Dosenfleisch - Sarah Sophia Meyer


Dosenfleisch

12. Mai 2016 bis 25. März 2017
Der Zwang zur Effizienz lässt Menschen zu Zahlen werden, die wir medial Tag für Tag durch das Fernsehen und die Presse konsumieren: eine Vielzahl an Unglücksopfern, die wir nicht fassen können. Das System schafft keinen Platz für das Unfassbare; zum Beispiel für Menschen, die nicht erfassbar sind, weil sie keinen chronologischen Lebenslauf oder Formulare vorzuweisen haben, die demnach praktisch gar nicht existieren. Ferdinand Schmalz’ „dosenfleisch“ thematisiert die Flucht und die Heimatlosigkeit, das Ankommen, die Suche nach dem vertrauten Ich im fremden Wir. Und das in einer sehr vertrauten Umgebung: der Autobahn.

An einer Autobahnraststation im Nirgendwo treffen drei Personen aufeinander und erwarten den nächsten Unfall. Der Versicherungsvertreter Rolf beobachtet sensationslüstern das an ihm vorbeiziehende Geschehen und ahnt schon, dass ihm trotz Versicherung das Unvorhersehbare bevorsteht. Jayne und Beate, zwei Frauen, die an der Tankstelle arbeiten, sind von der Autobahn gezeichnete Körper, deren Erinnerungen überfahren und zubetoniert wurden. Nun lassen sie auch Rolf, den Zuseher, ihre Wunden am eigenen Leib spüren und zertrümmern seine voyeuristische Schutzscheibe. Der junge Grazer Autor Ferdinand Schmalz entwirft mit „dosenfleisch“ ein bizarr-komisches Endzeitszenario auf der Raststation, für das Quentin Tarantino Pate gestanden haben könnte.

Details zur Spielstätte:
Hofgasse 11, A-8010 Graz

Veranstaltungsvorschau: Dosenfleisch - Schauspielhaus Graz - Schauraum

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