Aufbauend auf den Errungenschaften der „Neukunstgruppe“ um Egon Schiele und Oskar Kokoschka avancierte Boeckl in den 1920er-Jahren zum Hauptvertreter der expressiven modernen Malerei Österreichs. Die intensive Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Paul Cézanne seit einer Studienreise nach Paris 1923 legte die Basis für eine neue, tektonische Auffassung der figurativen Malerei. In den 1930er- Jahren variierte Boeckl den zeittypischen Trend zur Klassik mit einem aufwühlend-pastosen Stil, der Körper zu Sinnträgern existenzieller Fragen umdeutete - erkennbar vor allem in den Bildern und Zeichnungen der Serie Anatomie. Ab 1945 setzte Boeckl die Lehre des Kubismus mit einem neuen, collageartigen Stil fort, der auch in Fresken und Wandteppichen Anwendung fand.
Die Retrospektive präsentiert rund 150 Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Collagen.
Der Stephansdom birgt eine Fülle von bedeutenden Bildwerken der Steinmetzkunst. Eines dieser Meisterwerke ist der Reliefzyklus der Passion Christi, der einst an der Schatzkammer beim Chor angebracht war. Sechs Reliefs dieses Ensembles aus dem frühen 16. Jahrhundert sind erhalten. Aus großen Sandsteinblöcken gemeißelt, schildern sie detailreich und eindringlich den Leidensweg Christi. Die Skulpturen wurde in den Werkstätten des Bundesdenkmalamts restauriert und sollen künftig im Stephansdom neu positioniert werden.
Die Präsentation im Belvedere bietet erstmals die Gelegenheit, diese qualitätvollen Zeugnisse der Wiener Steinmetzkunst an der Wende zur Neuzeit aus nächster Nähe zu betrachten. Schautafeln und eine wissenschaftliche Begleitpublikation informieren über die aktuelle Restaurierung und die neuesten Ergebnisse der Forschung.
Eine Kooperation mit dem Dombausekretariat St. Stephan und dem Bundesdenkmalamt.
Die Intervention Breath fordert das Publikum auf, sich über soziokulturell erlernte Verhaltensregeln aktiv hinwegzusetzen. Die interaktive Installation fungiert laut Reiterer als „skulpturaler Katalysator“, der das Publikum wie auch das Museum als Institution und Architektur im wahrsten Sinn des Wortes zu „erhellen“ vermag. Folgen die Besucher der Handlungsanweisung des Künstlers, so laut wie möglich zu schreien, erwacht der Marmorsaal des Oberen Belvedere mit einer eindrucksvollen Licht- und Toninstallation aus seiner barocken Ruhe.
Die Ausstellung ist in zwei Räume gegliedert, wobei der erste die Sammlung als solche und die Sammlungsgeschichte zum Thema hat, während im zweiten Raum Einzelwerke im Vordergrund stehen und die Geschichte der Skulptur im 20. Jahrhundert aufgezeigt wird.
Neben einer Reihe von Büsten und Darstellungen von Köpfen kann anhand der Werke der Sammlung die Spannung zwischen abstrakten und gegenständlichen Darstellungsweisen beobachtet werden, wie sie nicht nur für die Moderne, sondern auch für die Kunst nach 1945 kennzeichnend ist. Diese ist an einem Schwerpunkt der Sammlung, den Werken der österreichischen Künstler der Nachkriegszeit, insbesondere von Fritz Wotruba und seinen Schülern wie Joannis Avramidis und Alfred Hrdlicka, ersichtlich. Hinzu kommen Skulpturen und Plastiken internationaler Künstler wie Max Klinger, Ernst Barlach, Giorgio de Chirico und Max Ernst. Die Gegen- wartskunst ist in Werken von Thomas Stimm, Erwin Wurm, Gelitin und Ecke Bonk präsent. Die Ausstellung vermag somit sowohl die Geschichte der Kleinskulptur von der Moderne bis zur Gegenwart, als auch die Geschichte der Sammlung selbst zu thematisieren.
