In kammermusikalischer Grundstimmung erschaffen Towner und Fresu nuancenreiche Klangschattierungen, als Rohmaterial für ihren leisen Höhenflug verwenden sie neue und ältere Kompositionen Towners, speziell für die ungewöhnliche Duo-Besetzung Gitarre-Trompete geschrieben. Der erregende Gegensatz zwischen dem klassisch orientierten Freigeist Towner und dem stark von Miles Davis beeinflussten Fresu erzeugt kreative Reibung ohne Unterlass. Ein intimes Zwiegespräch aus einer anderen Dimension. Dort, wo alle Musik ihren Ursprung nahm.
Ralph Towner (git), Paolo Fresu (tp)
Aktuelle CD:
Chiaroscuro – ECM 2085/Universal
Das Spiel des 39-Jährigen atmet eine unverkennbare Emotionalität, eine ganz spezielle Stimmung, dominiert von Farben und Temperaturempfindungen, von wohligem Kribbeln und einer seltsamen Vertrautheit. Wenn Hugo Siegmeth ins Horn stößt, dann klingt das wie Nachhausekommen. Die Musik seines neuen Ensembles kombiniert auf erfrischende Weise modernen Jazz mit freier Improvisation sowie Elementen aus der osteuropäischen Folklore, die der in Rumänien geborene und heute in München lebende Jazzmusiker quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Gerade in Siegmeths neuem Ensemble ohne Akkordinstrument wirkt das Resultat verblüffend präzise, anspruchvoll und dennoch leicht. Er, Posaunist Gerhard Gschlößl, Bassist Hennig Sieverts und Drummer Bastian Jütte reagieren mit der Präzision und Geschmeidigkeit eines Fischschwarms auf jede kleinste Nuance, auf wechselnde Tempi, Taktarten, dynamische Änderungen. Vitaler, kommunikativer, hochwertiger und international konkurrenzfähiger kann Jazzmusik kaum mehr sein.
Hugo Siegmeth (sax, cl), Gerhard Gschlößl (tb, sousaphon), Henning Sieverts (b, cello), Bastian Jütte (dr)
Aktuelle CD:
La Bordei – Village Pond Records
Zum zweiten Mal nach 2004 betätigt sich der Karlsruher Gitarrist Martin Müller als musikalischer Fremdenführer und bringt einen schon nach wenigen Takten dazu, im Geiste die Flugpläne nach Rio oder Belo Horizonte zu durchforsten. Die Reise geht in die „Rua Baden Powell“, eine Straße, die Müller bei einem Gastspiel auf der Insel Madeira entdeckte. Auf ihr lassen der Bandleader, die betörende Sängerin Juliana Da Silva, Saxofonist Jochen Feucht, Drummer Antoine Fillon und Bassist Markus Bodenseh all jene großen Songwriter der Alma Brasileira aufmarschieren: neben Baden Powell noch Antonio Carlos Jobim, Egberto Gismonti, Milton Nascimento, Geraldo Pereira. Die ganze Vielschichtigkeit der brasilianischen Musik, die weit mehr zu bieten hat, als aufgesetzte Heiterkeit, fröhliches Rasseln und Hüften schwingende Mädchen. Das Rua Baden Powell Project setzt auf Authentizität, auf die entlegenen, noch unberührten Winkel brasilianischer Notenwelten, ohne dabei die populären Melodien der Copacabana zu unterschlagen. Ein Zaubertrank, der die Menschen inwendig wie von außen her zu wärmen vermag.
Martin Müller (g), Juliana Da Silva (voc), Jochen Feucht (reeds), Antoine Fillon (dr), Markus Bodenseh (b)
Aktuelle CD:
In Touch With Brazil – Wonderland-Records 9064/Acoustic Music
Lassen Sie sich zum Jahreswechsel 2009/2010 zu einer kalendarisch-lustvollen Reise mit Adi Hirschal und seinen wunderbaren musikalischen Begleitern entführen. Mit Liedern, Stücken und so manchen G'schichten, die ein vielfältiges Leben voll Literatur, Theater, Kunst und Gesang widerspiegeln, zu einer kräftigen Portion Leben verführen, höchst unterhaltsam und ebenso authentisch serviert, vom Erfinder der Original „Wiener Strizzilieder" und Interpret unzähliger Wienerlieder!
Multitalent Adi Hirschal und sein herausragendes Musik-Quartett sehen Wien dabei als eines der Energie-Zentren Europas, genau genommen der ganzen Welt! Lauschen Sie den wienerischen-charmanten neuen Fassungen seiner Lieblingssongs; begegnen Sie Evergreens und internationalen Klassikern, aber auch so manch ganz neuem Lied aus eigener Feder und hören Sie, wie die großen Songs von Randy Newman, Tom Petty, Willy de Ville, R.E.M., Elvis Presley und Frank Sinatra in diesen starken Übersetzungen klingen! Ein Silvester-Nachmittag mit viel Musik, guter Laune & Schmäh der Sie genussvoll in Schwingung und bestens gestimmt in ein gesundes, frisches und glückliches Neues Jahr geleitet - Prosit!
Vielleicht „White Christmas" draußen, jedenfalls aber drinnen im Theater werden es an diesen zwei vorweihnachtlichen Abenden „Weiße Weihnachten". Genüsslich, gemütlich, temperamentvoll und stimmungsmäßig nahe an Maroniofen, Engelshaar, Kinderaugenleuchten, Schneeknirschen, Kaminfeuer, Schneemannbauen, Kerzenschein und vielem mehr.
Der musikalische Konzert-Bogen spannt sich von heimischen, auch wienerischen über amerikanische und englische Songjuwelen bis hin zu Hits und Raritäten. Und dazwischen wird das eine oder andere berührende Christkind-G'schichterl vom „Goleador" Hans Krankl vorgetragen.
