Kurzbiographie:
Geboren am 1. 11. 1944 in Baden, lebt in Wiener Neustadt
Professor, bildender und ausbildender Künstler, Publizist (mehr als 500 Publikationen über Kunst, Künstler und Grenzwissenschaften), Spurensucher, Seit 1967 begeisterter Kunstmultiplikator, Künstleraufspürer- und -förderer, Ausstellungsmacher (Organisation von mehr als 300 Ausstellungen) und Musikant (war Mitglied der Worried Men Skiffle Group, nun Mitglied der Rata Turi Company, komponiert und textet auch Eigenes).
Leitete in den 70er Jahren nahezu 5 Jahre lang die legendäre Galerie 9 des Wiener Neustädter Kulturamtes.
Seit seinem 16. Lebensjahr betreibt er vergleichende Religionsforschung und veröffentlichte auch zu diesem Thema.
Ausstellungsdidaktiker, (u.v.a. Schöpfer des Europäischen Wirtschaftslehrpfades im österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Realisator und Ausstellungsgestalter – gemeinsam mit Dr. Siegfried Nasko – Dr. Karl Rennermuseums, Gloggnitz, des Gedenkraumes 1945 in Hochwolkersdorf, des Janetschekpfades in Hochwolkersdorf), Kurator der Walli Kunstleitn K.V.S.O.; Organisator der Sommerkonzerte im Dr. Karl Rennermuseum, Gloggnitz.
War 1977 – 1993 Mitglied des Niederösterreichischen Kultursenates,
War mehrere Legislaturperioden hindurch Mitglied der Kunst-Ankaufskommission des Bundes für NÖ (11 Jahre).
1976 bis 1993 und seit 2003 wieder ausführendes und planendes Mitglied des Nö. Kulturforums kuratiert kulturelle Aktivitäten und betreibt Basisarbeit.
1980 – 1995 Gastmaler der Rabnitztaler Malerwochen,
1974-2003 freier Mitarbeiter am Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Wien.
Gründungsmitglied der Literaturvereinigung Podium
Gründungsmitglied der Literaturgruppe Podium
Mitglied des Internationalen P.E.N.Clubs
Gründungsmitglied und Obmann des Kunstvereines S.O.
2006 Gründung des Labels DEAI – d.h. „Begegnung in tiefer Freundschaft“ gemeinsam mit dem japanischen Kimonodesigner Yasuhiro Chiji
2008 Ehrenmitglied des Theatervereines Odeon, Wien
1970 – 2007 Lehrtätigkeiten: (Wiener Kunstschule, Bundesgymnasium Wiener Neustadt, Pädagogische Akademie des Bundes in Baden, Pädagogisches Institut in Baden, bis 2006 Universität Kunst, Akademie der bildenden Künste, 2005 – 2007 International University for Business and Technology, UBT, Prishtina, Kosovo.).
1970 – 82 Herausgeber der Kunststreitschrift 707,
seit 1994 Herausgeber und Chefredakteur des satirischen Kunstblattls BravDa;
seit 1967 weit über 100 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen- weiters 20 Einzelausstellungen im In- und Ausland.
2007 Kurator und Organisator des NÖ-Kunstfensters „Galerie Austrian-Art.at“ im Palais Palffy des Kunstvereines Sür Ost.
Mehr als 350 Veröffentlichungen über Kunst, Kunstvermittlung, Metaphysik und Künstler in Zeitschriften und Büchern.
CD „Kaffeehausgespräche“ – herausgegeben vom Studio „Taktlos“,
CD „Zeitlos“ – gemeinsam mit Hannes Winkler – herausgegeben vom Studio „Taktlos“,
DVD „Fast Forward“ Gotthard Fellerer von Dr. Johannes Köck.
Letzte Projekte – u.v.a.:
Gemeinsam mit Studenten der Akademie der Bildenden Künste, Wien, und dem Nö. Kulturforum Projekt „Schiach is sche“
Im Rahmen des NÖ Kulturforums: Herausgabe des „NÖ Kunstproviants“
Herausgabe der „Hommagen an die Venus von Willendorf“, Kunstpostkartensammlung.
