Bukarest. Sommer. Hundstage. Andrei will seine Ex-Frau vergessen. Alex will seine Radioshow als Moderator behalten. Iulia träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Pall Mall ist ihr Zuhälter. Katia wünscht sich den Tod ihrer Mutter. Sie alle prallen an drei heißen Bukarester Tagen aufeinander. Danach ist nichts mehr wie es war …
Groebner macht sich auf die Suche nach der Frage aller Fragen:
Wieso ist eigentlich alles so, wie alles so ist - eigentlich?
Einen Abend lang macht er sich in aller Öffentlichkeit Gedanken. Durchstöbert sein Gehirn nach anwendbaren Antworten und ... findet sich plötzlich mitten in einer Geschichte wieder: Der tote Großvater möchte lieber heiraten als sterben, Familienmitglieder mutieren zu übermotivierten Supersoldaten, das Klima frisst seine Kinder und ein ganz normaler kleiner Rucksack hat den Auftritt seines Lebens (sofern man bei Rucksäcken von Leben sprechen kann). Dazu gibt es Lieder mit Musik, ein Happy End unter Umständen, und natürlich jede Menge Gin ... äh ... Sinn, natürlich. Der Abend für sie und ihn und das gewisse Etwas.
Unbekannten Mädchen, deren Körpern wir in Museen, auf Kunstauktionen und Plakatwänden begegnen, die sich für und vor dem Maler entblößt haben, gibt Peter Patzak einen Namen, eine Biografie und eine poetische, aber heutige Stimme. Hinter dem Output der Kunstgeschichte treten Beziehungsfallen, Abhängigkeiten, auch Missbrauch zutage. In welchem Licht erscheinen die Meister, wenn ihre Modelle plötzlich die Stimme erheben? – Patzak begibt sich hinter dem kunsthistorisch realen Rahmen auf eine fiktive Spurensuche: von Rembrandts Hendrikje bis zu Andy Warhols Marilyn Monroe.
In Graz am Ende der Leonhardstraße gibt es ein kleines Dorf, errichtet aus 26 Baucontainern, in dem seit 1993 Obdachlose ihr Heim gefunden haben. Man sieht es nicht gleich, da es eingeschlossen von einer Mauer, einer Gärtnerei, einem Friedhof und vielen Büschen ein wenig Schutz bietet. Wolfgang Pucher, Pfarrer der Kirche St. Vinzenz, hat hier das so genannte Vinzi-Dorf errichtet, um gescheiterten Menschen eine neue Heimat zu geben und sie in Würde leben und altern zu lassen. Hier können sie essen, schlafen, sich waschen – und auch alkoholkranke Menschen sind nicht ausgeschlossen. Vor den dicht aneinander gereihten Containern stehen kleine Tische, einfache Klappstühle und ein paar Blumen, man hört Musik, die Sonne scheint. Auf den ersten Blick scheint erst einmal alles in Ordnung. Allein die Friedhofsbesucher gleich nebenan könnten sich gestört fühlen durch die Musik. Das alles erinnert einen fast an bürgerliche Kleingärten. Und die Frage drängt sich auf: Wie sicher sind denn eigentlich die wesentlich besser situierten Bürgerlichen in ihrer Welt? Mit wie wenigen Fehltritten kann man aus der sozialen Mitte fallen? Und wer wird einen retten? Gibt es ein Zurück, wenn man einmal aus dem gesellschaftlichen Zentrum gefallen ist? Frank Abt besucht in seinem Grazer Projekt die gescheiterten, gestrandeten, obdachlosen, heimatlosen, einsamen Grazer, um von ihrem Leben in einem Theaterabend zu erzählen.
Franz Josef Strohmeier führt in der neuesten Ausgabe seiner extravaganten Talkshow ins Land hinter dem Regenbogen und glänzt mit nutzlosem Expertenwissen über Dorothy und ihre Freunde.
Wer ist @linka? Eine der braungebrannten Vertreterinnen der xxy Generation, die verrückt sind nach heruntergeladenen Handy-Hintergrundbildern? Ein dünner Junge mit asymmetrischem Pony und bloßen Füßen in weißen Tennisschuhen, der Independent-Musik hört? Ein Kinderschänder? Eine Post-Lacan Feministin, noch außer Atem von einem H&M Überfall? Ein 17-jähriges Mädchen aus der polnischen Provinz? Ein Mann aus Mexiko? „You don´t know me, but I know you“ – das sind die Worte, mit denen die vermutlich weibliche Bloggerin @linka die Besucher ihrer Website begrüßt. Schonungslos und mit bitterbösem Humor spielt sie mit Identitätsmustern, durchbricht die Schwellen zwischen Fiktion und Realität und analysiert messerscharf die gesellschaftlichen Auswüchse unserer webgenerierten Zeit.
