auftrag der Alban-Berg-Stiftung (deren Präsident Einem war) zu komponieren, an; im Sommer 1987, an KrŠeneks 87. Geburtstag, wurde dieses in der Stiftskirche Ossiach uraufgeführt. Fürwahr ein Stück Musikgeschichte!
Es ist für mich weit mehr als eine ehrenvolle Aufgabe, es ist mir ein sehr persönliches Anliegen, dass ich – auf Einladung der Einem-Stiftung und der Stadtgemeinde Maissau – seit 2004 das „kleine feine“ Musikfest im Gedenken an den Meister gestalten und damit postum dem großen Freund dankbare Reverenz erweisen darf.
Die 1999 ins Leben gerufenen GottfriedVonEinem-Tage finden alljährlich im Juni in Oberdürnbach bei Maissau statt. An diesem „besonderen Ort“, in der nur wenige Schritte von dem ehemaligen Einem’schen Wohnhaus entfernt gelegenen, atmosphärisch dichten Katharinenkirche, einer 700 alten ehemaligen Burgkapelle, erklingt die Musik des „Klassikers der Moderne“ für „Menschen, die sich ernsthaft für Musik interessieren, die zuhören können und wollen“, wie es dereinst Gottfried von Einem über Ossiach sagte und hinzufügte: „Dieser Ort ist sicherlich nichts für Adabeis und Schickimickis!“
Und so wollen wir gemeinsam, Künstler und Publikum, Gottfried von Einems Ossiacher Festspielvision in Oberdürnbach weitertragen: „In demütiger Stille und bedachtsamer Freude sollen wir einander behüten … Durch dieses Festspiel werden wir zur Stimme der Freundlichkeit.“
Leipzig, die traditionsreiche Handels- und Messestadt, gilt als Boomtown des deutschen Ostens, und wer aus dem Bahnhof tritt, hinein ins Getümmel von Passanten und zahllosen Straßenbahnen, spürt: Da liegt etwas Lebendiges, Unternehmungslustiges in der Luft. Die zahlreichen historischen Bauten in der Innenstadt sind schön renoviert, von Weitem ragen das mdr-Hochhaus, Warenhäuser und Bürogebäude aus Glas und Stahl, dazwischen DDR-Moderne und vereinzelt bröckelnde Fassaden. Und immer wieder Kirchen, die Nikolaikirche, in der 1989 die friedliche Revolution ihren Ausgang nahm, und die Thomaskirche. Die Plätze sind belebt, und wie das Stadtbild, so wirken auch die Menschen: zielstrebig, aber unverkrampft. Und überdurchschnittlich kulturinteressiert, weiß Gewandhaus-Direktor Andreas Schulz: Leipzig hat nur eine halbe Million Einwohner, verfügt aber über das kulturelle Angebot einer 1,5- bis 1,8-Millionen-Stadt; allein das Gewandhausorchester hat mehr als 12000 Abonnenten. „Die Identifikation der Leipziger mit ihrem Orchester ist sehr groß, viele Abonnenten halten ihm über Jahrzehnte die Treue, und manche folgen ihm sogar auf Tourneen“, erzählt Schulz.
Bürgersinn für die Kultur Leipzig, die Bach-Stadt, ist eine der bedeutenden Musikstädte in Deutschland, und die besondere Verwurzelung des Gewandhausorchesters in der Stadt ist historisch gewachsen: Es waren Leipziger Kaufleute, die 1743 16 Musiker angestellt haben, damit sie im umgebauten Ausstellungsspeicher eines Lagerhauses der Tuchmacher Konzerte aufführten (daher die Bezeichnung Gewandhaus). Durchaus in Konkurrenz zum höfisch geprägten Dresden, wuchs aus dem Bürgersinn und -stolz der reichen Kaufmannschaft ein kulturelles Engagement, das neben dem Gewandhausorchester auch das Bildermuseum hervorbrachte und, etwa 100 Jahre später, den fast vollständig privat finanzierten Bau eines eigenen Konzertgebäudes, das nun offiziell den Namen „Gewandhaus“ erhielt. Der Gewandhaus-Kapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy war als Spross einer hoch gebildeten Kaufmannsfamilie (Großvater Moses Mendelssohn war ein bedeutender Philosoph der europäischen Aufklärung) selbst ein würdiger Repräsentant dieses politisch emanzipierten und kulturell prägenden Bürgertums – wenn auch nicht Leipziger, sondern in Hamburg geboren und in Berlin aufgewachsen und ausgebildet.
