15 Menschen unterschiedlichster Herkunft sind versammelt wie in verschiedenen Wiener Nachtasylen. Unter ihnen auch die Stadt Wien alias Josefine Steiner. Ihre Herkunft ist inzwischen unerheblich, ihr gemeinsamer Nenner heißt Heimatlosigkeit.
Geschichten von Ausländern und Außenseitern. Aber auch von außergewöhnlichen Wiener Orten. Und von deren gegenseitiger Anziehungskraft. Eine chemische Reaktion. Ein Hin und Her zwischen geschichtlich bedingtem Abstandhalten und Globalisierungsbedingter Interessensteilung. Ein aus dem Wechselspiel aus Abneigung und Neigung entstandener Produktionsprozess. Ein Tausch, der neue Blicke aufmacht.
Nach der Vorstellung am 21. Jänner folgt die Präsentation des gleichnamigen Romans „Schmutz der Zeit" bei Musik und Buffet.
Eine Produktion des kulturverein trans port.
mit: Mona Alef, Sadik Akfirat, Keiko Arai,Bérénice Hebenstreit, Müsgan Dogan, Durmus Dogan, Andrea Driendl, Abidin Ertugrul, Florian Fleischner, Barbara Freitag, Oskar Gogl, Milli Kaufmann, Hakki Kilic, Ingrid Kothbauer, Nicole Sabella
Text und Konzeption: Durmus Dogan & Michaela Wolf
Regie: Durmus Dogan
Akkordeon: Gerald Neumeister
Bühne: Georg Driendl
Das Geld wird zu Unrecht denunziert, es ist das Schmiermittel aller schönen Gedanken, aller schönen Erlebnisse. Es bringt Licht in das trübste Haus. Es ist der große Gleichmacher: es eint den Hartz IV- Empfänger, das Künstlerkollektiv, den Rockstar und den alten Mann in St. Moritz.
Das Geld ist unschuldig, es wird missbraucht, wenn es fehlt, ist die Krise viel größer als wir selbst. Wir können sie nicht verstehen. Wir können ihr kein Gesicht geben. Und doch: ein Unternehmen gilt seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Juristische Person. Seit Joel Bakan das Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) das zur Beurteilung des psychischen Zustands eines Menschen dient, für Konzerne herangezogen hat, kommen wir zu dem Schluss, dass alle Kriterien für schwerste (menschliche) psychische Störungen auf die untersuchten Konzerne zutreffen: eine profitgeleitete Kapitalgesellschaft ist klinisch gesehen ein Psychopath.
„VIVE LA CRISE!“ ist der verzweifelt-hysterische Versuch in relativer Finsternis die Mission des Theaters in der Krise zu erfüllen. Zu Komplizen werden uns dabei die Gedanken von Émile Zola, Rainald Goetz, Herr Puntila, Noam Chomsky, Joel Bakan, Niall Ferguson, Shylock und Slavoj Zizek.
Inszenierung: Angela Richter
Regieassistenz: Andrea Polewka
Dramaturgie: Jens Dietrich
Mit: Yuri Englert, Melanie Kretschmann, Eva Löbau, Jörg Ratjen
Bühne: Daniel Richter, Angela Richter
Video: Phillip Haupt
Hospitanz: Matthias Köhler
Geschäftsberichte multinationaler Konzerne dienen nicht nur der Motivation der Aktionäre und der nachträglichen Legitimation der Vorstände, sie weisen auch auf die künftige Politik des jeweiligen Unternehmens und bevorstehende Geschäftsstrategien hin. Damit erzählen sie von der Machtfülle, über die private Unternehmen heute verfügen und erlauben Rückschlüsse auf die Verfasstheit der Gesellschaften, die mit und unter dieser Macht zu leben haben. In der aktuellen Situation werden sie darüber hinaus zu Dokumenten der völligen Entkopplung unserer spätkapitalistischen Wirtschaft von volkswirtschaftlichen Realitäten und gesellschaftlichen Bedürfnissen.
