Ausstellung

Museen, Galerien, Führungen, Architektur, Fotografie, Vernissagen
Das Leben in den zerstörten Städten verlangte von den Menschen nicht nur Überlebenswillen, sondern auch viel Einfallsreichtum. DHalbstarke, Foto: Haus der Bayerischen GeschichteSpülwettbewerb, Foto: Haus der Bayerischen GeschichteUrlaub im Süden: Diesen Traum konnten sich viele Deutsche erst ab den späten 50er erfüllen. Hier eine Nürnbergerin mit ihrem Käf

Wiederaufbau und Wirtschaftswunder

Trümmerfrauen, Nierentisch und Petticoat – mit der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem beginnenden Wirtschaftswunder in den frühen 50er-Jahren verbinden sich viele Erinnerungen.
Residenzplatz 2, D-97070 Würzburg

Die Bayerische Landesausstellung 2009 macht diese Zeit des Aufbruchs wieder lebendig: Von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum neuen Wohlstand der 50er-Jahre, von der Politik bis zur Kultur spannt sich der historische Bogen. Zum ersten Mal können sich die Besucher einer Landesausstellung dabei auch mit ihren eigenen Geschichten einbringen.
Die Entwicklungen und Entscheidungen dieser Jahre prägen Bayern bis heute. Das gilt für Stadtgrundrisse und Wirtschaftsstandorte ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Wohnhäuser und staatliche Gebäude entstanden durch das Engagement von Privatleuten, Kommunen und oberster Baubehörde neu. Dabei wollte sich das neue Bauen durch einen leichten, transparenten Stil von der monumentalen NS-Architektur unterscheiden. In der Inneneinrichtung hingegen dominierten geschwungene Formen: Nierentisch und Sideboard, Tütenlampe und Wohnzimmercouch hielten auch in den bayerischen Wohnungen Einzug.
Für den Wiederaufbau der zerbombten Städte ist Würzburg das beste Beispiel, und die Residenz selbst dient 2009 als begehbares Ausstellungsobjekt. Aus einer ausgebrannten Ruine entstand das barocke Kleinod neu. Dabei war heftig umstritten, ob man das Schloss originalgetreu wiederaufbauen sollte. Doch nicht nur in der Architektur, auch in vielen politischen und gesellschaftlichen Fragen schwankte die Stimmung in den 50er-Jahren zwischen Tradition und Moderne. In den frühen 60er-Jahren ließ das Wirtschaftswunder, das den Menschen finanzielle Absicherung und auch eine gehörige Portion Fortschrittsglauben bescherte, das Pendel zugunsten der Moderne ausschlagen.
Das machte sich auch im Alltag bemerkbar – hier liegen Welten zwischen den Jahren 1952 und 1962: 1952 war die größte Not überstanden, Wohnungen und Straßen waren instand gesetzt, in den Alltag der Menschen war wieder eine Art von Normalität eingekehrt. Zehn Jahre später, in der Zeit des Wirtschaftswunders, musste die bayerische Hausfrau nicht mehr improvisieren. Sie hatte hilfreiche Elektrogeräte wie Staubsauger und Mixer zur Hand und brachte für die Familie so exotische Gerichte wie den Hawaii-Toast auf den Tisch, während im Wohnzimmer der Fernseher lief und vor der Haustür das eigene Auto parkte.
Die Bayerische Landesausstellung 2009 in der Würzburger Residenz wird die vielfältigen Entwicklungen in ihren Widersprüchen behandeln und den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck von dem Ausmaß der Leistungen vermitteln, das der Wiederaufbau Bayerns nach 1945 darstellt. Zahlreiche Exponate stammen dabei aus Würzburger Privatbesitz: Unter dem Motto „Von Trümmernot zum Petticoat“ stellten Bürgerinnen und Bürger Erinnerungsstücke und Familienschätze zur Verfügung. Damit bringen sich die Besucher einer Landesausstellung zum ersten Mal selbst mit ihren Geschichten ein. Über die Präsentation in der Residenz hinaus können auf der Website des Hauses der Bayerischen Geschichte eigene Erinnerungsstücke mit ihren Geschichten hochgeladen werden – eine virtuelle Landesausstellung für ganz Bayern.
Diese Erinnerungen, zeitgenössische Schlager und Filme lassen den Geist der 50er-Jahre wieder erstehen. Dadurch wird Geschichte zum Erlebnis – für Zeitzeugen, die noch einmal in Erinnerungen schwelgen möchten, und für junge Besucher, welche die faszinierende Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder kennenlernen können.

Informationen
9. Mai bis 4. Oktober 2009, Residenz Würzburg, täglich 9–18 Uhr

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Dresdner Knabe, römische Kopie der frühen Kaiserzeit nach einem Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 vor ChristGeburtsbesteck © FahrenbachCarl Gustav Carus, Eichen am Meer, Insel Vilm, 1835, Öl auf Leinwand, Galerie Neue MeisterSerpentinschale der Magdalena Sybilla, Hendrik Langemarck zugeschrieben, Kopenhagen 1651Japanisches Palais, Foto: E. Winkler

Dresdner Kunstsommer 2009

Die sächsische Residenz lockt diesen Sommer mit hochkarätigen Ausstellungen in malerischer Architektur.
Residenzschloss, Taschenberg 2, D-01067 Dresden

In diesem Sommer machen die Staatlichen Kunstsammlungen die Reise nach Dresden um einige Höhepunkte reicher: Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie Frauenkirche, Zwinger oder Semperoper gibt es eine ganze Menge Neues zu entdecken: So wird seit Anfang des Jahres das Residenzschloss von der modernen Kuppel des Architekturbüros Kulka bekrönt, und schon im August soll mit der Fürstengalerie der Wettiner der nächste Bauabschnitt des Schlosses vollendet werden. Der vollständig rekonstruierte, 60 Meter lange Raum im ersten Obergeschoss des Residenzschlosses gehörte einst zum Wohnbereich der sächsischen Herrscher und wird Gemälde und Skulpturen aus der Gemäldegalerie Alte Meister, der Rüstkammer und der Skulpturensammlung zeigen, welche die Reihe der wettinischen Kurfürsten und Könige mit ihren Gemahlinnen abbilden.
Als sei dies nicht genug, feiern mehrere erstklassige Ausstellungen den Sommer und die Stadt und laden die Dresdner und ihre Gäste ein, auf beiden Seiten der Elbe Kunst in einzigartiger Kulisse zu genießen.

Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden
Die Ausstellung Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden führt Hauptwerke aus zwei Museen von Weltrang zusammen. Die rund 70 gezeigten antiken Skulpturen stammen aus den königlichen Sammlungen des Museo Nacional del Prado in Madrid und der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die zu den bedeutendsten Antikensammlungen außerhalb Italiens zählen. Gemeinsam präsentieren sie exemplarische Schlüsselwerke der Antike – von der griechischen Klassik bis zur spätantiken römischen Kunst. Ein Großteil der Dresdner Werke wurde eigens für die Ausstellung aufwendig restauriert und wissenschaftlich neu bearbeitet.
Diese bereits im Prado umjubelt gezeigte Ausstellung findet von Mai bis September im barocken Japanischen Palais in Dresden eine würdige Unterkunft, war doch das Haus in seiner fast 300-jährigen Geschichte als Museum bereits einmal Ausstellungsort der königlichen Antikensammlung. Schon ab dem Jahr 1786 konnte die Öffentlichkeit die damals etwa 400 Stücke umfassende Antikensammlung im Erdgeschoss des Palais bewundern. Mit seinem imposanten Innenhof und dem Canaletto-Blick über die Elbe bildet es nun erneut die Kulisse für eine einmalige Inszenierung.

Carl Gustav Carus. Natur und Idee
Nur durch die Elbe getrennt und damit in Fußnähe, im Zwinger und im Residenzschloss, widmet sich die Ausstellung Carl Gustav Carus. Natur und Idee dem nicht nur für Dresden so bedeutenden Maler und Wissenschaftler. Carus (1789–1869) gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des geistigen und gesellschaftlichen Lebens in Deutschland im 19. Jahrhundert und gilt zugleich als Begründer der Psychosomatik. Carus war ein „Universalgelehrter“ im Sinne Goethes und Alexander von Humboldts und als Vertreter der Romantik in Dresden im Umfeld von Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl.
Die Ausstellung zeigt Carus’ umfangreiches und außerordentlich vielfältiges Lebenswerk in all seinen Facetten. Neben Gemälden und Zeichnungen des Künstlers Carus sind auch medizinische Geräte, Briefe, seine Schriften, anatomische Modelle oder die Schädelsammlung zu sehen, die Carus als Mediziner anlegte. Werke aus internationalen Museen ergänzen die Objekte aus zahlreichen Dresdner Sammlungen, unter ihnen die Sächsische Landesbibliothek, die Staats- und Universitätsbibliothek und das Museum für Völkerkunde.

Mit Fortuna übers Meer
Der dritte Ausstellungshöhepunkt des Sommers widmet sich dem sächsischen Hof und dessen intensi-ven Beziehungen zu Dänemark im 16. und 17. Jahrhundert. Im Mittelpunkt der Schau Mit Fortuna übers Meer stehen vor allem die Eheschließungen zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem damals mächtigsten Königreich im Norden Europas und damit die Frauen selbst, die im dynastischen Auftrag über das Meer reisten. Mit der Hochzeit zwischen Herzog August und der dänischen Prinzessin Anna im Jahr 1548 begründeten Dresden und Kopenhagen eine lang andauernde Allianz. Einzigartige Kunstwerke aus Renaissance und Barock zeugen noch heute vom prachtvollen Kunstbesitz der sächsisch-dänischen Paare und künden vom hohen Standard fürstlicher Sammelleidenschaft. Zur Vielzahl der gezeigten Werke gehören Gemälde, mit Edelsteinen verzierte Schmuckstücke, filigrane Elfenbeindrechseleien, Medaillen und Gläser, aber auch fürstliche Werkzeuge, Prunkwaffen und höfische Gewänder. Die Ausstellung vermittelt darüber hinaus einen Abglanz der prunkvollen Hochzeitsfeierlichkeiten: In Ringrennen, allegorischen Umzügen, Feuerwerken und musikalischen Darbietungen zeigten sich Machtanspruch und Reichtum der sächsischen und dänischen Herrscher.
Informationen
Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Museo Nacional del Prado, Madrid
20. Mai bis 27. September 2009
Japanisches Palais
Palaisplatz 11, D-01097 Dresden
täglich 10–18 Uhr, Do 10–22 Uhr

Carl Gustav Carus. Natur und Idee
Kupferstich-Kabinett und Galerie Neue Meister in Zusammenarbeit mit der Alten Nationalgalerie Berlin
26. Juni bis 20. September 2009
Semperbau am Zwinger, Theaterplatz 1,
und Residenzschloss Dresden, Eingang Schlossstraße und Sophienstraße, D-01067 Dresden täglich 10–18 Uhr

Mit Fortuna übers Meer. Sachsen und Dänemark – Ehen und Allianzen im Spiegel der Kunst (1548–1709)
Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Königlich Dänische Sammlungen, Schloss Rosenborg
23. August 2009 bis 4. Januar 2010
Residenzschloss Dresden, Eingang Schlossstraße und Sophienstraße, D-01067 Dresden
Mi–Mo 10–18 Uhr, Di geschlossen