Mendelssohns Nachfolger
„Großen Respekt“ habe er empfunden, sagt Andreas Schulz, als man ihm das Amt des Gewandhaus-Direktors antrug, „Respekt vor der Tradition dieses Orchesters ebenso wie vor der Reihe beeindruckender Persönlichkeiten, die es geprägt haben“. Zu ihnen zählt auch Felix Mendelssohn Bartholdy, der die fruchtbarste Zeit seines Lebens, von 1835 bis zu seinem frühen Tod 1847, als Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig wirkte. Seit elf Jahren leitet der ausgebildete Kirchenmusiker und Kulturmanager Andreas Schulz die Geschicke des Gewandhauses, zunächst an der Seite des gefeierten Bruckner-Interpreten Herbert Blomstedt, der als Ehrendirigent regelmäßig ans Pult des Gewandhausorchesters zurückkehrt. Sein Vorgänger, Kurt Masur, hatte das Orchester und die Institution ein Vierteljahrhundert geführt; auch die Errichtung des Neuen Gewandhauses – des einzigen modernen Konzerthausneubaus der DDR – fiel in seine Zeit. Im Rahmen der Mendelssohn-Festtage wird Kurt Masur die Aufführung des Oratoriums Elias leiten. Heute ist Riccardo Chailly Gewandhaus-Kapellmeister und damit Nachfolger Mendelssohns; er hat den Einsatz für das Werk des Komponisten, um dessen Wiederentdeckung sich schon Kurt Masur und Herbert Blomstedt bemühten, noch intensiviert: Das reiche Œuvre, das der vielseitig begabte und rastlos tätige Felix Mendelssohn Bartholdy in seinem kurzen, an Intensität Mozart durchaus vergleichbaren Leben geschaffen hatte, wurde über lange Zeit kaum – und wenn, dann nur sehr selektiv – rezipiert.
Von Leipzig aus in die Welt
Über die Gründe wurde und wird vielfältig spekuliert: Antisemitismus im 19. Jahrhundert – man denke nur an Wagners abschätzige Äußerungen – spielt ebenso eine Rolle wie die Diffamierung durch den Nationalsozialismus; doch auch Mendelssohns zwischen Klassik und Romantik oszillierendes Schaffen selbst, das sich nicht so einfach einordnen lässt, mag dazu beigetragen haben. Unserer Zeit, die dem Extremen und Vorwärtsweisenden zugetan ist und das Brüchige, Formsprengende dem scheinbar Ausbalancierten, formal Vollkommenen vorzieht, mag Mendelssohns sich zum klassischen Formenkanon bekennende und sich zugleich darüber hinaussehnende Tonsprache erst einmal nicht radikal genug erscheinen – bis einer tiefer schürfenden Aufführung alles darin Ge- und Verborgene zu zeigen gelingt. Als leidenschaftlicher Anwalt und Botschafter Mendelssohns nimmt Riccardo Chailly mindestens ein Werk mit auf jede seiner internationalen Tourneen mit dem Gewandhausorchester, und das vierwöchige Geburtstagsfestival im Spätsommer bietet ein außerordentliches Spektrum von Werken verschiedenster Genres: Sinfonik, Chorsinfonik, Kammermusik mit Aufführungen unbekannter Lieder und, natürlich, Lieder ohne Worte. Den Oratorienaufführungen gilt in Leipzig eine besondere Verpflichtung – nicht nur, weil der Elias, zweifellos ein Hauptwerk, in den Leipziger Jahren entstand: Als einziges Konzert- (und Opern-)Orchester weltweit steht das Gewandhausorchester seit 1789 auch im Kirchendienst. Als Orchester der Thomaskirche verfügt es über eine ununterbrochene musikalische Tradition, seit Bach dort als Kantor wirkte. Andreas Schulz, als Pastorensohn mit Bach aufgewachsen und als langjähriger Chorsänger mit Bachs wie Mendelssohns oratorischem Schaffen innig vertraut, weist auf die besonderen dramatischen Qualitäten von Mendelssohns Oratorien hin.
Impulse aus der Tradition
Das Wort „Tradition“ wird großgeschrieben am Gewandhaus – aber durchaus im Mahler’schen Sinn als Weitergabe des Feuers, nicht als Anbetung der Asche. „Die Frage ist doch, wie man mit Tradition umgeht“, meint Andreas Schulz. „Mache ich konservierende Programme, die nur das Alte abbilden, oder ergründe ich, welche Impulse die ‚Alten‘ ihrer Zeit gegeben haben? Und gerade Mendelssohn steht ja wie kaum ein anderer für neue Impulse.“ So bestand der frisch gebackene Kapellmeister bei seiner Berufung nach Leipzig darauf, nicht nur bei Aufführungen von Chorwerken, sondern stets als musikalisch Verantwortlicher Weisungsrecht auszuüben; anfänglicher Widerstand verstummte rasch, da sich die Aufführungsqualität in der Folge bald deutlich verbesserte. Als zeitweiliger Reformator des preußischen Musiklebens und Organisator des Rheinischen Musikfests war Mendelssohn auch Vorläufer eines heutigen Kulturmanagers. Zugleich setzte sich Mendelssohn zu seiner Zeit intensiv mit Tradition auseinander: In Berlin hatte er die erste Wiederaufführung der Matthäus-Passion nach Bachs Tod durchgesetzt und wiederholte sie in Leipzig. Außer Bach führte er auch Händel und andere Tonsetzer des Barock auf, was damals ganz unüblich war, und veranstaltete ab 1838 sogenannte historische Konzerte, weil er die Beschäftigung mit Musik der Vergangenheit als förderlich für das Musikverständnis des Publikums ansah.
