Im Jahre 1831 rüstet der englische Kapitän Robert FitzRoy eine Expedition an das äußerste Ende Südamerikas, nach Patagonien aus. An Bord des Schiffes befinden sich auch der junge Naturforscher Charles Darwin und drei Feuerländer, die FitzRoy auf seiner ersten Reise mit nach England gebracht hatte, um sie auf einer dortigen Schule unterrichten zu lassen.
Die Beagle, eine Barke der britischen Kriegsmarine, soll die Vermessungsarbeiten an der Südspitze des amerikanischen Kontinents fortsetzen, die sie selbst vor zwei Jahren unterbrochen hat. Nach Vollendung dieser Aufgabe soll sie über den Galapagos und Sydney heimkehren, um eine geschlossene Abfolge von chronometrischen Ablesungen der Meridiane rund um die Welt durchzuführen.
Da FitzRoy an die Schöpfungsgeschichte der Bibel glaubt, aus der hervorgeht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, muss es seiner Ansicht nach möglich sein, die "verwilderten" Feuerländer zu zivilisieren und sie nach ihrer Rückkehr Christentum und Zivilisation in ihrer Heimat verbreiten zu lassen. Charles Darwin bezweifelt, dass Jahrhunderte unterschiedlicher Entwicklung in zwei Jahren christlicher Erziehung "übersprungen" werden können. Als es kurz nach der Rückkehr der Feuerländer in der Mission zu einer Katastrophe kommt, sieht sich Darwin bestätigt.
Ist der Mensch die Kreatur eines Schöpfungsaktes oder ein geschichtliches Wesen? Können wir uns verändern oder entsprechen wir nur besser oder schlechter einem uns vorher bestimmten Bild? Sind wir gleich oder verschieden? Und welche Konsequenzen haben die unterschiedlichen Antworten für die Freiheit des Menschen und die Möglichkeiten des Zusammenlebens? Um diese "alten" und heute - auch anhand von Darwins Theorien - wieder viel diskutierten Fragen hat Gaston Salvatore, in Chile geborener Sohn italienischer Einwanderer und Neffe von Salvador Allende, der Mitte der sechziger Jahre zum Studium nach Deutschland kam und einer der Exponenten der Studentenbewegung wurde, ein spannendes Kapitel innerer und äußerer Kolonisationsgeschichte geschrieben.
Die Wanderschaft nimmt ihren Ausgang bei Shakespeares Gedicht über Orpheus. Auf den Spuren dieses legendären Liebenden und Künstlers steigt der Schauspieler Moritz Vierboom, begleitet vom Bassisten Raphael Preuschl, hinab in die Textwelt des berühmten Autors.
Die archäologische Exkursion stellt eine riskante Unternehmung dar; nichts Geringeres steht auf dem Spiel, als die Kunst zu lieben und die Liebe zur Kunst zu finden und ans Licht zu bringen.
Das Wetter scheint unser Lieblingsthema zu sein: Mal diskutieren wir seriös über den Klimawandel, mal plaudern wir besorgt über das Biowetter. Wetteransager im Fernsehen gehören quasi zur Familie. Und was wären Urlaubs-Postkarten ohne Wetterauskünfte? Wir bedienen uns des Wetters aber auch, wenn es um unser Liebesleben geht, denn heiße Liebe und stürmische Umarmungen werden allzu oft von Gefühlskälte und eisigem Schweigen abgelöst. Egal, ob turbulent, benebelt oder vorwiegend heiter.
Vom Blitz getroffen, vom Donner gerührt, alles eitel Sonnenschein oder doch vom Regen in die Traufe? Keine Vorhersage garantiert, wie das Wetter von morgen wird. Mit Liedern von Tina Turner bis Gene Kelly, den beiden Musikern Andy Radovan und Bernhard Moshammer sowie Überraschungsgästen ist nur eines sicher: auf Regen folgt stets Sonnenschein.
Beschaulich und idyllisch ist es im schönen Heilbronn. Hier leben Vera und Thomas zusammen mit ihren zwei Töchtern Christa und Anna, hinterm Haus plätschert die Schwend und die Familie macht gemeinsam Hausmusik. Zur Überraschung aller beschließt Vera, das "ideale Plätzchen zum Sein" zu verlassen und in die Mongolei zu reisen, um dort zu musizieren und Künstler aus anderen Ländern kennenzulernen. Kaum ist sie abgereist, beginnt der solide geglaubte Familienzusammenhalt erste Risse zu bekommen. Während Thomas auf sich zurückgeworfen wird, und Vera versucht, sich in der Mongolei neu zu erfinden, mehren sich in ganz Europa mysteriöse Ereignisse: Menschen explodieren, ohne dass sich Wissenschaftler den Grund dafür erklären können. Und selbst das ruhige Städtchen Heilbronn in Süddeutschland ist vor den unerklärlichen Explosionen nicht sicher...
Der Mars als Zukunftzufluchtsort fantastischer Fantasien - das war einmal. Im Jahre 2130 ist er nur mehr noch der abgelegene Arbeitsplatz zweier müder Wissenschaftler, die beauftragt sind, ein Gerät zu warten, das per Zufallsprinzip alle jemals und zukünftig geschriebenen Texte produziert.