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Otto Dix, Großstadt, 1927/28, Mischtechnik auf Holz, Kunstmuseum Stuttgart © VG Bild-Kunst, Bonn 2008Fritz von Uhde, Die heilige Nacht, 1888/89, Öl auf Leinwand, Foto: Jürgen Karpinski, Galerie Neue Meister, Staatliche KunstsammlMax Beckmann, Beginning, 1946-49, Öl auf Leinwand, The Metropolitan Museum of Art, New York, VG Bild-Kunst, Bonn 2008

DREI. Das Triptychon in der Moderne

Als Altar- und Andachtsbild spielt das Triptychon seit dem Mittelalter eine große Rolle. Dass es auch heute noch von zentraler Bedeutung ist, zeigt bis 14. Juni 2009 die Ausstellung DREI. Das Triptychon in der Moderne im Kunstmuseum Stuttgart, die sich erstmals mit dem wirkungsmächtigen Bildtypus auseinandersetzt.
Kleiner Schlossplatz 1, D-70173 Stuttgart

Ende des 19. Jahrhunderts erlebt das dreiteilige Bildformat eine Wiederbelebung; teilweise mit radikal neuen Inhalten und Bildformen, die einerseits an das christliche Leidensmotiv anknüpfen, andererseits säkularisierte Themen mit der „Pathosformel“ des Triptychons aufladen. Unter dem Eindruck zweier Weltkriege bedienen sich vor allem Otto Dix, Max Beckmann und Francis Bacon dieser Bildgattung zur Darstellung großer menschlicher Themen, entwerfen moderne Mythen und nehmen politisch Stellung. Auch Künstler(innen) der jüngeren Generation wie Jonathan Meese, Damien Hirst, Ricarda Roggan oder Bjørn Melhus wählen das Triptychon als reizvolles Format zwischen Offenheit und Geschlossenheit. In der großen Sonderausstellung DREI. Das Triptychon in der Moderne zeigt das Kunstmuseum Stuttgart exemplarisch Wandel und Aktualität dieses prominenten Bildtypus. Ausgehend von Otto Dix’ berühmtem Triptychon Großstadt von 1927/28, einem Hauptwerk der städtischen Sammlung, werden auf rund 2000 Quadratmetern 60 Triptycha präsentiert, darunter internationale Leihgaben aus Tokio, New York, Rom, Paris und London. Entgegen der klassischen Form mit betonter Mitte und schmaleren Seitenteilen, finden sich freie Gestaltungsansätze, welche die Grenzen zu Diptychon, Bildreihe und Sequenz erkunden. Den Auftakt bilden Werke des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit Fritz von Uhdes Die heilige Nacht (1888/89) oder Im Lübecker Waisenhaus (1896) von Gotthardt Kuehl mit sozialkritischen Ansätzen. Daran schließen zwei der größten Themenkomplexe des 20. Jahrhunderts an: Vergänglichkeit und Krieg. Markus Lüpertz’ monumentales Werk Schwarz-Rot-Gold I-II-III (1974) und Höllensturz in Vietnam (1966/67) von Willi Sitte sind Beispiele für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Zielen in Ost- und Westdeutschland. Max Beckmann und Francis Bacon nutzen die außergewöhnliche Bildform dagegen für die sinnbildliche Spiegelung menschlicher Existenz. Nicht allein der gegenständlichen Kunst verpflichtet, inspiriert das Triptychon mit Sophie Taeuber-Arp, Yves Klein, Ellsworth Kelly oder Adolf Fleischmann auch Vertreter der Abstraktion und ihrer Spielarten, von der Minimal Art bis zum expressionistischen Gestus. Fotoarbeiten, Videoinstallationen sowie Werke von Materialkünstler(inne)n wie Niki de Saint-Phalle und Dieter Roth runden die Ausstellung ab.
Informationen
bis 14. Juni 2009

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Aufsichts- und Reinigungsdienste in Museen und Kultureinrichtungen von WWS Strube GmbH Aufsichts- und Reinigungsdienste in Museen und Kultureinrichtungen von WWS Strube GmbH Museum Düsseldorf

Aufsichts- und Reinigungsdienste in Museen und Kultureinrichtungen

Freundliches Personal und ein adrettes Erscheinungsbild der Räume sind Visitenkarten jeder Kultureinrichtung. Sie verbessern den Eindruck des gesamten Hauses. In einem gepflegten Umfeld fühlen sich Besucher einfach wohler. Denn völlig unabhängig vom Charakter und den Inhalten einer Kultureinrichtung, werden diese Dienstleistungen von jeder Besucherin und jedem Besucher wahrgenommen.