Blick zurück und Blick nach vorn
Daran knüpft Andreas Schulz heute wieder an und stellt pro Saison zwei, drei Konzertprogramme aus der Zeit des ersten Gewandhauses erneut zur Diskussion – ein Abenteuer, denn natürlich haben sich die Wahrnehmungsperspektive, die Aufführungsgepflogenheiten und damit auch der „Geschmack“ seither verändert: Gilt unserer Zeit die vollständige Aufführung eines Werks mit allen Sätzen, in möglichst historisch-kritisch gesicherter Gestalt, als Grundgesetz, kombinierte man im 19. Jahrhundert viel unbekümmerter einzelne Sätze aus verschiedensten Werken in zuweilen verblüffend abwechslungsreichen und teilweise sehr langen Konzerten. Andererseits verfolgte Mendelssohn das Musikschaffen seiner Zeitgenossen und führte zahlreiche neue Kompositionen, etwa von Robert Schumann, auf. Auch diesem Impuls folgen Schulz und das Gewandhausorchester: Uraufführungen und Erstaufführungen sind regelmäßige Bestandteile jeder Konzertsaison; im Jubiläumsjahr konnten – auch dank der Unterstützung der Ernst-von-Siemens-Stiftung, die Kompositionsaufträge finanziert – drei Aufträge vergeben werden: Detlev Glanert, Georg Friedrich Haas und Sir Peter Maxwell Davies reagieren in ihren Kompositionen auf die Musik Mendelssohn Bartholdys; die Werke werden jeweils mit einem Mendelssohn-Opus in entsprechender Besetzung aufgeführt. „In der Tradition steckt ein Schatz von Ideen; wenn es gelingt, sie kreativ umzusetzen, kann man Interessantes und Neues anbieten“, fasst Andreas Schulz seine Haltung zur Tradition zusammen.
Ausblick
„Mendelssohn war ein Universalgenie, wie man es selten findet – als Musiker, Komponist und Dirigent ebenso wie als bildender Künstler und Literat. Es ist ihm so vieles gelungen – nicht nur als Begründer des modernen Dirigententums; er hat sich ja um alles gekümmert, um den Pensionsfonds für die Musiker ebenso wie um die Gründung des ersten Konservatoriums, der heutigen Leipziger Musikhochschule. Wenn man dann noch bedenkt, wie die Möglichkeiten damals waren – kein Telefon, keine E-Mails, sondern Pferdepost und Reisen in der Kutsche –, ist das eine außerordentliche Leistung.“ Die Festtage in Leipzig werden dazu beitragen, Felix Mendelssohn Bartholdy in seiner Vielseitigkeit besser kennenzulernen und zu würdigen. Auf welches Konzert während der Festtage freut sich Andreas Schulz am meisten? „Der Gewandhaus-Direktor“, antwortet er lächelnd, „freut sich auf alle gleichermaßen, ich persönlich besonders auf Elias. Ich werde jedes Wort in Gedanken mitsingen.“
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Großes Carnuntiner Römerfest
Am 6. und 7. Juni herrscht in Carnuntum, der römischen Metropole an der Donau, der Ausnahmezustand: Rund 200 römische Teilnehmer – bestehend aus Legionstruppen und Gladiatoren, Handwerkern und Händlern – haben wieder ihr Lager im Archäologischen Park Carnuntum aufgeschlagen. Es beginnt ein Spektakel, das die Besucher in eine Zeit versetzt, die gut 2000 Jahre in die Vergangenheit führt. Triumphzüge römischer Legionen führen dem gespannten Publikum vor Augen, was sich in der Antike an diesem Ort zugetragen hat. Auf dem ganzen Gelände bieten Handwerker und Händler ihre Waren feil. Die Kunst des Kochens nach antiken Rezepten trägt dazu bei, das alte Carnuntum mit allen Sinnen erfahren zu können.
Bei dieser Zeitreise darf aber auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Erlesene Köstlichkeiten, nach überlieferten römischen Rezepten hergestellt, und Spitzenweine aus der Region Carnuntum entführen in die sinnliche Welt römischer Genusskultur.
Junge Römer sind eingeladen, mit Julius Carnuntinus auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise durch Carnuntum zu gehen. Bei dieser speziellen Julius-Tour gilt es, allerlei Sonderprüfungen zu bestehen und dem aufregenden Leben eines reichen Römers auf die Spur zu kommen. Dazu haben Kinder die Möglichkeit, sich im Exerzieren zu üben, ein römisches Schwert zu basteln, alten Märchen und Sagen zu lauschen und vieles mehr.
