Werke von Joseph Beuys, Bernhard Heisig, Jörg Immendorf, Anselm Kiefer, Via Lewandowsky, Wolfgang Mattheuer, A. R. Penck, Gerhard Richter, Willi Sitte, Werner Tübke und Wolf Vostell sind Ausdruck der unterschiedlichen Menschenbilder in Ost- und Westdeutschland. Rund 320 Gemälde, Skulpturen, Videoinstallationen, Grafiken und Fotografien verdeutlichen aber auch, dass die ideologische Kluft, die BRD und DDR voneinander trennte, von einigen Künstlern überbrückt wurde.
Der »Spieleteppich« ist ein herausragendes Zeugnis der Textilkunst um 1400. Seit dreißig Jahren wurde er aufgrund seines gefährdeten Zustands nicht mehr ausgestellt. Im Rahmen der Neupräsentation der Mittelalter-Sammlung wurde der Teppich im Germanischen Nationalmuseum restauriert und kann jetzt wieder gezeigt werden.
Ähnlich wie Wandmalereien diente der Behang der festlichen Ausgestaltung weltlicher Räume. Das Bildprogramm kleidet die Beziehung von Mann und Frau, ein variantenreiches Thema der mittelalterlichen Minnedichtung, in Spielszenen. Erotik und Sexualität spielen dabei eine zentrale Rolle. Fangen, Stoßen, Reiten, Fesseln und intime Berührungen kennzeichnen das Tun im Umfeld der Minneburg, während Spruchbänder das Geschehen erläutern. Die Ausstellung führt in die Bildwelt ein und dokumentiert die Restaurierungsarbeiten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die eigentliche Varusschlacht und der Grabstein des römischen Hauptmanns Marcus Caelius. Dieser Stein wurde über einem Scheingrab im heutigen Xanten errichtet. Er ist das bisher einzige inschriftliche und bildliche Zeugnis für jemanden, der im "bello Variano", dem Krieg des Varus, gefallen ist. Es ist jedoch nicht dieser Zeugniswert allein, der seine Bedeutung ausmacht. In der Inschrift und der Darstellung des Caelius stecken eine Fülle von Informationen. Sie ermöglichen in idealer Weise, zahlreiche Aspekte der römischen Kultur, Kunst und Politik zur Zeit des Kaisers Augustus anzusprechen.
Laut Inschrift stammte Marcus Caelius aus Bologna. Er war Centurio, also Hauptmann ersten Ranges, in der 18. Legion und fiel in der Varusschlacht mit 53 1/2 Jahren. Sein Bruder Publius ließ für ihn und zwei seiner Freigelassenen den Grabstein errichten.
Wie sah das antike Leben in Bologna aus, als Caelius dort aufwuchs? Was verraten uns die vielen Ehrenabzeichen des Caelius über seinen Werdegang im römischen Militär? Was bedeutete der Stand der Centurionen in der Armee? Welche Aufgaben hatten sie zu erfüllen und welche Privilegien genossen sie?
Diese und viele andere Fragen sollen, angeregt durch den gut erhaltenen Grabstein, mit Hilfe vieler Originalobjekte wie Zeugnissen der Lebensart in Bologna, ferner Waffen und Orden, Grabsteinen und Gegenständen des täglichen Gebrauchs beantwortet werden. Die Zeit in der Marcus Caelius lebte, wird so wieder zum Leben erweckt.
Burgenmodelle im Maßstab 1:25 entführen die Besucher des LVR-LandesMuseums Bonn in die Welt von Rittern, adeligen Damen, Burgen und Kreuzzügen. Die bis zu 6 x 6 Meter großen Modelle und tausende von Hand bemalte Figuren sind auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeitet. Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Funktionsweise einer mittelalterlichen Burg und dem Leben ihrer Bewohner.
Die Ausstellung spannt dabei den Bogen vom Orient zum Okzident, vom Crac des Chevaliers, der gewaltigen Burganlage der Kreuzritter in Syrien, bis zum Donjon der Burg von Coucy in Nordfrankreich, dem größten Wohn- und Wehrturm des Abendlandes. Erstmalig wird in der Ausstellung das Modell des Castel del Monte in Süditalien, der spektakulären achteckigen Burg des Stauferkaisers Friedrich II., gezeigt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Modelle rheinischer Burgen. Entdecken Sie bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung die reichen Bestände zu Kunst und Kultur des Mittelalters im LVR-LandesMuseum Bonn.
Im Mitmachbereich können alle großen und kleinen Besucher selbst als Burgenbauer aktiv werden.
Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre.
Erste Begegnung
Das verbindende Element in den beiden künstlerischen Positionen von Helga Weihs und Fukumi Honda ist die Auseinandersetzung mit dem Material. Helga Weihs' bevorzugter Stoff ist das Holz, während Fukumi Honda sich mit Lackarbeiten präsentiert. Holz erfüllt dabei im Werk von Helga Weihs die Voraussetzung zum modulen Bauen, das heißt dem Zusammensetzen von kleinen Elementen zum großen Ganzen. Dieses Prinzip der Addition, des Hinzufügens, findet auch in der "aufbauenden Technik" der Lackarbeiten von Fukumi Honda Anwendung.
Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre.
Die Themen der Kompositionen von Karl Marx - voller Farbe und Bewegung - kreisen um die menschliche Figur, ihre Emotionen und Leidenschaften, aber auch um Macht und Gewalt.
Im Jahr des 80. Geburtstages des am 27. Dezember 2008 verstorbenen Künstlers zeigt das LVR-LandesMuseum Bonn 20 Arbeiten seines zwischen 2005 und 2008 entstandenen Zyklus "Floß der Medusa". Marx, der selbst immer wieder politische Themen aufgriff, bearbeitet und interpretiert damit eine der großen Ikonen europäischer - und politisch motivierter - Kunst: Théodore Géricaults (1791 - 1824) Gemälde "Das Floß der Medusa", das heute im Louvre in Paris hängt.
In der Sagenwelt, in den Bildnissen alter Philosophen, in den Heilmitteln gegen das Altern und im Vertuschen von Alterszügen sehen wir die Auseinandersetzung mit einem Abschnitt des menschlichen Lebens, in dem alle Menschen sich eines Tages wieder finden werden.
In der griechischen und römischen Kunst mit seiner Fülle von Statuen sportlicher junger Männer und aphroditegleicher Frauen stellte eine kleine Gruppe von Darstellungen alter Menschen die Ausnahme dar.
Auch gibt es kulturelle Unterschiede in der Bewertung des Alters. So hatte das Alter in der griechischen Kultur einen anderen, eher negativen Stellenwert als in der römischen. Aber auch die römischen Dichter beklagen die Mühen und Defizite des fortschreitenden Lebensalters. Es gibt auch Ausnahmen. Die griechische Dichterin Sappho (um 600 vor Christus) vermochte dem Alter positive Seiten abzugewinnen.
In Sparta hatte der Ältestenrat (Gerousie) als die entscheidende Instanz in allen Fragen der Staatsführung grundsätzlich das letzte Wort. In Rom genoss die Autorität des Alters hohes Ansehen.
Immer wieder finden sich in der Ausstellung erstaunliche Bezüge zu heute, werden Fragen aufgeworfen, die gerade mit Blick auf die ständig wachsende Bevölkerungsgruppe der Senioren von besonderer Relevanz sind.
Ein Rundgang durch die Ausstellung gleicht einem Spaziergang durch acht Jahrzehnte Kunstgeschichte: Angefangen mit Hauptwerken des Impressionismus reicht das Spektrum über den Expressionismus bis zur Abstrakten Kunst.
Die gezeigten Werke markieren die Emanzipation der Farbe in der Malerei: von Claude Monets impressionistischer Farblandschaft an der Themse, über die kraftvollen Farben der Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff oder Heinrich Camendonk bis zur Autonomie der Farbe in den Werken von Piet Mondrian und Yves Klein. Konsequenterweise bilden drei monochrom weiße Bilder von Piero Manzoni, Antoni Tàpies und Lucio Fontana den Schlussakkord der Ausstellung.
Den Grundstein der beeindruckenden Krefelder Sammlung legte vor über 100 Jahren der erste Direktor des Kaiser Wilhelm Museums Friedrich Deneken. Seit seinem Amtsantritt 1897 führte er die Sammlung konsequent und behutsam in die Moderne: Parallel zu Hugo von Tschudi in Berlin, Karl Ernst Osthaus in Hagen und Gustav Pauli in Bremen erwarb er Werke des Impressionismus für sein Museum. Wie seine Kollegen in Berlin und Bremen löste auch Deneken mit seinen Ankäufen modernster französischer Werke einen Skandal aus. Auf Beschluss der Stadtverordneten wurde er 1909 gezwungen, künftig auf Ankäufe und Ausstellungen „fremdländischer und moderner Bilder" zu verzichten.
Doch die Begeisterung für die Moderne hielt an: Seine Nachfolger im Amt, Max Creutz und Paul Wember, setzten in den zwanziger und fünfziger Jahren die avantgardistische Ankaufspolitik fort und erwarben Werke der expressionistischen und ungegenständlichen Kunst. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser Kurs weiterverfolgt: Bereits 1958 kaufte das Museum ein monochromes Bild von Yves Klein und gehört damit zu einem der ersten, das seine Arbeiten ausstellte. Dies trifft ebenso auf viele andere Künstler der Avantgarde zu, deren Werke in Krefeld zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Die einzigartige Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum ist möglich, weil das Kaiser Wilhelm Museum wegen Renovierung seine Sammlung auslagern muss. Gemeinsam mit den Kunstmuseen Krefeld haben die Kunstsammlungen Böttcherstraße diese Ausstellung entwickelt.
Die Künstlerpaare Fritz und Hermine Overbeck und Paula und Otto Modersohn waren miteinander befreundet, tauschten sich miteinander aus und malten in ihren Worpsweder Jahren teilweise dieselben Motive.
Ergänzt um ausgewählte und hochrangige Vergleichsstücke von Lucas Cranach und seiner Werkstatt werden die Bildproduktion Cranachs und der Erfolg seiner Bilderfindungen nachvollziehbar!