Für die hohe künstlerische Qualität garantieren sowohl die Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Christophe Rousset, Bertrand de Billy, Kirill Petrenko und Fabio Luisi als auch Opernregisseure wie Martin Kusˇej, Christof Loy, Claus Guth, Keith Warner, Laurent Pelly, Stephen Lawless oder Pierre Audi. Hochkarätige Sänger(innen) wie Natalie Dessay, Angelika Kirchschlager, Anne Sofie von Otter, Christine Schäfer, Soile Isokoski, Erwin Schrott, Kurt Streit, Bo Skovhus, Richard Croft, Bejun Mehta, David Daniels und viele andere sind in außergewöhnlichen Projekten am Theater an der Wien zu sehen.
Pelléas et Mélisande von Claude Debussy
Kaum ein Werk ist so ätherisch und tragisch wie dieses: Die unglückliche Geschichte der Liebenden Pelléas und Mélisande gilt als Juwel des Symbolismus. Nach dem großartigen Erfolg mit den Dialogues des Carmélites von Francis Poulenc übernimmt Bertrand de Billy die musikalische Leitung für diese Neuproduktion. Unter seinem Chefdirigenten spielt das Radio-Symphonieorchester Wien. Regisseur und Kostümbildner Laurent Pelly inszeniert die „traumhafte Atmosphäre“ des symbolistischen Operndramas, das am 13. Januar 2009 Premiere hat. Im Zentrum dieser außergewöhnlichen Produktion stehen Natalie Dessay in der Rolle der Mélisande und Stéphane Degout als Pelléas.
ab 13. Januar 2009
Partenope von Georg
Friedrich Händel
Bei dieser Produktion zeichnet der französische Barockspezialist Christophe Rousset für die musikalische Leitung verantwortlich: Partenope gehört zweifellos zu den besten von Händels insgesamt 35 Londoner Opern. Der frische, einprägsame Stil und das hervorragende Textbuch machen diese Oper zu etwas ganz Besonderem. Das Theater an der Wien zeigt das Werk in einer Neuproduktion mit Starbesetzung: Christine Schäfer, David Daniels und Kurt Streit. Für den perfekten Klang sorgt das Ensemble Les Talens Lyriques.
ab 22. Februar 2009
Messiah – das Oratorium als Paraphrase
über die Erlösung der Menschheit szenisch auf der Opernbühne!
Nach dem großartigen Erfolg mit Mozarts Lucio Silla im Jahr 2006 kehrt Regisseur Claus Guth für diese Neuproduktion, die am 27. März 2009 Premiere hat, an das Theater an der Wien zurück. Jean-Christophe Spinosi dirigiert das Ensemble Matheus und den Arnold Schoenberg Chor (Leitung: Erwin Ortner).
Premiere: 27. März 2009
Theater an der Wien im Haydn-Jahr 2009
Aus Anlass des 200. Todestags Joseph Haydns bringt Nikolaus Harnoncourt, der im Jahr 2009 seinen 80. Geburtstag feiert, Haydns wohl berühmteste Oper, Il mondo della luna, am 5. Dezember 2009 zur Premiere. Die Inszenierung liegt in den Händen von Tobias Moretti.
Bis Jahresende 2009 gibt es von dieser Produktion fünf weitere Aufführungen im neuen Opernhaus Theater an der Wien, das zu den schönsten und traditionsreichsten Bühnen in Wien zählt. Durch seine hervorragende Akustik und das authentische, intime Ambiente ist das 1801 erbaute Theater an der Wien ein idealer Aufführungsort für die Werke von Joseph Haydn.
Zum Geburtstag von Joseph Haydn spielt am 31. März das Ensemble Matheus unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi die Sinfonien Der Bär und Die Henne; Mezzosopranistin Susan Graham singt Arien von Haydn und Mozart.
Im Rahmen des OsterKlang-Festivals bestreitet Riccardo Muti mit den Wiener Philharmonikern das Eröffnungskonzert am 4. April im Wiener Musikverein. Auf dem Programm stehen Haydns Sieben letzte Worte. Haydns Stabat Mater erklingt unter der Leitung von Martin Haselböck mit seiner Wiener Akademie am 8. April.
Haydns Oper L’isola disabitata (Die unbewohnte Insel) wird am 12. Juli konzertant mit dem L’Orfeo-Barockorchester aufgeführt.
