Den Kern bildet hierbei die 35 Siebdruckgemälde umfassende Bildserie CARS von Andy Warhol (1928–1987), die anhand acht ausgewählter Mercedes-Typen die Geschichte des Automobils dokumentiert. Diese bedeutende späte, jedoch unvollendet gebliebene Serie Warhols wird nach rund zwanzig Jahren erstmals wieder vollständig gezeigt. In Anknüpfung hieran entstanden Zeichnungen und Airbrush-Gemälde von Robert Longo (*1953) sowie sechs Videofilme Sylvie Fleurys (*1961), die den Mythos der legendären Mercedes-Benz Automobile mit zeitgenössischen Ideen aus Kunst und Mode verschmelzen. Vincent Szarek (*1973) dienen Designelemente des Mercedes-Benz SLR als Ausgangspunkt für seine Skulpturengruppe, die er als moderne Form des Zeichnens mit 3D Programmen digital entwickelte.
Andy Warhols Bildserie CARS von 1986/87 darf zu den Höhepunkten im späten Werk des Pop-Künstlers gezählt werden. Als seine letzte Bildfolge blieb diese Arbeit, die der Konzern anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des Automobils in Auftrag gegeben hatte, unvollendet. Von den 80 geplanten Bildern, die anhand 20 ausgewählter Mercedes-Typen die Geschichte des Automobils von der Daimler-Motorkutsche und dem Benz Patent-Motorwagen aus dem Jahre 1886 bis in das Jahr 1986 dokumentieren sollten, gelangten 35 Bilder (32 davon im Besitz der Daimler Kunst Sammlung) und 12 großformatige Zeichnungen mit der Darstellung acht verschiedener Modelle zur Ausführung. Anfang Januar 1987 waren die ersten 8 Typen in jeweils zwei Versionen, als Einzel- und Mehrfachdarstellung, fertig. Die drei zusätzlichen Großformate beendete Warhol in den letzten zwei Wochen vor seinem Tod am 22. Februar. Zwischen 1988 und 1991 war Warhols CARS Serie in großen Museen rund um die Welt zu Gast, u.a. in der Kunsthalle Tübingen und im Guggenheim Museum New York sowie in Tokyo, Bern, Madrid und Barcelona. Nach rund zwanzig Jahren wird die Serie erstmals wieder vollständig gezeigt.
Die Auftragsvergabe an Andy Warhol 1986 war wegweisend für die intensive Zusammenarbeit mit Künstlern wie auch für die frühe internationale Ausrichtung der Sammlung. Ein zweiter Auftrag erging 1995 an den New Yorker Künstler Robert Longo, der eine Folge von fünf schwarz-weißen automobilen „Porträts“ schuf sowie ein gerastertes „Breitwand“-Profil des roten Kompressor-Cabrios. Vincent Szarek,
New York, untersuchte 2003 am Beispiel des SLR mit spiegelnd lackierten Wand- und Bodenobjekten, die die Designgeschichte des Automobils mit den hybriden Oberflächen vom Barock bis zur Computergrafik verbinden, das Phänomen der Individualisierung von Massenproduktion. Für das Mercedes-Benz Center Paris konzipierte Sylvie Fleury 2005 sechs Videofilme, die in der Gesamtheit ihres seit 1990 entwickelten, multimedialen Werks einen herausragenden Stellenwert
einnehmen. Die Videos verschmelzen den Mythos der legendären Mercedes-Benz Automobile vom Blitzen-Benz über den Flügeltürer bis zum C 111 mit aktuellsten Ideen aus Kunst und Mode. Aufträge zu Entwurf und Realisation ortsbezogener Werke für die Daimler Kunst Sammlung gingen seit den 1980er-Jahren an Max Bill, Heinz Mack, François Morellet, Walter De Maria, Nam June Paik, Robert Rauschenberg, Ben Willikens, Tamara K. E., Gerold Miller, Auke de Vries, Pietro Sanguineti, Franz Erhard Walther, Peter Halley, Nic Hess, Simone Westerwinter, Jan van der Ploeg, Andreas Schmid, Stephane Dafflon und andere. Die Künstler haben große Skulpturen beziehungsweise Wandmalereien und Wandobjekte für verschiedene Standorte des Unternehmens geschaffen.
