Nawal ist gestorben und hinterlässt ihren Kindern, den Zwillingen Jeanne und Simon, zwei Umschläge und einen Auftrag: Sie sollen sich auf die Suche machen, nach ihrem Vater, den sie für tot gehalten hatten, und nach ihrem Bruder, von dessen Existenz sie bisher nichts wussten. Jeanne macht sich auf die Reise in die vom zurückliegenden Bürgerkrieg zerrissene Heimat ihrer Mutter. Nach und nach spürt sie Nawals Lebensgeschichte auf, an deren Beginn eine große Liebe und an deren Ende ein grauenvolles Geheimnis steht.
Was wäre, wenn man all das, was einen nervt, was man hasst und verachtet, zerstören könnte? Wenn man sich gewaltsam Luft verschaffen, den Weg freischießen könnte? Aus der Perspektive dreier Jugendlicher erzählt Amoklauf mein Kinderspiel von falscher Fürsorge und elterlicher Ohnmacht, von der Suche nach Identität und so etwas wie Heimat - und von unkontrollierter Wut. Die Eltern sind beschäftigt mit Schnäppchenjagd und TV-Berieselung, können keine Ziele vorgeben, weil sie selber keine mehr haben. Die drei Verbündeten im Kampf gegen die Außenwelt spielen die Szenarien ihrer Gewaltphantasien durch bis zum videospielartigen „Headshot“, bis nicht mehr klar ist, wann aus Spiel blutiger Ernst wird.
Amoklauf mein Kinderspiel des jungen Dramatikers Thomas Freyer, der dafür den Förderpreis des Berliner Theatertreffens 2006 erhielt, wurde während der Probenarbeit mit drei Schauspielern und dem Regisseur am Theater in Weimar erarbeitet. Mit nüchterner Sprache und dichten Bildern entstand so ein knallhartes Stück, voll Dynamik, manchmal auch Komik und – ja, Poesie.
Ausgerechnet auf dem Münchner Oktoberfest geht die Beziehung zwischen dem Chauffeur Kasimir, der arbeitslos ist, und der Sekretärin Karoline, die nicht glauben kann, dass sie ihn trotzdem liebt, endgültig entzwei. Verloren irren die beiden zwischen Jahrmarktsbuden und Bierzelten herum. Kasimir gerät an ein Ganovenpärchen, den Merkel Franz und seine Erna. Und während er schließlich mit Erna weiterzieht, begibt sich die zaghaft lebenshungrige Karoline mit dem Zuschneider Schürzinger auf den Weg ins vermeintliche Glück.
1928 sorgte der „Schwarze Freitag“ für den Zusammenbruch der Banken und die Insolvenz vieler Betriebe. Nun steigt die Zahl der Arbeitslosen immer noch, die Zukunft ist unsicher. Existenzängste und die triviale Alltäglichkeit des Lebens schädigen die Menschen in ihrer Liebesfähigkeit. Horváth stellte sein Stück unter das Motto „…denn die Liebe höret nimmer auf“ – angesichts der uns recht bekannt vorkommenden Ereignisse fragt man sich, ob sie vielleicht gar nicht erst anfängt.
Als Handlungskontext wählt Brecht den Dreißigjährigen Krieg, als Titelfigur eine Marketenderin: Mutter Courage, kräftig und verschlagen, ist unterwegs von Schlachtfeld zu Schlachtfeld mit ihrem kleine
Fast 120 Jahre später ist die erotische Verwirrung von Melchior und Wendla, von Moritz und Hänschen Rilow kein Skandal mehr, dennoch erweist sich Frühlings Erwachen als eines der kräftigsten Stücke über die Geisterbahn der Pubertät. Mit der spezifisch Wedekindschen Mischung von Groteske und Tragik wird aus der Position der jungen Menschen erzählt, was passiert, wenn Kopf und Unterleib in Konfusion miteinander stehen, was die Folgen sind, wenn eine Gesellschaft ihre Kinder zwar aufklärt – aber nicht darüber, wie das Leben eigentlich gehen soll. Fast folgerichtig entscheidet sich das Schicksal Melchiors auf einem Friedhof, auf dem er einem „Vermummten Herrn“ begegnet. Bei der 1906 durch den berühmten Max Reinhardt erfolgten Uraufführung an den Kammerspielen in Berlin spielte Wedekind selbst diesen geheimnisvollen Herrn, eine Figur, die das Leben verkörpert. Ihm widmete er auch sein Stück.
Handlungsort ist der Tanzsaal im Gasthof "Schwarzer Hirsch" in Utzbach. Bruscon und seine Schauspieler-Familie ziehen mit seiner Komödie "Das Rad der Geschichte" von Ort zu Ort". Höhepunkt und Voraussetzung des Stücks soll die absolute Dunkelheit sein.