6. und 7. Juni 2009, 10–18 Uhr
Freilichtmuseum Petronell
Gladiatoren in der Arena
Im Jahr 2009 kehren die Gladiatoren wieder nach Carnuntum zurück. Die Vorführungen im Amphitheater Bad Deutsch-Altenburg zeigen, wie der Ablauf von antiken Gladiatorenkämpfen wirklich war. Ausrüstung und Kampftechnik wurden bis ins kleinste Detail rekonstruiert und geben fesselnde Einblicke in die Welt der Arena.
Gladiatorenkämpfe waren ein elementarer Bestandteil der römischen Kultur. Ursprünglich Teil des etruskischen Totenkults, mutierten die Gladiatorenkämpfe unter den Römern zu jenen blutrünstigen Spektakeln, die wesentlich unser Bild von der römischen Antike prägen. Auch in Carnuntum kämpften Gladiatoren vor bis zu 8000 Zusehern auf Leben und Tod. Anders als in Kinofilmen dargestellt, waren die Kämpfe nicht immer ein Massengemetzel, sondern Zweikämpfe mit festgelegten Regeln und fixen Waffengattungen. Verachtet und umjubelt zugleich, führten die antiken Gladiatoren ein Leben zwischen Familie und Arena.
Die Vorführungen der Gladiatoren rund um Marcus Junkelmann beginnen wie schon zur Zeit der Römer mit dem feierlichen Einzug der Gladiatoren zu originalgetreuer römischer Musik. Vor den kommentierten Schaukämpfen wird nach einer überlieferten, jahrtausendealten Zeremonie die Schutzgöttin Nemesis um ihre Gunst angerufen. Danach erfolgt die Bewaffnung der Gladiatoren.
20./21. Juni, 18./19. Juli, 22./23. August 2009,
jeweils um 14 und 16 Uhr, Amphitheater
Bad Deutsch-Altenburg
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Seinen eigentlichen Ruhm verdankt das Städtchen jenem Theater, das dort im Jahr 1802 nach Plänen von Heinrich Gentz und unter Mitwirkung Johann Wolfgang von Goethes errichtet worden ist. Das klassizistische Lauchstädter Sommertheater – Goethe-Theater – ist die einzige original erhaltene Wirkungsstätte von Johann Wolfgang von Goethe. 1802 wurde es nach seinen Vorgaben errichtet. Bis 1814 trat die Weimarer Hofschauspielergesellschaft unter seiner Leitung auf. 1834 begann Richard Wagner hier seine Laufbahn als Dirigent.
Heute werden Stücke von Goethe, Schiller und anderen Künstlern dieser Zeit aufgeführt. Sehenswert sind die Historischen Kuranlagen (1776–1787). Nach der Entdeckung der Heilquelle um 1700 avancierte der Ort im 18. Jahrhundert zum Modebad des Adels und reicher Bürger. Das Heilwasser wird heute als „Lauchstädter Heilbrunnen“ angeboten. Die Historischen Kuranlagen sind ganzjährig frei zugänglich.
Das aus einer Wasserburg des 14. Jahrhunderts hervorgegangene Schloss diente den Merseburger Bischöfen als Sommerresidenz und später dem Dresdner Kurfürsten während seiner Badeaufenthalte.
Neben den künstlerischen Angeboten des Theatersommers und des Konzertwinters sind es vor allem die regelmäßigen Führungen, die Einblicke in die Tradition und Gegenwart Bad Lauchstädts gestatten.
Theatersommer 2009
Die Zauberflöte
von Wolfgang Amadeus Mozart
1., 2., 30. und 31. Mai; 19. und 20. September;
3. und 4. Oktober 2009
Die Entführung aus dem Serail
von Wolfgang Amadeus Mozart
16. und 17. Mai; 20. und 21. Juni 2009
Die Hochzeit des Figaro
von Wolfgang Amadeus Mozart
29. und 30. August; 26. und 27. September 2009
Pimpinone
von Georg Philipp Telemann
Bastien und Bastienne
von Wolfgang Amadeus Mozart
23. August 2009
Faust – Der Tragödie erster Teil
von Johann Wolfgang von Goethe
9. (Premiere) und 10. Mai;
5. und 6. September 2009
Die Gretchentragödie
von Johann Wolfgang von Goethe
22. August 2009
Nathan der Weise
von Gotthold Ephraim Lessing
23. und 24. Mai 2009
Minna von Barnhelm
von Gotthold Ephraim Lessing
12. und 13. September 2009
Wilhelm Tell
von Friedrich Schiller
4. und 5. Juli 2009
Thomas Mann
mit Dagmar Frederic als Christiane von Goethe
22. August 2009, 18 Uhr, im Historischen Kursaal
Das Jalta-Spiel
mit Daniel Minetti
27. Juni 2009
Vater Wiecks Liebe
mit Rolf Hoppe
28. Juni 2009
Goethe Werther Eisermann
mit André Eisermann
11. Juli 2009
Christian Quadflieg
liest Friedrich von Schiller
11. Oktober 2009
Festspiel der Deutschen Sprache
Initiatorin: Prof.in Edda Moser
Schirmherrschaft: Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
11. September 2009, 19 Uhr
Die Vorstellungen beginnen, wenn
nicht anders angegeben, um 14.30 Uhr.