Die Daimler Kunst Sammlung zählt zu den bedeutenden deutschen Unternehmenssammlungen. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts, von dem Stuttgarter Kreis um
Adolf Hölzel in den 1910er-Jahren über Bauhaus, Konstruktivismus und Konkrete Kunst, europäische Zero-Avantgarde, Minimalismus, konzeptuelle Tendenzen und Neo Geo bis in die jüngste Gegenwartskunst. Ein weiterer Sammlungsbereich widmet sich internationaler Fotografie und Videokunst, hinzu kommt der Komplex der insgesamt 30 großen öffentlichen Skulpturen in Stuttgart, Sindelfingen und Berlin. Ausstellungen im Unternehmen, im Ausstellungsraum Daimler Contemporary am Potsdamer Platz Berlin und in internationalen Museen sowie Förderpreise für junge Kunst ermöglichen eine breite Auseinandersetzung mit der Sammlung.
Von der Hinterhofwerkstatt zur modernen Fabrik, von der Handwerkerwohnung ins Ringstraßenpalais - durch unternehmerischen Mut, Ausdauer und Kreativität schafften die Familien Danhauser und Thonet Mitte des 19. Jahrhunderts den Aufstieg in den Kreis der bedeutendsten Industriellenfamilien der Donaumonarchie.
Dank ihres Ideenreichtums, ihres Gespürs für modische Trends und höchster Professionalität trafen sie exakt den Geschmack ihrer Zeit und schaftten es, diesen entscheidend zu prägen.
Im Rahmen der Ausstellung wird auch auf die unterschiedlichen Schicksale der Architekten (z.B. Emigration) vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung eingegangen.
Sein gleichermaßen rares, wie eindrucksvolles Werk erinnert in seinem altmeisterlich beherrschten zeichnerischen Können und seiner Detailpräzision zum einen an Dürer, die Renaissance und den Manierismus, mit seinen einfühlsam ausgeführten malerischen Landschaften, die Melancholie und metaphysische Transzendenz ausstrahlen, zum anderen an die nordische Romantik eines Caspar David Friedrich. Doch bei aller Rückbesinnung auf die „Alten Meister“ schuf Jean-Pierre Velly ein sehr zeitgemäßes und modernes Œuvre, das Elemente einer komplexen subjektiv-metaphorischen Phantastik mit der Empfindsamkeit einer naturphilosophischen Steigerung und Verdichtung der Wirklichkeit verbindet. Realität und Traumwelt, Diesseits und Jenseits, Zeit und Ewigkeit bestimmen die Pole, zwischen denen sich das Werk des Künstlers spannt.
Vor allem der Eröffnungsabend „Fahrerlager" am Samstag, den 7.11. und der Rallyesonntag am 8.11. werden einen umfassenden Einblick in diesen interessanten Motorsportbereich geben!
Jedes Jahr nach Silvester startet der große Rallyetreck der „Dakar" drei Wochen lang durch schwierigstes Gelände. Unimog-Fahrzeuge sind immer dabei. Das Team Gerhard Walcher aus Deizisau bei Esslingen stellt seinen 140 km/h schnellen Unimog-Rennboliden des Typs U 500 aus, bevor er erneut zur großen Herausforderung der Dakar in Südamerika übersetzt.
Die härteste Rallye auf dem europäischen Kontinent ist die „Breslau". Sie führt 8 Tage lang größtenteils auf Militärgelände fast durch ganz Polen. Wegen ihrer materialmordenden Pisten durch Sand, Wasser und Wälder wird sie auch von Kennern die „Kleine Dakar" genannt. Das mehrfache Siegerfahrzeug der Hellgeth-Brüder Jürgen und Andreas, wird ebenfalls im Museum zu bestaunen sein. Die Firma Hellgeth-Ingeneering aus Wurzbach-Rodacherbrunn in Thüringen hat aus einem U 1550L eine Fahrmaschine der absoluten Spitzenklasse entwickelt, die mit ihrer 350 kW Antriebsleistung auch die Pkw-Klasse im Gelände immer voll aufmischt.
Zu den technischen Raffinessen dieses Fahrzeugs zählen unter anderem die wassergekühlten Stoßdämpfer, die computerunterstützte Reifendruckregelanlage und sieben Kühler. Ein hochinteressantes Fahrzeug. Bei der „kleinen Dakar" gehen jährlich mehr als 30 Unimog an den Start. Der schwere U 2450 von Alfred Wemhoff ist ebenfalls einer davon.
