Das Zisterzienserstift Schlierbach im Kremstal mit seiner langen Tradition und der Gemeinschaft des Zusammenlebens ist ein idealer Austragungsort für die Landesausstellung 2009. Dass die Kulinarik in diesem Ambiente nicht zu kurz kommt, dafür bürgt nicht nur das Image des Klosters als Käsezentrum, sondern auch die Einbettung in die Genussregion des Landes.
Der Rundgang durch die Landesausstellung Mahlzeit! beginnt im prunkvoll barocken Bernardisaal, von wo aus sich den Besuchern Blicke auf die Tischkultur verschiedener Epochen, Länder und Kontinente eröffnen. Eine kritische Auseinandersetzung mit unseren Essgewohnheiten ist in weiterer Folge ebenso Teil des Ausstellungsrundgangs wie verschiedene Inszenierungen zur Tradition und Erzeugung heimischer Nahrungsmittel. Anschließend begeben sich die Besucherinnen und Besucher weiter in Richtung Schaukäserei, in der das Geheimnis der Herstellung von Europas wahrscheinlich bestem Rotschimmelkäse gelüftet wird.
Die historische Stiftsbibliothek hingegen ist wieder einer jener barocken Prunkräume, in denen – in einer Verbindung aus kostbaren Originalexponaten und spannender Inszenierung – so manch jahrhundertelang tradiertes Wissen zum Thema Essen und Trinken vermittelt wird.
Integriert in den Ausstellungsrundgang ist auch diesmal wieder eine eigene Vermittlungsschiene. Entlang dieser Vermittlungsschiene erschließt sich vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien das Ausstellungsthema auf besonders anschauliche und einprägsame Weise. Darüber hinaus können auch für Schulklassen spezielle pädagogische Begleitprogramme gebucht werden.
29. April bis 2. November 2009, 9 bis 18 Uhr
Lange vor den Hunnen und Mongolen beherrschten die Skythen und Sarmaten die Weiten der Steppen von Sibirien bis zum Schwarzen Meer – rätselhafte Reiternomaden, die keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, dafür aber Artefakte ihrer unglaublich hoch entwickelten Kultur.
Die eindrucksvollste Hinterlassenschaft dieser Völker sind ihre Kunstschätze – zumeist aus purem Gold und mit kostbaren Edelsteinen und aufwendigen Ornamenten verziert. Die Beispiele skythischer und sarmatischer Kunst sind atemberaubend in ihrer Ausführung und Liebe zum Detail: formvollendete Schmuckstücke, filigrane Gewandapplikationen, edle Waffen, prachtvoll verzierter Pferdeschmuck, wertvolle Gefäße und Ziergegenstände. Markenzeichen ihrer Kultur sind aus Gold gearbeitete Tierplastiken und Tierreliefs: Neben Hirsch und Eber, Panther, Löwe, Leopard, Fisch und Schlange nehmen vor allem das Pferd und der mythische Greif eine überragende Stellung ein.
Rund 200 der bedeutendsten Ausgrabungsfunde der letzten Jahrzehnte werden nun erstmals in Österreich gezeigt. Eine besondere Qualität bekommt die Ausstellung durch die faszinierenden Schatzfunde der Sarmatenzeit, die sich durch besondere Eleganz und Kunstfertigkeit auszeichnen. Eine Besonderheit, denn kein Ausstellungsprojekt bisher hat Exponate aus der Zeit des Skythen gemeinsam mit sarmatischen Schätzen präsentiert. Die kostbaren Kunstschätze sind Leihgaben der weltberühmten Eremitage Sankt Petersburg und der renommierten Historischen Museen in Kiew und Asow.