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n den prachtvollen Sälen des Kissinger Regentenbaus treten Weltstars wie Cecilia Bartoli, Ruth Ziesak, Simone Kermes, Robert Dean Smith, Klaus Florian Vogt, Emily Magee, Max Emanuel Cencic, David Lomelí, Lisa Batiashvili, Nikolaj Znaider, Janine Jansen, Giuliano Carmignola, Enrico Casazza, Sabine Meyer, Heinrich Schiff, Daniel Müller-Schott, Alban Gerhardt, Sol Gabetta, Jean-Guihen Queyras, Elisabeth Leonskaja, Grigory Sokolov, Jean-Yves Thibaudet, Olga Kern, Faz¦l Say, Lars Vogt, Sebastian Knauer, Alexandre Tharaud, Byron Fidetzis, Wladimir Fedosejew, Sir Colin Davis, Michel Plasson, Jun Märkl, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Dresdner Staatskapelle, die Wiener Symphoniker, die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, das Orchestre National de Lyon, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, die Tschechische Philharmonie, das Orchester der Ungarischen Staatsoper Budapest, das Athener Nationalorchester, das Venice Baroque Orchestra, das Konzerthausorchester Berlin, die Wiener Akademie und andere auf.
Von großer Bedeutung mit entsprechender Medienwirksamkeit sind die beiden Konzerte der LiederWerkstatt. Komponisten, Sänger und Pianisten bringen die neu entstandenen Lieder, die während einer einwöchigen Probenphase in Bad Kissingen erarbeitet wurden. Die Uraufführungen werden an den Abenden mit klassisch-romantischen Vertonungen Eduard Mörikes kombiniert.
Für tolle Stimmung sorgt auch die Jazzsängerin Jocelyn B. Smith; die dunkelhäutige Amerikanerin war mehrmals zu Gast und begeistert Jazzfans aller Altersklassen.
Das klassisch-romantische Erbe, kombiniert mit Leidenschaft für das Neue: Das ist die besondere Note des Kissinger Sommers.
Freuen Sie sich mit uns auf den Kissinger Sommer 2009, auf die vielen Künstler und Orchester, auf anregende Begegnungen mit Besuchern aus ganz Europa und Übersee, die prachtvollen historischen Konzertsäle und die gepflegten Parkanlagen in einer intakten Natur!
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Im Frühjahr 2007 wurde mit Intervention eine neue Ausstellungsreihe im Oberen Belvedere initiiert. Zweimal jährlich werden zeitgenössische österreichische Künstler eingeladen, ihre Arbeit in Bezug zum Haus und zur Sammlung des Belvedere zu setzen. Für die Besucher ergeben sich durch diese Interventionen neue und ungewöhnliche Einblicke in die ständige Sammlung des Hauses, die vom Mittelalter bis zur Kunst des 20. Jahrhunderts reicht.
Christian Hutzinger präsentiert im barocken Orchestergang des Oberen Belvedere eine für den Raum konzipierte Wandmalerei. In seinen Arbeiten geht der Wiener Künstler zunächst von geometrischen Formen, Schleifen und Knoten aus, die er mittels Variation und Wiederholung in Formgruppen neu organisiert. Die architektonische Grundform der geschwungenen Fensterrahmen des Orchesterganges bildet den Ausgangspunkt für Hutzingers Intervention und wird als ornamentales Formenelement auf die mit zwei Blautönen überzogenen Wände projiziert.
