Jupiter hat ein Auge auf die Nymphe Calisto geworfen. Als Gefährtin der Jagdgöttin Diana hat Calisto jedoch ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Wie üblich vertraut Jupiter weniger auf seine Verführungs als auf seine Verwandlungskünste. In Gestalt Dianas nähert er sich der nichts ahnenden Nymphe. Während der Gott alles andere als vorbildhaftes Gebaren an den Tag legt, zeigt sich der neben Calisto einzige Sterbliche dieser Geschichte, der Schäfer Endimione, als aufrichtig Liebender. Leider ist er in Diana verliebt, was zu entsprechenden Verwechslungen führt. Calisto muss schließlich dafür büßen, dass sie Jupiters Verkleidungsspielchen nicht durchschaut hat. Jupiters eifersüchtige Frau Juno verwandelt sie aus Rache in eine Bärin – allerdings ohne Möglichkeit der Rückverwandlung wie sie der Göttervater besitzt. Mit einem flauen Trost versucht Jupiter vor Calisto die Rolle des würdevollen Gottes aufrecht zu erhalten: Er würde sie nach ihrem Tod als Sternbild des Bären an den Himmel und damit in seine Nähe versetzen.
Kapellmeister Storch muss dienstlich nach Wien. Unverhoffte Post aus der Hauptstadt lässt seine Frau Christine zuhause am Grundlsee die Fassung verlieren: "Lieber Schatz, schicke mir doch wieder zwei Billetts morgen zur Oper, nachher in der Bar, wie immer, Deine Mieze Meier." Verärgert eilt sie sogleich zum Notar, um die Scheidung einzureichen. An ihren Mann schickt sie das unmissverständliche Telegramm: "Wir sind für immer geschieden!". Als Storch dies liest, verlässt er bestürzt eine Skatrunde und irrt fassungslos im Prater umher. Doch der ominöse Brief hat den falschen Empfänger erreicht, er war an Kapellmeister Stroh gerichtet, und Mieze Meier hat die beiden Namen verwechselt. Versöhnung im Hause Storch.
Anlässlich von „20 Jahre aktionstheater ensemble“ im Jahr 2009 nimmt sich das Leading Team des Ensembles wieder eines gesellschaftlich brisanten Themas an: Über ein Jahr hat der Komponist Gerald Futscher, ein Meister der musikalischen Verdichtung, an der Sprechoper „Paradiesseits“ geschrieben. Mit dem auf zeitgenössische Musik spezialisierten Kammerorchester ensemble plus (Leitung: Andreas Ticozzi) wird Dirigent Kasper de Roo das Werk im Festpielhaus Bregenz zur Uraufführung bringen. Regisseur Martin Gruber inszeniert – mit einem Libretto des Sprachkünstlers Andreas Staudinger – „Paradiesseits“ als Antithese zur heutigen juvenil gestylten Spaßgesellschaft. Ein ebenso anarchischer wie berührender Abend über das Leben, die Liebe, Sexualität und Einsamkeit in einem Altersheim, in dem es zu einem Missverständnis kommt: Statt eines Schlagersängers wird für das Nachmittagskränzchen ein Brautkleidverkäufer und Weddingplaner gebucht. Doch was soll’s, statt geschunkelt wird eben geheiratet. Schon werden Junggesellinnen- und Junggesellenpartys ausgerichtet, Dessous anprobiert, der Champagner eingekühlt. Doch dann geschieht das Unfassbare...
Die Geschichte des erotischen Verführers und Vergewaltigers, des Gotteslästerers und aristokratischen Kavaliers sowie des Narziss und Mörders in einer Person inspirierte Mozart und seinen Librettisten Da Ponte zu einer Komposition, in der die tragischen und heiteren Elemente zu einer Einheit verschmelzen.
