Als „süchtig machende Erlebnisminiaturen“ (Der Standard) und „virtuose Initiationsgeschichte“ (Deutschlandfunk) gefeiert, wurden die ersten drei Teile zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen. Der sechste und letzte Teil hatte im Februar 2010 Premiere.
Nach triumphalen Feldzügen und dem gewonnenen Bürgerkrieg hat sich Julius Caesar zum "Diktator auf Lebenszeit" ausrufen lassen. Rechtswidrig, denn dieser Titel wurde bisher nur in Krisenzeiten und nur begrenzt auf sechs Monate verliehen. Caesar verfügt nun über die unumschränkte Befehlsgewalt in Staat und Heer, und seine Krönung zum König scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die Römische Republik steht an ihrem Ende.
Da gruppiert sich um die Senatoren Cassius und Brutus ein Kreis von Verschwörern, der dieser Entwicklung - aus sehr unterschiedlichen Motiven - Einhalt gebieten will. Brutus stellt sein Handeln unter das Wohl des Staates: Der potentielle Tyrann Caesar muss beseitigt werden, damit die Republik weiterexistieren kann. Nicht abschlachten soll man Caesar, sondern opfern. Caesars engster Vertrauter, Antonius, soll nach dem Willen von Brutus verschont werden. In einem Moment politischer Fehleinschätzung erlaubt Brutus ihm, sich mit einer Rede ans Volk zu wenden. Diese Rede, in die Geschichte als Musterbeispiel für brillante Rhetorik an der Grenze zur Demagogie eingegangen, bewirkt einen Stimmungsumschwung beim Volk. Plötzlich sieht es in den Verschwörern nicht mehr seine Befreier, sondern die Mörder seines geliebten Herrschers. Brutus und Cassius müssen erkennen, dass Caesars Geist auch nach seinem Tod weiterlebt. Wieder stürzt Rom in die Wirren eines Bürgerkriegs...
Ist der prophylaktische Tyrannenmord rechtmäßig oder auch nur legitim? Wurde der Untergang der Republik dadurch nur noch beschleunigt oder - wider Willen - sogar erst herbeigeführt?
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