Aus all der Kälte im Dasein und der Suche nach dem eigenen Ich stellen sich folgende Fragen: Wie muss ein Mensch geschaffen sein, dass er den Anforderungen von Morgen genügen kann? Welche Rolle kann Kunst spielen und welche Welten entstehen in einer unsicheren Zeit? Viele österreichische Künstler beschäftigen sich in ihren medialen Umsetzungen mit diesen tief gehenden Themenbereichen.
In neun Kapiteln erzählt die Ausstellung vom Bewusstsein des Menschen an der Schwelle zu etwas Neuem. „Fragilität des Seins“ versammelt Fotografien und Videos von 30 Künstlern.
Alle Werke stammen aus der Sammlung des MdM SALZBURG und der Fotosammlung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Gezeigt werden Arbeiten u.a. von Iris Andraschek, Günter Brus, Carola Dertnig, Johannes Deutsch, Peter Dressler, Valie Export, Bernhard Fuchs, Seiichi Furuya, Dorothee Golz, Ilse Haider, Robert F. Hammerstiel, Paul Kranzler, Paul Albert Leitner, Michael Mauracher, Inge Morath, Michaela Moscouw, Hanns Otte, Constanze Ruhm, Eva Schlegel, Werner Schrödl, Otmar Thormann, Harry Weber, Manfred Willmann und Anita Witek.
Beginnend mit frühen Fotoüberarbeitungen der 1970er Jahre spannt sich der Bogen bis zu ganz neuen Farbfotografien, die nun Rainer erstmals selbst nach weiblichen Modellen anfertigt. In den etwa 200 Arbeiten der Ausstellung wird das Bild des weiblichen Körpers auf differenzierte Weise interpretiert, werden erotische Fotografien in den
unterschiedlichsten Arten zur Bearbeitung und Übermalung eingesetzt.
Im „Zyklus: Frauensprache“ aus dem Jahr 1977 überarbeitet Rainer unter anderem Aktfotografien, ausgehend von einem Set von erotischen „Cartes Postales“ aus den 1920er Jahren sowie einer Serie von voyeuristisch anmutenden „Schlüssellochfotografien“ aus den 1960er Jahren, die Rainer auf einem Flohmarkt entdeckt hatte. In späteren Werken zeigt sich, dass Rainers Überarbeitungen zunehmend malerischen Charakter annehmen.
Als „Ausstellung in der Ausstellung“ werden etwa 30 Werke des Jahrhundertwende-Künstlers Franz von Bayros (1866—1924) gezeigt, die aus Arnulf Rainers Privatsammlung stammen. Die erotischen Skizzen und galanten Boudoir-Szenen von Bayros könnten Analogie und Anregung für Rainers „Female“-Arbeiten darstellen.