Kurzbiographie:
3.3.1950 in Wien geboren
1964-69 Besuch der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt
1969 Akademie für Angewandte Kunst (3 Monate Tasquil), Italienreise, erste Versuche in der Malerei
1971 Griechenland-Aufenthalt
seit 1972 Freischaffender Maler, Studienreise nach Italien (Venedig, Florenz, Rom)
Vorliebe für Hans Makart und italienische Renaisancemalerei, speziell Venetien
1973 Paris-Aufenthalt, Wohnung in Baden bei Wien
1974 Reisen nach Hamburg und Amrun; beeindruckt von C.D. Friedrich und Böcklin, Naturstudien
1975 Reisen nach England, Italien und Frankreich; die ersten Häuserbilder entstehen. Vorliebe für Hundertwasser; abstrakte Periode beginnt
1976 Aufenthalte in Italien und Griechenland; Abkehr von intellektuellen und tachistischen Einflüssen
1977 Rückkehr zur gegenständlichen Malerei; Vorliebe für Schiele und Walt Disney
1978 Aufenthalt in Japan; Impulse durch japanische Landschaftsmalerei; Weitere Reisen nach Schweiz, Italien und Hamburg
1979 Erster Aufenthalt auf den Azoren; Reise nach Italien, Jugoslavien und Deutschland
1980 Zweiter Aufenthalt auf den Azoren, Portugal (Obidos); weitere Reisen nach Gran Canaria, Teneriffa, Hamburg, Venedig, Milano, Spanien und Schweiz; Beschäftigung mit Farbradierungen; erster Winter in Ibiza
1981 Lebt seitdem in Ibiza; Grafikmappe “Häuser” entsteht; Reisen in die Schweiz und Hamburg
1982 Aufenthalte in Venedig und Hamburg
1983 Aufenthalte in Bad Goisern und Ibiza
1984 Verschiedene Reisen (Venedig); Grafikmappe “Venedig” entsteht in Zusammenarbeit mit Kurt Zein; lebt und arbeitet weiterhin in Ibiza
1985 Die ersten Wien-Bilder entstehen; Maria Anzbach als Oase zum Arbeiten entdeckt
1986 Toskana-Aufenthalte, Ibiza; Jahreszeiten Tore Mappe, Schützenhaus (Wagner) und Farbradierungen in Zusammenarbeit mit Kurt Zein; Blumenstillleben
1987 Aufenthalte in Italien, Garda See Salo, Toskana und Ibiza; ab Oktober Beginn mit abstrakt, experimenteller Malerei in Zusammenarbeit mit Helmut Seebacher
1988 Aufenthalte in Venedig und Bad Goisern; Reisen nach Dänemark, Norwege,Schweden Holland und Schottland; Farbradierungsmappe Otto Wagner-Wien entsteht mit kurt Zein; Strudengau Mappe mit Hannes Kumeneker; weiter auch abstrakte Experimente
1989 Neue Wien Graphiken (Hundertwasserhaus, Strudelhofstiege,…) entstehen; Reisen in die Türkei, Jugoslavien und Hamburg
1990 Reisen nach Korsika, Griechenland, Italien, Frankreich, Berlin, Hamburg und Türkei. Fünf neue Farbradierungen: Palmenhaus, Theater in der Josefstadt, Majolikahaus, Venedig, Bel Castello und Basiliuskathedrale in Zusammenarbeit mit Kurt Zein
1991 Reisen nach Paris, Portugal, Sri Lanka und große Amerika-Rundreise; drei neue Farbradierungen: Ankeruhr, Tschecheranten-Allee und Griechenbeisel in Zusammenarbeit mit Kurt Zein
1992 Drei neue Graphiken: Uhrturm in Venedig, Bad Goisern und Karlskirche
1993 Arbeit an Graphiken für Dom Galerie Wr. Neustadt (Reckturm), Galerie Maringer St. Pölten (Rathaus, Mühle); Reisen nach Spanien, Andalusien (beeindruckt von der maurischen Architektur, Granada) und in die Toscana auf Wein- und Motivsuche
1994 Landschaftsbilder und Kellergassen aus der Gegend. Wieder einmal Venedig-Aufenthalt welche sich in einigen Bildern niederschlägt.