Kompetente, freundliche Aufsichten und sorgsame Reinigungskräfte sind ein wichtiger Faktor für den bleibenden Eindruck, den ein Haus bei seinen Besuchern hinterlässt. Viele Museen und Kultureinrichtungen setzen dabei auf den Full Service für Kultureinrichtungen der WWS Strube GmbH. Denn dort ist das Aufsichtspersonal für den Einsatz im Kulturbereich geschult, und die Mitarbeiter werden gezielt auf die speziellen Erfordernisse des jeweiligen Hauses vorbereitet.
Der flexible Einsatz der Aufsichtskräfte im Rahmen des Full Service sorgt dafür, dass die Personalressourcen bedarfsgerecht und punktgenau eingesetzt werden können. Dies erhöht die Sicherheit, verbessert den Service und wirkt sich darüber hinaus sogar positiv auf die Budgetplanung aus. Qualität und Effizienz bestimmen den Einsatz des Aufsichtspersonals der WWS Strube GmbH, das bundesweit in vielen großen und kleinen Häusern tätig ist.
Zudem lässt sich im Rahmen des Full Service der Aufsichtsdienst zweckmäßig mit weiteren Dienstleistungen wie Kassendienst, Katalogverkauf, Einlasskontrolle oder Garderobenservice kombinieren. So können Synergieeffekte im Personalbereich genutzt werden, und auch bei hoher Auslastung ist eine optimale Betreuung der Besucher gewährleistet.
Dies gilt übrigens auch für die Kombination mit dem Reinigungsdienst, denn beim Full Service sind sämtliche Leistungen optimal vernetzt.
Ein gestandener Museumsdirektor behauptete einmal, er könne die Interessenschwerpunkte seiner Besucher an jedem Montag an den Fingerabdrücken auf den Glasvitrinen ablesen. Beim Reinigungsservice der WWS Strube GmbH hätte diese Methode wohl wenig Aussicht auf Erfolg. Denn beim Full Service erkennt das Personal den Handlungsbedarf sofort, nicht erst nach Tagen, und es reagiert unmittelbar. Erfahrene Mitarbeiter und spezialisierte Reinigungstechnik, auch für sensible Bereiche wie Museen, Ausstellungen und Aufführungsorte, garantieren ein gepflegtes Erscheinungsbild der Einrichtung selbst zu Spitzenzeiten.
Als zertifizierter Innungs- und Meisterbetrieb für Gebäudereinigung bietet die WWS Strube GmbH ihren Auftraggebern ein vollständiges Leistungsangebot. Von der Grund- und Unterhaltungsreinigung über Glasfassadenreinigung bis zur Pflege der Grünanlagen. Im Museumsbereich werden darüber hinaus auch regelmäßige konservierende Pflegearbeiten an den Objekten übernommen.
Die Kombination verschiedener Leistungen im Rahmen des Full Service sorgt für einen optimalen Einsatz von Aufsichtspersonal und Reinigungskräften. Dies trägt wesentlich zu einer angenehmen Atmosphäre in einer Kultureinrichtung bei. Die hohe Effizienz dieses Dienstleistungskonzepts entlastet den Auftraggeber und kommt letztlich einem zugute: dem Besucher.

Informationen
Tel. (+49-591) 91 69 60
www.wws-strube.de

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WWS Strube GmbHNeues Museum – Staatliches Museum für Kust und Design NürnbergDr. Angelika Nollert, Neues Museum in Nürnberg

Full Service als Kulturdienstleister

Entscheider in der Führungsebene eines Museums brauchen Freiräume, um kreativ tätig zu sein und ihr Haus mit neuen Ideen nach vorn zu bringen. Organisatorische Aufgaben und administrative Tätigkeiten können da ganz schön hinderlich sein und kosten wertvolle Zeit, die dann bei den eigentlichen Leitungsaufgaben und der inhaltlichen Museumsarbeit fehlt.

Selbst dort, wo einzelne Dienstleistungen an Serviceunternehmen übertragen werden, liegt die Koordination der Abläufe letztlich zumeist doch in den Händen der Museumsleitung. Und wie viel Zeit kostet nicht selten die Planung und Moderation des Zusammenspiels der verschiedenen Museumsdienstleister in einem Haus?
Beim Full Service für Museen der WWS Strube GmbH ist das anders, denn bei diesem Kulturdienstleister kommen alle Leistungen aus einer Hand. Ein Objektleiter nimmt als Ihr zentraler Ansprechpartner für alle Fragen die Wünsche des Museums entgegen und setzt diese Vorgaben mit seinem Personal selbstständig um. Er koordiniert im Rahmen des Full Service sämtliche Kulturdienstleistungen im Museum bedarfsgerecht. Sicherheits- und Aufsichtsdienste, Kartenverkauf und Einlasskontrolle, Katalogverkauf und Museumsshop, Garderoben- und Reinigungsdienste, Facility-Management und Sicherheitstransporte kommen koordiniert aus der Hand eines Dienstleisters. So muss sich die Museumsleitung nicht um jede Kleinigkeit selbst kümmern. Und der ebenso bedarfsgerechte wie flexible Einsatz des geschulten und freundlichen Personals der WWS Strube GmbH wirkt sich dabei nicht zuletzt auch positiv auf die Budgetplanung aus.
Bei aktuellem Handlungsbedarf reagiert der Objektleiter sofort, denn für den reibungslosen Ablauf aller Kulturdienstleistungen des laufenden Betriebs zeichnet der Full Service für Museen der WWS Strube GmbH verantwortlich. So können sich die Entscheider in den Museen auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und effektiv arbeiten.
Schon heute setzen bundesweit zahlreiche große und kleine Museen und Kultureinrichtungen auf den bewährten Full Service für Museen der WWS Strube GmbH. Die Museen liefern die Vorgaben, der Full Service erledigt den Rest. Denn alle kulturellen Dienstleistungen kommen koordiniert aus einer Hand und tragen so zum Erfolg Ihres Hauses bei.
Über die Vorteile unseres Full Service für Museen informieren wir Sie gern.

„Mit den Dienstleistungen der WWS Strube GmbH sind wir sehr zufrieden. Wir arbeiten eng zusammen, und das Personal identifiziert sich sehr mit dem Museum. Vor allem seine Freundlichkeit und Kompetenz ist für unser Haus eine wichtige Visitenkarte gegenüber unseren Besuchern.“
Dr. Angelika Nollert,
Neues Museum in Nürnberg

Informationen
Tel. (+49-591) 91 69 60
www.wws-strube.de

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Tina Barney, Mark, Amy and Tara © Tina Barney, mit freundlicher Genehmigung der Janet Borden, Inc., New York Greg Gorman, Ashton Kutcher © Greg GormanThomas Ruff, cassini 06, 2008 Courtesy of the artist and Mai 36 Galerie, Zurich Thomas Ruff (c) VBK, Wien 2009Thomas Ruff, anderes Porträt Nr.122/138, 1994/95, Courtesy of the artist, VBK, Wien 2009

