Immer noch arbeitet der schmerzgezeichnete Kafka an den Druckfahnen von Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse. Bemerkenswerterweise lässt Kafka in seiner letzten Erzählung ein Publikum, das Mäusevolk, darüber verhandeln, wie es sich mit Josefines Kunst verhält: „Ist es denn überhaupt Gesang? Ist es nicht vielleicht doch nur ein Pfeifen?“ In Fieberträumen tauchen die von ihm erschaffenen Figuren auf, entsteigen den Texten und sprechen ihrem Schöpfer vor, nehmen Abschied von ihm und geleiten ihn in eine andere Welt. Bis auch Josefines letzter Pfiff ertönt.
Max Simonischek, der bereits als eines von Kafkas Wesen in Der Bau zu sehen war, spürt eine besondere Nähe zu diesem außergewöhnlichen Schriftsteller. Und so ist es nur konsequent, dass er für sein Debüt als Regisseur Kafkas Tier- und Fabelwesen auf die Bühne holt. Zentral ist für ihn dabei die Sprache, durch die sich Kafka wie kein Zweiter definierte. Musiker und Komponist Daniel Freitag sowie Harald Thor und Tanja Hofmann, die an großen Häusern im In- und Ausland für spektakuläre Ausstattungen sorgen, stehen ihm als künstlerische Partner*innen zur Seite.
Ein Kafka-Präparat von Max Simonischek
Aufführungsdauer ca. 1 Stunde 30 Minuten . Keine Pause
Regie: Max Simonischek
Bühne: Harald Thor
Kostüme: Tanja Hofmann
Musik: Daniel Freitag
Dramaturgie: Christina Alexandridis, Uschi Oberleiter