Die beiden m1 und m2, ein „Witzelschaftler“ und ein „Kunstler“ kreisen in einer Endlosschleife um ihre Themen: Frauen, Kirche, Politik, Kunst und Wissenschaft, wobei sie nicht wirklich einen Dialog führen, sondern nur ihr elitäres Selbstbild vom jeweils Anderen bestätigt sehen wollen. Wenn das nicht funktioniert, terrorisieren sie sich gegenseitig, oder suchen sich ihre Feindbilder außerhalb. Je besser ihre kulturelle Selbstbestätigung funktioniert, desto größer die Sucht nach dem Feindbild. Ihre Verbrüderung gegen eine angebliche Barbarei, artet selbst in Barbarei aus.
Jandl dekonstruiert unsere gewohnte Sprache durch systematische Veränderungen, Verfremdungen, zerlegt die Worte so, dass ein hochkomisches Gerede entsteht aus angeberischem Bildungsschrott, der längst an Bedeutung verloren hat und nur noch zur Bemäntelung zweier beschädigter Ichs dient.
Nichts bleibt übrig als das Sterben. Die Analyse Ernst Jandls ist vernichtend. Sein Stück erscheint wie ein Satyrspiel, das auf Beckett folgt, auf den sich Jandl bezieht, indem er seine „humanisten“ ein Endspiel nennt.
Mit Helmut Grieser / Manfred Böll
Inszenierung: Rudi Grieser / Ton und Beleuchtung: Gerd Heinz / Dramaturgie: Ingrid Israel
Dauer: ca. 60 min