Doch plötzlich setzt diese Gerät aus. Verglüht. Die letzte, undeutlich entzifferbare Nachricht kündet von einem verlorenen Paradies. Der Druck von der Basisstation auf der Erde, die auf die alltägliche Sinnproduktion nicht verzichten kann, wächst. Auch treten zwei ungebetene Gäste aus ihrem Schatten, deren Existenz schon in Vergessenheit geraten war. Ein burlesker Kampf um Zeit und Raum entbrennt.
Der Hochstapler ist ein Schauspieler, der sein Talent jenseits der Bühne einsetzt. Erst im Nachhinein merkt sein Publikum, dass es einer Aufführung beigewohnt und nicht selten ein hohes Eintrittsgeld bezahlt hat.
Spätestens seit Thomas Manns Felix Krull sind Hochstapler auch in der Literatur beliebte Protagonisten. Wie sie mit Charme und Eleganz von einer Rolle in die andere schlüpfen und die Wirklichkeit schöner lügen, führt dazu, dass die Welt sich gern von ihnen betrügen lässt. Denn wer denkt an Moral, wenn er gerade verführt wird? Und wer hat nicht schon einmal davon geträumt, die Grenzen der eigenen Identität zu verschieben oder sich gar neu zu erfinden?
Regie: Mona Kraushaar
Elisabeth will ihren Körper verkaufen, an das anatomische Institut, für 150 Mark. Um zu überleben, braucht sie den Wandergewerbeschein - ohne den kann sie nichts verkaufen, und wenn sie nichts verkauft, verdient sie nichts.
Der Oberpräparator des anatomischen Instituts erklärt ihr, dass er keine »solchen lebendigen Toten« kauft. Aber sein Untergebener, der Präparator, leiht ihr das Geld. Damit bezahlt Elisabeth ihre Strafe: sie war ja schließlich ohne Gewerbeschein unterwegs. Dafür zeigt der Präparator sie an, und Elisabeth muss ins Gefängnis.
Wieder frei, verliebt sie sich in den Schupo Alfons Klostermeyer. Der will sie heiraten, doch als er erfährt, dass Elisabeth vorbestraft ist, lässt er sie sitzen. In ihrer Verzweiflung begeht Elisabeth Selbstmord und landet schließlich doch im anatomischen Institut ...
Eine Produktion von Theater_Sub_text in Kooperation mit Kunst aus der Zeit und Seelax im Freudenhaus
Eine Million Freier nehmen allein in Deutschland täglich die Dienstleistungen von zirka 200.000 Sexarbeiter/innen in Anspruch. Offensichtlich handelt es sich hierbei also um eine Tätigkeit, der ein hoher Bedarf zugrunde liegt. In Österreich sieht die Sache nicht viel anders aus, auch wenn keine genauen Zahlen vorliegen – in Vorarlberg gibt es offiziell seit einigen Jahren gar keine Prostitution mehr. Liebesdienste basiert auf Gesprächen mit Sexarbeiter/innen. Im Zentrum stehen menschliche Schicksale und persönliche Geschichten.
Regie: Mona Kraushaar
Elisabeth will ihren Körper verkaufen, an das anatomische Institut, für 150 Mark. Um zu überleben, braucht sie den Wandergewerbeschein - ohne den kann sie nichts verkaufen, und wenn sie nichts verkauft, verdient sie nichts.
Der Oberpräparator des anatomischen Instituts erklärt ihr, dass er keine »solchen lebendigen Toten« kauft. Aber sein Untergebener, der Präparator, leiht ihr das Geld. Damit bezahlt Elisabeth ihre Strafe: sie war ja schließlich ohne Gewerbeschein unterwegs. Dafür zeigt der Präparator sie an, und Elisabeth muss ins Gefängnis. Wieder frei, verliebt sie sich in den Schupo Alfons Klostermeyer. Der will sie heiraten, doch als er erfährt, dass Elisabeth vorbestraft ist, lässt er sie sitzen. In ihrer Verzweiflung begeht Elisabeth Selbstmord und landet schließlich doch im anatomischen Institut ....
Gastspiel des Schauspiel Köln.
Affäre mit Geistern dreht sich um all die Geschichten, die wir uns in dunklen Nächten immer schon erzählt haben. Geschichten, die uns helfen die Nacht zu verkürzen – vor dem Kamin und am Lagerfeuer, im Matratzenlager und auf der Schihütte. Wir suchen nach Gruseln und Horror, nach Ereignissen abseits des Normalen. Ob gehört, selbst erlebt oder ausgedacht – es sind Geschichten, die uns wohlige Schauer der Angst über den Rücken jagen: Damit uns die Angst nicht übermannt, ängstigen wir uns gegenseitig.
Alvis Hermanis wurde 1965 in Riga geboren. Seit 1997 leitet er das Neue Theater Riga, ein zeitgenössisches Repertoiretheater im Zentrum der Stadt. Alle Inszenierungen unterscheiden sich in hohem Maße stilistisch und thematisch voneinander, das Zentrum seiner Arbeiten bilden dabei aber immer die Schauspieler, ihre Mittel, ihre Persönlichkeiten. Hermanis ist mittlerweile ein international gefragter Regisseur, viele seiner Produktionen waren bereits weltweit zu sehen.