Zu diesem ganz besonderen Anlass laden Johann K. & Monti Beton auch Freunde und Gäste ein, wie z.B. die Holy Boys mit Herbert Prohaska, Michael Seida und Dick Wave. Ein Konzert der besonderen Art für die ganze Familie, ein Konzert für und mit Freunden, ein Konzert für jung und alt, ein Weihnachtsgeschenk für sich selbst und seine Liebsten.
Mit diesem - namentlich “Last Look At Eden“ ist den Schweden wirklich ein kleines Meisterwerk gelungen, welches alten Glanztaten um nichts nachsteht.
Und derer (alter Glanztaten) gibt es ja zur Genüge. Cherokee, Let The Good Times Rock, Carrie, On Broken Wings, Rock Now, Rock The Night, Superstitious oder - no na - The Final Countdown.
In diesem Sinne: Rock´n´Roll!
Colour Me Free, das am 30. Oktober 2009 erschienene vierte Studioalbum von Wunderkind Joss Stone, ist das nächste aufregende Kapitel im Leben der jungen Künstlerin; ein Album, das wie zuvor Soul Sessions, Mind, Body & Soul (2004) und Introducing Joss Stone (2007) tief im Soul verwurzelt ist. Gleichwohl offenbart die Sängerin und Songwriterin auf diesem Werk neue künstlerische Facetten, die stilistisch weit über alle Genregrenzen hinausgehen und mit Pop ebenso liebäugeln wie mit R&B, Funk, HipHop und Gospel. Joss Stone ist zum Soulstar mit Stil und Substanz avanciert - und auf dem besten Weg zu ihrem nächsten Triumph.
„Bösterreicher“, „Klamauk-Kaiser“, „Die chlorbleichen Sieben“, „Comic-Rocker“ – was für Namen der Band schon in ihr Tagebuch geschrieben wurden. Dabei – und für diese Erkenntnis mussten wir alle erst mit der EAV über 32 Jahre lang reifen – dürfte es heute im Grunde nur heißen: Die Wahrheit, nix als die Wahrheit!
Der Weg, den NENA seit einer ganzen Weile beschreitet, soll sie in den nächsten Monaten weiter führen. Weiter nach Frankreich, Japan, die USA: „Dieses wunderbare Gefühl, dass einem alles offen steht, genieße ich", sagt sie dazu.
Am 11. April führt sie ihr Weg auch zu uns, in die Wiener Stadthalle, unter dem Motto "MADE IN GERMANY 2010"! Mit im Gepäck hat sie ihr am 2. Oktober erscheinendes neues Studioalbum „Made In Germany“. 13 phantastische Popsongs, hypermodern und zeitgemäß, tanzbar, rockig, eben feinster Pop. Mal Electric, mal starker Basslauf als Ear-catcher. Auch einfühlsame Balladen, direkt vom Herzen, gepaart mit Texten, die so direkt in die Seele schauen, dass man sie dem eigenen Leben entnommen glaubt...
Der Musikfanatiker entlieh sich sogar seinen Bühnennamen im geliebten Jazzgenre. "Woody" heißt er wegen seiner Leidenschaft für die Musik des Herman Woodrow Charles, besser bekannt als Woody Herman. In den gleichermaßen Gemüts aufhellenden wie niederschmetternden Filmen des dreifachen Grammy Gewinners lodern die Flammen des frühen Jazz. Tommy Dorsey und Erroll Garner, Al Jolson und Frank Sinatra sind da zu hören, aber auch obskure Künstler wie Bunny Berigan oder Carmen Cavallaro. Allen ist ein musikalischer Connaisseur, der gar nicht so versteckt missionieren will. Seine beliebten Filme sind perfekte Kommunikationswerkzeuge hierfür. Mal entzücken sie mit Carmen Mirandas unvergleichlicher Stimme, dann verzaubern sie wieder dem "Flight Of The Bumblebee" des Harry James Orchestra.
Entschleunigung des zeitgenössischen Geistes ist Woody Allen zu wenig, er möchte den Pfeil der Zeit vollends umkehren. Unvergessen sein berührendes Portrait des von Sean Penn gespielten Jazzmusikers Emmet Ray, des ewig zweitbesten Gitarristen hinter Django Reinhardt in "Sweet and Lowdown", das auch filmisch der Improvisationsformel des Jazz huldigt. Das alles genügt dem umtriebigen Brooklyner nicht. Er ist seit vielen Jahren auffällig unauffälliges Mitglied von The Eddy Davis New Orleans Band, geigt mit ihr jeden Montag im New Yorker Carlyle auf. Manchmal geht er auch auf Europa-Tournee um eine Musik zu zelebrieren, "die einst auf Paraden, in Bordellen und auf Picknicks" (Allen in einer seiner Bühnenansagen) gespielt wurde.
"Wild Man Blues" nannte sich nicht nur ein von Barbara Kopple gedrehter Dokumentarfilm über Woody Allens eine Europatour, die ihn von seinen fixen Gewohnheiten separierte, sondern auch ein aufwühlendes CD-Opus, das klingt wie aus der goldenen Zeit des Jazz. Es dominieren Emotion, Simplizität und fast rein philosophisch gemeinte Ansinnen wie "Tie Me To Your Apron Strings Again". Im Sinne der saftig-erotischen Konnotationen des frühen Jazz weiß der verschmitzte Klarinettist, dass Jazz nur dann authentisch ist, wenn er mit dem rechten Schmuddelfaktor gespielt wird. In diesem Sinne lässt er Jazz-Akademismus und Notengeprotze sein und geht vollends in melodiensatter Sinnlichkeit auf. Ein bisschen Schmutz ist da schon dabei.