Belmonte, ein Edelmann, hat sich aufgemacht, seine Braut Konstanze, deren Zofe Blonde sowie seinen Diener Pedrillo – allesamt „zivilisierte Europäer“ – zu befreien, die in die Hände des türkischen Herrschers Bassa Selim geraten waren. Als Baumeister getarnt, verschafft er sich Zugang zu Bassa Selims Hof, der von Osmin aufs Schärfste bewacht wird. Das unentdeckte Entfliehen scheint schliesslich fast zu gelingen, als Zweifel der Männer an der Treue der Frauen aufkommen und die Fluchtpläne durchkreuzen. Alle geraten in die Hände des Bassas, der in Belmonte den Sohn seines Todfeinds erkennt. Doch anstatt Rache zu nehmen, schenkt er allen die Freiheit. – Eine Tat, die selbst im „zivilisierten Europa“ ihresgleichen suchen dürfte! Das vielleicht liebenswürdigste Bühnenwerk Mozarts erzählt neben der Geschichte von Konstanze und Belmonte – der Geschichte einer treuen Liebe – vom Zusammenprall zweier Kulturen und Religionen, fragt nach der Tragfähigkeit von Beziehungen, forscht nach den Ängsten der Figuren und deren Liebe.
Nach dem großen Erfolg seiner „Don Giovanni“-Inszenierung 2003/2004 setzt sich Regisseur Peter Dolder erneut mit einem zentralen Werk Mozarts auseinander.
Im Schnelldurchlauf will sich Hermann in Indien mit Hilfe der Spiritualität aus einer Lebenskrise befreien – so wie einst sein verehrtes Vorbild Hermann Hesse es versuchte. Der erfreut sich auf dem Subkontinent post mortem allerbester Gesundheit und beobachtet genüsslich, wie ein Darmvirus den modernen Hermann in einem Billighotel Bombays in Fieberträumen delirieren lässt (siehe auch: www.outofcontrol.at).
Tickets sind unter http://www.wien-ticket.at bzw. unter der Telefonnummer +43 1 58885 erhältlich.
Ein junges Ehepaar wird eines Abends, kurz nach seiner Hochzeit, von einem ungeheuren, existenziellen Hungergefühl gepackt. Die beiden erkennen, dass es sich dabei um einen mythischen Hunger handelt, dessen spezifische Qualität sich in einem Phantasiebild des Mannes manifestiert: Er sitzt in einem kleinen Boot und sieht auf dem Grunde des Meeres einen Vulkan. Auf Befragung seiner Frau erzählt er ihr von einem Bäckereiüberfall, den er vor Jahren mit seinem damaligen Kumpel begangen hat. Die beiden Freunde hatten sich seit Tagen nur von Wasser ernährt. Sie beschlossen, einen Bäcker zu überfallen, einen Kommunisten und begeisterten Wagner-Fan. Der Überfall misslang jedoch auf eine seltsame Weise, indem der Bäcker ihnen einen Tausch vorschlug: Die beiden Kumpel konnten Brot essen soviel sie wollten, mussten aber als Gegenleistung Wagner hören. An diesem Punkt der Erzählung ist sich die Frau sicher, dass dieser Bäckereiüberfall einen Fluch über ihren Mann gebracht hat, der nun offensichtlich auch auf sie übergegangen sei. Und zweifellos müssten sie sofort aufs Neue eine Bäckerei überfallen, um den Fluch zu bannen. In Ermangelung einer geöffneten Bäckerei überfallen sie schliesslich eine McDonalds Filiale (siehe auch: www.outofcontrol.at).
Tickets sind unter http://www.wien-ticket.at bzw. unter der Telefonnummer +43 1 58885 erhältlich.
Die aussergewöhnliche Formation zaubert mit ihrer Musik Bilder in die Köpfe der Zuhörer und bedient sich dabei einer Vielfalt von Kultur-Einflüssen. So kann man neben zB. spanischen, französischen, irischen und österreichischen Elementen auch Obertongesang hören.
Die Vielseitigkeit der Musiker, die Verschiedenheit ihrer Charaktere und ihrer musikalischen Wurzeln ermöglichen den abwechslungsreichen und vielschichtigen Stil.