Beschäftigung mit Interviews (Cafe Hawelka). Grafiken: Verwunschener Palazzo, Contarini di Fasan, Kellergasse
1995 Wienmotive, Graphiken: Otto Wagner Villa, Reblaus, Hundertwasserhaus, Vollmondfassung und Brücke in Venedig entstehen. Reisen nach Italien/Toscana
1996 Verregneter Sommer in Altaussee. Graphiken: Zeughaus, Palazzo bei Ca Rezzonico. Fertigstellung vom Stephansdom nach drei Jahren
1997 Amerika- (Florida, Disney) und Frankreichreise (Carcasonne, Narbonne). Sommer in Altaussee, Zeichnungen aus der Gegend enstehen. Graphiken vom Stephansdom, der kleinen Wagner Villa, Goldenem Dachl und vom romanischen Karner in Tulln entstehen
1998 Neue Graphiken entstehen: Semmeringbahn, Kanal Venedig
1999 Graphiken Sezession und Il Ponte di Veccio entstehen
2000 Arbeiten an den Graphiken St. Pölten und Franziskaner Kirche
2001 Erster Indienaufenthalt. Geplante Reise nach Amerika am 11. Sept. über dem Atlantik wegen Terrorakt am WTC zur Umkehr geszwungen. Daraufhin Reise nach Italien, Siena, Florenz und Venedig, um auf andere Gedanken zu kommen und ein paar Unterlagen für neue Bilder zu sammeln. Farblithografie Herbst in Venedig, FR Steinhofkirche, FR Fernwärmekraftwerk Spittelau entstehen
2002 2. Indienaufenthalt, Reise nach Amerika, Eindrücke von New York
2003 Beginn der Arbeiten an der FR-Grafikmappe New York
Der Einsatz von aktuellster Computertechnologie in der Medizin wird mittels spektakulärer Ausstellungsobjekte, vieler Medienstationen und 35 interaktiver Exponate dargestellt und lädt ausdrücklich zum Testen, Ausprobieren und Entdecken ein.
Wo liegen die Chancen der Computertechnologie in der Medizin, wo sind Grenzen, wo steht der Mensch und welche Bedeutung wird die Technik in Zukunft für unsere Gesundheit haben? Diesen Fragen soll im Ausstellungszeitraum auf den Grund gegangen werden.
Mit Partnern entwickeln wir ein umfassendes Rahmenprogramm, das Themen der Medizin auch über die Technik hinaus beleuchten soll.
body.check ist eine Ausstellung zum Anfassen und Ausprobieren. Sie bietet Familien, Schulen, medizininteressierten und gesundheitsorientierten Menschen, aber auch Mitarbeitern aus der Medizin und Heilberufen eine spannende Reise durch den Körper und die Welt der modernen Medizin.
Ausgehend von den Arbeiten Sharon Lockharts sucht Screening Real. Conner Lockhart Warhol nach möglichen Definitionen der Wirklichkeit und schaut dabei ein halbes Jahrhundert zurück, wo solche Ansätze selbst im Kontext der Avantgarde ungewöhnlich waren. Der kalifornische Künstler Bruce Conner, eine Schlüsselfigur des New American Cinema, betrachtete seine in Ausstellungen projizierten Filme als Erweiterung des Kunstraumes, während der Pop Art-Protagonist Andy Warhol viele seiner filmischen Werke auch in aktionistisch-performativem Zusammenhang verwendete.
Anhand dieser drei Positionen liefert die Ausstellung eine exemplarische Geschichte der Entwicklung von Medienräumen und spannt den Bogen einer spektakulären Entwicklung der amerikanischen Kultur und ihrer sowohl ex- wie impliziten Kommentierung einer Epoche großer und wechselhafter politischer Ereignisse.
Wenn wir heute auf Andy Warhol schauen, dann betrachten wir das Werk eines „Jahrhundertkünstlers". Was Pablo Picasso für die ersten 6 Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts darstellt, gilt bei Warhol nicht nur für den Rest des 20., sondern auch für das 21. Jahrhundert. Warhol ist nun schon 22 Jahre nicht mehr unter uns. Zu Lebzeiten war er bereits ein Mythos und als „celebrity" und öffentliche Person bekannt. Dieser Umstand gehörte zu seiner Strategie. Wie eine Sphinx, als die er oft bezeichnet wurde, verstand er es, seine wahre künstlerische Bedeutung hinter medial inszenierten Camouflagen zu verstecken. Er entwickelte daraus ein komplexes künstlerisches Prinzip, das erst in den letzten Jahren in seinem vollen Umfang lesbar wird. Das bedeutet auch, dass Warhol gerade jetzt zu diesem überragenden Künstler wird und am Markt Preise erzielt, die jenen von Picasso oder den Impressionisten entsprechen. Ebenso ist für die nächsten Jahre eine wahre Flut von Ausstellungen zu seiner Person zu erwarten.
