Regie: Mona Kraushaar
Elisabeth will ihren Körper verkaufen, an das anatomische Institut, für 150 Mark. Um zu überleben, braucht sie den Wandergewerbeschein - ohne den kann sie nichts verkaufen, und wenn sie nichts verkauft, verdient sie nichts.
Der Oberpräparator des anatomischen Instituts erklärt ihr, dass er keine »solchen lebendigen Toten« kauft. Aber sein Untergebener, der Präparator, leiht ihr das Geld. Damit bezahlt Elisabeth ihre Strafe: sie war ja schließlich ohne Gewerbeschein unterwegs. Dafür zeigt der Präparator sie an, und Elisabeth muss ins Gefängnis. Wieder frei, verliebt sie sich in den Schupo Alfons Klostermeyer. Der will sie heiraten, doch als er erfährt, dass Elisabeth vorbestraft ist, lässt er sie sitzen. In ihrer Verzweiflung begeht Elisabeth Selbstmord und landet schließlich doch im anatomischen Institut ....
Gastspiel des Schauspiel Köln.
Affäre mit Geistern dreht sich um all die Geschichten, die wir uns in dunklen Nächten immer schon erzählt haben. Geschichten, die uns helfen die Nacht zu verkürzen – vor dem Kamin und am Lagerfeuer, im Matratzenlager und auf der Schihütte. Wir suchen nach Gruseln und Horror, nach Ereignissen abseits des Normalen. Ob gehört, selbst erlebt oder ausgedacht – es sind Geschichten, die uns wohlige Schauer der Angst über den Rücken jagen: Damit uns die Angst nicht übermannt, ängstigen wir uns gegenseitig.
Alvis Hermanis wurde 1965 in Riga geboren. Seit 1997 leitet er das Neue Theater Riga, ein zeitgenössisches Repertoiretheater im Zentrum der Stadt. Alle Inszenierungen unterscheiden sich in hohem Maße stilistisch und thematisch voneinander, das Zentrum seiner Arbeiten bilden dabei aber immer die Schauspieler, ihre Mittel, ihre Persönlichkeiten. Hermanis ist mittlerweile ein international gefragter Regisseur, viele seiner Produktionen waren bereits weltweit zu sehen.
Da er Raat hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat. Der strenge und verknöcherte Gymnasiallehrer Professor Raat, der sein bisheriges Leben der Mission der Bildung untergeordnet hat, gerät auf der fanatischen Jagd seiner ihn peinigenden Schüler in die Fänge eines verwirrend-fremdartigen Dunstkreises, der erotischen Halbwelt. Sie, das ist die laszive Lola, eine "Barfußtänzerin" im Tingeltangel-Varieté "Der blaue Engel". "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", singt sie für den faszinierten Raat, der ihr in ihre Garderobe folgt – wo er am nächsten Morgen erwacht.
Raat verfällt Lola, die nur auf sein Geld aus ist, denn für ihn ist und bleibt sie die "Künstlerin". Er quittiert seinen Dienst, lässt seine Moral und all die bürgerlichen Lebensregeln hinter sich und heiratet sie. Aus dem verklemmten Bildungsphilister wird ein leidenschaftlich Liebender – bis zur letzten Konsequenz.
An einem Maitag spaziert der Lemming mit seiner hochschwangeren Klara durch die Straßen Wiens. Plötzlich setzen die Wehen ein, viel zu rasch, um noch das Krankenhaus zu erreichen. Wie von Gott gesandt taucht eine fremde Frau auf, Angela, und hilft bei der Geburt. Angela wird bald zur besten Freundin und Babysitterin des kleinen Ben. Bis zum Weihnachtsabend, an dem der Lemming die zwei auf dem Bett findet: Ben springlebendig, Angela tot.
Aus Büchners Woyzeck und Marie, aus Horvaths Kasimir und Karoline sind bei Werner Schwab Helmut Brennwert und Brennwerts Anverlobte geworden, exemplarische Unterschicht - Menschen der Gegenwart, deren Schicksal grundsätzliche existenzielle Fragen aufwirft.
Noch immer gilt es, Schwab zu entdecken – nicht als schrillen Modeautor der 90er, sondern als großen deutschsprachigen Theaterdichter, der seiner Zeit voraus war und dessen gnadenlose gesellschaftliche Analysen sich erst jetzt so richtig bewahrheiten.
