K. darf Arbeit und Leben in Freiheit fortsetzen, aber ist von nun an auf einer verzweifelten Suche: Was ist das für ein Gesetz? Und K., so heißt es, sei prinzipiell schuldig, obwohl kein Verbrechen vorliegt.
In Andreas Kriegenburgs Inszenierung sehen die Männer, die K. verhaften, ganz genauso aus, wie K. selber. Seine Gegenspieler sind seine Doppelgänger. Überhaupt alle Personen sehen aus wie K., der ein bisschen aussieht wie Buster Keaton. Konsequent sind Text und Stoff des Romans acht Schauspielerinnen und Schauspielern als verschiedene Facetten einer multiplen Persönlichkeit übergeben. Die Bühne ist meist um neunzig Grad hochgeklappt. Wir sehen von oben auf die immer neuen Zimmer der Ämter und Amtssituationen, die K. auf seinem absurden verzweifelten Weg aufsuchen und verlassen muss. Die Schauspieler vollbringen wie selbstverständlich akrobatische Hochleistungen in einer mit Slapstick und Stummfilm spielenden Choreografie. Die Rolle des K. wird immer wieder gewechselt. Die Balance zwischen der Vervielfachung der K.-Perspektive und der subjektiven Anteilnahme an seiner Not ist verblüffend: Wir sind im Kopf von K.