Die Natur des Werks und Warhols Umgang mit seinem Mythos eröffnen ungezählte Möglichkeiten der Interpretation. Ein Aspekt, der seine Bedeutung zusätzlich verstärkt. Klassische und thematische Interpretationen finden wir ebenso wie zeithistorische und solche, die die persönliche Biografie zum Inhalt haben.
Die vorliegende Ausstellung versucht, auf den Kern und die revolutionäre Sprengkraft des Werkes zu stoßen. In der US-amerikanischen Malerei geschah in den 1950er Jahren mit dem Werk von Barnett Newman ein Sprung in eine neue Welt. Der politisch und gesellschaftlich sehr engagierte Maler entwickelte eine fundamentale, abstrakte Formensprache, die den physischen, mentalen und spirituellen Raum, wie wir heute wissen, gänzlich neu definierte. Seine Radikalität ging viel weiter als die der Kollegen seiner Generation wie Mark Rothko oder Clifford Still. Bei Warhol und der Pop Art verhält es sich ähnlich. Auch er geht mit seinen Ansätzen viel weiter als Maler wie Lichtenstein oder Rosenquist und hinterfragt sowohl die Malerei als Medium, wie er auch die Existenz und die Funktion von Bildern in einer Weise thematisiert, die bislang kaum möglich schien und durch heutige Entwicklungen der Medienwelt in einem ungeahnten Maß bestätigt wird. Diese Aspekte sind für unsere Ausstellung bedeutsam.
Wir gehen davon aus, dass Warhol in einer bestimmten Phase seines Werks in den 1960er Jahren konkret auf Newmans Werk referiert. Die Ausstellung wird prominente Bilder aus diesen Jahren zeigen. Es ist die Zeit, in der Warhol seine „Klassiker" formuliert, sich aber auch sukzessive immer stärker dem Filmschaffen zuwendet. Das bedeutet für uns, dass wir neben der Ausstellung der malerischen Positionen unter dem Titel Screening Real auch Warhols Filmschaffen mit Film- und Medieninstallationen reflektieren und in einen vergleichbaren Kontext setzen werden.
Die Dämmerung und die Nacht ist die Zeit der Fledermäuse. Mit Ultraschallortung erjagen sie im sichersten Blindflug auch noch die flinksten Nachtinsekten. Ihre unterschiedlichen Lebensweisen, mit ihren Quartieren in Kirchtürmen, Baumspalten, Höhlen und unter so mancher Hausverschalung, lassen nur dem genauen Beobachter Einblick in ihre Welt gewähren. Wer einmal näheren Kontakt mit den liebenswerten Geschöpfen hatte, dem können keine noch so düsteren Mythen und Geschichten von blutsaugenden Vampiren und ins Haar fliegenden Schreckgespenstern mehr das Fürchten lehren.
Als Besonderheit dieser Ausstellung ist das vom Ulmer Künstler Hans Maler geschaffenes Renaissanceporträt der Anna von Ungarn - Gemahlin Erzherzog Ferdinands I. - zu nennen. Außerdem sind sehr kostbare Gläser, die im 16. Jahrhundert in der Haller Glashütte erzeugt wurden, zu bewundern.
Wichtige stilistische Tendenzen der österreichischen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts dokumentieren eine Skulptur Bruno Gironcolis und ein Gemälde Manfred Schluderbachers. Präsentiert werden auch eine von Bartolomeo Girandoni entwickelte Militär-Repetierwindbüchse M 1779, die unter Weglassung des Schießpulvers mit Druckluft funktionierte.