Schwabs grelle Überzeichnung des Erkannten, die – wie so oft bei ihm – auch hier in „Eskalation“ mündet, ist niemals Selbstzweck, um niedrige Instinkte zu befriedigen, sondern intuitive Methode, um den Dingen radikal bis auf den schmerzhaft-lächerlichen Grund zu gehen. Seine Figuren, die wie Marionetten in der Sprache zappeln, sind „ordinär“, aber nicht trivial. Sie sind ernst zu nehmen in ihrer jämmerlichen Unzulänglichkeit und immer noch aus dem Würgegriff oberflächlicher Zeitgeist-Interpretation zu befreien, die sie (durch falsch verstandene Überhöhung und Vermonsterung) ihrer Menschlichkeit und Würde beraubt.
"Cowboys" wurde mit mehreren Preisen gekürt, wie z. B. mit dem größten Preis der kroatischen Theater "NAGRADA HRVATSKOG GLUMISTA 2008" (Preis des kroatischen Schauspiels 2008) für die beste kroatische Vorstellung als Ganzes im Jahr 2008.
Kämpferisch muss man sich heute der Liebe nähern, denn es sind kalte Zeiten angebrochen: Gefühlsäußerungen werden verkitscht, verniedlicht, versachlicht und sind höchstens geltungs- oder mitleidsbedürftig.
Aber es lauert noch der Funke Hoffnung auf die vollkommene Liebe in unseren Herzen. Vom Suchen, Finden, Festhalten und auch vom Verlieren dieser Liebe handelt die aufmüpfig - schwärmerische Folge von Texten, Gedichten und Liedern.
Abgeklärtheit spielt sicher keine Rolle bei diesem sinnlichen, sowohl die grotesken und komischen, als auch die empfindsamen und tragischen Aspekte der Liebe umfassenden Abend.
Dandyhaft, mondän, leidenschaftlich, trotzig, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, unheimlich weiblich und männlich und unkompliziert zugleich, spielen, erinnern, erzählen und singen MARESA HÖRBIGER und MARTIN MÜLLER-REISINGER mit Vehemenz und kritischem Verstand, abtauchend bis auf den Grund leidenschaftlicher Emotionen, ohne in ihnen zu versinken.
KINDSMORD:
Im Hause ihrer wohlhabenden Eltern tötet eine 26-Jährige ihr 10 Tage altes Kind. Man nimmt an, dass die Tat unter Sinnesverwirrung vollzogen wurde.
ENDLICH SCHLUSS:
Ein Mann in der Blüte seines Lebens macht Schluss.
Ein Mann von allen geliebt und verehrt macht Schluss.
Ein Mann mit vielen Preisen gekrönt macht Schluss - Endlich Schluss?!
Im Studio im Theater Akzent finden an fünf Tagen Lesungen und Aufführungen von Turrini-Texten statt. Sie zeigen den Menschen zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Gewalt und dem Bedürfnis nach Liebe. Eine Auswahl aus dem großen Werk dieses österreichischen Dichters.
Justin und Julie-Ann haben die künftigen Schwiegereltern zum Essen eingeladen, um ihre Verlobung bekannt zu geben. Alles soll perfekt sein, schliesslich sind Julie-Anns Eltern sehr pedantisch. Doch während die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen, klettert über den Balkon Paige herein, Ex-Erotiktänzerin und Mieterin von nebenan. Paige ist auf der Flucht vor dem Ex-Boxer Mickey, der wiederum im Auftrag von Paiges Mann, einem paranoiden Gangsterboss, gut auf sie aufpassen soll. Sie sitzt also in der Wohnung des jungen Paares und weigert sich zu gehen. Natürlich lässt auch Mickeys Ankunft in der Wohnung nicht lange auf sich warten, doch auch er vermag sie nicht aus der Wohnung zu schaffen, Paige ist einfach zu schlau. Zugleich trudeln allmählich die geladenen Gäste ein, Julie-Anns bigotte Eltern und Justins alkoholisierte Mutter. Fassungslos muss Julie-Ann mit ansehen, wie das "zwanglose Beisammensein" langsam eskaliert...
Und Justin realisiert, dass ihm mit Julie-Ann ein ähnliches Leben erwartet, wie es auch ihre Eltern führen. In diesem Ausnahmezustand fallen die Masken und letztendlich entpuppt sich die bürgerliche Welt der Eltern als weitaus beängstigender als die ungebetenen Eindringlinge.
„Mr. und Mrs. Jobson ... Derek und Dee – Mutter – Julie-Ann und ich haben euch etwas sehr Schönes mitzuteilen ... wir haben vor, im Juni zu heiraten ... und um dieses glückliche Ereignis zu feiern – werden wir jetzt zwölf scheißlange Wochen auf Sex verzichten. Oh Gott..“