Lauschen Sie den Texten des Feuilleton-Schreibers und Drehbuchautors, dessen zweimalige Flucht vor den Nationalsozialisten, ihn über Frankreich in die USA führte und dessen Theaterkritiken, zu den besten des 20. Jahrhunderts zählen. Oftmals geprägt von Ironie, aber stets pazifistische Grundeinstellung und scharfzüngige Gesellschaftskritik kennzeichnet das literarische Schaffen dieses so vielseitigen Schriftstellers.
Interpretierend im Geist unserer Zeit, bestehend aus alten, neuen und eigenen Kompositionen, spielt das vierköpfige Ensemble der Neuen Wiener Concert Schrammeln, Melodien der für Wien typischen Musikgattung des 19. Jahrhunderts und nach den Musikern, Johann und Josef Schrammel benannten volkstümlichen Musik. Zwischen Konzerten auf der ganzen Welt, zieht es die Musiker immer wieder in die eruigen Wie Heurigen Wiens und heute auch zu uns nach Graz. Frei nach dem Meister der kleinen Form: „Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt, dass er ihm noch den Winter wärmt“.
Neue Wiener Concert Schrammeln
Peter Uhler - Violine
Valmir Ziu - Violine
Günter Haumer - Chromatische Knopfharmonika
Peter Havlicek - Kontragitarre
Von Herman Melville als erstes Werk nach Moby Dick 1853 erschienen, erzählt „Bartleby der Schreiber“ die Geschichte eines Mannes, welcher mit den Worten "Ich möchte lieber nicht" zunächst seine Arbeit in einem Büro in der Wall Street und dann sich selbst verweigert. Die bis zum Tode führende Negation zum Leben, wahrscheinlich resultierend aus einer früheren Anstellung Bartleby´s in einem Dead Letter Office, einer Sammelstelle für nicht zustellbare Briefe, wurde oft gedeutet. Die Freiheit des menschlichen Tuns in verwegener Art, wie auch die Beziehung zu anderen Menschen und die Hilflosigkeit derselben, lassen die Erzählung zu einer der besten des 19. Jahrhunderts werden.
Lassen Sie sich verführen von der Erzählweise des Autors, der Stimme eines der herausragendsten Schauspieler Österreichs, Karl Markovics, und der musikalischen Untermalung von dem 2008 von Matthias Schorn gegründeten und nach dem Bauherren Theophil von Hansen benannten, Theophil Ensemble Wien, dessen Repertoire sich in der Wiener Klassik aber auch der zeitgenössischen Musik des 20. Jahrhunderts wiederfindet.
Theophil Ensemble
Matthias Schorn - Klarinette
David Seidel - Fagott
Herbert Maderthaner - Oboe
Birgit Ramsl - Flöte
Peter Fliecher - Trompete
Josef Reif - Horn
Kirill Kobatschenko - Violine
Maria Grün - Cello
Christoph Wimmer - Kontrabass
Klaus Wagner - Klavier
In seinem neuen Programm „Das Allerbeste zum 80. Geburtstag", präsentiert Otto Schenk die Höhepunkte seiner Leseprogramme: von Theatergeschichten bis zum „Halleyschen Kometen", von Parodien bis zu den Witzen und natürlich dem „Bumerang" gibt es ein Wiederhören und Wiedersehen mit den Glanzlichtern und Sternstunden des Humors.
Die Pringles, ein gealtertes, schräges Ehepaar, erinnern sich und streiten um ihre gemeinsame Vergangenheit. Wo verbrachten sie 1935 ihre Sommerferien, wer war denn noch mal dieser Fred und weshalb wurde er eigentlich entzweigehauen? Mr. und Mrs. Pringles begeben sich auf eine skurrile Suche nach der Leiche in ihrem Keller.
Einrichtung: Danielle Strahm.
Mit Steffi Krautz und Franz Josef Strohmeier.
MACDEATH
Killer, Cops & Kanonen mit Markus Schneider
Macdeath ist jeder Job recht – Hauptsache die Kohle stimmt! Er ist ein knallharter Killer mit besten Beziehungen zu Unterwelt, Cops und dem ältesten Gewerbe der Welt.
Mit Markus Schneider, desperate to amuse, Leona Flick, Gustav Koenigs und als Special Guest Viktor Valoff & 4times Viktor.
