Die Assemblagen und Collagen der Künstlerin sind eine sehr gegenwärtige assoziative Reflexion der literarischen Vorlage.
Michael Nitsches figürliche Plastiken sind Montagen aus gebrauchten und ausrangierten Materialien.
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Die Künstlerszene Ostberlins war vor allem in den 1980er Jahren ein schillernder Mikrokosmos, der sich zwischen vielerlei Interessen bewegte und noch heute durch die Fülle und den Einfallsreichtum der beteiligten Künstler beeindruckt. In der Ausstellung werden 38 der wichtigsten Vertreter mit Ihren Werken vorgestellt.
Anders als die Generation der Autoren und Künstler vor ihnen war dieser Szene nicht mehr an einem Konsens mit den sozialistischen Verhältnissen und ihrer Vertreter gelegen. Sie wandte sich ab von jeder Art staatlicher Institution und ignorierte offiziell geführte Diskurse und vorgegebene Modelle.
Sie nutzten die zunehmende Unsicherheit des Staates und die sich dadurch öffnenden Freiräume. Ihre Netzwerke erlaubten ihr eine völlig neue Art der Kreativität, bei der Dichter, bildende Künstler, Fotografen, Bands und Zeitschriftenmacher in oftmals neuen Formen zusammen arbeiteten. Es gab Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Modenschauen oder Theateraufführungen in privaten Wohnungen, Ateliers und auf Dachböden oder Hinterhöfen im Arbeiterbezirk Prenzlauer Berg und es entwickelte sich eine eigenständige zweite Kultur, die ihren Niederschlag u.a. in den originalgrafischen Zeitschriften und in den zahlreichen Künstlerbüchern fand.
Diese Vielfalt der Aktivitäten abseits der üblichen Verabredungen wurde zum selbstbestimmten „Weg aus der Ordnung“ (Uwe Kolbe), der für jeden einzelnen völlig neue Freiräume für eigenständige, kreative Lebensformen barg. Diese sich mehr und mehr unabhängig verwirklichende Szene wurde für viele eine eindrucksvolle geistige Vorhut, die auf ihre Weise den Untergang des Systems vorweg nahm.
Neben Bildern, Plastiken, Zeichnungen und Fotografien werden historische Dokumente und zahlreiche persönliche Zeugnisse der einstigen Akteure vorgestellt.
Andreas Siekmann, der mit seinen Installationen auf der Documenta 12 und den Skulptur Projekten 07 große Aufmerksamkeit erregte, untersucht politische Prozesse und deren Auswirkungen im öffentlichen Raum. Seine eigenwilligen, erzählerischen Bildwelten entwickelt er aus kunsthistorischen und massenmedialen Bildreferenzen sowie aus Beobachtungen, die er der Realpolitik entnimmt.
In „Verhandlungen unter Zeitdruck“ thematisiert Andreas Siekmann die Parameter der wirtschaftlichen Umstrukturierung Ostdeutschlands nach der Wiedervereinigung. Die zentrale Koordinationsstelle dieses Privatisierungsprozesses war die Treuhandanstalt, die ihren Sitz im Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums, im jetzigen Finanzministerium in der Wilhelmstraße hatte. Die Treuhandanstalt wickelte von März 1990 bis Dezember 1994 13.800 ostdeutsche Betriebe ab, d.h. pro Tag 15 Firmen. Die Verwandlung von volkseigenen Betrieben in Kapitalgesellschaften, ihre Inwertsetzung, wurde als Faustpfand einer ökonomischen Konsolidierung betrachtet, als eine Bedingung dafür, dass die unsichtbaren Hände der Privatwirtschaft ein erneutes Wirtschaftswunder besorgen würden. Die Geschichte der Treuhandanstalt ist somit Teil der Transfomationsökonomie, die zunächst Osteuropa betraf und sich dann global ausbreitete. Ihre Protagonisten, beispielsweise Investmentbanken und Beratungsgesellschaften, sind heute ein unentbehrlicher Bestandteil politischer Entscheidungsprozesse, der sich nach den neuen Formen des optionalen Kapitalismus ausrichtet. Das Motto der Arbeit der Treuhandanstalt – „Privatisierung vor Sanierung“ – produzierte als Symptomatik Methoden, die durch ihre Alternativlosigkeit eine immer schnellere Abwicklung forderten, die sich bis in aktuelle Regierungstechniken fortsetzen.
In der Ausstellung reihen sich zahlreiche Bildtafeln um ein zentrales „Fließband“, mit Hilfe dessen handelnde Figuren und Prozesse dargestellt werden.
Konzeptualität und ästhetischer Genuss, Vergänglichkeit der Zeit und scheinbare Unveränderlichkeit von Natur bilden die Grundlage des Schaffens beider Künstlerinnen. Beobachtet die schwedische Malerin in ihrem Video über 24 Stunden den sich stetig verändernden Lichtfall auf dem idyllische Torso einer Venus, so spürt Caroline von Grone den wechselnden Lichtbedingungen bei der Erstellung ihrer Ölbilder nach. Sie erklärt einen der Ausstellungsräume zum temporären Atelier und wird die zu Beginn noch unbemalten Leinwände erst im Laufe der Ausstellungszeit vor Ort unter dem dort dann aktuell herrschenden Tageslicht füllen. Das Atelier wird zur Skulptur, die Zeit der Entstehung zum Bestandteil der Ausstellung.
Oskar Kokoschka war in seinen späten Jahren ein großer Bewunderer der griechischen Antike.
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Schon früh, noch vor dem Ersten Weltkrieg, bemühten sich die „Brücke“-Künstler um eine Ausstellung im Museum in der Moritzburg – leider vergeblich. Mit dem neuen Szenenwechsel der Sammlung Gerlinger wird dieser frühe Traum 100 Jahre später realisiert: Ausgehend von einer 1910 in Berlin und Weimar gezeigten Wanderausstellung der „Brücke“ wird eine Fiktion dieser frühen Ausstellung der Künstlergruppe in Halle heraufbeschworen und ausgestellt.
Im Rahmen Ausstellung "DARWINs rEVOLUTION".
Im Rahmen Ausstellung "DARWINs rEVOLUTION".
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