Die vielen Bühnenwerke Johann Strauß' strotzen oft vor Dummheiten im Libretto, und nach seinem Tod wurde flott weitergebastelt. Aber kaum eine Form des musikalischen Unterhaltungstheaters im 20. Jahrhundert ist ohne den Schani denkbar.
Otto Brusatti wird moderieren, erzählen, vorlesen. Es wird gesungen, parodiert, auch Überraschungsgäste sind möglich. Eine besondere Matinee im Rahmen der "Tanzsignale", dem schon zur Intitution gewordenen jährlichen Veranstaltungsblock des Internationalen Instituts für Strauß-Forschung.
Jean-Pierre Ponnelles inszeniert die geniale Komödie Gioachino Rossinis meisterhaft.
In musikalischer Hinsicht hat Wagner hier eine Ökonomisierung und Konzentration der Mittel erreicht, wie sie vorher nur im Spätwerk Beethovens zu finden ist. Beeinflusst hat er mit dem Parsifal vor allem die Entwicklung der französischen Impressionisten.
Zum Inhalt:
Der Gralskönig Amfortas war zum Kampf gegen Klingsor ausgezogen. Dieser hatte sich um Aufnahme in die Gralsgemeinschaft beworben und dafür sogar entmannt, um derem strengen Keuschheitsgebot zu genügen. Doch die Gralsritter stießen ihn zurück, nun sinnt er auf deren Vernichtung. Kundry, die einst Jesus am Kreuz verlacht hatte und seither ruhelos durch die Zeiten wandert, verführte im Auftrag Klingsors den heranrückenden Amfortas. Dabei entriss ihm Klinsor den heiligen Speer, mit dem Jesus am Kreuz durchbohrt worden war und der gemeinsam mit dem Kelch, aus dem dieser beim letzten Abendmahl getrunken hatte, das Gralsheiligtum bildet. Mit diesem Speer fügte Klingsor Amfortas eine qualvolle Wunde zu, die nur durch eben diesen Speer auch wieder geheilt werden kann. Doch dazu müsste dieser erst in den Besitz der Gralsritter zurückgelangen. Das aber kann nur "durch Mitleid wissend" ein "reiner Tor" vollbringen.
Parsifal erscheint im Gralsgebiet. Dorthin vermag nur einzudringen, wer zum Dienst am Gral berufen ist. Daher führt Gurnemanz, der Waffengefährte des ersten Gralskönigs Titurel, den jungen, seiner Mutter entlaufenen Mann in die Gralsburg. Er vermutet in ihm den verheißenen "reinen Toren". Parsifal erlebt, wie sich der leidende Amfortas gegen die Enthüllung des Grals zu wehren versucht, denn dadurch gewinnen nicht nur die Gralsritter, sondern auch er selbst neue Lebenskraft. Er jedoch will sterben. Doch Amfortas muss sich fügen und den Gral enthüllen. Parsifal bleibt stumm, weshalb ihn Gurnemanz erzürnt wegjagt. Parsifal gelangt in Klingsors Reich. Den Verführungskünsten der Blumenmädchen widersteht er. Erst Kundry, von Klingsor dazu gezwungen, vermag ihn zu fesseln. Doch als sie ihn küsst, begreift er jäh, was mit Amfortas geschah und weist sie zurück. Er ist durch Mitleid wissend geworden. Als Klingsor den heiligen Speer nach ihm wirft, ergreift er diesen, lässt Klingsors Reich untergehen und verheisst Kundry Erlösung. Nach mühevoller langer Wanderschaft erreicht Parsifal an einem Karfreitag das Gralsgebiet und trifft dort auf Gurnemanz. Auch Kundry ist zugegen, die von Parsifal die Taufe empfängt. In der Gralsburg heilt Parsifal Amfortas' Wunde und wird neuer Gralskönig.
