Auch er hat natürlich als Romantiker in der Nachfolge Tschaikowskys begonnen und dennoch schon im jugendlichen op. 1 eigene Kreativität entwickelt. Später entdeckte er, der den in seinem spielerischen Geist und herben Witz seelenverwandten Joseph Haydn sehr verehrte, die Welt der Wiener Klassik, die er gleichsam neu formulierte; man kann dies Neoklassik oder Neoklassizismus nennen, es ist einfach unverwechselbarer Prokofjew. Vor allem ist es die mitreißende Motorik, welche seinen Stil in reifen Jahren prägte. Wobei nicht zu überhören ist, dass dieser begnadete Rhythmiker auch ein feiner Melodiker mit durchaus slawischer Seele gewesen ist. Zwei große Pianisten unserer Zeit, der am Salzburger Mozarteum tätige Alexey Zuev und der Finne Olli Mustonen, werden sich diesen Zyklus teilen.
Klavier - Alexey Zuev