Die Hauptaufgabe des seinerzeit bereits auf eine glanzvolle internationale Karriere zurückblickenden Tonkünstlers bestand darin, eine dekadente mit organisatorischen und wirtschaftlichen Problemen kämpfende Institution wiederzubeleben, was ihm auf eine durchaus nachhaltige Weise gelang. Denn «Rex Salomon» wurde zum Erfolg und in den folgenden elf Jahren mehrmals nachgespielt.
1768 zog Traetta nach St. Petersburg, um Baldassare Galuppi am Hof von Zarin Katharina II. zu ersetzen, und kehrte erst 1775 zurück. Antonio Sacchini wiederum vertrat Traetta am Ospedaletto während seiner Abwesenheit bis 1773, als er nach London ging. Ihm folgte Pasquale Anfossi, der für einige Änderungen in der Partitur des «König Salomon» verantwortlich zeichnete. Die musikalische Quelle für unser Oratorium bezieht sich auf eine Aufführung des Jahres 1776, zu der etwa die ursprünglich für eine Altstimme geschriebene Rolle des Abiathar an die agile und flexible Stimme der Sopranistin Lucia Bianchi angepasst wurde. Unter der Leitung von Christophe Rousset wird ein erlesenes Ensemble aus jungen Sängerinnen der gegenwärtigen Alte-Musik- Szene, nebst dem Tiroler Vokalensemble NovoCanto und dem zuletzt in Matthesons «Boris Goudenow» gefeierten Theresia Orchestra zu erleben sein.
Programm
Tommaso Traetta
Rex Salomon, Oratorium in zwei Teilen
Libretto von Domenico Benedetti, überarbeitet von Pietro Chiari (Venedig, 1766/1776)
Edition: Simone Laghi
Einführungsgespräch: 19.00 Uhr
Künstler*innen
Suzanne Jerosme - Sopran
Marie-Eve Munger - Sopran
Eleonora Bellocci - Sopran
Grace Durham - Mezzosopran
Magdalena Pluta - Alt
NovoCanto
Theresia Orchestra
Christophe Rousset - Cembalo & Musikalische Leitung