Ein eher außergewöhnliches Stück stellt der gusseiserner und teilweise vergoldete Zahnarztstuhl mit hydraulischer Kolbenpumpe dar, der um die Jahrhundertwende gefertigt wurde. Von kulturhistorischem Wert sind die Stabpuppen des Theaterstücks „Prinz Rosenrot und Prinzessin Lilienweiß“ aus dem Bestand der 1909 gegründeten „Innsbrucker Puppenbühne“.
Zu bestaunen ist auch ein einzigartiger Fund, der im Zug der Rettungsgrabung des Tiroler Landesmuseums in Vomp geborgen wurde: Ein bronzenes Miniaturschwert, das aus der Zeit um 1200 v. Chr. stammt.
Sehen und hören können BesucherInnen ein vom Innsbrucker Instrumentenbauer Anton Preinl gefertigtes Naturhorn aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie die 1935/36 von Oskar Heinroth und Ludwig Koch herausgegebenen ersten Schallplattenaufnahmen heimischer Vogelstimmen.
Wer war der Mensch hinter dem „Helden“ der „Tiroler Freiheitskämpfe“, der 1809 Schlachten gewonnen und verloren hat und 1810 in Mantua erschossen wurde?
Aber Hofer Wanted spielt im Sinn von „Hofer gewünscht“ auch darauf an, für wie Vieles der Mann vom Sandhof im Passeiertal im Lauf der Zeit vereinnahmt wurde: als Symbol für die Freiheit und als Souvenir, als Vorkämpfer verschiedener Ideologien und als Werbeträger für Feigenkaffee, Schokolade, Bier oder Käse. Was wissen wir über diesen „Hofer“ nun eigentlich wirklich? Und vor allem: Was wurde in den vergangenen 200 Jahren aus ihm gemacht?
Die Ausstellung begibt sich zunächst auf eine Spurensuche und versucht, das nebulose Bild, behaftet mit Geschichten und Erinnerungen, die am Beginn der Ausstellung von Martin Gostner in seiner Wattearbeit Matrix Mantua ganz bewusst thematisiert werden, zu schärfen.
Versteckt zwischen „Bergsplittern“ sind Objekte und Informationen zu finden, die Andreas Hofer zunächst als jungen Mann zeigen, der das verschuldete Wirtshaus seines Vaters übernahm, mit Pferden und Wein handelte und weit herumkam. Selbstverständlich beteiligte sich der Sandwirt an den Schießübungen der Scharfschützen. Später sollte er als Kommandant der Passeirer Schützen zum kaisertreuen Oberkommandanten der aufständischen Tiroler Landesverteidiger des Jahres 1809 avancieren und nach seinem Tod zum Mythos werden.
Das 1823 gegründete Ferdinandeum bemühte sich, „Reliquien“ des Freiheitskämpfers für seine Sammlung von „Patriotika“ zu erwerben und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zu Hofers „Mythifizierung“.
In den nächsten beiden Jahrhunderten wurde der Sandwirt zur Spielfigur der Politik. Einmal galt er als Märtyrer für die Freiheit Tirols, dann stand plötzlich seine Kaisertreue im Vordergrund, er wurde zum deutschen Nationalhelden, um im Ständestaat zum heimattreuen, gottesfürchtigen Österreicher zu mutieren. Die Nationalsozialisten sahen ihn als „deutschen Kämpfer“, und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum Symbol für den Kampf um Südtirols Freiheit.
Der „Kunsttisch“ zeigt einerseits die Entwicklung des Hoferporträts, andererseits die Historienmalerei rund um den „Helden“ Hofer. Während Franz von Defregger mit seinen Bildern den heute noch gültigen Prototypen des Andreas-Hofer-Porträts schuf, setzen sich die modernen Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts mit dem Mythos Hofer auch ironisch und kritisch auseinander.
Die Flut von Erzählungen, Gedichten und Dramen, die sich im 19. Jahrhundert mit Andreas Hofer und seiner Geschichte befassten, ist kaum überschaubar.
Auch das am Beginn des 20. Jahrhunderts neue Medium „Film“ bediente sich der Thematik der Tiroler Freiheitskämpfe. In den eingebauten Mikrokinos sind neben Ausschnitten aus Theateraufführungen auch Szenen aus älteren und neueren Filmproduktionen wie „Die Freiheit des Adlers“ oder „Ach Himmel, es ist verspielt“ im Vergleich zu sehen.
