Im Mittelpunkt steht stets der Mensch. Vor allem Heinrich Zilles bislang selten gezeigte Fotografien verleihen der Ausstellung einen reportageähnlichen Charakter. Im Dialog dazu stehen Meisterzeichnungen von Käthe Kollwitz, in denen einzelne Personen - oft auch die Künstlerin selbst - Aspekte ihres Lebens preisgeben.
Rund 100 Exponate zeigen Nahsicht in doppeltem Sinn: Sie präsentieren einen subjektiven, ungeschönten Blick auf das Großstadtleben der Jahrhundertwende, abseits des Schönen und aus der unmittelbaren Umgebung beider Künstler. Zille, der mit der Kamera durch Berlin flanierte, nutzte seine Fotos als Studien für seine berühmten Karikaturen und Zeichnungen. Die Arbeiten von Käthe Kollwitz sind frühe Skizzen und Studien der Künstlerin. Diese sehr privaten Werke lassen ein persönliches Bild der wachsenden Metropole zwischen 1900 und 1920 entstehen. Über das Dokumentarische hinaus fangen beide Künstler die Wirklichkeit abseits aller formalen oder motivischen Konventionen mit einem höchst sinnlichen Blick ein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog herausgegeben von Andrea Firmenich, Martina Padberg und Rainer Stamm.
In Zusammenarbeit mit dem Sinclair-Haus in Bad Homburg.
Auf den Spuren eines historischen Kriminalfalles entrollt sich in spannenden Inszenierungen die Geschichte des Ruhrgebietes im Mittelalter. Am Leben und Sterben des Erzbischofs Engelbert von Köln und seines Kontrahenten Friedrich von Isenberg erzählt die Ausstellung von Mord und Fehde, Macht und Niederlagen, Raubrittern und Edelmännern.
Von einem schicksalsträchtigen Mord im Jahre 1225 bis hin zur letzten großen Ritterschlacht zeigt die Großausstellung das mittelalterliche Leben im Ruhrgebiet. Von der Geburt bis zur Grablege, von der Heiratspolitik bis zur Hinrichtung ist das Mittelalter in spannenden Inszenierungen hautnah erlebbar. Auf über 1500 qm Ausstellungsfläche erwartet Sie eine spannende Erlebnisreise in die Welt der Ritter und Burgen. Kostbare Exponate von Weltrang beleuchten die vielen Facetten des mittelalterlichen Ruhrgebiets. Macht, Politik und die vorindustrielle Geschichte der Region werden packend erzählt. Neben „Klassikern“ wie Waffen und Rüstungen, goldenen Reliquiaren oder Kochgeschirr werden auch die kuriosen und unbekannten Seiten dieser Epoche präsentiert. Was machten beispielsweise die blutbefleckten Kleider des ermordeten Erzbischofes auf der Hochzeitstafel des Königs? Warum galten Hände eines Gehenkten als Talisman? Wurden in den Schreibstuben deutscher Klöster auch Urkunden gefälscht?
Der Besuch der Großausstellung ermöglicht Einheimischen und Ortsfremden einen völlig neuen Blick auf die Region an der Ruhr. Denn bis heute bringen viele Menschen mit dem „Ruhrpott“ vor allem rauchende Schlote, staubige Halden, Lärm, Dreck und Fördertürme in Verbindung. Kaum jemand weiß, dass diese Region, die heute der drittgrößte Ballungsraum in Europa ist, im Mittelalter eine der burgenreichsten Landschaften Europas war. Und nicht nur das: Mitten in dieser Region fand im Jahr 1225 mit der Ermordung des Kölner Erzbischofes Engelbert I. ein Ereignis mit weitreichenden Folgen statt. Die Auswirkungen dieses Anschlages prägen in den nächsten Jahren fast das gesamte Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Burgen brennen, Adlige werden hingerichtet, unzählige Kleinkriege zerrütten die Region. Das Ausstellungsprojekt ist neben einer umfassenden Mittelalter-Schau auch eine Spurensuche nach den Überresten und Folgen dieser Zeit des „AufRuhrs“ in der heute vollkommen verwandelten Landschaft an Ruhr, Emscher, Lippe und Rhein.