Das Kabinetttheater erzählt die große Oper mit seinen Mitteln – den vielen Möglichkeiten des Figurentheaters. Ab 14. März reagiert das Ensemble mit der Miniaturoper Haydn bricht auf auf den Spielplan des Theaters an der Wien, durchleuchtet Musik, Geschichte und das Haydn-Gedenkjahr 2009. Die Uraufführung widmet sich dem Geburtstagskind Haydn mit Kompositionen und Arrangements des österreichischen Komponisten Bernhard Lang. Spielort ist die „Hölle“ im Souterrain des Theaters, das bis 1936 als Musikkabarett bespielt wurde.
Termine 2009
Haydn bricht auf: 14., 15., 19., 20. und 22. März 2009
Zum Geburtstag von Joseph Haydn:
31. März 2009
Sieben letzte Worte (Wiener Philharmoniker/Riccardo Muti; Eröffnung OsterKlang): 4. April 2009
Stabat Mater (OsterKlang): 8. April 2009
L’isola disabitata: 12. Juli 2009
Il mondo della luna: 5., 7., 9., 11., 13. und 22. Dezember 2009 (geplant; Kartenverkauf ab Mai 2009)
Bis heute gilt Hänsel und Gretel als die klassische Märchenoper schlechthin, die mit ihrer Mischung aus spätromantischer Orchestersprache, Volksliedern und im volkstümlichen Stil komponierten Melodien wie "Suse, liebe Suse", "Brüderchen, komm tanz mit mir" oder "Ein Männlein steht im Walde" gleichermaßen dazu angetan ist, die Herzen aller jungen und jung gebliebenen Zuschauer zu erobern.
Die Vertonung der wohl bekanntesten tragischen Liebesgeschichte aller Zeiten bescherte Charles Gounod seinen größten Bühnenerfolg. Zwei junge Leute verlieben sich unsterblich ineinander, doch ihr Weg in eine gemeinsame Zukunft erscheint wegen der erbitterten Feindschaft ihrer Familien ausweglos. Nach rasanten Ballszenen, überhitztem Duell, heimlicher Hochzeit und durch unglückliche Verstrickungen finden sie den Tod.
Jupiter hat ein Auge auf die Nymphe Calisto geworfen. Als Gefährtin der Jagdgöttin Diana hat Calisto jedoch ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Wie üblich vertraut Jupiter weniger auf seine Verführungs als auf seine Verwandlungskünste. In Gestalt Dianas nähert er sich der nichts ahnenden Nymphe. Während der Gott alles andere als vorbildhaftes Gebaren an den Tag legt, zeigt sich der neben Calisto einzige Sterbliche dieser Geschichte, der Schäfer Endimione, als aufrichtig Liebender. Leider ist er in Diana verliebt, was zu entsprechenden Verwechslungen führt. Calisto muss schließlich dafür büßen, dass sie Jupiters Verkleidungsspielchen nicht durchschaut hat. Jupiters eifersüchtige Frau Juno verwandelt sie aus Rache in eine Bärin – allerdings ohne Möglichkeit der Rückverwandlung wie sie der Göttervater besitzt. Mit einem flauen Trost versucht Jupiter vor Calisto die Rolle des würdevollen Gottes aufrecht zu erhalten: Er würde sie nach ihrem Tod als Sternbild des Bären an den Himmel und damit in seine Nähe versetzen.
Kapellmeister Storch muss dienstlich nach Wien. Unverhoffte Post aus der Hauptstadt lässt seine Frau Christine zuhause am Grundlsee die Fassung verlieren: "Lieber Schatz, schicke mir doch wieder zwei Billetts morgen zur Oper, nachher in der Bar, wie immer, Deine Mieze Meier." Verärgert eilt sie sogleich zum Notar, um die Scheidung einzureichen. An ihren Mann schickt sie das unmissverständliche Telegramm: "Wir sind für immer geschieden!". Als Storch dies liest, verlässt er bestürzt eine Skatrunde und irrt fassungslos im Prater umher. Doch der ominöse Brief hat den falschen Empfänger erreicht, er war an Kapellmeister Stroh gerichtet, und Mieze Meier hat die beiden Namen verwechselt. Versöhnung im Hause Storch.