Fiorilla hat ihren Ehemann Don Geronio satt. Doch auch ihres Liebhabers Don Narciso ist sie längst überdrüssig geworden. Da kommt der reiche Türke Selim, der in Italien erotische Zerstreuung sucht, gerade wie gerufen. Dieser lässt sich Fiorillas Zärtlichkeiten gerne gefallen, mag aber gleichzeitig auch nicht auf seine frühere Liebschaft Zaida verzichten, die plötzlich auftaucht, um ihren Mann zurück zu erobern. Nach Eifersuchtsszenen, gescheitertem Frauenhandel, Entführungsversuchen, einem Maskenball, Verwechslungen und Versöhnungen winkt ein Happy End: Selim reist mit Zaida heim, Fiorilla kehrt reumütig zu Don Geronio zurück, und Don Narciso widmet sich neuerdings wieder seinem galanten Handwerk.
In Ninfea trifft die Nachricht ein, dass Mitridate im Kampf gegen die Römer gefallen sei. Seine beiden Söhne Sifare und Farnace, zwei politische Rivalen, wetteifern um die Gunst Aspasias, der Verlobten ihres Vaters. Unerwartet kehrt Mitridate zurück. Er hatte das Gerücht über seinen Tod selbst verbreitet, um die Solidarität seiner Söhne zu prüfen. Nach Intrigen, angeblichem Verrat, Rachegedanken und erneutem Kampf gegen die Römer erkennt Mitridate die politische Loyalität seiner Söhne und verzeiht ihnen. Dennoch ein gebrochener Mann, stürzt sich der verzweifelte König in sein Schwert und vereint sterbend das Liebespaar Sifare und Aspasia.
1741 schickte Charles Jennens Händel unaufgefordert eine Zusammenstellung von Bibelstellen, die wie ein theologisches Pamphlet aufgebaut war. Händel hatte sich nach seinem Scheitern als Opernunternehmer in London und einer schweren gesundheitlichen Krise dem Oratorium zugewandt; dabei hatte Jennens ihm als Librettist bereits gute Dienste geleistet. Der Messiah-Text beflügelte ihn: Er komponierte das Werk in nur 24 Tagen und nahm es zu einer Konzertsaison mit nach Dublin. Dort fand am 13. April 1742 die erfolgreiche Uraufführung statt. In London war der Messiah zunächst pietistischen Anfeindungen ausgesetzt; man wollte das Stück wegen seines Themas nicht außerhalb einer Kirche, dargeboten von "Schauspielern" auf einer Theaterbühne, aufgeführt sehen. Erst ab 1750 trat das Werk seinen Siegeszug durch die Welt an.
In wenigen Worten zusammengefasst kann man sagen, "Die Zauberflöte" erzählt vom Kampf der guten gegen die bösen Mächte, von der Macht der Musik und vor allem von der alles überwindenden Kraft der Liebe. Goethe meinte, sie sei fähig, sich vielfältigen Lesarten zu fügen, bereite sie doch der Menge ein einfaches Vergnügen, während sie den Eingeweihten geheime Schätze anvertraue.
Kreneks 1930 entstandenes, aber erst 1990 in Wien uraufgeführtes Werk thematisiert den Todestanz der eben untergegangenen Donaumonarchie. Satirisch beleuchtet und doch durchzogen von einem (trügerischen) Hoffnungsschimmer: dass Liebe und innere Werte vielleicht doch überdauern. Der Komponist war stets überzeugt von der Fähigkeit der Kunst, sich in brennende Fragen des täglichen Lebens und der politischen Verhältnisse einzubringen. Diese Überzeugung hat sein gesamtes umfangreiches Schaffen geprägt.
Dem geradezu detektivischen Spürsinn von Alan Curtis ist es zu verdanken, dass Tolomeo e Alessandro fast dreihundet Jahre nach der Uraufführung wieder zu hören ist, hat er doch den ersten Akt in Mailänder Privatbesitz, die beiden folgenden Akte in der englischen Adelsresidenz Belton House aufgespürt. So wurde die Aufführung im Juli 2007 zu einem herausragenden Ereignis beim Festival von Montisi in der Toskana.
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.