Ein Fotoparcours der besonderen Art

Die Kunsthalle wien ist seit mehr als 15 Jahren die Ausstellungsinstitution der Stadt Wien für internationale zeitgenössische Kunst. Den Schwerpunkt dieses Sommers bildet das Thema Fotografie, speziell das Porträt in der Fotografie, dem gleich zwei umfangreiche Ausstellungen gewidmet sind.
Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Thomas Ruff. Oberflächen, Tiefen
Thomas Ruff. Oberflächen, Tiefen präsentiert einen Fotografen, der zu den wichtigsten der Gegenwart gehört. In seinem Werk lenkt er den Blick auf so unterschiedliche Themen wie den Menschen, die Architektur, den Kosmos, das Internet. Mit einer umfangreichen Einzelausstellung, bestehend aus 11 Werkgruppen mit insgesamt rund 150 Einzelwerken, ermöglicht die Kunsthalle wien erstmals in Österreich einen umfassenden Einblick in das vielfältige Schaffen des Künstlers. Die Serie von großformatigen Porträts beispielsweise, an der Ruff bereits seit 1986 arbeitet und für die er international bekannt wurde, imponiert durch die beharrliche Emotionslosigkeit, mit der die ihm meist nahestehenden Modelle festgehalten sind. Diese Herangehensweise verhilft Ruff zu einem hyperpräzisen, chirurgischen Blick, der alles bis ins kleinste Detail gleichwertig wiedergibt. Von Stereoskopien des Städtebaumythos Brasilia über antiessayistisch anmutende und auf Handlungsanweisungen beruhende Architekturaufnahmen von Herzog & de Meuron bis hin zur aktuellsten Serie Cassini, der die digitale Verarbeitungen von auf der NASA-Website frei verfügbaren Bildern des Planeten Saturn zugrunde liegt, untersucht der Künstler die Begriffe des Exemplarischen, der Objektivität, der Realität und des Zeitgeists.
21. Mai bis 13. September 2009, Halle 1

Das Porträt. Fotografie als Bühne
Das Porträt. Fotografie als Bühne erzählt eine Geschichte des fotografischen Porträts von den 1980er-Jahren bis heute, die das Verhältnis von Fotografen und Fotografierten in seinen vielfältigen Erscheinungsformen untersucht. Dabei geht es ebenso um die Selbstdarstellung des Aufgenommenen vor der Kamera wie seine Inszenierung durch den Aufnehmenden hinter der Kamera. Thematische Schwerpunkte wie Glamour und Verismus, Schnappschuss und Inszenierung, Anonymität und Intimität, Star und Gesellschaft offenbaren stilistische und ikonografische Stränge, die auf unterschiedliche Zugangsweisen, das Menschenbild festzuhalten, zurückgehen. Die Linse der Kamera ist das Brennglas, das Maskierung wie Entlarvung gleichermaßen produziert. Gezeigt werden Künstlerstars von Nan Goldin bis Robert Mapplethorpe.
3. Juli bis 18. Oktober 2009, Halle 2
1989. Ende der Geschichte oder Beginn der Zukunft?
Im Herbst 2009 widmet sich die Kunsthalle wien mit 1989. Ende der Geschichte oder Beginn der Zukunft? dem Fall der Berliner Mauer. Die Öffnung des Eisernen Vorhangs bedeutet einen Epochenbruch, eine realpolitische und geschichts-philosophische Wasserscheide, die das Ende des Kalten Kriegs einleitete und eine völlig neue geostrategische und massenpsychologische Situation schuf. Die Ausstellung versucht keine sozialhistorische Einordnung jener 20 Jahre seit dem Ende der bipolaren Welt, sondern spürt den Metaphern nach, die mit dem Verfall eines Systems und einem politischen Umbruch verbunden sind: Es geht nicht um die Dokumentation alltäglicher Realitäten oder historischer Analyse, sondern um Begrifflichkeiten wie Bürokratie, Überwachung, Melancholie und Ironie, die mit den Mitteln der Kunst auf ihre Tauglichkeit zur gesellschaftlichen Selbstanalyse hin untersucht werden. Ilja Kabakow, der sublime Kritiker sowjetischer Alltagsverhältnisse, ist ebenso in der Ausstellung vertreten wie Sophie Calle, die sich mit den Transformationen von öffentlichen und politischen Zeichensystemen am Beispiel Berlins auseinandersetzt.
9. Oktober 2009 bis 7. Februar 2010, Halle 1

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László Moholy-Nagy, Licht-Raum-Modulator (Replica 1), 1922/30,  Collection Van Abbemuseum, Eindhoven (Niederlande) © VG Bild-KunRobert Delaunay, L’Équipe de Cardiff (Die Mannschaft von Cardiff), 1913, Öl auf Leinwand, Collection Van Abbemuseum, Eindhoven (Raoul Hausmann, Ohne Titel (Lichtkorb), 1928, Berlinische Galerie – Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur ©

KunstLichtSpiele. Lichtästhetik der klassischen Avantgarde

Die Ausstellung thematisiert Technik- und Zukunftsvisionen der Bauhaus-Künstler an einem zentralen Motiv: dem Licht und dem durch Licht projizierten Bild. Vorgestellt wird die Licht-Kunst-Bewegung des 20. Jahrhunderts, gipfelnd im Entwurf des „Raums der Gegenwart“ von László Moholy-Nagy.
Fischmarkt 7, D-99084 Erfurt