Präsentiert werden Spitzenwerke Ernst Ludwig Kirchners, von seinen malerischen Anfängen bis in die Zeit kurz vor seinem Tod. Für die Ausstellung konnten großartige Leihgaben aus internationalen Sammlungen zusammengeführt werden, unter denen auch Werke sind, die noch nie öffentlich gezeigt oder schon seit längerer Zeit nicht mehr ausgeliehen wurden. Unter den Leihgaben sind Werke aus Museen wie der Neuen Nationalgalerie und dem Brücke Museum in Berlin, den Kunstmuseen Basel und Bern, dem Kirchner Museum Davos, dem Städel, Frankfurt am Main, dem Groninger Museum, dem Museum Würth, Künzelsau, dem Minneapolis Institute of Arts, der Pinakothek der Moderne München, dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien sowie der Hilti Art Foundation, Vaduz, und bedeutenden Privatsammlungen in Europa und den USA.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung liegen in den Dresdner Jahren 1908—1911, den Berliner Jahren 1911—1917 und den frühen Davoser Jahren 1917/18—1920. Die Zeit danach bis zu Kirchners Tod 1938 wird durch wenige ausgewählte Werke beschrieben. Waren es in Dresden und Berlin die Szenerien der Großstadt mit ihren Aktdarstellungen, den Straßenszenen und „Stadtlandschaften“ aus dem pulsierenden Großstadtleben, Zirkusszenen und Künstlerateliers einerseits und Dünenlandschaften und Badeszenen von der Insel Fehmarn andererseits, die sein Werk in Malerei, Zeichnung und Druckgrafik bestimmten, so gelang ihm in Davos die Distanzierung von seiner bisherigen Welt und die Integration seiner Kunst in eine neue Umgebung. Die Auseinandersetzung mit der Bündner Umwelt, mit den Bergen und Bauern, brachte eine neue Form von Bergmalerei hervor. Kirchners fortwährende Suche nach einer neuen deutschen Kunst, nach neuartigen Formen und expressiven Ausdrucksmöglichkeiten bestimmte seine Arbeit von der BRÜCKE-Zeit bis zu seinem tragischen Lebensende.
Ein Teil der Ausstellung zeigt Kirchner als Fotografen in Verbindung mit seinem bildkünstlerischen Werk. Es sind Aufnahmen von Freunden, Bekannten, Modellen, Geliebten, aber auch Szenen aus dem avantgardistischen Atelierleben sowie Einblicke in Ausstellungen der BRÜCKE-Künstler. Über dreißig Jahre hinweg hat Kirchner auch immer wieder Eindrücke von Landschaften und Straßenszenerien, aber auch eine stattliche Anzahl von Selbstporträts festgehalten. Wenngleich der Künstler das Fotografieren eher als Begleiterscheinung zu seinem Gesamtwerk sah, zeigt ein Vergleich mit der Druckgrafik wie auch mit den Gemälden, wie groß die Wechselwirkung zwischen Fotografie und Bildender Kunst bei Kirchner war.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Verlag DuMont mit einem Essay des Kirchner-Experten Lucius Grisebach, in der sämtliche ausgestellten Werke farbig abgebildet werden, nebst zahlreichen von Kirchner aufgenommenen Fotografien und einer ausführlich bebilderten Biografie.
Im Zeitalter der digitalen Fotografie beruft sich der Künstler auf die Methoden von chemischer Bildtechnik und klassischer Fotografie. Durch Licht und Bewegung füllt er einen dunklen Raum mit Linienkonstrukten und kreiert eine neue, künstlich hergestellte Realität, die mit bloßem Auge nicht fassbar ist. Ein kurzlebiges Formkonstrukt, gezeichnet mit Licht und festgehalten durch das Medium der Fotografie, charakterisiert die Light-Works. Fotound Chemigramme, hergestellt durch den Kontakt chemischer Substanzen mit belichtetem Fotopapier, zeichnen sich wie die Light-Works durch die kontrastreiche Schwarz/Weiß-Technik aus.
Die im Museum der Moderne gezeigte Ausstellung umfasst Ankäufe des Museums sowie eine Schenkung des Künstlers an die Sammlung von etwa 80 Fotoarbeiten.
Begleitet wird die Ausstellung von der neuen Monographie über das Fotowerk von Werner Schnelle, die in der Edition Fotohof erscheint.
Aufgrund der Lage der Stadt Salzburg und des Charakters der Sammlung des MdM SALZBURG wurden Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ausgewählt. Die Schenkung umfasst Arbeiten der Künstler Georg Baselitz, Marc Brandenburg, Elger Esser, Harun Farocki, Sylvie Fleury, Lori Hersberger, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Bernhard Martin, Gerwald Rockenschaub, Lisa Ruyter, Hubert Scheibl, Markus Schinwald, Josef Schwaiger, Not Vital und Erwin Wurm. In einer eigenen Ausstellung im MdM MÖNCHSBERG wird die Schenkung anlässlich der Übergabe an das Museum präsentiert. Die gezeigten Werke umfassen ein weites Spektrum an Bildmedien wie Fotografie, Gemälde und Zeichnung, Collage und Skulptur sowie eine raumgreifende Videoarbeit. Durch diese Schenkung von Werken international renommierter Künstler erfährt die Sammlung des Museums eine umfassende Ergänzung und Bereicherung.
