Metastasio nannte es das glücklichste all seiner Kinder. Erstmalig wurde das Libretto von Leonardo Vinci 1730 in Rom in Musik gesetzt. Der junge Artaserse ist seit der Ermordung seines Vaters Serse auf sich allein gestellt. Die Intrigen Artabanos, des einstigen Beraters seines Vaters, stürzen den jungen Herrscher in furchtbare Gewissenskonflikte. Trotz seiner widersprüchlichen Emotionen verhilft die Güte Artaserse dazu, die obersten Tugenden eines aufgeklärten Absolutismus, ganz im Sinn des höfisch regierten Europas zu erreichen. Der in Neapel und Rom wirkende Leonardo Vinci war der von Metastasio bevorzugte Komponist, der zumindest sechs von dessen Dramen vertonte. Der englische Musikreisende Charles Burney schrieb über Vinci, er habe als erster Opernkomponist „durch seine Musik der Dichtung als Freund seine Reverenz“ erwiesen, indem er die Melodie vereinfacht und den Vokalpart von übertriebenen Spitzfindigkeiten befreit habe. Artaserse sollte Vincis letzte Oper bleiben, er verstarb noch im Frühling im Jahr der Uraufführung.
Besetzung:
Musikalische Leitung: Diego Fasolis
Artaserse: Philippe Jaroussky
Mandane: Max Emanuel Cencič
Artabano: Daniel Behle
Arbace: Franco Fagioli
Semira: Valer Barna-Sabadus
Megabise: Yuriy Mynenko
Orchester: Concerto Köln