Seit Jahren lebt Paul in Brügge nur noch für die Erinnerung an seine tote Frau Marie. In einem Zimmer seines Hauses, das für ihn zur "Kirche des Gewesenen" wurde, verwahrt er alle Dinge auf, die ihn an sie erinnern, darunter eine Haarflechte der Verstorbenen. Als sein Freund Frank ihn besucht, erzählt ihm Paul von der Begegnung mit einer Unbekannten, die Marie völlig gleicht. Es ist Marietta, die als Tänzerin in Brügge gastiert und Pauls Einladung, ihn zu besuchen, angenommen hat. Sie nimmt seinen Rosenstrauss entgegen und singt, sich selbst auf Maries Laute begleitend, das alte Lied Glück, das mir verblieb. Immer stärker fließen die Bilder der toten Marie mit jenen Mariettas für Paul zusammen. Als er sie in die Arme schließen möchte, entwindet sie sich ihm und geht zur Probe, nicht jedoch, ohne ihn zu einem Wiedersehen im Theater zu ermutigen. Paul versinkt in einen tiefen Traum, in dem ihm Marie aus ihrem Porträt entgegentritt und ihn an seine Treue mahnt. Plötzlich findet er sich am Kai vor Mariettas Haus wieder. Frank taucht auf, mit dem Schlüssel zu ihrem Zimmer. Paul schlägt ihn nieder und reisst den Schlüssel an sich. Marietta kehrt mit ihrer Komödiantentruppe vom Theater heim und improvisert auf offener Straße zu Ehren des Grafen Albert die Erweckungsszene aus Meyerbeers Oper Robert der Teufel. Marietta spielt darin die von den Toten auferstandene Helene. Paul fährt dazwischen und beschuldigt sie der Blasphemie. Marietta nimmt den Kampf mit der toten Rivalin auf. Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht plagen Paul Schuldgefühle. Als eine Prozession an seinem Haus vorbeizieht verhöhnt ihn Marietta wegen seiner Frömmigkeit. Schließlich ergreift sie Maries Haarflechte. Paul will sie ihr entreißen, wirft sie nieder und erwürgt sie. Paul erwacht aus seinem Traum. Marietta erscheint, um den vergessenen Rosenstrauss zu holen. Auch Frank kehrt zurück. Paul beschließt, mit ihm Brügge, die "Stadt des Todes", zu verlassen.
Arabella, die schöne Tochter des Grafen Waldner, wird von vielen Männern begehrt: Drei Grafen werben um sie, und auch der junge Offizier Matteo ist in sie verliebt. Seine Hoffnungen werden von der ihm zugetanen Zdenka genährt. Sie ist die Schwester Arabellas, die jedoch als Bub auftritt, da sich die Familie Waldner außer Stande sieht, zwei Töchter standesgemäß in Wien auszuführen. Arabella aber möchte auf den Richtigen warten und zeigt Zdenka vom Fenster aus einen fremden Mann, dem sie zuvor auf der Straße begegnete und der auf sie einen starken Eindruck machte. Dieser Fremde ist Mandryka. Ein Brief Waldners an seinen verstorbenen Onkel gleichen Namens hat ihn nach Wien gerufen. Waldner hat, von Schulden bedrängt, seinem reichen Freund und Regimentskameraden nach Slawonien geschrieben und ein Bild Arabellas beigelegt. Der junge Mandryka und alleinige Erbe verliebte sich auf Anhieb in das Bild und hält nun bei Waldner um Arabellas Hand an. Da er der Richtige ist, gibt auch sie ihm ihr Wort, möchte aber während des Fiakerballs mit einem letzten Tanz von ihrer Mädchenzeit Abschied nehmen. Dem verzweifelten Matteo steckt Zdenka ein Kuvert zu, in dem sich, wie sie ihm sagt, der Schlüssel zu Arabellas Zimmer befände, wo diese ihn noch diese Nacht erwarten würde. Mandryka wird zufällig Zeuge dieses Gesprächs, glaubt sich von Arabella betrogen. Diese ist inzwischen vom Ball heimgekehrt und trifft in der Hotelhalle auf Matteo, der meint, sie eben in ihrem Zimmer in den Armen gehalten zu haben und nicht versteht, daß sie nun so spröde ist. Mandryka erscheint in Begleitung von Arabellas Eltern und glaubt, sie der Untreue überführt zu haben. Da aber stürzt Zdenka, als Mädchen erkenntlich, herbei. Sie selbst hat Matteo im dunklen Zimmer empfangen und will sich nun in die Donau stürzen. Der beschämte Mandryka hält für Matteo um die Hand Zdenkas an. Und auch sein Glück wird besiegelt: Arabella verzeiht ihm und reicht ihm dafür, dem Brauch seiner Heimat entsprechend, ein Glas reinen, klaren Wassers.
Elijah Moshinsky inszeniert die blutige Liebestragödie innerhalb einer fundamentalistischen protestantischen Sekte im 19. Jahrhundert.