Bunte, irisierende Schmetterlingsflügel hat Damien Hirst dicht an dicht zu einer Farbcollage von eindringlicher Kraft gefügt. Sie erinnert an ein mittelalterliches Kirchenfenster, aber auch an ein überdimensioniertes Kaleidoskop. Dieses Werk ist stellvertretend für die Pracht und Vielfalt an Kunst und Design zu sehen, die sich für den Messebesucher auf der diesjährigen, zum 22. Mal in Maastricht (Holland) stattfindenden Kunst- und Antiquitätenmesse Tefaf (The European Fine Art Fair) entfalten. Über 240 der weltweit renommiertesten Händler aus 17 Ländern präsentieren eine Woche lang ihre hochwertigen Preziosen von der Kunst der Antike und alter Kulturen über Antiquitäten und Kunstgegenstände des Mittelalters bis hin zur Gegenwart. Gemälde, Möbel, Silber, Porzellan, Schmuck und andere Kunstwerke gibt es zu entdecken. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die Sektion Design des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
Vor Messebeginn nimmt ein Gremium von 155 Experten die Ausstellungsobjekte in Augenschein, um sie auf Echtheit zu prüfen und damit größtmögliche Sicherheit beim Kunstkauf zu garantieren. Die Tefaf, die auch aufgrund dieser Qualitätsgarantien zu einer der weltweit einflussreichsten Veranstaltungen ihrer Art gehört und jährlich rund 75000 Messebesucher anlockt, präsentiert sich in diesem Jahr größer und prunkvoller als je zuvor. Der Eingang ist prachtvoll neu gestaltet und verschafft der Wirtschaftskrise keinen Zutritt. Riesige Säulenfragmente sind mit einer „Tapete aus 20000 echten Rosen“ geziert, die von hinten bewässert werden, um die Durststrecke des Messemarathons wenigstens ein paar Tage durchzustehen, bis sie durch frische ersetzt werden. Von hinten erstrahlen sie nach dem ausgeklügelten Lichtkonzept des Messearchitekten Tom Postma und des international bekannten Bühnenbildners Paul Gallis alle paar Sekunden in einem anderen Farbspektrum. Insgesamt 120000 Blumen sind in den Arrangements im Bereich des Foyers und der Gänge kunstvoll von Floristen verarbeitet. In der Sektion „Gemälde alter Meister“ wurde die berühmte Tulpe „Semper Augustus“ ausgewählt, die im Sommer 1633 die Tulpenmanie auslöste und fortan als Zahlungsmittel galt. Sie findet sich in unmittelbarer Nachbarschaft auf zahlreichen Blumenstillleben der ausstellenden Kunsthändler wieder.
Ein kleiner Messerundgang mit ausgesuchten Exponaten
Die Galerie Brimo de Laroussilhe, Paris, zeigt zwei menschengroße Holzskulpturen aus dem 13. Jahrhundert zum Preis von 300000 Euro. Die genaue Provenienz ist nicht bekannt, aber sie stammen mit Sicherheit aus einem katalanischen Sakralbau. Es handelt sich um Maria und den heiligen Johannes in der typischen Szene der Beweinung Christi. Die Figuren sind von eindringlicher, klassischer Schönheit und deshalb auch hervorragend mit einer modernen Einrichtung kombinierbar. Der renommierte Kunsthändler Albrecht Neuhaus aus Würzburg, der zu den Ausstellern der ersten Stunden zählt, zeigt eine Deckelkanne von Georg (Jürgen) Linden aus dem 17. Jahrhundert. Auf der Wandung sind in drei Reihen jeweils zehn Silbermünzen mit springendem Pferd (Braunschweig-Lüneburg) eingelassen. Das Prunkstück aus Silber mit reicher Vergoldung ist für 145000 Euro zu haben.
Viele Objekte sind speziell für die Tefaf reserviert oder zusammengetragen. So zeigt die Münchner Galerie Thomas eine eindrucksvolle Sammlung von neun Werken des expressionistischen Malers Chaim Soutine. Die Werke sind von naiver, brachialer Ausdruckskraft, und ihr Einfluss auf zeitgenössische Maler wie Georg Baselitz ist unverkennbar. Als Hauptwerk ist das lebhafte Porträt eines Metzgerjungen, das etwa im Jahr 1919 in Céret entstand, für zirka 15 Millionen Euro zu erstehen.
Die Galerie Karsten Greve AG aus Sankt Moritz präsentiert eindrucksvolle Werke der Künstlerin Louise Bourgeois. Das ausgestellte Werk The Rectory von 2002 zeigt das klassizistische, in Silber modellierte Pfarrhaus, das die Künstlerin bei dem Blick aus dem Fenster ihrer Wohnung in Chelsea, New York, sieht. Es ist hier von einem Käfig umgeben, an dem drei Spiegel angebracht sind. In ihnen erscheinen das Gebäude und die ihm innewohnende Wahrheit unverzerrt, aber trotzdem geben sie das Geheimnis des Innenlebens nicht preis. Man mag dieses Kunstwerk als Bild für die Kindheit der Künstlerin verstanden wissen. Diese hat sie aufgrund eines sehr dominanten Elternhauses oft als Gefängnis wahrgenommen und diese Erinnerungen auch in ihren berühmten bedrohlichen Spinnenskulpturen verarbeitet. Das Haus ist gleichzeitig aber auch eine Metapher für den Körper der Frau, der allen Gefahren von außen zum Trotz eine sichere Behausung und Zuflucht bietet. Dem Betrachter sind hier keine Grenzen gesetzt.
Der Münchner Kunsthändler S. Mehringer zeigt eine Skulptur von Karl Georg Merville aus dem Jahr 1790 mit der Darstellung von Merkur und Argus, die mit 320000 Euro dotiert ist und mit Sicherheit ihren Sammler findet.