„Als Dandy lebe ich das Leben eines Märtyrers, denn ich gebe alle Dinge auf, die andere Menschen als ihren Lebensinhalt bezeichnen. Ich kann keine Karriere machen. Ich habe keinen Beruf. Ich kann nicht heiraten, auch Kinder kommen nicht in Frage. Ich kann einfach nicht nach dem streben, was andere wohl als Glück bezeichnen würden.” Sebastian Horsley
Die Memoiren des Briten Sebastian Horsley, Dandy in der Unterwelt – eine unautorisierte Autobiografie (Blumenbar Verlag 2009), sind ein Exzess an Eitelkeit, eine Sammlung stilsicherer, böser, zynischer Bonmots. Nicht von ungefähr plant Stephen Fry den Stoff zu verfilmen. Der Sohn eines Millionärs und Alkoholikers ist ehrenhafter Vertreter einer tot erklärten Spezies: des Dandys. Provokant, arrogant, vulgär, pointiert, zynisch, selbstherrlich und vor allem niemals politisch korrekt: So bezeichnet Horsley Jesus als den „ultimativen Dandy”, nennt die Sex Pistols „die tiefsinnigsten Philosophen seit Kierkegaard” oder empfiehlt der amerikanischen Regierung, Nacktflüge einzuführen, um religiöse Fundamentalisten im Flugverkehr per se auszuschließen. Horsleys Performance verspricht Nachhilfe in Sachen Dandytum mit Stil und brillanter Ignoranz.
„Nun, ich bin eine menschgewordene Performance auf der Suche nach einem Publikum.“ Sebastian Horsley
In Kooperation mit dem Blumenbar Verlag.
Was mit dem Untergang des historischen Sozialismus verloren ging, ist eine fundamentale Erfahrung des Sozialen. Dieser Verlust lässt uns spüren, dass es Gesellschaft selbst nicht mehr gibt. Denn es wurde nicht bloß eine soziale Einrichtung innerhalb der Gesellschaft, sondern die Gesellschaft selbst abgebaut. Die Rede ist von einem Wandel, der weit über den Begriff der gesellschaftlichen Transformation hinausgeht und sich nur noch in der Form des kulturellen Gedächtnisses manifestiert, das den Verlust des Sozialen ausgleichen sollte. Es ist zu einer Verschiebung der Hoffnung vom Sozialen ins Kulturelle gekommen. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in einem altmodisch humanistischen Sinne hat jene Gesellschaft verlassen, die früher ihre Brutstätte und ihr Baumaterial war und in der sich diese Hoffnung in der Form sozialer Utopien artikulieren konnte. Doch damit scheint nicht die Hoffnung selbst verschwunden zu sein. Sie ist immer noch da, hat im kulturellen Gedächtnis überdauert. Hier, in ihrer kulturellen Übersetzung, lebt die obsolet gewordene soziale Hoffnung fort.
Gert Jonkes Theaterstücke mäandern seltsam zwischen futuristischen Idealen und prophetischen Albträumen und zielen skurril genug an der Realität vorbei, um mitten ins Schwarze einer höheren Wahrheit zu treffen. Anlässlich seines ersten Todestages erinnern sich Schauspieler an einen großartigen Dichter und wunderbaren Menschen.
Mal ist es eine Tragödie, wenn etwa Bernhard die aus seinen Werken bekannten Schimpftiraden auf den Verleger loslässt, der seinerseits auf die Überzeugungskraft des Arguments setzt. Dann gibt Bernhard ein Kammerspiel mit Unseld als Held – 1973 schreibt er ihm: „mit größter Aufmerksamkeit, mit allen Möglichkeiten, gehe ich gern mit Ihnen.“ 1984 agieren beide, bei der Beschlagnahme von „Holzfällen“, als Kämpfer für die Literatur in einem von Dritten inszenierten Schurkenstück.
Es dominiert das Beziehungsdrama: Der Autor stellt die für sein Werk und seine Person unabdingbaren Forderungen. Der Verleger seinerseits weiß, dass gerade bei Bernhard rücksichtslose Selbstbezogenheit notwendige Voraussetzung der Produktivität ist. Solch einen dramatischen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht, kennt das Publikum bislang nicht.
In Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag, dem Thomas-Bernhard-Archiv und dem Österreichischen Theatermuseum.
Nach dem großen Publikumserfolg "Paradiso" (Buch: Lida Winiewicz) wird Hilde Sochor an zwei Abenden im Januar aus Lida Winiewicz' Werken "Geisterbahn" und "Katzentisch" lesen.
"Wer fürs Theater schreibt, wessen Bücher vorgelesen werden, der braucht Interpreten. Andernfalls bleibt Geschriebenens so gut wie ungeschrieben. Deshalb beneidete ich den Maler – Leinwand, Pinsel, Farben, sonst nichts, und niemand zwischen ihm und dem Betrachter – bis ich Hilde Sochor kennenlernte.
Sie bringt die Farben erst zum leuchten. Danke, Frau Professor."
- Lida Winiewicz über Hilde Sochor