Das Bauhaus wird 90! Die Kunsthalle Erfurt widmet die Ausstellung KunstLichtSpiele diesem Jubiläum. Im Zentrum der umfangreichen Präsentation steht die Licht-Kunst-Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts.
Spätestens seit der Weltausstellung von 1900 ist das elektrische Licht ein Sinnbild für Modernität, seine Erfindung revolutionierte das Leben. Jetzt konnte die Nacht zum Tag werden: Lichtspielhäuser entstanden, Leuchtreklamen prangten von den Fassaden, Straßen, Plätze und Schaufenster erstrahlten in neuer Helligkeit.
Von der großen Faszination, die von diesem künstlich erzeugten Licht ausging, ließen sich auch bedeutende Künstler der klassischen Avantgarde inspirieren. Einige der interessantesten Ansätze zeigt diese Ausstellung: Lyonel Feininger, Robert Delaunay und Erich Heckel setzten in ihren Bildern die Erscheinungen des Lichts malerisch um. Herausragende Fotografen, unter ihnen Albert Renger-Patzsch, Raoul Hausmann, Ernst Schwitters und Christian Schad, experimentierten ebenso mit Licht wie die Pionieren des experimentellen Films Man Ray, Walter Ruttmann und Hans Richter. Zeichnungen und Modelle, entwickelt von Hans Scharoun, Wenzel Hablik sowie Bruno Taut, präsentieren die lichtdurchfluteten Architekturutopien des Expressionismus. Nicht zu vergessen die legendären Designentwürfe des Bauhauses für industriell gefertigte Lampen, allen voran die Ikone von Wilhelm Wagenfeld.
Höhepunkt der Ausstellung – mit Weltpremierencharakter – ist der „Raum der Gegenwart“ mit dem Licht-Raum-Modulator von László Moholy-Nagy. Beflügelt vom technischen Fortschritt, konzentrierte sich der ungarische Künstler, 1923 als Formmeister an das Bauhaus in Weimar berufen, ganz auf die Innovationskraft der modernen Kunst. Für ihn stand die Zukunft ganz im Zeichen der Gestaltung von Licht, Bewegung und Raum. Auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens wurde er 1930 durch den fortschrittlichen Museumskustos Alexander Dorner beauftragt, im Provinzialmuseum Hannover einen Raum der Gegenwartskunst zu entwerfen. Er sollte einen Einblick in die Kunst der Zukunft gewähren, die nach dem Willen Moholy-Nagys gänzlich auf das handwerklich gemalte, statische Bild verzichtet, wohingegen die „neuen Medien“ Fotografie und Film dominieren – zentral die farbigen Lichtprojektionen seines Licht-Raum-Modulators.
Der 1930 von Moholy-Nagy konzipierte, aber bis heute nicht realisierte Raum ist erstmals in Erfurt nach seinen Entwürfen im Maßstab 1:1gebaut worden – Licht ist auch in ihm der Hauptakteur.
bis 24. Mai 2009

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Amedeo Modigliani, Jeune femme brune, 1917, aus der Sammlung von M. Shaltiel Gracian Amedeo Modigliani, Sitzender Akt, 1917, Königliches Museum für schöne Künste, Antwerpen Frantisek Drtikol, Welle, 1925, Kunstgewerbemuseum Prag © Ruzena Knotková-BokováTono Stano (geb. 1960), (Der) Sinn, 1992, Privatbesitz des Fotografen © Tono Stano Gerhard Richter, Wasserfall, 1997, © VG Bild-Kunst, Bonn 2009Vincent van Gogh, Joseph Roulin, 1888, Kunstmuseum Winterthur © VG Bild-Kunst, Bonn 2009

Amedeo Modigliani

Amedeo Modigliani zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und des 20. Jahrhunderts überhaupt. Seine Werke sind längst zu Ikonen im kollektiven Bildgedächtnis geworden. Mit dieser umfangreichen Schau würdigt die Kunst- und Ausstellungshalle das Schaffen dieses bereits mit 35 Jahren verstorbenen Meisters.
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn

Modigliani, 1884 in Livorno geboren, war Maler, Zeichner und Bildhauer. Seine wichtigsten Sujets waren Porträts und Akte. Daneben schuf er einige wenige Landschaftsszenen. Unübersehbar in seinen Werken sind die Bezüge zur Formensprache der Renaissance und des Manierismus. Er vereint expressionistische, kubistische und symbolistische Elemente, greift aber auch Formen aus der zu seiner Zeit populären afrikanischen Skulptur auf, die ihn aufgrund ihrer Idolhaftigkeit faszinierte. Er lässt sich keiner zeitgenössischen Stilrichtung wie dem Kubismus oder dem Fauvismus zuordnen. Seine Werke belegen die lustvolle, unruhige Lebensweise eines Künstlers, der sich seiner Verletzbarkeit und Endlichkeit von Kindesbeinen an bewusst war und der die Euphorie des Rausches brauchte, um zu leben und zu arbeiten.
Modigliani gelangen höchst individuelle, oft melancholisch stimmende Porträts, deren Kraft man sich kaum entziehen kann. Die Ausstellung orientiert sich eng am Lebensweg des Künstlers und spiegelt wichtige Einschnitte wider. Die Zusammenstellung von etwa 40 Gemälden, 80 Zeichnungen und einigen Skulpturen illustriert nahezu komplett die kurze, aber äußerst intensive Schaffenszeit des Künstlers in den Jahren 1900 bis 1919.
Modiglianis Leben war von Krankheiten, Ausschweifungen, Schwermut und Zweifel geprägt. Er starb 35-jährig in Paris an Tuberkulose, und die Kenntnisse über sein Leben beruhen auf nur wenigen verbürgten Dokumenten. Gemessen an seiner heutigen Popularität und Anerkennung, war sein Erfolg zu Lebzeiten bescheiden. Seine künstlerische Bedeutung sollte erst von der Nachwelt erkannt werden.
17. April bis 30. August 2009

