Der Mars als Zukunftzufluchtsort fantastischer Fantasien - das war einmal. Im Jahre 2130 ist er nur mehr noch der abgelegene Arbeitsplatz zweier müder Wissenschaftler, die beauftragt sind, ein Gerät zu warten, das per Zufallsprinzip alle jemals und zukünftig geschriebenen Texte produziert.
Doch plötzlich setzt diese Gerät aus. Verglüht. Die letzte, undeutlich entzifferbare Nachricht kündet von einem verlorenen Paradies. Der Druck von der Basisstation auf der Erde, die auf die alltägliche Sinnproduktion nicht verzichten kann, wächst. Auch treten zwei ungebetene Gäste aus ihrem Schatten, deren Existenz schon in Vergessenheit geraten war. Ein burlesker Kampf um Zeit und Raum entbrennt.
Der Hochstapler ist ein Schauspieler, der sein Talent jenseits der Bühne einsetzt. Erst im Nachhinein merkt sein Publikum, dass es einer Aufführung beigewohnt und nicht selten ein hohes Eintrittsgeld bezahlt hat.
Spätestens seit Thomas Manns Felix Krull sind Hochstapler auch in der Literatur beliebte Protagonisten. Wie sie mit Charme und Eleganz von einer Rolle in die andere schlüpfen und die Wirklichkeit schöner lügen, führt dazu, dass die Welt sich gern von ihnen betrügen lässt. Denn wer denkt an Moral, wenn er gerade verführt wird? Und wer hat nicht schon einmal davon geträumt, die Grenzen der eigenen Identität zu verschieben oder sich gar neu zu erfinden?
Regie: Mona Kraushaar
Elisabeth will ihren Körper verkaufen, an das anatomische Institut, für 150 Mark. Um zu überleben, braucht sie den Wandergewerbeschein - ohne den kann sie nichts verkaufen, und wenn sie nichts verkauft, verdient sie nichts.
Der Oberpräparator des anatomischen Instituts erklärt ihr, dass er keine »solchen lebendigen Toten« kauft. Aber sein Untergebener, der Präparator, leiht ihr das Geld. Damit bezahlt Elisabeth ihre Strafe: sie war ja schließlich ohne Gewerbeschein unterwegs. Dafür zeigt der Präparator sie an, und Elisabeth muss ins Gefängnis.
Wieder frei, verliebt sie sich in den Schupo Alfons Klostermeyer. Der will sie heiraten, doch als er erfährt, dass Elisabeth vorbestraft ist, lässt er sie sitzen. In ihrer Verzweiflung begeht Elisabeth Selbstmord und landet schließlich doch im anatomischen Institut ...
Eine Produktion von Theater_Sub_text in Kooperation mit Kunst aus der Zeit und Seelax im Freudenhaus
Eine Million Freier nehmen allein in Deutschland täglich die Dienstleistungen von zirka 200.000 Sexarbeiter/innen in Anspruch. Offensichtlich handelt es sich hierbei also um eine Tätigkeit, der ein hoher Bedarf zugrunde liegt. In Österreich sieht die Sache nicht viel anders aus, auch wenn keine genauen Zahlen vorliegen – in Vorarlberg gibt es offiziell seit einigen Jahren gar keine Prostitution mehr. Liebesdienste basiert auf Gesprächen mit Sexarbeiter/innen. Im Zentrum stehen menschliche Schicksale und persönliche Geschichten.
Regie: Mona Kraushaar
Elisabeth will ihren Körper verkaufen, an das anatomische Institut, für 150 Mark. Um zu überleben, braucht sie den Wandergewerbeschein - ohne den kann sie nichts verkaufen, und wenn sie nichts verkauft, verdient sie nichts.
Der Oberpräparator des anatomischen Instituts erklärt ihr, dass er keine »solchen lebendigen Toten« kauft. Aber sein Untergebener, der Präparator, leiht ihr das Geld. Damit bezahlt Elisabeth ihre Strafe: sie war ja schließlich ohne Gewerbeschein unterwegs. Dafür zeigt der Präparator sie an, und Elisabeth muss ins Gefängnis. Wieder frei, verliebt sie sich in den Schupo Alfons Klostermeyer. Der will sie heiraten, doch als er erfährt, dass Elisabeth vorbestraft ist, lässt er sie sitzen. In ihrer Verzweiflung begeht Elisabeth Selbstmord und landet schließlich doch im anatomischen Institut ....