Regie: Harald Posch
Dramaturgie: Petra Freimund
Bühne: Daniel Richter
Regieassistenz: Catrin Arming, Regiehospitanz: Marlene Gartner
DarstellerInnen: Michaela Kaspar, Markus Heinicke, Gottfried Neuner, Thomas Reisinger
Eine Frau im Scheinwerferlicht mit einem glitzernden Kleid führt durch den Abend. Mit der Hilfe von zwei Assistenten, ein paar befremdlichen Tanzeinlagen und Alltagsmaterialien nähert sich Kate McIntosh den großen wissenschaftlichen und philosophischen Fragen in einem Showbiz-Late-Night-Format. Wie in einem improvisierten Versuch, der häuslichen Experimenten gleicht, stellt sich DARK MATTER den kompliziertesten aller Rätsel – Raum, Zeit, Masse und Gravitation, Sein oder Nichtsein, Körper und Geist. Bereits 2009 war Kate McIntosh im Rahmen von Telling Time mit ihrer Performance LOOSE PROMISE zu Gast im brut. Aus ihrem Workshop zu Telling Time #2 ist die Zusammenarbeit mit dem Wiener Künstler Thomas Kasebacher für dieses Projekt hervorgegangen.
Von: Kate McIntosh
Mit: Thomas Kasebacher, Kate McIntosh, Bruno Roubicek
Eine Koproduktion von CONNECTIONS Network (einer Initiative des Theaterfestivals SPIELART München in Zusammenarbeit mit CAMPO Gent, Republique Kopenhagen, FFT Düsseldorf, Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Huis en Festival a/d Werf Utrecht, Choreografisches Zentrum NRW/PACT Zollverein Essen, Theater im Pumpenhaus Münster, Kanuti Gildi SAAL Tallinn, The Student Center Zagreb, brut Wien) und Kaaitheater Brüssel, Les Spectacles vivants – Centre Pompidou Paris. In Kooperation mit De Pianofabriek, Workspace Brussels, WP Zimmer, Fabrik Potsdam und Sophiensaele Berlin.
Mit Unterstützung von Vlaamse Overheid, Vlaamse Gemeenschapscommissie und der Kulturstiftung des Bundes.
Dieser Text soll für eine Show werben. Er entsteht jetzt, einige Monate vor der Premiere: Die PerformerInnen kennen sich noch nicht, das Konzept ist noch nicht endgültig ausgearbeitet, die Proben haben noch nicht begonnen, aber die beteiligten Personen sind überzeugt, dass die Show interessant wird. Es ist kein großes Versprechen für die Zukunft, das sie hier anbieten, aber es ist auf jeden Fall eine ehrliche Einschätzung ihres aktuellen Entwicklungsstands.
Ivana Müller war während der Wiener Festwochen 2008 mit ihren Produktionen While We Were Holding It Together und How Heavy Are My Thoughts im brut zu Gast. Mit Working Titles wird ihr neuestes Projekt im brut uraufgeführt.
Konzept & Regie: Ivana Müller
Performance: Bill Aitchison, Katja Dreyer, Martin Kaffarnik und anderen
Eine Koproduktion von I'M'COMPANY, brut Wien und Productiehuis Rotterdam/Rotterdamse Schouwburg. Mit Unterstützung von Netherlands Fund for Performing Arts, Parc et Grande Halle de la Villette Paris und Frascati Amsterdam. Die Koproduktion wird im Rahmen des Projekts „dutch brut“ von Nederlands Fonds voor de Podiumkunsten und Theater Institut Nederland unterstützt.
Zachary Oberzan ist Rambo: Mit nur 96 Dollar Budget hat er die Vorlage von Rambo, First Blood, detailliert adaptiert. Durch die Filmfigur wurde die Bezeichnung Rambo zum Synonym für einen brachialen, rohen und unsensiblen Persönlichkeitstyp, der seine Mittel mit Gewalt durchsetzt. Zachary Oberzan lässt Rambo nicht nur optisch verblassen, er beweist, dass Rambo differenzierter angelegt ist als bisher propagiert und hinter dem Sixpack eigentlich ein sensibler Typ steckt.