Anlässlich von „20 Jahre aktionstheater ensemble“ im Jahr 2009 nimmt sich das Leading Team des Ensembles wieder eines gesellschaftlich brisanten Themas an: Über ein Jahr hat der Komponist Gerald Futscher, ein Meister der musikalischen Verdichtung, an der Sprechoper „Paradiesseits“ geschrieben. Mit dem auf zeitgenössische Musik spezialisierten Kammerorchester ensemble plus (Leitung: Andreas Ticozzi) wird Dirigent Kasper de Roo das Werk im Festpielhaus Bregenz zur Uraufführung bringen. Regisseur Martin Gruber inszeniert – mit einem Libretto des Sprachkünstlers Andreas Staudinger – „Paradiesseits“ als Antithese zur heutigen juvenil gestylten Spaßgesellschaft. Ein ebenso anarchischer wie berührender Abend über das Leben, die Liebe, Sexualität und Einsamkeit in einem Altersheim, in dem es zu einem Missverständnis kommt: Statt eines Schlagersängers wird für das Nachmittagskränzchen ein Brautkleidverkäufer und Weddingplaner gebucht. Doch was soll’s, statt geschunkelt wird eben geheiratet. Schon werden Junggesellinnen- und Junggesellenpartys ausgerichtet, Dessous anprobiert, der Champagner eingekühlt. Doch dann geschieht das Unfassbare...
Die Geschichte des erotischen Verführers und Vergewaltigers, des Gotteslästerers und aristokratischen Kavaliers sowie des Narziss und Mörders in einer Person inspirierte Mozart und seinen Librettisten Da Ponte zu einer Komposition, in der die tragischen und heiteren Elemente zu einer Einheit verschmelzen.
Fiorilla hat ihren Ehemann Don Geronio satt. Doch auch ihres Liebhabers Don Narciso ist sie längst überdrüssig geworden. Da kommt der reiche Türke Selim, der in Italien erotische Zerstreuung sucht, gerade wie gerufen. Dieser lässt sich Fiorillas Zärtlichkeiten gerne gefallen, mag aber gleichzeitig auch nicht auf seine frühere Liebschaft Zaida verzichten, die plötzlich auftaucht, um ihren Mann zurück zu erobern. Nach Eifersuchtsszenen, gescheitertem Frauenhandel, Entführungsversuchen, einem Maskenball, Verwechslungen und Versöhnungen winkt ein Happy End: Selim reist mit Zaida heim, Fiorilla kehrt reumütig zu Don Geronio zurück, und Don Narciso widmet sich neuerdings wieder seinem galanten Handwerk.
In Ninfea trifft die Nachricht ein, dass Mitridate im Kampf gegen die Römer gefallen sei. Seine beiden Söhne Sifare und Farnace, zwei politische Rivalen, wetteifern um die Gunst Aspasias, der Verlobten ihres Vaters. Unerwartet kehrt Mitridate zurück. Er hatte das Gerücht über seinen Tod selbst verbreitet, um die Solidarität seiner Söhne zu prüfen. Nach Intrigen, angeblichem Verrat, Rachegedanken und erneutem Kampf gegen die Römer erkennt Mitridate die politische Loyalität seiner Söhne und verzeiht ihnen. Dennoch ein gebrochener Mann, stürzt sich der verzweifelte König in sein Schwert und vereint sterbend das Liebespaar Sifare und Aspasia.
1741 schickte Charles Jennens Händel unaufgefordert eine Zusammenstellung von Bibelstellen, die wie ein theologisches Pamphlet aufgebaut war. Händel hatte sich nach seinem Scheitern als Opernunternehmer in London und einer schweren gesundheitlichen Krise dem Oratorium zugewandt; dabei hatte Jennens ihm als Librettist bereits gute Dienste geleistet. Der Messiah-Text beflügelte ihn: Er komponierte das Werk in nur 24 Tagen und nahm es zu einer Konzertsaison mit nach Dublin. Dort fand am 13. April 1742 die erfolgreiche Uraufführung statt. In London war der Messiah zunächst pietistischen Anfeindungen ausgesetzt; man wollte das Stück wegen seines Themas nicht außerhalb einer Kirche, dargeboten von "Schauspielern" auf einer Theaterbühne, aufgeführt sehen. Erst ab 1750 trat das Werk seinen Siegeszug durch die Welt an.
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