Die Wissenschaftler erarbeiten zur Ausstellung eine Übersicht der vielen hundert Burgen, die es zwischen Ruhr und Emscher gegeben hat. Wie dicht die Burgenbauten waren, wird nicht nur Einheimische überraschen. Viele dieser Burgenbauten waren nicht – wie man es von heute kennt - aus Stein, sondern große Holzwohntürme auf einem Erdhügel; sogenannte „Motten“. Keine dieser Turmhügelburgen ist heute noch erhalten, sodass kaum jemand die verbreitetste Burgenform des 13. Jh. kennt. Im Rahmen der Ausstellung wird eine solche Turmhügelburg in Originalgröße mitten im Zentrum der Stadt Herne auf dem Außengelände des Museums für Archäologie rekonstruiert: 24 Meter hoch und original eingerichtet, als wären die echten Bewohner gerade erst gegangen.
Begleitet wird die Mittelalter-Schau von einem Außenprogramm in elf Burgen und Schlössern der Region. Wer diese Ausstellung besucht, wird das Ruhrgebiet mit neuen Augen sehen!
Folgende KünstlerInnen stehen auf dem Programm:
Cristina Albuquerque, Natascha Auenhammer, Wolfgang Bäuml, Elisabeth Brenner, Maria Candeias, Walter Csuvala, Susanne Damej, Erika Ebner, Silvia Ehrenreich, Eva Fellner, Eugenia Gortchakova, Andy Gsteu, Bri Hellinckx, Sonja Hollauf, DeJan Jankovic, Ralf Kampmann-Wilsker, Artur Karapetyan, Evamaria Karpfen, Boris Kogan, Josefine Kovarik, Beate Krempe, Monika Lederbauer, Barbara Tolnay, Rupert Wenzel, Eva Wiesenthal.
Folgende KünstlerInnen stehen auf dem Programm:
Cristina Albuquerque, Natascha Auenhammer, Wolfgang Bäuml, Elisabeth Brenner, Maria Candeias, Walter Csuvala, Susanne Damej, Erika Ebner, Silvia Ehrenreich, Eva Fellner, Eugenia Gortchakova, Andy Gsteu, Bri Hellinckx, Sonja Hollauf, DeJan Jankovic, Ralf Kampmann-Wilsker, Artur Karapetyan, Evamaria Karpfen, Boris Kogan, Josefine Kovarik, Beate Krempe, Monika Lederbauer, Barbara Tolnay, Rupert Wenzel, Eva Wiesenthal.
Für ihre hervorragende Handwerkskunst waren die Kelten bekannt. Auch beim Keltenfest werden die handwerklichen Fähigkeiten unserer Vorfahren einen großen Stellenwert haben.
Seit zwanzig Jahren weht Schwarz-Rot-Gold wieder über ganz Deutschland. Die deutschen Nationalfarben sind auf jene „Wartburgfahne“ zurückzuführen, die im Jenaer Stadtmuseum präsentiert wird. Sie war 1816 ein Geschenk der „Frauen und Jungfrauen zu Jena“ an die seit einem Jahr bestehende studentische Reformbewegung der Urburschenschaft. Weil diese sie 1817 an der Spitze des Festzuges auf die Wartburg trugen, wurde der Jenaer „Dreifarb“, der noch ganz anders aussah als eine heutige „Tricolore“, in den Augen der nationalen Öffentlichkeit zum Symbol für Freiheit und deutsche Einheit.
„Sie ist meines Wissens die erste Fabrik, deren Betrieb einzig auf die Fabrikation von Gegenständen im „modernen Stil“ gerichtet ist“, urteilte im Dezember 1902 Henry van de Velde, der künstlerische B
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Mit dem ersten Schultag beginnt nicht nur der „Ernst des Lebens“, sondern hier wird auch der Grundstein gelegt für die Freude am Lernen, für Entdeckergeist und Forschungsdrang. Mit dem Erwerb der Techniken des Lesens und des Schreibens steht das Fundament, auf dem Wissenschaft erst gelingen kann.