bis 26. Oktober 2009
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Das Museum der Stadt Lienz Schloss Bruck zeigt vom 16. Mai bis 26. Oktober 2009 in der ehemaligen Residenzburg der Görzer Grafen eine groß angelegte Sonderschau zur österreichischen Malerei der Zwischenkriegszeit, in deren Zentrum der Mensch im Spiegel der Kunst seiner Zeit steht. Mehr als 100 Arbeiten von 53 renommierten Künstler(inne)n wie Albin Egger-Lienz, Max Oppenheimer, Carry Hauser, Oskar Kokoschka, Erika Giovanna Klien, Anton Kolig, Herbert Boeckl, My Ullmann, Rudolf Wacker, Werner Berg oder Sergius Pauser illustrieren eindrucksvoll die vielfältigen Befindlichkeiten des Menschen in den politisch ebenso wie wirtschaftlich krisenreichen zwei Jahrzehnten von 1918 bis 1938. Die präsentierten Werke zeigen den Menschen im Spannungsfeld zwischen politischen Wirren, materieller Not, Existenz- und Zukunftsangst, Sehnsucht nach Idylle, Sinnlichkeit und fröhlicher Aufbruchsstimmung in die „Modern Times“. Den Ausgangspunkt der Schau bilden die eindringlichen Kriegs- und Nachkriegsbilder von Albin Egger-Lienz, der den Ersten Weltkrieg direkt an der Front als Kriegsmaler miterlebte und seine Eindrücke zu Gemälden verarbeitete, die noch heute – zeit- und ortsunabhängig – als Mahnbilder gegen die Unmenschlichkeit gelten.
16. Mai bis 26. Oktober 2009
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Lothar Baumgarten
Seven Sounds/Seven Circles
Ausgehend von Tonaufzeichnungen auf der Halbinsel Denning’s Point im Hudson River nördlich von New York, realisierte Lothar Baumgarten für das KUB sieben neue „phonetische Skulpturen“. Die Hörstücke sind durch jahreszeitliche Gegebenheiten wie die wechselnden Stimmen der Tiere und Geräusche der Pflanzen sowie Bewegungen von Mensch und Maschine bestimmt. Eine spezielle Surround-Sound-Technik versetzt den Hörer in jedem Stockwerk mit einem anderen Klangbild an den Ort der Ereignisse und lässt ihn die Dramatik und gewaltige Inszenierung kulturgewordener Natur erleben.
bis 21. Juni 2009
Antony Gormley
Antony Gormley zählt zu den heute bedeutendsten Bildhauern Großbritanniens, die sich dem menschlichen Körper als Ort widmen. Die Ausstellung im KUB führt vier große, für Gormleys Œuvre wichtige Werkgruppen aus den Jahren 1995 bis 2009 zusammen: die Expansion-Arbeiten, Allotment, Critical Mass und eine Version der Arbeit Clearing. Sie thematisieren im Kontext der Architektur von Peter Zumthor die Herausforderung an die mentale Balance des Menschen zwischen Selbstbehauptung als Individuum und seiner Auflösung in der Masse.
12. Juli bis 4. Oktober 2009
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Twombly, der in der unmittelbaren Nachfolge des Abstrakten Expressionismus steht, arbeitet parallel in den Gattungen Malerei, Skulptur, Fotografie und Zeichnung. Er zeichnet in seine Gemälde, verwendet Ölfarbe für die Arbeiten auf Papier, bemalt Skulpturen und fotografiert.
In der Retrospektive im MUMOK, die auch viele selten gezeigte Arbeiten aus seinem Atelier präsentiert, ist sein fast unbekanntes fotografisches Œuvre zu entdecken, welches Einblicke in das für ihn wichtige Arbeitsumfeld seiner Ateliers in Italien und seinem Geburtsort Lexington, Virginia, gibt.
4. Juni bis 11. Oktober 2009
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Das Jahr 2009 steht auch im Naturhistorischen Museum ganz im Zeichen von Charles Darwin, denn nicht nur der Geburtstag des berühmten englischen Naturforschers jährt sich zum 200. Mal, auch seine berühmte Theorie begeht ihren 150. Jahrestag.
Grund genug für eine Sonderausstellung im NHM Wien zu Ehren dieses wohl bedeutendsten Evolutionstheoretikers, die nicht nur das Leben Darwins betrachtet, sondern auch seine Theorie der Evolution durch Selektion ins Licht setzt.