Als drittes Fahrzeug von der „Breslau" ist der Unimog von Hannes Wahle da. Hannes Wahle fährt im Auftrag der Organisation und ist für den Zieleinlauf der Fahrzeuge verantwortlich. Im Jahr 2008 begleitete er als Organisationsfahrzeug die Transsyberia Rallye von Moskau in die Mongolei.
Auch ein Unimog-Rallye-Rettungsfahrzeug des Typs U 1300 L von Hubertus Franz von Quad Medics, das für die medizinische Versorgung in schwierigem Gelände ausgelegt ist, wird im Museum ausgestellt sein.
Dann ist ein Trophy-Fahrzeug dabei, das ebenfalls von den Hellgeth-Brüdern aus einem Unimog des Typs 417 aufgebaut wurde. Ebenso ein mehrfaches Siegerfahrzeug. Bei Trophywettkämpfen kommt es nicht auf hohe Maximalgeschwindigkeiten an, sondern darauf, dass scheinbar unbezwingbare Geländepassagen durchfahren werden. Da liegt dann der Schwerpunkt auf maximaler Mobilität.
Während dem Aktionswochenende 7./8. November werden auf dem Museumsfreigelände verschiedene gebrauchte Unimog der Firma Merex ausgestellt, die sich zum Aufbau als Rallye- oder Weltenbummlerfahrzeug eignen.
Auch werden beim „Fahrerlager" am Eröffnungssamstag (7.11.2009) ab 18.00 Uhr und am „Rallyezauber" - Sonntag (8.11.2009) die Piloten vor Ort sein. Am Sonntag werden diese eine Kostprobe von Fahrdemos ihrer Fahrkünste geben.
Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre.
In der Tradition August Sanders zeigt Khoroshilova in eindringlichen Farbfotografien die Bewohner des ländlichen Russlands, sie zeigt Menschen, die zu ihrer Umgebung, ihren Dingen und ihrer Landschaft gehören. In ihren Arbeiten geht es um Heimat und Tradition, sie zeigen aber auch eine gefährdete Welt: die Spuren von Armut und der so genannten Krise der postsovietischen Ära sind sichtbar, aber mehr noch "die Funken der menschlichen Hoffnung, der Würde und des Selbstwertes" (Anastasia Khoroshilova) in den Augen der Dargestellten.
Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre. Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog; das Begleitprogramm bietet Werkgespräche mit dem jeweiligen Künstler oder der Künstlerin.
Im Zentrum von Cony Theis' Kunst stehen der Mensch und sein Abbild und immer wieder richten sich die Fragen der Künstlerin dabei auch an das eigene Selbst. Für See Me 2 entstand ihre eigene Lebensgeschichte, Zeit bahnen, als Panorama: erinnert und gezeichnet auf raumhohe Pergaminbahnen.
Cony Theis erkundet zwischenmenschliche Beziehungen und jene zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Zeit bahnen bildet mit den in der ersten Etage gezeigten Arbeiten zum Thema Lebensläufe in See me 2 einen Rahmen für diese Recherche.
Theis' Arbeiten sind oft ein hintergründig-ironischer Dialog mit dem Betrachter, der konsequenterweise in einigen ihrer neueren Werke eingeladen ist, sich als Akteur in den Prozess Kunst einzumischen.
Im Spätsommer und Herbst 1989 ereignete sich vor unserer Haustür das wahrscheinlich bedeutendste historische Ereignis aller Zeiten. Der Eiserne Vorhang - eine Bruchlinie der Menschlichkeit, welche die sowjetische Einflusssphäre von der westlichen Welt mehr als 40 Jahre hermetisch abriegelte – wurde überwunden. Hunderte Menschen starben in den Jahren von 1948 bis 1989 beim Versuch diesen zu überwinden. Das Bild mit den beiden Außenministern Alois Mock und Gyula Horn vom Durchschneiden des Stacheldrahtes ging um die Welt und steht als Symbol für das Ende des Kalten Krieges.
Georg Eisler-Preisträger Bertram Hasenauer (geb. 1970 in Saalfelden) lebt und arbeitet heute in Berlin. Er studierte von 1992 bis 1997 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und 1996/97 an der Universität der Künste in Berlin sowie 1997/98 am Central Saint Martins College in London. Hasenauer stellte bisher in allen wichtigen Hauptstädten Europas aus, erhielt zahlreiche Stipendien und Preise u.a. 2005 den Salzburger Anton Faistauer Anerkennungspreis für Malerei und 2006 den Strabag Art Award.