Die Schauspieltruppe besteht aus Bruscon selbst, seiner lungenkranken, dauernd hustenden Frau, dem unbegabten Sohn Ferrucio und der nicht den Ansprüchen des Vaters entsprechenden Tochter Sarah. Zuerst sind sie alle damit beschäftigt, den Saal für die Vorstellung herzurichten. Dabei erzählt Bruscon dem Wirt wie es an anderen Orten war und wie wichtig es ihm ist, dass das Notlicht am Ende seines Stückes ausgeschaltet wird. Zwischendurch erscheint seine Tochter, der er befiehlt, ihm die Schuhe auszuziehen und ihm die Füße zu massieren. Seine Tochter widerspricht ihrem Vater nicht. Ebenso sein Sohn, der sich anhören muss, dass er die größte Enttäuschung für seinen Vater ist. Er herrscht auch seine Frau an, welche sich nicht mehr zur Wehr setzt, als ihre beiden Kinder.
Bruscon beklagt sich den ganzen Nachmittag über seine Familie, sein Publikum, die Feuerwehr, ... Als sich der Saal füllt und das Stück beginnen kann, regnet es plötzlich fürchterlich auch durch die undichte Decke. Als dann der Pfarrhof brennt, verlassen die Zuschauer fluchtartig den Saal und Bruscon im Kostüm des Napoleons, sinkt erschöpft auf einem Stuhl zusammen.
Grosse Szene: Konrad Herbot ist nicht nur ein großer Schauspieler, sondern auch umschwärmter Liebling der Damen, denen er nicht widerstehen kann. Ehefrau Sophie erträgt seine Untreue nicht mehr und möchte ihn verlassen. Wenn sie das tut, weigert er sich am Abend als "Hamlet" auf der Bühne zu stehen, obwohl das Theater ausverkauft ist. Ein ernsthaftes Problem für Theaterdirektor Falk...
Das Bacchusfest: Der berühmte Schriftsteller Felix Staufner ist nach Tirol gereist, um dort an seinem neuen Stück zu schreiben. Seine Frau Agnes bleibt im Sommerhaus am Attersee zurück und verliebt sich in Dr. Guido Wernig, einen Bekannten des Paares. Sie beschließt, Felix zu verlassen und mit Guido ein neues Leben zu beginnen. Am Bahnhof in Salzburg erwarten die beiden den ahnungslosen Ehemann, um ihm ihren Entschluss mitzuteilen.
Eine Aufführung des Volkstheaters in den Bezirken.
Regie: Doris Weiner.
Mit Gabriela Benesch, Alexander Lhotzky, Stefan Puntigam, Johannes Seilern.
Jeanne führt einen Krieg. Ohne Rücksicht auf Verluste kämpft sie als Untersuchungsrichterin gegen Korruption, Veruntreuung und Machtmissbrauch. »Piranha« wird sie hinter vorgehaltener Hand genannt – und der erste, der ihre Zähne zu spüren bekommt, ist der Industrieboss Humeau, der sich als Vorstandsvorsitzender eines staatsnahen Konzerns die Taschen gefüllt hat. Und Humeau ist erst der Anfang. Je weiter Jeanne mit ihren Ermittlungen vorankommt, umso tiefer dringt sie ein in das Dickicht zwischen Wirtschaft und Politik. Doch die Drahtzieher im Hintergrund wollen sich keinesfalls bei ihren Geschäften stören lassen, schon gar nicht von einer Frau! Es wird gefährlich für Jeanne: Sie wird durch die Presse geschleift und erhält Morddrohungen, die Bremsen ihres Autos werden manipuliert, ihr Büro durchsucht. Aber nichts kann sie aufhalten. Unbeirrbar und verbissen verfolgt sie die Spur der Bosse – und zahlt einen hohen Preis. Ihre Ehe geht zu Bruch, ihre Vorgesetzten rücken von ihr ab. Als schließlich ihr Mann Philippe aus dem Fenster stürzt – oder war es gar kein Unfall? – steht sie allein vor den Trümmern ihres Lebens. Nur ihr Neffe, der Müßiggänger Félix, ist noch bei ihr und stellt ihr die alles entscheidende Frage: »Machst du weiter?«
451 Grad Fahrenheit - der Hitzegrad, bei dem Papier Feuer fängt ... Bücher lesen, mit ihnen leben, bildet den Menschen zu einem freien Individuum, somit aber zu einem Feind im totalitären Staat. Guy Montag ist Feuerwehrmann. Er verbrennt Bücher, denn trotz des Verbotes gibt es noch immer Menschen, die Bücher verstecken und heimlich lesen. Da trifft er Clarisse und langsam, fast unmerklich, vollzieht sich sein Wandel ...
Ray Bradburys erster Roman Fahrenheit 451 erschien 1953 in den USA und wurde weltweit zu einem Bestseller - 1966 schuf François Truffaut mit seiner Verfilmung einen großen Kinoklassiker. Nach dessen überwältigendem Erfolg dramatisierte Ray Bradbury sein eigenes Werk.
Im Anschluss Podiumsdiskussion zum Thema: Die Welt wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen Künstlerseelen besitzen.
Internationaler Jetset feiert in Teheran die letzte Nacht des Schahs und ein ahnungsloser deutscher Innenarchitekt erlebt staunend die Zeitenwende, die auch sein Leben revolutionieren wird. Der Roman erzählt von dem, was nach der Orgie kommt, vom Hedonismus, seinem Gegenteil und dem Anbruch einer Zeit der Fundamentalismen.
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.