Zum Ende der Direktion Klaus Bachler widmet sich auch die nächste und letzte Burgtheater-Produktion dem Thema "Abschied". Franz Wittenbrink, der dem Haus bereits mit "Pompes funèbres" und "Mozart Werke GesmbH." umjubelte Erfolge bescherte, macht daraus natürlich einen musikalischen "Ausklang". Denn wenn es in der Hälfte aller Schlager, Chansons, Popsongs und Volkslieder darum geht, dass zwei sich finden, dann sitzt in der anderen Hälfte der Musikgeschichte einer oder eine plötzlich allein da. Und je nach Temperament, Milieu und Vorgeschichte heisst's dann zum "Abschied leise Servus" oder "Baba und fall' ned" - aber "Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht...?"
Franz Wittenbrink wählte eine Zeile aus Rilkes Duineser Elegien als Titel für seinen Abend am Burgtheater: "So leben wir und nehmen immer Abschied". Die Figuren seines musikalischen Abends haben alle einen Abschied hinter sich: vielleicht einen kleinen alltäglichen, vielleicht einen gewollten und ganz grundsätzlichen oder den letzten großen. Oder sie sind einfach nur abgehauen...
Der aus Schwaben stammende Moderator erinnert sich mit "Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen“ an einen ähnlichen Liederabend in Stuttgart im Herbst 1977, dem er als 20-jähriger Fan beigewohnt hat. 1977, als in der gesamten Bundesrepublik die Schlagzeilen um die RAF das Kulturleben bestimmten, nahm sich das sonst so engagierte Theater Stuttgart eine Auszeit und brachte ein völlig unpolitisches Elvis-Programm auf die Bühne, während der Rest der Republik im Deutschen Herbst erstarrte.
Mit von der Partie sind: Attwenger, Russkaja, Iriepathie, Großstadtgeflüster, Texta, Rainer von Vielen, Manuel Normal, Fii von Mauf, Return und rechtzeitig zum neuen AC/DC Album: Deutschlands beste Tribute-Band Gimme a Bullet.
Unter ihnen ein großer Schwarzer aus dem Wiener Donaudelta, der besonders bei allen „Meiers“ äusserst unbeliebt ist, weil er sie seinerzeit zu Randy Newmans Musik grausam durch den Kakao gezogen hat.
Auch die neuen Songs in Deinboeks zweitem Duoprogramm mit Paul Reschenhofer (g) legen sich in bewährt satirischer Wortgewalt mit dem österreichischen Alltag und seinen zahllosen (unabsichtlich) kreativen Entgleisungen an.
Sie, die zurzeit auf den renommiertesten Festen der Barock- und Weltmusikszene zuhause ist, zaubert eine poetische und musikalische Brücke zwischen zwei Welten: Mit ihrem brillanten Trio stellt Baroni auf alten wie modernen Instrumenten eine Verbindung zwischen afro-peruanischen Klängen und der barocken Musiktradition her und gibt faszinierende Einblicke in den Reichtum eines bis zum heutigen Tag in erster Linie mündlich überlieferten Erbes. Ihre empathische Reise erkundet den kulturellen Schmelztiegel Perus, wo indigene, spanische samt arabischen Einflüssen und afrikanische Kulturen zusammentreffen. In kammermusikalischer Wärme und Intimität verneigt sich Baroni vor den tiefverwurzelten Traditionen und kreiert in der Weitergabe dieses kollektiven Wissens einen ganz eigenen Stil. Mitunter wird das Trio von Gästen begleitet, diesmal gesellt sich Ausnahmekünstlern Tunde Jegede mit seiner Kora aus Mali zur faszinierenden Klangvielfalt.
