Dramatische Kantate (1885)
Musik von Antonín Dvořák
Text nach der Dichtung von Karel Jaromir Erben
Konzertante Aufführung in tschechischer Sprache
Musikalische Leitung: Tomáš Netopil
Mit Maria Porubcinova, Ladislav Elgr und Ivan Kusnjer
Prager Philharmonie
Prager Philharmonischer Chor
In England waren Antonín Dvoráks Oratorien und Chorwerke auf großes Interesse gestoßen und der in Prag wohnhafte Komponist, dem in der k. u. k. Monarchie eine respektable, aber keine glänzende Karriere gelungen war, erhielt attraktive Angebote von der Insel. Nach einer Einladung der Philharmonic Society erreichte Dvorák ein Brief des bekannten Londoner Musikverlages Novello, ob er geneigt wäre, ein weltliches Chorwerk zu komponieren, welches ungefähr eine Stunde zur Aufführung in Anspruch nehmen würde. „Wir glauben, dass es uns persönlich möglich sein würde, das Werk im Jahr 1885 bei einem großen Festival hier in England anzubringen und Ihnen eine Einladung zu verschaffen, dasselbe hier zu dirigieren.“
Die Aussicht auf internationale Anerkennung beflügelte Dvorák, in den folgenden Jahren war er als Komponist so produktiv wie nie zuvor. Dvorák entschied sich für die Vertonung der Ballade Die Geisterbraut des tschechischen Nationaldichters Karel Jaromír Erben.
Dvorák selbst leitete die Aufführung in Birmingham, an der angeblich 500 Chorsänger teilgenommen haben sollen. In der Euphorie des Erfolges bezeichnete Dvorák Die Geisterbraut als das Werk, „das alle meine bisherigen übertrifft“.