Nur wenige Jahre nach Darwins Tod wurde das NHM Wien im Jahr 1889 unter dem Motto „Dem Reiche der Natur und seiner Erforschung“ eröffnet. In diesem Sinn bildet das NHM Wien den idealen Rahmen für eine Ausstellung über Charles Darwin, der heute ein Synonym für den Forschergeist des 19. Jahrhunderts genannt werden darf.
Reisen Sie in dieser Ausstellung durch die Zeit, und erfahren Sie mehr über die Spielregeln des Lebens auf unserem Planeten!
Entdecken Sie die Theorie, die unsere Sicht des Lebens von Grund auf revolutioniert hat, und begegnen Sie einem der bedeutendsten Naturwissenschaftler der Welt, Charles Darwin!
Lassen Sie sich von der Naturwissenschaft begeistern und vom Naturhistorischen Museum Wien verzaubern!
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„Nationale, sprachliche oder gar kulturelle Grenzen gibt es beim ‚Atelier an der Donau‘ nicht“, erklärt der künstlerische Leiter des Symposiums, Atanas Kolev. Zehn Tage lang leben und arbeiten rund 30 Künstler(innen) aus aller Welt in Pöchlarn zusammen: Das umgebaute Lastschiff Negrelli und der letzte Donauraddampfer, die Schönbrunn, ankern an der Donaulände direkt im Zentrum von Oskar Kokoschkas Geburtsstadt und sind einzigartiges Atelier und Treffpunkt für die Künstler(innen) und Interessierten. Der Verein „Atelier an der Donau“ ermöglicht Kunstinteressierten den Blick auf die moderne und zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau: bei Wanderausstellungen in ganz Europa.
Bereits zum vierten Mal findet in diesem Jahr das internationale Symposium „Atelier an der Donau“ in der Nibelungenstadt Pöchlarn statt.
2. bis 12. September 2009
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Macht des Wortes – Mönchtum im Spiegel Europas
Wörter sind Meilensteine der Geschichte. Sie können vernichten und aufbauen, bewegen und verändern. Und in ihnen spiegelt sich das Wissen vieler Epochen. Wissen ist Macht. So ist es, und so war es.
Die Europaausstellung im Benediktinerstift Sankt Paul beleuchtet dieses Ringen um Wissen und Macht neu und versucht, alle Facetten aufzuzeigen – vom ältesten Buch Österreichs (Anfang 5. Jahrhundert) bis hin zu den verbotenen Manuskripten, die einer strengen Zensur unterlagen. Heute wird gezeigt, was im „finsteren“ Mittelalter verboten war.
Die Merseburger Zaubersprüche, zwei Zauberformeln, welche die einzigen erhaltenen Zeugen germanisch-heidnischer Religiosität in althochdeutscher Sprache sind, Die Geschichte des Lachens von Aristoteles oder alte irische Zauberformeln sind ebenso zu betrachten wie Prachtkodizes aus dem Vatikan.
Neben herausragenden Werken der europäischen Buchkunst sind Kostbarkeiten des Kunsthandwerks und der Malerei zu sehen. Namen wie Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Tilman Riemenschneider und Anthonis van Dyck sind ebenso vertreten wie Ribera, Lucas Cranach oder Kremser Schmidt.
Ein Eldorado für den Bücherfan ist die neue Bibliothek in den uralten Gewölben unter den bisher bekannten Räumen des Klosters. Kostbarkeiten der Gold- und Silberschmiede runden das Angebot für den Betrachter ab und sind Teil der über 1000 Exponate aus ganz Europa, die es auf einer riesigen Ausstellungsfläche zu bestaunen gibt.
Kristalldom
Die Inszenierung der Schöpfungstage und des Lebens des heiligen Benedikt durch Peter Hans Felzmann in einer atemberaubenden Kellerwelt versetzt den Besucher in Staunen und entführt ihn in eine andere Zeit. Der Kristalldom stellt sich als eines der Highlights der Europaausstellung dar, lädt im Planetarium zum Träumen ein und gebietet Ehrfurcht vor der Virtuosität der Architektur des Mittelalters.
