Im Oktober 1959 kam der damals 19jährige Parvis Mamnun von Persien nach Europa, um hier Theater zu studieren. Heute, genau fünfzig Jahre später, erzählt er mit viel Humor von seinen heiter-wundersamen Erlebnissen, Irrungen und Verwirrungen bei der Begegnung mit der westlichen Kultur und seiner Aufnahmeprüfung am Reinhardt-Seminar.
In frecher Harmonie lebt der Taxifahrer und Bigamist John nach einem exakten Stundenplan mit zwei Ehefrauen an zwei Adressen, solange, bis ein Unfall alles durcheinander bringt und seine besorgten Gattinnen zwei Polizeistellen um Hilfe bitten. Diese lässt in Gestalt von zwei harmlosen Polizeiinspektoren nicht lange auf sich warten. Mit Hilfe seines Freundes und Nachbarn Stanley führt John sie in ein Labyrinth phantastischer Ausreden und Lügen, in dem sich die harmlosen Ehefrauen Mary und Barbara in Transvestiten und hysterische Nonnen verwandeln, während der wendige John den entsetzten Stanley mal zum Kind, mal zum homosexuellen Verführer umdichtet.
Keinen Ausweg gibt es aus dem Irrgarten, in dem kein Auge trocken und keine Wahrheit übrig bleibt, bis beide Ordnungshüter (und das Publikum) dem Gesetz der Verrücktheit erliegen.
Auf der Flucht vor ihren einkaufswütigen Ehefrauen verbergen sich Helmut, Arno und Joe in dem ehemaligen Heizungskeller eines Einkaufscenters. Der in Vergessenheit geratene Raum wird zu ihrem heimlichen Rückzugsort. Jeden Samstag treffen sie sich, unbemerkt von ihren Frauen, kurz vor Ende des Einkaufsbummels.
Neben Dosenbier, Fernsehen und dem Fachsimpeln über technisches Gerät bestimmen nur Fußball und Fertigpizzen ihre Idylle. Diese wird jedoch empfindlich gestört, als der Brandschutzexperte Willi ihren Hort der Männlichkeit entdeckt und droht, sie zu verraten und ihr Versteck auffliegen zu lassen.
Freitagvormittag im Ministerium.
Ein pflichtbewusster Ministerialsekretär, sonst immer der Erste, kommt zu spät. Dass er wieder einmal bei der Beförderung übersehen
wurde, hat er am Vorabend reichlich begossen. In seiner Rage beschließt er, von nun an tüchtig die Initiative zu ergreifen und verfasst zusammen mit einer Abgeordneten einen äußerst brisanten Bericht über die empörende Sittenlosigkeit in einem gewissen Etablissement namens "Paradies", in dem seine Chefs ihren heimlichen Amouren nachgehen. Daraufhin bricht aber im Ministerium die Hölle aus.
Der Greißler Seiberl, der die Wirtschaftskrise und die erdrückende Konkurrenz von aufstrebenden Konsum-Genossenschaften nicht mehr verkraften kann, versucht seinem Leben ein Ende zu setzen. Da kommt das Kindermädchen Annie in sein Geschäft und bittet in der Stunde der Not ausgerechnet Seiberl um einen Spagat. Annie macht Seiberl wieder Mut, und es kommen auch neue Kunden. Seiberls Geschäft kommt nach einigen humoristischen Wirren wieder in die Höhe und gibt uns mit neuem optimistischen Schwung einiges an Lebensweisheit mit, denn „.....der Doktor Lueger hat ihm einmal die Hand gereicht“.