Zuletzt überzeugten sie im Kasino am Schwarzenbergplatz mit der Performance Life and Times I. mit Hardcore-Musical-Entertainment. Im brut zeigen sie nun endlich die Einmannshow RAMBO SOLO. Performer Zachary Oberzan wird seit einem magischen Wochenende, an dem er als zehnjähriger Junge Rambo (Originaltitel: First Blood) gesehen hat, von dem Filmepos nicht mehr losgelassen. Nature Theater of Oklahoma nimmt diese Manie als Ausgangspunkt.
Die private Leidenschaft Oberzans wird in RAMBO SOLO ans Limit getrieben. Er kämpft damit, die ganze First Blood-Geschichte, wie er sie erinnert, in all ihren schwitzig-athletischen Details zu erzählen. Mit vollem emotionalem und körperlichem Einsatz versucht er, seinen Helden zum Leben zu erwecken, sämtliche Facetten von Rambo auseinanderzunehmen. Der Abend ist ein Kampf mit der Kunst des genauen Nacherzählens wie mit den Fesseln der eigenen Faszination.
Am 6. Februar finden nach der Performance ein Gespräch und eine Einführung zu Zachary Oberzans Film Flooding With Love for The Kid, der im Anschluss gezeigt wird, statt.
Mit: Zachary Oberzan
Konzept und Regie: Pavol Liska und Kelly Copper
Eine Produktion des internationalen Sommerfestival/Kampnagel Hamburg in Koproduktion mit Kaaitheater Brüssel, Workspace Brüssel, Buda Kunstcentrum, Noorderzon Festival, Grand Theatre Groningen und dem Wexner Center for the Arts der Ohio State University.
Einzeln befindet man sich in Nischen und Kojen, ausgeliefert, zur Auseinandersetzung mit dem Gegenüber gezwungen. Nicht ohne Humor
versucht die Arbeit kulturellen Hindernissen und Klischees entlang des Themas Migration zu begegnen.
Im Schatten der zunehmenden Globalisierung stellt sich eine Lost-and-found-Situation ein, in der Verlorenheit und wiedergefundene Identität einander gegenüberstehen. Matsunes und Subals Arbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen lässt anhand ihrer Erzählungen ein feines Spiel mit der Realität und ihrer Theatralität entstehen.
„Wenn du ins Schwarze treffen willst, ziele daneben.“ Chinesischer Spruch
Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien. Eine Koproduktion von Michikazu Matsune/David Subal und brut Wien.
Obwohl die beiden sich nicht kennenlernen, verändert diese Nichtbegegnung ihr Leben. Nicola Unger erzählt, basierend auf der wahren Geschichte ihrer Vermieterin, vom Aufeinandertreffen von Schicksalen und der Verstrickung von politischen und privaten Realitäten. Die ProtagonistInnen ihrer „Phantomgeschichte“ sind Papierfiguren, die die Künstlerin, gleich einer Puppenspielerin, geschickt über eine kleine Bühne bewegt. Das Publikum schaut Nicola Unger über die Schulter, während sie Figuren verprügelt oder von der Bühne kickt und mit Dackeln, Palmen und bewaffneten TerroristInnen Zeit- und Lebensabläufe wiedergibt. Scherenschnitte treffen auf Animationen und die Geschichte schlüpft beiläufig von der Vergangenheit in die Gegenwart. Sie landet schließlich bei Osama bin Laden, dem heutigen Pendant zum Superterroristen Carlos, und stellt die Frage: Wiederholt sich die Geschichte?
Eine Koproduktion von Plateaux Festival/Mousonturm Frankfurt, Rotterdamse Schouwburg und Zeebelt Den Haag. Mit freundlicher Unterstützung des Goetheinstituts der Niederlande.
Das Gastspiel wird im Rahmen des Projekts „dutch brut“ von Nederlands Fonds voor de Podiumkunsten und von Theater Institut Nederland unterstützt.
Mit Franz Josef Strohmeier und aktuellen Überraschungsgästen.