Barockgarten und Kräutergarten
Wer jedoch dem Stress des Alltags entfliehen möchte, kann sich im historischen Barockgarten bei einer Tasse Kaffee im Gartenschlössl Belvedere erholen und den Ausblick und die Ruhe im „Paradies Kärntens“ genießen. Bestimmt ist gegen die Hektik dieser Zeit auch ein Kraut gewachsen, vielleicht findet man dieses sogar im neu angelegten Kräutergarten oder in einem der Tees, die in der eigenen Kräuterapotheke zum Verkauf angeboten werden.
26. April bis 8. November 2009
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Die einstige Bedeutung einer antiken Ruine wird in der Landschaft erst durch die Gestaltung eines Schutzbaues deutlich. Freistehende Ruinen im alpinen Raum sind fortwährender Zerstörung durch die Witterung ausgesetzt, wie die geringe Festigkeit des Mauerwerks der Friedhofskirche in der römischen Stadt Teurnia zeigt. Für ein Schutzdach über der frühchristlichen Friedhofskirche aus der Zeit um 500 nach Chr. muss eine Form gefunden werden, die Schutz bietet, die Ruine zur Geltung kommen lässt und das Gelände berücksichtigt. Bei der Friedhofskirche handelt es sich um den architektonisch anspruchsvollsten Sakralbau der Völkerwanderungszeit im Alpenraum. Das berühmte Mosaik mit seinen plakativen Symbolen kann zum Weltkulturerbe gerechnet werden.
Zwei einwöchige Workshops des Studiengangs Architektur an der Fachhochschule Technikum Kärnten hatten den Schutz der genannten Kirchenruine zum Thema, wobei mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet wurde. In einem Fall mussten die Studenten leichte Flächentragwerke entwerfen, die mit Membranen bespannt werden, sodass sich gleichsam „luftige Zelte“ ergaben. Im zweiten Fall sollte es ein geschlossener Schutzbau sein, in dem der Besucher geführt und informiert wird. Das Ergebnis waren interessante und vielfältige Lösungen, die als Modelle und Entwürfe in der Ausstellung gezeigt werden.
Die Römerstadt Teurnia besitzt aber schon einen international anerkannten Schutzbau des Architekten Reinhold Wetschko über der frühchristlichen Bischofskirche, die den besten erhaltenen Sakralbau aus der Zeit um 400 nach Chr. im alpinen Raum darstellt. Dieser Schutzbau war eines der Themen im Rahmen eines Foto-Workshops der Fachhochschule Spittal mit der Schweizer Architekturfotografin Lucia Degonda. Die Bilder zeigen Raum und Ruine sowie den Baukörper in der Landschaft mit seinen liebenswerten Details in Licht und Schatten.
Gewiss haben Sie schon des öfteren Sternschnuppen am Nachthimmel beobachtet und sich beim Anblick dieser flüchtigen Leuchtspur etwas gewünscht. Auch die Bilder einiger berühmter Kometen sind Ihnen sicherlich im Gedächtnis. Aber direkt auf die Erdoberfläche stürzende Brocken aus Stein oder Metall, Meteorite, sind viel seltener.
Trotzdem geistern immer wieder Berichte über angebliche Meteoritenfälle und -funde durch die Medien, die viele Menschen dazu animieren, nach „außerirdischen“ Gesteinen Ausschau zu halten. Auch die Wissenschaft schenkt den „Himmelssteinen“ große Aufmerksamkeit. Lange Zeit waren sie die einzigen direkten Zeugen, die über die Zusammensetzung und Entwicklung anderer Himmelskörper, aber auch über den inneren Aufbau unserer eigenen Erde berichten konnten. Was genau sind Meteorite? Was passiert beim Aufprall dieser kosmischen Geschosse auf die Erdoberfläche? Welche unterschiedlichen Meteoritenklassen gibt es und wie können sie von irdischem Gestein unter- schieden werden? Dies sind nur einige Fragen, die in der Themenausstellung geklärt werden. Starten Sie zu einer Expedition in die Weiten des Sonnensystems, um dies alles (und viel mehr!) über die „außerirdischen Besucher aus Stein“ zu erfahren ...
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