Nach dem größten Umbau seit der Barockzeit präsentiert sich das Stift in neuem Glanz. Die faszinierenden Kellergewölbe schaffen eine Kulturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Über mehrere Etagen reicht der Gang durch die Geschichte, der den Besucher von Neuem das Staunen lehrt. Fantastische Exponate aus ganz Europa werden zu Glanzlichtern schöpferischer Fantasie und bilden einen atemberaubenden Querschnitt durch das Kunstschaffen des Kontinents. Berühmt sind neben der bedeutendsten klösterlichen Büchersammlung Österreichs eine Gemälde- und Grafikgalerie von internationalem Ruf, die Schatzkammern und die Kunst- und Wunderkammer. Rubens, Rembrandt, Dürer, van Dyck, Leonardo da Vinci oder Brueghel gehören ebenso zu den Protagonisten im Schatzhaus Kärntens wie die großen Schöpfer österreichischer Barockkunst Paul Troger, Michael Rottmayr oder Kremser Schmidt. Zahlreiche persönliche Gegenstände von Kaisern und Königen lassen Nostalgie lebendig werden und stellen gleichzeitig einen Bezug zur großen Geschichte Europas her. Wer wollte nicht immer schon Karl dem Großen in die Augen blicken? Hier ist es möglich – in der ältesten Darstellung des Kaisers überhaupt. Oder wer wollte nicht mit Kaiserin Sisi zu Tisch sitzen? Ein Besteck der Monarchin und weiteres Tischgerät lassen das Flair habsburgischer Tafelfreuden aufleben. Wussten Sie übrigens, dass man hier den Löffel findet, von dem das geflügelte Wort „den Löffel abgeben“ stammt?
Und wer weiß, dass in Sankt Paul Manuskripte der wichtigsten Minnesänger ruhen?
Nicht zuletzt ist es die mittelalterliche Stiftskirche, die einen Ausflug in das „Paradies Kärntens“ lohnt. Sie gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten dieser Epoche in Österreich und ist Begräbnisstätte der frühen Habsburger – unter ihnen die Stammmutter dieses bedeutenden Adelsgeschlechts, Anna Gertrude von Hohenberg, die Gemahlin Rudolfs I.
Berühmt ist der Freskenschmuck der Kirche von Michael Pacher und Thomas von Villach.
Für wen nicht die Hochkultur den Antrieb für einen Kärntenausflug darstellt, der wird im Kristalldom und in den Gärten auf seine Rechnung kommen. Die ehemalige Spanheimerburg (Kristalldom) aus dem 11. Jahrhundert ist wiederentdeckt und bietet ein visuelles Erlebnis der Superlative! Lichter und Effekte bahnen den Weg durch eine mittelalterliche Welt und sprechen die Sprache der Zukunft. Die beiden Gärten, der Barockgarten und der klösterliche Kräutergarten, laden zum Verweilen ein und zeigen einmal mehr, wie Kunst, Kultur und Natur einander ergänzen. Die prachtvolle Anlage erzählt vom Lebensgefühl längst vergangener Tage und bietet in einer sehr hektisch gewordenen Zeit eine Oase der Stille und Erholung.
Das Schatzhaus Kärntens hat seine Tore von Mai bis Ende Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Informationen
Benediktinerstift Sankt Paul
A-9470 Sankt Paul im Lavanttal
Tel. (+43-43 57) 20 19 22
www.stift-stpaul.at
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