Die Jean-David Cahn AG in Basel ist spezialisiert auf griechische, römische und ägyptische Kunst der Antike. Sie zeigt in diesem Jahr ein großes spätrömisches Relief mit der Darstellung einer Hafenszene aus dem 3. bis frühen 4. Jahrhundert nach Christus zum Preis von 430000 Schweizer Franken (rund 282600 Euro). Im flachen Relief sind zwei einmastige Handelsschiffe dargestellt, die nach links aus einem befestigten Hafen auslaufen. Auf dem ersten, das Weinamphoren geladen hat, setzen drei Seemänner Segel, einer ist auf den Mastbaum gestiegen. Das zweite Schiff hat das Segel schon halb gesetzt und wird von einer zwei Mann starken Truppe gesteuert. Als Dekor trägt es zwei voneinander abgewandte Delphine und wohl einen Pantherkopf als Galionsfigur. Als Fracht meint man Kisten zu erkennen. Zwei Frauen verfolgen die Szene am Fenster des Hafengebäudes, ein kleines Ruderboot scheint als Lotse zu fungieren. Das Relief ist kulturgeschichtlich bedeutsam, weil es die Darstellung von Handel, Schiffbau und Hafenarchitektur in einem Motiv vereint. Der eine oder andere Messebesucher wird es vielleicht irgendwann in einem maritimen Museum wiederfinden, wenn es nicht in einer privaten Sammlung landet.
AXA Art, führender Versicherer von Kunst- und Sammlungsgegenständen und Hauptsponsor der Tefaf, stellt in diesem Jahr ihr Engagement in Zusammenarbeit mit der deutschen Kunstakademie und der Akademie Villa Massimo in Rom vor. Das Stipendium an der Villa Massimo gilt als wichtigste Auszeichnung, die deutschen Künstlern für ein Auslandsstudium erteilt werden kann. Diese Auszeichnung bietet zehn Künstlern, die sich in Deutschland und darüber hinaus profiliert haben, in der Mitte ihrer Schaffensphase ein Jahr die Residenz in der Villa Massimo an – darunter auch Architekten, Komponisten, Schriftstellern und darstellenden Künstlern.
Die nächste Tefaf findet vom 12. bis 21. März 2010 wieder in Maastricht (Holland) statt.
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Die Wandlung der Welt von den Göttern der Antike zum Christentum war eine der größten Umwälzungen der Menschheitsgeschichte, sie betraf und prägte unsere gesamte Kultur und Zivilisation. Die entscheidende Weichenstellung dazu erfolgte im heutigen Niederösterreich.
Vor 1700 Jahren, am 11. November 308, fand in Carnuntum bei Wien unter der Leitung von Diokletian die sogenannte „Kaiserkonferenz“ statt. Dabei wurde eine der wichtigsten Entscheidungen der Menschheit getroffen: Durch den Beschluss, eine neue Viererherrschaft („Tetrarchie“) zu etablieren, wurden die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu aufgeteilt. Als Herrscher im Osten wurden Galerius als Augustus und Maximinus als Caesar bestimmt, im Westen Licinius als Augustus und Konstantin als Caesar; jener Konstantin, der später als „der Große“ in die Geschichte einging und durch Tolerierung des Christentums die Welt veränderte.
Aber nicht nur Konstantin, sondern auch Galerius war es, der schon zweieinhalb Jahre später – am 30. April 311 – das „Toleranzedikt von Nikomedia“ erließ und damit erstmals das Christentum duldete. Zwei Jahre danach verfassten Konstantin und Licinius gemeinsam die „Vereinbarung von Mailand“, die dem Christentum den Status einer erlaubten Religion brachte. Somit hat sich innerhalb kurzer Zeit durch die Kaiser von Carnuntum, durch diese Weichenstellung vor genau 1700 Jahren, ein unvorstellbarer Wandel vollzogen, der unsere Welt und unsere Kultur für immer verändert und geprägt hat. Diese Wende ist umso größer und erstaunlicher, als unter Diokletian, aber lange auch unter Galerius eine der größten Christenverfolgungen aller Zeiten stattfand.
Piero Bordin, Gründer und langjähriger Intendant des wegen seiner Qualität und Programmatik international hoch angesehenen Art Carnuntum Welt-Theater-Festivals, erkannte erstmals die sensationelle, weltverändernde Dimension dieses historischen Ereignisses. Mit Unterstützung der Abteilung Kultur und Wissenschaft der niederösterreichischen Landesregierung und in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Park Carnuntum initiierte er innerhalb kurzer Zeit eine weltweit einzigartige, über mehrere Jahre führende Veranstaltungsreihe unter dem Titel Die Kaiser von Carnuntum – sie veränderten die Welt.
Themenschwerpunkt ist die faszinierende Zeitspanne am Beginn der „konstantinischen Wende“ zwischen der klassischen Antike und deren Götterwelt und dem Christentum. Mit ausgewählten hochkarätigen künstlerischen und wissenschaftlichen Veranstaltungen werden im zeitlichen Abstand von exakt 1700 Jahren die weltverändernden Ereignisse von der Machtverteilung in Carnuntum an die vier Tetrarchen am 11. November 308/ 2008 über den Zeitpunkt des Toleranzedikts von Nikomedia 311/2011 (nahe Konstantinopel, dem heutigen Istanbul), dem Sieg im Zeichen des Kreuzes an der Milvischen Brücke bei Rom 312/2012 bis zur Vereinbarung von Mailand im Jahr 313/2013 begleitet. Sie sollen einer heutigen Generation einen Einblick in die-
se entscheidende Entwicklung unserer Menschheit und die – für die gesamte Welt bedeutende – Geschichte Carnuntums gewähren.