Tschechische Fotografie des
20. Jahrhunderts
Ob Surrealismus oder andere Formen der Avantgardefotografie, Realismus oder klassische Bildreportage – in allen Richtungen waren und sind tschechische Fotografen führend vertreten. Erstmals in Deutschland präsentiert die Ausstellung die Geschichte und Entwicklung der tschechischen Fotografie vom Jahr 1900 bis zur Jahrtausendwende: vom Piktorialismus über die Avantgardefotografie und die Fotomontagen der 1920er- bis1940er-Jahre über Fotografie, die durch den ideologischen Druck während des Zweiten Weltkriegs, der stalinistischen Ära der 1950er-Jahre und der kommunistischen „Normalisierungs“-Periode nach der Okkupation der Tschechoslowakei 1968 beeinflusst wurde, bis zum weiten Spektrum zeitgenössischer Trends.
Anhand von über 440 Fotografien sowie Alben, Videos und Beispielen wichtiger Fotografiepublikationen in Buchform, Magazinen oder Katalogen stellt die Ausstellung alle großen Tendenzen, Künstler und Werke der tschechischen Fotografie vor. Natürlich legt die Ausstellung Schwerpunkte auf Schlüsselfiguren der tschechischen Fotografiegeschichte wie Frantisˇek Drtikol, Josef Sudek, Jaroslav Rössler, Jaromír Funke, Jindrˇich Sˇtyrsky´, Josef Koudelka, Emila Medková, Jindrˇich Sˇtreit, Viktor Kolárˇ, Antonín Kratochvíl, Jan Saudek und andere, die den internationalen Rang der tschechischen Fotografie begründeten. Doch darüber hinaus werden weniger bekannte Werke hoher Qualität von mehr als 180 anderen Fotografen gezeigt. In Erinnerung gerufen werden auch die Foto- und Fotomontagearbeiten deutscher Fotografen, die in der Tschechoslowakei zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg lebten oder Asyl fanden.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum für angewandte Kunst in Prag. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Gattin des tschechischen Staatspräsidenten, Frau Livia Klausová, und der Gattin des deutschen Bundespräsidenten, Frau Eva Luise Köhler.
bis 26. Juli 2009
Gipfeltreffen der Moderne
Das Kunstmuseum Winterthur
Die großen Sammlungen
Wie ein Who’s who liest sich die Liste der Künstler, deren Werke sich zu einem wahren Gipfeltreffen der Moderne versammeln: Arp, Artschwager, Beckmann, Bill, Bonnard, Brancusi, Braque, Calder, Cézanne, de Chirico, Delacroix, Delaunay, Dégas, Ernst, Fontana, Giacometti, van Gogh, Guston, Hamilton, Hodler, Kandinsky, Kelly, Kokoschka, Kounellis, Léger, Lehmbruck, Magritte, Maillol, Merz, Miró, Mondrian, Monet, Morandi, Penone, Picasso, Renoir, Richter, Rodin, Schlemmer, Sisley, Tanguy, Tàpies, Vallotton, Zeniuk …
Die überwältigende und geschlossene Sammlung des Kunstmuseums Winterthur – von einem der weltweit angesehensten lebenden Künstler, Gerhard Richter, als sein Lieblingsmuseum bezeichnet – entstand vor über 100 Jahren durch das Engagement von kunstbegeisterten Privatpersonen und wird bis heute von ihm getragen. Sie muss den Vergleich mit international berühmten Museen wie dem Museum of Modern Art oder dem Guggenheim Museum nicht scheuen.
Die 246 Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von 96 renommierten Künstlern bieten nicht allein einen Augenschmaus. Ein Kunstspaziergang entlang dieser Werke erhellt mit geradezu beiläufiger Selbstverständlichkeit die Entwicklung von Impressionismus über Kubismus, Abstraktion, Konstruktivismus, Surrealismus und die Nachkriegskunst bis hin zur neuesten internationalen Gegenwartskunst. Auf vielfältige Weise wird deutlich, wo und wie die Werke der Europäer – und ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der Amerikaner – zusammenhängen, sich gegenseitig ergänzen oder voneinander lernen. Die Kunst der größten Maler der Moderne verbindet sich hier zu einem orchestralen Gesamtklang.
24. April bis 23. August 2009

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Lyonel Feininger, Marine, 1929, Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Bern  © VG Bild-Kunst Bonn 2009 Lyonel Feininger, Yachten, 1929, Öl auf Leinwand, Staatsgalerie StuttgartPaul Klee, Neues Haus, 1924, Gouache auf Leinwand, National Gallery, Washington © VG Bild-Kunst Bonn 2009Paul Klee, Burghügel, 1929, Aquarell auf Leinwand, Kunsthaus Zürich

Lyonel Feininger – Paul Klee. Malerfreunde am Bauhaus

Mit etwa 65 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen der beiden Künstler aus der gemeinsamen Zeit am Bauhaus in Weimar und Dessau zeigt die Ausstellung die Berührungspunkte und auch die Eigenständigkeit von zwei der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Veitshöchheimer Straße 5, D-97080 Würzburg

