Über die Zulassung zur Ausstellung entscheidet eine jährlich unterschiedlich besetzte, unabhängige Jury, die sich aus Mitgliedern des Gemeinderats und Vertretern des Kunstlebens zusammensetzt. Hieraus resultiert eine abwechslungsreiche Schau, die dem Besucher einen repräsentativen Einblick in das reiche und vielfältige Kunstschaffen in der Region vermittelt.
"Es sind die Bäume, an denen sich meine Gedanken reiben. Ihre Wuchsformen sind mir Inspirationsquelle und Arbeitsgrundlage zugleich. Mein künstlerisches Interesse gilt dabei der Auslotung des lebendigen Werkstoffes ‚Holz’ in der Ambivalenz von Natur- und Kunstform. In den Skulpturen gehen gefundene Natur und mein Formwille eine Symbiose ein.
Dabei entferne ich mich in den letzten Jahren zusehends von der natürlichen Materialität hin zur Transformation gesehener Formen in Beton, Aluminium, Bronze, Licht oder Wasser: Baum – Metamorphosen."
Die großen Raumbilder, die 1972 im Forum Kunst in Rottweil ausgestellt waren, kennzeichnen sein frühes Werk. Im Laufe der Jahre wurden die Raumfluchten seltener, dafür wurde das Blau intensiver. Seit Mitte der achtziger Jahre verwendet Reuter das gleiche Ultramarin dunkel wie Yves Klein, was in der Überschrift einer Titelgeschichte des Zeitmagazins zum Beinamen „Der Blaue Reuter“ führte.
In den letzten Jahren hat seine Experimentierfreude stetig zugenommen. Die neuesten Arbeiten, die den größten Teil der Ausstellung ausmachen, unterscheiden sich fundamental von den früheren Bildern, basieren aber trotzdem auf den Konstanten Quadrat, Blau und Raum. Es sind keine illusionistischen Raumbilder mehr, sondern bildähnliche Plastiken, die in ihren tiefen Kastenrahmen zu schweben scheinen.
Bis zu zehntausend Quadrate schließen sich zu amorphen Organisationen zusammen, die den Bildkörper ergeben und teilweise an Korallenriffe oder auch an Kristallgitter erinnern. Das Quadrat als mathematisch eindeutige Form und Symbol für Ordnung und Rationalität wird in ein amorphes Chaos geworfen, um einen neuartigen Körper zu bilden, der irgendwo zwischen Ordnung und Unordnung angesiedelt ist. Während diese neuen Arbeiten anfänglich noch in den Grenzen des rechteckigen Bildformates geblieben sind, wuchern sie inzwischen in alle Richtungen. Brachte Reuter ehedem Ordnung ins Chaos, scheint er jetzt Chaos in die Ordnung zu bringen.
„Wenn es denn wahr ist, dass ein Kunstwerk gerade soviel Energie besitzt, wie sein Schöpfer hat hineinfließen lassen, dann sind rosalies Einzelwerke und Installationen hochenergetische Verdichtungen von Denk- und Entwicklungsprozessen. Und darüber hinaus auch die Endpunkte von langen Experimentalreihen und Versuchsanordnungen, bei denen etwa Materialien erprobt und verworfen werden. Die Verwendung von farbigem Granulat als malerisches Material ist beispielsweise das Resultat solcher Prozesse. Die lassen sich nicht beenden bei der optischen Beiläufigkeit oder dem interessanten Ornament, die werden durchgefochten bis zu jenem Grad von Absolutheit, der sich nicht mehr in Frage stellen lässt.“
Reinhard Beuth
Mit Blick auf die technischen Möglichkeiten neuer Bildmedien realisiert Klaus Lomnitzer traumhafte Bilder mit verkapselten Erinnerungen und assoziativem Wiedererkennen. Die einerseits aus eigenen Erfahrungen, z.B. Wanderungen, Reisen oder Naturerlebnissen resultierende Bilderwelt wird ergänzt durch viele mediale Eindrücke unseres durchtechnisierten Zeitalters. Mit aus der Natur entlehnten Formen, die er in unterschiedlichen Abstraktionsgraden und bisweilen surrealen Zusammenhängen präsentiert, verrätselt der Künstler die Welt, um sie jenseits ihrer vermeintlichen Konstruktion und Berechenbarkeit zu erkennen.
Nichts wirkt zufällig in diesen Bildern, die in ihrer Ausführung so präzise sind wir altmeisterliche Gemälde und genauso wie diese den Eindruck der Zeitlosigkeit und Würde vermitteln.
Seine Werke stehen im Spannungsfeld von gegenstandsbezogener und abstrakter Kunst. Sie sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen ebenso präsent wie im öffentlichen Raum. Über sein Schaffen äußerte er sich einmal so: „Der Mensch ist Ausgangspunkt, Stimulans und Ziel meiner Arbeit. Ich strebe kein naturgetreues Abbild an, sondern etwas wie ein anthropomorphes Zeichen.“
Franz Bernhards Skulpturen vermitteln in ihren Drehungen und Verkantungen menschliche Haltungen und Empfindungen. Die überwiegend aus Holz und Stahl gebauten Plastiken, deren Oberflächen nuancenreiche Bearbeitungsspuren aufweisen, strahlen eine archaische Kraft aus.
In der Tuttlinger Ausstellung sind größere und kleinere Plastiken zu sehen sowie Zeichnungen und Radierungen, die die Sichtweise auf Franz Bernhards Werk ergänzen.
Floras künstlerisches Werk ist gekennzeichnet durch großen stilistischen Reichtum und inhaltliche Spannbreite, wobei Flora sich auch in seiner Tätigkeit als politischer Karikaturist für das Wochenmaga
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Thomas Wizany (geb. 1967) ist seit dem Jahr 1987 als Karikaturist für die Salzburger Nachrichten tätig.
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Die Natur unterliegt einem steten Wandel. Einerseits verschwinden Arten aus Österreich, andererseits wandern ständig neue zu.
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