Sie kommen aus drei unterschiedlichen Ländern und sprechen doch eine gemeinsame Sprache, die Musik. Und obwohl aus unterschiedlichen Kulturkreisen, haben sie eines gemein: Sie sind virtuose Improvisatoren. Der italienische Akkordeonist Luciano Biondini, der französische Tubist Michel Godard und der niederländische Cellist Ernst Reijseger gehören seit Jahren und Jahrzehnten zu den bekanntesten Jazzmusikern der europäischen Szene. Zwar haben sie schon alle miteinander in verschiedenen Kombinationen gespielt, doch nun treffen sie sich zum ersten Mal in einem Trio. Was ist zu erwarten? Spielfreude. Atemberaubende Improvisationen.
Die Mitglieder des indischen Musik-Ensembles haben rein traditionellen Unterricht bei großartigen indischen Meistern genossen, so ist Alokesh Chandra ein Schüler des Sitarmaestros Ravi Shankar, Rina Chandra hat bei Hariprasad Chaurasia gelernt. Das Duo wird von Arup Sen Gupta an der Tabla begleitet.
Die Geschichte der indischen Musik begann vor ungefähr 4000 Jahren. Die universelle Sprache dieser alten Kunst kann von aufmerksamen ZuhörerInnen aller Nationen verstanden werden.
Zwischen sanft und brachial, minimalistisch und überladen, meditativ und expressiv hin- und herpendelnd ziehen sich Virtuosität und Gefühlstiefe wie ein roter Faden durch das Programm.
Persönliche und musikalische Wurzeln auf drei Kontinenten und eine spezielle Liebe zur Percussionmusik Westafrikas und Lateinamerikas werden zu einer Performance von mitreißender Vitalität und Energie verwoben. Melodiös und meditativ wirken die Klänge verschiedenster Saiten- und Schlaginstrumente aus der ganzen Welt, der Gesang bedient sich verschiedener Sprachen, berührt und verleiht der Musik ihre ganz eigene Magie. Mareme Dia bringt mit ihrem Tanz eruptiv Lebensfreude und Feuer auf die Bühne, die sie in den Schauplatz eines afrikanischen Festes zu verwandeln versteht.
Carla Kihlstedt (Tin Hat, Sleepytime Gorilla Museum, The Book of Knots) kombiniert zu ihrem Instrument, das sie einfach mit- und hinreißend spielt, Cello, Stimme und Schlagzeug, um eine verträumte, unklassifizierbare Musik zu schaffen vom akustischen Punk bis zum scharfen elektrischen Twang alter Country-Liebesballaden. In einem ebenso weiten Spektrum bewegt sich zwischen Wild- und Zartheit ihre hohe Stimme, die Kihlstedt gleichzeitig, aber unabhängig von ihrem Instrument benutzt.
In den unprätentiösen und geistreichen Liedern, die großartig arrangiert sind, mischt das Trio die dem Rock innewohnende Kraft mit der Intimität und Wärme von Kammermusik, deren harmonische Breite trifft auf die Spontaneität der Improvisation.
Wer die Sängerin und Gitarristin singen hört, weiß um ihre Fähigkeit Menschen zu berühren: Ihrer charismatischen, dunklen Stimme wohnt genau das richtige Quäntchen an Pathos inne, von dem sich das Publikum so gerne in imaginäre mediterrane Landschaften und Gedankenwelten entführen lässt. Die traumhaften Liebeslieder und melodiösen Balladen zeigen ihre Leidenschaft und Lebensfreude. Mit einer ungeheuren Präsenz erzählt Loukia Agapiou in durchwegs stimmigen Eigenkompositionen, Liedern bekannter griechischer Komponisten und Traditionals vom Leben auf dem Land, von der Traurigkeit der Gastarbeiter, von Freundschaft, Einsamkeit und natürlich von der Liebe.
Loukia Agapiou, übersetzt "das Licht der Liebe", lebt nach Studien in Nikosia, Budapest und Wien schon geraume Zeit hier. 2003 machte die zypriotische Sängerin und Gitarristin mit ihrer Debüt-CD "Die durchsichtige Seele" erstmals so richtig auf sich aufmerksam, die Presse stand Kopf vor Begeisterung. Seither ist ihre Popularität ständig am wachsen und sie ist dabei, den Rest von Europa zu erobern.