Da dürfen vor allem die Schultüten nicht fehlen. Der erste Beleg hierfür stammt sogar aus Jena: 1817 bekamen einzelne Kinder kleine Papiertüten mit Gebäck. Diese wurden entweder überreicht oder von einem Baum im Schulgarten „gepflückt“. Der Brauch, gefüllte Tüten zur Einschulung zu schenken, verbreitete sich von Thüringen und Sachsen nach Schlesien und Böhmen. Außerhalb dieser Gebiete waren Schultüten vor 1910 nur vereinzelt anzutreffen. Je nach Gegend erhielten die Kinder andere Geschenke zum ersten Schultag, vor allem Gebäck: große Brezeln oder Buchstaben zum Aufessen. Aber auch Teller und Tassen, die noch lange danach an den wichtigen Tag erinnerten, wurden den Kindern überreicht. Schulanfang tauchte ab 1920 auch als Thema zahlreicher Bilderbücher auf, und es kamen sogar eigene Brettspiele auf den Markt. Gerade in den ärmeren, ländlichen Gebieten gab es zur Einschulung aber nichts von alledem; es war Geschenk genug, in die Schule gehen zu dürfen.
Die Ausstellung verfolgt zunächst den Brauch der Schultüten: von der ersten erhaltenen „Butte“, die um 1880 entstand und nur für Kinder reicher Familien in Frage kam, bis zu den heutigen Exemplaren, wie sie bei keiner Einschulung mehr fehlen dürfen. Auch die Objekte zur Herstellung einer Schultüte – der Entwurf, die Holzkegel zum Formen – sind zu sehen.
Einen eigenen Bereich bildet das Thema „Ostern war Schulanfang“.
In manchen Gegenden Deutschlands wurden die Kinder bis in die 1960iger Jahre im Frühling eingeschult: zahlreiche Objekte mit Osterhasen, die eine Schultüte tragen, belegen dies.
Zur Sammlung Hans-Günter Löwes gehören auch viele tausend Stundenpläne. Die frühen selbst gezeichneten Tabellen wurden seit Anfang des 20. Jahrhunderts meist von gedruckten und ansprechend gestalteten Stundenplänen abgelöst – Werbegeschenke von Firmen, Institutionen und staatlichen Stellen. Die gezeigte Auswahl aus über hundert Jahren vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Entwürfe und deren zeitgeschichtlicher Gebundenheit.
Kreativität und Pfiffigkeit bei der Suche nach einfachen, funktionalen Lösungen sind es, die BesucherInnen aus unserer Überfluss- und Konsumperspektive zum Staunen bringen: Manchmal ist es eben die Verwertung des Abfalls der Wohlhabenden, die das Einkommen für das Auskommen garantiert. Auf diese Weise entstehen aus Autoreifen Sandalen, werden Blechdosen in Henkeltassen und Ölkanister in Gitarren verwandelt.
Armut und ein kreativer Umgang damit (be-)trifft auch die Kleinsten: Nur wenige Kinder in ärmeren Ländern besitzen gekauftes Spielzeug. Deshalb basteln sie mit einfachsten Mitteln aus Holz, Plastik, Draht und Blech bspw. Spielzeugautos, deren Konstruktionen eine gute Beobachtungsgabe, handwerkliches Geschick und Kreativität erfordern und fördern. Die Ausstellung möchte diesen kreativen Reichtum bewusst machen und zu Vergleichen anregen.
Der Kurator der Ausstellung, Hans Schmidt, welcher als Experte für Pädagogik im naturwissenschaftlichen Bereich in sogenannten Ländern der Dritten Welt tätig war, zeigt erstmals die interessantesten Stücke aus seiner über Jahre zusammengetragenen Sammlung in Thüringen.
Besonders interessant ist die Ausstellung für Kindergartengruppen und Schulklassen, da sie – auch im Rahmen kreativer Besuchsmodule – Gelegenheit für Globales Lernen sowie Einblicke in fremde Kulturen und Lebenswelten bietet.
Die Ausstellung zeigt Konrad Rufus Müller nicht nur als Kanzlerfotograf, sondern macht darüber hinaus mit den anderen Aspekten seines Werkes bekannt, den gleichermaßen brillanten Porträts von "einfach
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