Wie sich der Mythos Andreas Hofer im alltäglichen Leben dargestellt hat, wird in der Ausstellung im wahrsten Sinne des Wortes als „schräge Sache“ auf einer schiefen Ebene präsentiert. Gerade die Wirtschaft hat sich der Person Hofers immer wieder bedient, aber auch Straßen wurden nach ihm benannt und Alltagsgegenstände mit seinem Konterfei verziert.
Das Begleitbuch zur Ausstellung Hofer Wanted versteht sich als einerseits wissenschaftliche, andererseits aber auch essayistische Ergänzung. Zum einen werden hier verschiedene Themen vertieft, zum anderen kommen zusätzliche Sichtweisen zur Sprache.
Den Ausgangspunkt bildet die Idee eines Idealraums, in dem alle raumbildenden Elemente, Materialien, Texturen, Strukturen und Farben aufeinander abgestimmt sind. Als gemeinsamer Rahmen für die „Musterzimmer“ sind sechs gleiche, schachtelförmige und im Raum variable Elemente mit den Außenmaßen 384 × 384 × 271,5 cm vorgegeben.
Die österreichischen bzw. in Österreich lebenden Künstler Gilbert Bretterbauer, Peter Kogler, Florian Pumhösl, Gerwald Rockenschaub, Lisa Ruyter und Esther Stocker wurden im Hinblick auf spezielle Aspekte ihrer Arbeit wie ihre systematischen Untersuchungen zu Muster und Ornament, die Beschäftigung mit Zeichen und Symbolen, deren Addition, Mutation und serielle Anwendung, sowie ihre interdisziplinäre Arbeitsweise und ihr Interesse an den Bezugsfeldern Design, Mode und Architektur für dieses Projekt ausgewählt. Das Thema wird von den Künstlern mit den nach ihren Entwürfen produzierten Stoffen und Möbeln von formalistisch-abstrakt bis illustrativ-architektonisch interpretiert, wobei sie ihr individuelles, in der Kunstproduktion entwickeltes Formenvokabular in den Designprozess einbringen. Ihr Interesse am Projekt liegt in der Überprüfung der Selbstbehauptungskraft ihrer künstlerischen Formensprache in alltagskulturellen Kontexten.
Eine Ausstellung des Belvedere in Zusammenarbeit mit den Firmen Backhausen interior textiles und Wittmann Möbelwerkstätten, kuratiert von Edelbert Köb.
Der Wiener Jugendstil versuchte mit der Idee des „Gesamtkunstwerks“ alle Lebensbereiche gestalterisch zu erfassen. Gustav Klimt, Koloman Moser und Josef Hoffmann, als Hauptvertreter dieser Kunstrichtung, stehen synonym für die Kunst der Wiener Secession um 1900. Die Neupräsentation der hauseigenen Bestände des Leopold Museums – ergänzt um einige bedeutende Leihgaben – zeigt mehr als 300 Werke der Wiener Secession aber auch Gemälde und grafische Arbeiten der Zeit des Expressionismus bis zum Ende des 1. Weltkriegs (Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Anton Kolig, Herbert Boeckl u.v.a) sowie interessante Beispiele des Designs der Wiener Werkstätte. Möbel, Silber, Glas und Schmuck werden gemeinsam mit Bildern und Grafiken präsentiert und
zeigen die international wohl bekannteste Epoche der Wiener Kunst als ästhetisches Erlebnis der besonderen Art.
Die Ausstellung erstreckt sich über ein ganzes Stockwerk und bietet einen abwechslungsreichen Rundgang, der für Kenner der Materie auf Grund der neuen unorthodoxen Zusammenstellung ebenso spannende Perspektiven bietet, wie er jenen, die sich noch nicht mit „Wien um 1900“ beschäftigt haben eine kompakte Einführung in Thema und Epoche ermöglicht.
Die Kunstobjekte wurden teils in Form von Installationen zusammengeführt, die großen Lichtschächte in „aktive Flächen“ umgewandelt und somit in die Ausstellungsarchitektur eingebunden. Unterschiedliche Ebenen, Rampen, Zwischenwände etc. ermöglichen neue Raumerlebnisse.