Entscheidend für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg war das Bauhaus, die bahnbrechende Kunstschule, die – zunächst in Weimar, dann in Dessau angesiedelt – progressive Kräfte aus Deutschland und weit darüber hinaus versammelte und ihre Impulse letztlich in die ganze Welt sandte.
Zu den von Gründungsdirektor Walter Gropius berufenen künstlerischen Lehrkräften gehörten der Amerikaner Lyonel Feininger (New York 1871–1956 New York), seit 1919 als Formmeister Leiter der Druckereiwerkstatt, und Paul Klee (Münchenbuchsee bei Bern 1879–1956 Locarno), der 1921 seine Lehrtätigkeit dort aufnahm und mit seinen Beiträgen zur bildnerischen Formlehre eine eigene Gestaltungstheorie begründete, die eine große Schülerschar anzog.
Am Bauhaus in Weimar sind beide Künstler einander vermutlich Ende November 1920 erstmals persönlich begegnet, auch wenn sie das Werk des jeweils anderen bereits früher durch Ausstellungen gekannt haben dürften. Beide Künstler verband über den Kontakt in der Lehre hinaus eine enge Freundschaft, die sich in Bildertausch und Korrespondenz dokumentiert, jedoch hat es lange Zeit keine vergleichende Gegenüberstellung beider Werk gegeben, sieht man von Doppelausstellungen zu Lebzeiten der Künstler einmal ab. Die beiden Maler vis-à-vis zu präsentieren ist das Anliegen der oben genannten Ausstellung, die im Gustav-Lübcke-Museum Hamm konzipiert und nach Westfalen mit Würzburg ihre einzige süddeutsche Station hat. Kuratiert wurde die Bilderschau durch Dr. Uta Gerlach-Laxner, eine ausgewiesene Kennerin der Kunst der klassischen Moderne, die mit zahlreichen Publikationen, insbesondere zu Paul Klee, hervorgetreten ist.
Lyonel Feininger und Paul Klee stehen in der gleichen künstlerischen Tradition und schöpfen aus den gleichen bildnerischen Quellen, um zu ihrer eigenen Bildsprache zu gelangen. Die Präsentation Malerfreunde am Bauhaus beleuchtet Gemeinsames und Trennendes im Schaffen der beiden Malerfreunde, deren künstlerische Begegnung keine direkte wechselseitige Beeinflussung zur Folge hatte, sondern als kontinuierlicher Dialog die jeweils andere Arbeit anregte.
Bei beiden Künstlern spielen Architekturdarstellungen eine große Rolle, bei Lyonel Feininger treten häufig Meereslandschaften hinzu, während bei Paul Klee ein insgesamt breites Motivspektrum anzutreffen ist, das zwischen poetischer Ausstrahlung und nahezu naturwissenschaftlicher Strenge oszilliert. Wo Lyonel Feininger in seinen kristallinen Formerkundungen immer dem Gegenstand verbunden bleibt, ist Paul Klees Bildverfahren im eigentlichen Sinn abstrakt, ohne den Bezug zur Natur aufzugeben. Verbindend ist die ungewöhnliche grafische Begabung beider Künstler. Auch teilt Klee mit Feininger die Freude an Schiffsmodellen.
Nach Ausstellungen zum Würzburger Maler Hans Reichel im Gegenüber mit Paul Klee und Projekten wie Das Bauhaus und die Esoterik setzt das Museum im Kulturspeicher mit der oben genannten Ausstellung seine profilierten Projekte zur klassischen Moderne rund um das Bauhaus fort.

18. Juni bis 6. September 2009

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Johannes Vermeer van Delft, Die Malkunst, um 1665/66 © KHM, Wien

Flaggschiff der österreichischen Museumslandschaft

Das Kunsthistorische Museum zählt zu den fünf bedeutendsten Museen der Welt.
Maria Theresien-Platz, A-1010 Wien

Der hohe Rang der Sammlungen und ihre Vielfalt sind zum Großteil das Resultat der Vorlieben und Interessen von Persönlichkeiten aus dem Hause Habsburg, unter ihnen Kaiser Rudolf II. und Erzherzog Leopold Wilhelm. Das monumentale Gebäude an der Wiener Ringstraße entstand als Denkmal habsburgischen Mäzenatentums und gilt als begehbares Gesamtkunstwerk.
Die Sammlungen umfassen Objekte aus dem alten Ägypten, der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock bis etwa zum Jahr 1800.
Von herausragender Bedeutung ist die Gemäldegalerie, die auf einigen Gebieten der Malerei einen Reichtum aufweist, der weltweit seinesgleichen sucht. Sie umfasst mehr als 8000 Bilder, darunter Hauptwerke von Pieter Bruegel dem Älteren, Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Johannes Vermeer, Rembrandt, Tizian, Raffael, Tintoretto, Veronese, Caravaggio, Diego Velázquez und anderen.

Raum im Bild
Neben den umfangreichen Präsentationen in den Schausammlungen ist bis 12. Juli 2009 die Sonderausstellung Raum im Bild zur Interieurmalerei von 1500 bis 1900 zu sehen. Die Interieurmalerei erzählt vom privaten Milieu, der Arbeitswelt oder der häuslichen Intimität des Menschen. Sein Leben wird in realer Drastik, in ironischer Brechung oder als moralische Ermahnung dargestellt. Dabei ist die jeweilige Beleuchtungssituation für den Maler die besondere künstlerische Herausforderung.
Der bemerkenswerte Realitätssinn der Niederländer ließ im 16. Jahrhundert eine reiche Vielfalt von Markt-, Küchen- und Wirtshausbildern entstehen: Die Werke Pieter Aertsens und Maerten van Cleves’ bilden damit einen lebhaften Gegenpart zur „hohen“ Kunst der Historienmalerei – ihre Stärke liegt in ungeschminktem Realismus. Im 17. Jahrhundert erfasst die Interieurmalerei schließlich nahezu alle Bereiche des sich im Inneren abspielenden Lebens: Pieter de Hooch schildert den stattlichen Bürgerhaushalt, Adriaen van Ostade und David Teniers stellen das bescheidene Leben der Bauern und ihre einfachen Freizeitvergnügungen dar.
Der Blick in die Paläste kam dem Repräsentationsbedürfnis städtischer Bürger entgegen, die damit das Ambiente und die Lebensführung des Adels nachahmen wollten. Mit den Bildern von Johannes Vermeer erreicht das niederländische Interieur seinen klassischen Höhepunkt.
In der Malerei des 19. Jahrhunderts erlebt das Genre eine weitere Blüte: Am Beginn steht die karge Strenge Caspar David Friedrichs. Später erlebt man die biedermeierliche Zufriedenheit bei Jakob Alt oder wird Zeuge aristokratischer Wiener Wohnkultur in den „Zimmerbildern“ Rudolf von Alts.
Eine besonders reizvolle Sonderform des Interieurs bilden Atelierbilder, in denen Künstler ihre eigene Umgebung – und damit auch den damit verbundenen Anspruch an Geltung und Bedeutung ihres Tuns – darstellen: Sie reichen von der Malkunst des Johannes Vermeer über die Staffelei Jakob Alts am offenen Fenster, die Schilderung der alten Wiener Kunstakademie in der Annagasse bis zum secessionistischen Arbeitszimmer Carl Molls.

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