Die Porträts haben surreale, unwirkliche Präsenz und gleichen damit eher menschenähnlichen Erscheinungen als einfachen Bildnissen. Jedes besteht als Abbild der Realität, ohne die realistische Darstellung einer identifizierbaren Person zu sein. Die Portraits sind vielmehr Darstellungen ‚konzentrierter Wirklichkeit‘, die in sich Charakteristika unterschiedlichster Personen vereinen. Allen gemein ist ihre Jugend und eine gewisse Androgynität.
Wenn sich angewandte und freie Kunst beflügeln, dann profitieren beide. Vor neunzig Jahren trat man am Bauhaus an, um beides zu vereinen. Man suchte nach zeitgemäßen Lösungen, wollte Praxis, Ästhetik und Technik in gültigen Gesamtkunstwerken verbinden und glaubte an soziale Utopien.
Falko Bärenwald konnte in den vergangenen Jahren eine Reihe von öffentlichen und privaten Bauaufträgen in der ihm eigenen Handschrift realisieren und führt vor, dass sich Zweck und Form auch unter Maßgabe bewusster Zeitgenossenschaft keinesfalls ausschließen.
Wirkliche Eleganz ist schlicht und wer da glaubt, dass funktional durchdachte Architektur auf der Höhe unserer Zeit ohne Harmonie daherkommt, der irrt und wird in Bärenwalds Häusern vom Gegenteil überzeugt.
Gleichberechtigt neben der Architektur steht das bildnerische Werk Falko Bärenwalds, das von der Plastik bis zur Malerei auf Leinwand breit ausgelegt ist. Diese Parallelität kündigte sich bereits in der Ausbildung an, als Bärenwald nach dem Abschluss an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar bis 1987 an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste studierte.
Die freie künstlerische Arbeit begann mit Plastiken, die im Versmaß einer konstruktiven Lyrik kaum einen Zweifel daran lassen, dass hier einer am Werk war, der sein künstlerisches Empfinden in Körpern zu ordnen weiß. Die keramischen Objekte verweisen auf formale Überlegungen eines Analytikers und zeigen mit ihren Oberflächen voller partikelreicher Einlagerungen zugleich sein feingestimmtes Gefühl für Flächen, die durch das Zusammenwirken von Ton, farbigen Pigmenten und Feuer den Prozess ihrer Entstehung abbilden. Ganz anders, leichter und in flinkerem Material, begegnet uns Falko Bärenwald als Maler und Zeichner in der Fläche. Das Werk der Zeichnungen wuchs in den letzten Jahren enorm und auch die Malerei steht in ihrem Vokabular dem Duktus der locker und flächig ausgeführten Zeichnungen nahe. Mit kühnen Linienführungen besetzt er Papiere und Leinwände, bildet Muster, knüpft gegensatzreiche Beziehungen vor weiten Binnenräumen und vertraut dabei sowohl der Eigengesetzlichkeit und dem Elan der Bewegung als auch seinem spontanen bildnerischen Erfindungsreichtum. Imagination und eine schwingende, ganz aus der Strahlkraft einzelner Zeichen sich ergebenden Form sind ihm offenbar wichtiger als die Wiederholung dessen, was die Natur in Vorbildern anbietet. Gelegentlich – wenn Vergleiche den Gang der Entwicklung flankieren sollen – könnte man eine ideelle Nähe zu den Abstrakten Expressionisten sehen. Trotz aller Mannigfaltigkeit; im Zusammenspiel der weich geführten Bildgeometrie stehen Falko Bärenwalds Bilder persönlichem Empfinden näher als das sie Wirklichkeit in abstrakter Ferne neu erfinden.
Die künstlerische Handschrift Bärenwalds folgt inzwischen einer ausschließlich eigenen Dynamik und originären Wegen. Die Farben sind heiter und voller Licht, Abstürze in dunkle, existenzielle Gründe durchkreuzen das Werk nur selten. Hier wird keinem wie auch immer gearteten Pathos die Form geliefert. Frei von erzählerischen Inhalten sind die Bilder offenbar ausschließlich Ausdruck der gestaltbildenden Fantasie des Künstlers. Dennoch gleicht das, was da über die Bildfläche wuchert, einem bewegten skripturalen System. Pulsierend zwischen Dichte und Lockerheit steht alles in einem Gleichgewicht und ist damit nicht nur jenen Prozessen nahe, die uns die Natur zum Vorbild gibt, sondern folgt auch den bildnerischen Prinzipien der Organisation einer Figur im Raum des Bildes.