Eine einzigartige, faszinierende Zeitreise zu den Ursprüngen unserer Kultur. Sie begann am 11. November 2008 in Carnuntum – dort, wo sich vor 1700 Jahren die Welt für immer veränderte. Sie führt uns in den nächsten Jahren – immer in paralleler Verbindung mit Carnuntum – auch nach Istanbul, Rom und Mailand …
Unter Anwesenheit zahlreicher Diplomaten und der Botschafter aus vielen Ländern der Welt sowie vieler Ehrengäste erfolgte am historischen Jahrestag im Archäologischen Park Carnuntum die Präsentation des Projekts sowie des Modells des von Piero Bordin für die Kaiserkonferenz von 308 in Carnuntum entworfenen „Monuments für einen wichtigen Moment der Menschheit“. Das im Originalmaßstab vorgestellte Modell wurde durch Landesrätin Dr. Petra Bohuslav in Vertretung von Niederösterreichs Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll enthüllt und soll 2011 fertiggestellt werden.
Als Höhepunkt überbrachte Seine Exzellenz Metropolit Michael von Austria eine Grußbotschaft von Seiner Allheiligkeit Bartholomaios, Erzbischof von Konstantinopel, dem neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch.
Im Amphitheater von Petronell-Carnuntum (den Innenausmaßen der Arena nach eines der größten der Welt) wurde an diesem Tag als künstlerische Installation das überdimensionierte – wahrscheinlich selbst vom Weltraum oder über „Google Earth“ sichtbare – Zeichen der Begegnung und der Machtaufteilung des west- und des oströmischen Reichs an die vier Tetrarchen sichtbar (Foto aus dem Flugzeug). In- und ausländische Fernsehsender berichteten in ihren Nachrichtensendungen von diesem Ereignis.
Weiters wurden erstmals die Gedenkmedaillen sowie die Sonderbriefmarken „Die Kaiser von Carnuntum“ mit den Porträts der vier damals in Carnuntum ernannten Kaiser (Tetrarchen) vorgestellt. Dazu stand am 11. November auch ein Sonderpostamt der Österreichischen Post AG mit dem Sonderstempel „1700 Jahre seit der Kaiserkonferenz in Carnuntum“ zur Verfügung.
Die von der Münze Österreich geprägten Gedenkmedaillen zum 1700. Jahrestag der Kaiserkonferenz „Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt – Das Römische Reich auf dem Weg zum Christentum“ gibt es in Silber und Gold. Erhältlich sind diese im Informationszentrum des Archäologischen Parks Carnuntum in
A-2404 Petronell-Carnuntum sowie im Archäologischen Museum Carnuntinum in A-2405 Bad Deutsch-Altenburg (täglich von 10 bis 17 Uhr) und auch in der Kulturfabrik Hainburg in A-2410 Hainburg an der Donau.
Weitere Aktivitäten sind von Piero Bordin vor allem 2011 – im Jahr der Niederösterreichischen Landesausstellung, aber vor allem des 1700. Jahrestags des ersten Toleranzedikts – geplant. So soll eine große Multivisionsshow in der Art von Son et Lumière (wie etwa bei der Akropolis von Athen oder den Pyramiden von Gise) die Geschichte Carnuntums imposant präsentieren. Auf jeden Fall hat eine der faszinierendsten Zeitreisen in die nächsten fünf Jahre begonnen. Aktuelle „Mitreisemöglichkeiten“ und Veranstaltungen finden Sie auf der Website von Art Carnuntum, auf der – nicht zu vergessen – auch das Programm des alljährlichen Welt-Theater-Festivals zu erfahren ist.
Zur Person:
Piero Bordin ist Gründer und Leiter des bedeutenden Festivals des klassischen Dramas Art Carnuntum. Er befasste sich schon öfter mit außergewöhnlichen Projekten der zeitgenössischen Kunst in Verbindung mit Geschichte und Mythologie. Seine Kunstprojekte, wie unter anderem das Titelobjekt für die bis dato größte internationale Ausstellung moderner Kunst in Österreich, 1984 – Orwell und die Gegenwart der Wiener Festwochen im Museum moderner Kunst, oder Marathon Art zwischen Marathon und Athen sowie Ariadnes Faden im Labyrinth des Königs Minos auf Kreta (beides unter dem Ehrenschutz der legendären griechischen Kulturministerin Melina Mercouri), aber auch Messaggio bei der Ars Electronica oder Minima ston Ilio in Delphi sind bereits Kunstgeschichte. Die Kaiser von Carnuntum – Sie veränderten die Welt ist sein neuestes Projekt.
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