Gastspiel des Schauspiel Köln.
Affäre mit Geistern dreht sich um all die Geschichten, die wir uns in dunklen Nächten immer schon erzählt haben. Geschichten, die uns helfen die Nacht zu verkürzen – vor dem Kamin und am Lagerfeuer, im Matratzenlager und auf der Schihütte. Wir suchen nach Gruseln und Horror, nach Ereignissen abseits des Normalen. Ob gehört, selbst erlebt oder ausgedacht – es sind Geschichten, die uns wohlige Schauer der Angst über den Rücken jagen: Damit uns die Angst nicht übermannt, ängstigen wir uns gegenseitig.
Alvis Hermanis wurde 1965 in Riga geboren. Seit 1997 leitet er das Neue Theater Riga, ein zeitgenössisches Repertoiretheater im Zentrum der Stadt. Alle Inszenierungen unterscheiden sich in hohem Maße stilistisch und thematisch voneinander, das Zentrum seiner Arbeiten bilden dabei aber immer die Schauspieler, ihre Mittel, ihre Persönlichkeiten. Hermanis ist mittlerweile ein international gefragter Regisseur, viele seiner Produktionen waren bereits weltweit zu sehen.
Da er Raat hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat. Der strenge und verknöcherte Gymnasiallehrer Professor Raat, der sein bisheriges Leben der Mission der Bildung untergeordnet hat, gerät auf der fanatischen Jagd seiner ihn peinigenden Schüler in die Fänge eines verwirrend-fremdartigen Dunstkreises, der erotischen Halbwelt. Sie, das ist die laszive Lola, eine "Barfußtänzerin" im Tingeltangel-Varieté "Der blaue Engel". "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", singt sie für den faszinierten Raat, der ihr in ihre Garderobe folgt – wo er am nächsten Morgen erwacht.
Raat verfällt Lola, die nur auf sein Geld aus ist, denn für ihn ist und bleibt sie die "Künstlerin". Er quittiert seinen Dienst, lässt seine Moral und all die bürgerlichen Lebensregeln hinter sich und heiratet sie. Aus dem verklemmten Bildungsphilister wird ein leidenschaftlich Liebender – bis zur letzten Konsequenz.
An einem Maitag spaziert der Lemming mit seiner hochschwangeren Klara durch die Straßen Wiens. Plötzlich setzen die Wehen ein, viel zu rasch, um noch das Krankenhaus zu erreichen. Wie von Gott gesandt taucht eine fremde Frau auf, Angela, und hilft bei der Geburt. Angela wird bald zur besten Freundin und Babysitterin des kleinen Ben. Bis zum Weihnachtsabend, an dem der Lemming die zwei auf dem Bett findet: Ben springlebendig, Angela tot.
Aus Büchners Woyzeck und Marie, aus Horvaths Kasimir und Karoline sind bei Werner Schwab Helmut Brennwert und Brennwerts Anverlobte geworden, exemplarische Unterschicht - Menschen der Gegenwart, deren Schicksal grundsätzliche existenzielle Fragen aufwirft.
Noch immer gilt es, Schwab zu entdecken – nicht als schrillen Modeautor der 90er, sondern als großen deutschsprachigen Theaterdichter, der seiner Zeit voraus war und dessen gnadenlose gesellschaftliche Analysen sich erst jetzt so richtig bewahrheiten.
Schwabs grelle Überzeichnung des Erkannten, die – wie so oft bei ihm – auch hier in „Eskalation“ mündet, ist niemals Selbstzweck, um niedrige Instinkte zu befriedigen, sondern intuitive Methode, um den Dingen radikal bis auf den schmerzhaft-lächerlichen Grund zu gehen. Seine Figuren, die wie Marionetten in der Sprache zappeln, sind „ordinär“, aber nicht trivial. Sie sind ernst zu nehmen in ihrer jämmerlichen Unzulänglichkeit und immer noch aus dem Würgegriff oberflächlicher Zeitgeist-Interpretation zu befreien, die sie (durch falsch verstandene Überhöhung und Vermonsterung) ihrer Menschlichkeit und Würde beraubt.
"Cowboys" wurde mit mehreren Preisen gekürt, wie z. B. mit dem größten Preis der kroatischen Theater "NAGRADA HRVATSKOG GLUMISTA 2008" (Preis des kroatischen Schauspiels 2008) für die beste kroatische Vorstellung als Ganzes im Jahr 2008.