… gut, wir waren damals natürlich alle jünger, und jeder von uns hat viel mehr geglaubt als gewusst. Das ist in einem gewissen Alter ja auch ganz wunderbar; da hat man grad einmal zwei Sachen erlebt, und vier Sachen gelesen, und sollte jetzt ja auch schon erwachsen sein. Wir haben praktisch noch nix erlebt, aber das bissl, was wir erlebt haben, haben wir uns zu einem kompletten Leben aufgeblasen, und damit sind wir dann tapfer in die Welt. Und man glaubt wirklich, man hat recht. Das ist eigentlich sehr schön; man glaubt, man hat’s im Griff – weil man es nicht tragen muss, glaubt man, man hat’s im Griff.
Selbst wenn man verriete, warum Prokopetz die fixe Idee hat, dass ein russischer Auftragskiller im Publikum sitzt, würde das nur einen weiteren Wust von Fragen aufwerfen, die beantwortet werden müssten. Die aber, würden sie tatsächlich im Vorfeld beantwortet werden, nur zeigen würden, dass sie hätten gar nicht gestellt werden dürfen. Die einzige Frage, die man stellen darf ist die: „Wenn das Ganze so vertrackt und geheimnisvoll ist, kann man denn da noch lachen?“ Darauf kann man ganz klar antworten: „Ja! Und nein. Im Grunde aber: Ja!“ Es ist eine kabarettistische Achterbahn auf die Prokopetz die Phantasie wortgewaltig und mit schierer Spielfreude auf die Reise schickt, bei der man vor steilen Höhenflügen, tiefen Abstürzen, halsbrecherischen Loopings und Haarnadelkurven schon glaubt, niemals anzukommen, es dann aber doch tut. Und erst ganz am Schluss merkt, dass man nur zurück an den Start gegangen
ist. Und: „Wer, bitte, ist Tolstoi?
Seit mehr als 20 Jahren steht der Münchner Wortpoet und Multikünstler Willy Astor nun schon auf den deutschsprachigen Kabarettbühnen und Theaterhäusern von Wien, Basel, Berlin bis hoch zum Deich. Nach seinem erfolgreichen "Wortstudio" - Programm macht er sich auf seinem neuen Album nun auf die Suche nach dem "Reimgold".
"Reimgold" gräbt tiefer und ist deshalb ein echter Mehrfachgenuss, die eine oder andere Humor-Ader ergründet sich erst beim zweiten oder dritten Hören.
Nach dem „You tube“- Wunder (4.000.000 Klicks), durch das sie in die Top 6 (Platz 6) der deutschsprachigen Internet-Komiker vorstießen, einem Gastauftritt im neuen David Lynch Film und einer gemeinsamen Doktorarbeit zum Thema „Alfred Dorfer - unser Chefboss ist der beste Kabarettist der Welt, Humoruntersuchung anhand der ORF-Show „Dorfer Donnerstag“, melden sich die Ausnahmekünstler endlich auf der Bühne zurück.
Genre sprengend und neue Maßstäbe setzend. „It`s good.“ (D.Lynch)
Seit einem Schnupperkurs in der Lee Strassberg Actors School in New York sind Dirk Stermann und Christoph Grissemann schauspielerisch gefestigt. Sie können sich jetzt in verschiedene „Rollen“ hineinversetzen (König, Alter Mann, Thekenkraft). Wie alle guten Schauspieler (Brad Pitt, Uwe Ochsenknecht) beklagen sie aber das Fehlen guter Drehbücher (Citizen Kane, Schreck 2, Immer nie am Meer). Also haben sie unter der Sonne Kaliforniens selber eins geschrieben und daraus ein faszinierendes und komisches Bühnenstück gemacht: „Die Deutsche Kochschau“!
Was ist wirklich wichtig?? Katastrophen-Laolas rotieren in den Medien, Massenresignation droht: Klimawandel, Terrorangst, Onlineüberwachung, Inflation, Korruption, Armut, Renten, Welthunger, Aufrüstung, Spekulanten…Bei dem Überangebot von Horrorszenarien heißt die Devise: Energie sparen! Nicht nur bei Öl, Gas und Strom, sondern auch im körpereigenen Energiehaushalt schützt die wohlüberlegte Frage: „Über welchen Scheiß mecht i mi heit aufregen?“ Herz, Magen und Kreislauf. Denn krank will heute keiner mehr werden, wo alle Ärzte unterbezahlt und überlastet sind. Also beschränken wir den Katastrophenkonsum auf Tanken (wo?) und Beten (zu wem?). Die Benzinpreise bleiben ein verlässlicher, topaktueller Aufreger und die Frage “Wie halten Sie´s mit der Religion“ ebenso.
Wenn die Familie abends satt-schweigsam in der Gammawellenbrandung des TV-Empfangs-Gerätes planscht, dann wäre alles so weit, so gut. Wäre deshalb, weil immer jemand in der Runde das Insignium der familiären Macht, den Reichsapfel der Unterhaltungselektronik, die Fernbedienung hoch hält. Und drückt. Womit der turbulente Teil des Abends anbricht.
So abwechslungsreich wie die chinesische Beschreibung einer Fernbedienung - das neue Programm steckt wieder voller Überraschungen, Lachkrämpfen und verrückten Zugängen zur Lieblingsbeschäftigung der Österreicher – dem Fernsehen.
In jenen Tagen aber war es heiß, die Lebensmittel waren rar, der Ölpreis hoch und Sex knapp. Fürchtet Euch nicht! Der Himmel wird sich öffnen und Jesus Mike Superstar in die Wellen springen und das Meer teilen. „Winnetou singt Waterloo“, „Moser singt Ambros“ und der türkische David Bowie seinen Superhit „Lüz Dünz“ und die Menschen frohlocken. Der Wahnsinnige vom Kernölberg bricht den Fisch und es gibt Running-Sushi für immerdar im Paradies der 1000 Leberkäse. Kommt und sehet den Bruder vom Schwager von Mandi von den Bambis. Ziehen wir uns gemeinsam die tollsten Überwachunsvideos von der Lidl-Personaltoilette rein, zur Verfügung gestellt von Security Hojac.
Nach zwei ausverkauften Abenden im vergangenen Mai beehrt der Meister des grotesken Humors abermals die Wiener Vorstadt.
Die Geburt von Major Kottan liegt eigentlich in den tiefsten Siebzigerjahren in einem Volksstück von Helmut Zenker für das Wiener Volkstheater. Die Rabenhof Fassung der ersten Kottan TV-Folge „Hartlgasse 16a“ verweist mehr als 30 Jahre nach Entstehung des Filmscripts auf eine zeitlose Gültigkeit der Geschichte. Die Bühnenversion dieses „Meilensteins der Fernsehgeschichte“, dessen Resonanz in der deutschsprachigen Fernsehlandschaft noch heute zu spüren ist, findet im hier und heute im Rabenhof Gemeindebau statt. Die Wiederbelebung des Genres Volksstück ist ein Ansatz bei dieser Unternehmung, ein weiterer geht der Frage nach, ob Helmut Zenker nicht ein direkter künstlerischer Nachfahre Ödon von Horvaths ist?