Dora ist ein junges Mädchen und nicht ganz richtig im Kopf, aber ihre Eltern lieben sie. Sie hat einen Job, kann sich benehmen, ist herzeigbar und stets sauber. Mit Absetzen der jahre-lang eingenommenen ruhig stellenden Medikamente erwacht in Dora allerdings nicht nur eine großer Selbstständigkeitsdrang sondern auch eine naive, ungezügelte, wilde Sexualität, mit der Dora ihre Umgebung vor den Kopf stößt. Noch viel mehr, weil sich ein feiner Herr findet, mit dem sie ihre Sexualität auch ausleben kann. Und weil der es so will, wäscht sie sich auch nicht mehr. Auch ihr Sprechen wandelt sich, sie plappert nicht mehr nur nach. Dora spricht direkt an, was sich ihre Mitmenschen nur zu umschreiben getrauen. Dabei werden die verklemmten Vorstellungen einer Gesellschaft offenbart, in der das Kranke noch natürlicher ist als das Normale. Letztlich ist es aber auch die Geschichte einer Menschwerdung - die Erzählung einer Befreiung aus der Unterdrückung.
Direkt, resolut und eigensinnig agiert Hilde Sochor in der Rolle der pensionierten Schuldirektorin Martha, selbstbewusst und einfühlsam spielt Katharina Scholz-Manker die jüngere Vicky, die immer mehr und immer folgenreichere Entscheidungen für Martha trifft...
Regie und Bühne: Matthias Levèfre
Buch: Lida Winiewicz
Es beginnt eine Odyssee über die Schweiz, Frankreich, Paris nach Amerika, immer auf Durchreise, immer in den Wartesälen des Lebens, vom Tingel-Tangel-Girl zur Hollywood Diva, und zurück in das zerstörte Europa, auf der Suche nach Ihrer großen Liebe. Im Handgepäck das Akkordeon.
„Some Like It Hot" wurde 2001 von der amerikanischen Kritikergilde zum besten Film des 20. Jahrhunderts gewählt. Die schnellen Dialoge, die aberwitzigen und slapstickgeladenen Situationen und die detailliert und pointiert gezeichneten Charaktere sind heute genauso modern und zeitlos wie damals.
„Da er Rath hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat.“ - Der tyrannische und verknöcherte Gymnasiallehrer Professor Rath, der sein bisheriges Leben der Mission der Bildung untergeordnet hatte, gerät auf der fanatischen Jagd seiner ihn peinigenden Schüler in die Fänge eines verwirrend-fremdartigen Dunstkreises, der erotischen Halbwelt. Sie, das ist Lola, eine „ Barfußtänzerin“ im Tingeltangel Variéte „Der blaue Engel“. Für Unrat bleibt sie die „Künstlerin“; auch dann noch, als er sich um Ruf und Stellung sorgen muss und diese schließlich verliert.
Der blaue Engel - Eine Satire über eine ungleiche Liebe? Auf alle Fälle ist diese Geschichte das Psychogramm einer exotischen Beziehung, die sich ihr Recht erwirkt, wenn die gesellschaftlichen und politischen Mechanismen durchschaut sind. „Unrat, dieses lächerliche Scheusal ... hat doch einige Ähnlichkeit mit mir“, so der Autor Heinrich Mann in einem wenig beachteten Zitat über eine Gestalt, die seinen Weltruhm als Autor begründen und ihn für den amerikanischen Film interessant machen sollte. Ein viertel Jahrhundert nach Erscheinen des Buches lernte er Ende der Zwanziger Jahre im berüchtigten Westberliner Amüsierviertel Nelly Kröger kennen; ein Mädchen mit der „Seele der Halbwelt“. Kurz darauf wurde nach der Romanvorlage der erste deutsche Tonfilm gedreht: „Der blaue Engel". Marlene Dietrich war mit einem Schlag berühmt, und mit ihr trat Heinrich Mann endlich aus dem Schatten seines Bruders, des Nobelpreisträgers. Die verpönte Nelly Kröger sollte seine Begleiterin ins Exil werden. Leben und Literatur - einmal mehr im Leben der Manns erwies sich das eigene literarische Werk für Heinrich als self-fulfilling prophecy.