Es ist Krieg. Die Amazonen und ihre Königin Penthesilea erscheinen auf dem Schlachtfeld, um zu kämpfen und so zur Erhaltung ihres Geschlechts junge Männer einzufangen. Auf der anderen Seite des Schlachtfelds erscheint Achill, der strahlende Held der Griechen, mit seinen Männern. So stehen sie voreinander: Penthesilea und Achill, zwei Krieger, die von Liebe nichts verstehen. Doch sie entflammen in Leidenschaft. Gegen jede Regel, ohne jede Grenze. Achill ist zunächst Sieger des Zweikampfes. Die Amazone ist geliebt, doch durch ihn unterworfen, gedemütigt. Wird sie gegen das Gesetz der Amazonen handeln und zu ihrer Liebe stehen oder wird sie das Recht der Amazonen verteidigen und Achill in einem weiteren Kampf zu bezwingen versuchen? Die Schlacht geht weiter. Ihre Liebe führt sie in die Raserei.
Aleksandar ist im bosnischen Višegrad aufgewachsen und hat von seinem Opa das Erzählen von kleinen, großen, komischen und traurigen Geschichten gelernt, das Erzählen seiner Geschichte. Als Jugoslawien um ihn herum zerfällt und der Bürgerkrieg aufkeimt, fliehen seine Eltern mit dem 14-Jährigen nach Deutschland. Doch seine Kindheit lebt fort in den unzähligen Geschichten über Landschaften, Menschen und Dinge, die in seiner Erinnerung bleiben. Durch seine Phantasie des Erzählens holt er das Verlorene zurück: die Kindheit in der Großfamilie, die zurückgelassenen Freunde, die Kriegsereignisse, Drina, die schöne Asija. Die geografische Verschiebung vom heimatlichen Fluss Drina zur fremden Essener Autobahn hinterlässt ihre Spuren. Aleksandar lässt sich das Haar wachsen, träumt auf Deutsch, wird zum Fußballfan von Schalke 04, doch seine Heimat findet er allein im Geschichten erzählen, das ihm Halt in einer ansonsten haltlosen Welt gibt.
Nachdem Wolf Haas keinen Brenner-Krimi mehr schreiben wollte, hat er eigentlich seinen ersten Liebesroman auch nicht geschrieben – er redet nur über ihn. In einem fiktiven Interview. Mit einer fiktiven deutschen Journalistin, der fiktive Haas. Und in dessen Roman geht’s um einen Gewinner von »Wetten dass …?«, der alle Wetterberichte der letzten 15 Jahre in dem österreichischen Urlaubsort Farmach auswendig weiß. Weil er damals traumatisiert wurde, von seiner großen Liebe. Die versucht er jetzt wieder zu erobern, bevor es zu spät ist und sie einen anderen heiratet. Das gelingt auch, aber Tote gibt’s trotzdem. Kritiker schwärmten von der komplexen wie aberwitzigen Konstruktion dieses Rezeptions-Romans, der sich wie eine »langsam aufschaukelnde Screwball-Komödie« lese, um schließlich die »Handlungsexzesse explosionsartig in einem grand finale« einstürzen zu lassen.
Peter und Jan sind ein Team. Gemeinsam steigen die beiden WG-Genossen nachts in die schönsten Villen ein - um deren Besitzer zu erziehen. Sie stehlen nichts, aber durchwühlen und verrücken den gesamten Privatbesitz der "Reichen" und hinterlassen immer dieselbe Botschaft: "Die fetten Jahre sind vorbei! Gezeichnet DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN." Peter und Jan wollen Widerstand leisten gegen das System, wollen verunsichern. Doch dann zieht Peters Freundin Jule, echtes Opfer des Systems, in die Männer-WG ein und die Ereignisse überschlagen sich. Jule erfährt vom nächtlichen Treiben der Jungs, steigt mit Jan in die Villa von Hardenberg ein - des Mannes, der ihr Leben ruiniert hat. Am Ende der Nacht sind Jule, Jan und Peter als Entführer mit dem überraschend zurückgekehrten Hardenberg unterwegs in ein abgelegenes Bergdorf. Die Entführung wird zum Problem. In der Abgeschiedenheit müssen sich die vier mit sich und den eigenen Problemen auseinandersetzen: Was bedeutet es heute, politisch und jung zu sein? Sind die 68er jetzt das System? Was ist stärker: Liebe oder Freundschaft? Hat noch jemand was zu kiffen und wer hat den besten Musikgeschmack? Nach dem Erfolgsfilm des Vorarlbergers Hans Weingartner.
Hans Weingartner wurde 1970 in Feldkirch geboren, studierte erst Physik und Neurowissenschaft in Wien und diplomierte in Neurochirurgie in Berlin. Er ließ sich als Kameraassistent ausbilden, studierte Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien in Köln und feierte bereits erste Erfolge mit seinem Abschlussfilm Das weiße Rauschen. Der Spielfilm Die fetten Jahre sind vorbei brachte ihm 2004 den internationalen Durchbruch.