War das Ehepaar Macbeth wirklich kinderlos? Ja und nein. In Shakespeares Tragödie taucht nirgendwo ein gemeinsames Kind auf. Und doch spricht Lady Macbeth schon am Ende des ersten Aktes einmal kurz davon, gestillt zu haben und zu wissen, wie süß es ist, dieses Kind zu lieben. Ein ungeklärtes Rätsel: Was wurde aus diesem Kind? Peter Wolf ist der Frage auf den Grund gegangen, hat in historischen Quellen geforscht und eine überraschende Entdeckung gemacht: Queen Gruoch, die Vorlage für Shakespeares Lady, war vor Macbeth mit King Gille verheiratet und hatte mit ihm ein Kind: Lulach. Was nun, wenn dieses Kind nicht – wie bei der Lektüre Shakespeares vorschnell angenommen wird – früh gestorben ist, sondern weitergelebt hat? Was, wenn Macbeth einen Stiefsohn hatte?
Peter Wolf, vielfach ausgezeichneter Autor von über 38 Theaterstücken, Hörspielen und Libretti, schreibt u.a. für die Royal Shakespeare Company und BBC Radio. Seit 1990 arbeitet er regelmäßig mit Norbert Zehm zusammen. Der Pianist, Komponist, Performer und Kunstmaler Zehm wurde in Innsbruck geboren, wo er nach langjährigen Aufenthalten in England jetzt wieder wohnt. Seine Musik wird in Konzerten und Festivals in ganz Europa aufgeführt. Seit den frühen 1980er Jahren arbeitet er mit Roland Schrettl an audiovisuellen Performances. Die beiden gelten als die Pioniere der Synthese von traditionellen Instrumenten mit elektronischer Musik.
LADY MACBETH: I HAVE GIVEN SUCK, AND KNOW / HOW TENDER ’TIS TO LOVE THE BABE THAT MILKS ME. (ICH HAB GESTILLT, ICH WEIß, / WIE WEICH ES STIMMT, DAS KIND ZU LIEBEN, DAS MAN SÄUGT.)