Es ist Krieg. Die Amazonen und ihre Königin Penthesilea erscheinen auf dem Schlachtfeld, um zu kämpfen und so zur Erhaltung ihres Geschlechts junge Männer einzufangen. Auf der anderen Seite des Schlachtfelds erscheint Achill, der strahlende Held der Griechen, mit seinen Männern. So stehen sie voreinander: Penthesilea und Achill, zwei Krieger, die von Liebe nichts verstehen. Doch sie entflammen in Leidenschaft. Gegen jede Regel, ohne jede Grenze. Achill ist zunächst Sieger des Zweikampfes. Die Amazone ist geliebt, doch durch ihn unterworfen, gedemütigt. Wird sie gegen das Gesetz der Amazonen handeln und zu ihrer Liebe stehen oder wird sie das Recht der Amazonen verteidigen und Achill in einem weiteren Kampf zu bezwingen versuchen? Die Schlacht geht weiter. Ihre Liebe führt sie in die Raserei.
Aleksandar ist im bosnischen Višegrad aufgewachsen und hat von seinem Opa das Erzählen von kleinen, großen, komischen und traurigen Geschichten gelernt, das Erzählen seiner Geschichte. Als Jugoslawien um ihn herum zerfällt und der Bürgerkrieg aufkeimt, fliehen seine Eltern mit dem 14-Jährigen nach Deutschland. Doch seine Kindheit lebt fort in den unzähligen Geschichten über Landschaften, Menschen und Dinge, die in seiner Erinnerung bleiben. Durch seine Phantasie des Erzählens holt er das Verlorene zurück: die Kindheit in der Großfamilie, die zurückgelassenen Freunde, die Kriegsereignisse, Drina, die schöne Asija. Die geografische Verschiebung vom heimatlichen Fluss Drina zur fremden Essener Autobahn hinterlässt ihre Spuren. Aleksandar lässt sich das Haar wachsen, träumt auf Deutsch, wird zum Fußballfan von Schalke 04, doch seine Heimat findet er allein im Geschichten erzählen, das ihm Halt in einer ansonsten haltlosen Welt gibt.
Nachdem Wolf Haas keinen Brenner-Krimi mehr schreiben wollte, hat er eigentlich seinen ersten Liebesroman auch nicht geschrieben – er redet nur über ihn. In einem fiktiven Interview. Mit einer fiktiven deutschen Journalistin, der fiktive Haas. Und in dessen Roman geht’s um einen Gewinner von »Wetten dass …?«, der alle Wetterberichte der letzten 15 Jahre in dem österreichischen Urlaubsort Farmach auswendig weiß. Weil er damals traumatisiert wurde, von seiner großen Liebe. Die versucht er jetzt wieder zu erobern, bevor es zu spät ist und sie einen anderen heiratet. Das gelingt auch, aber Tote gibt’s trotzdem. Kritiker schwärmten von der komplexen wie aberwitzigen Konstruktion dieses Rezeptions-Romans, der sich wie eine »langsam aufschaukelnde Screwball-Komödie« lese, um schließlich die »Handlungsexzesse explosionsartig in einem grand finale« einstürzen zu lassen.
Peter und Jan sind ein Team. Gemeinsam steigen die beiden WG-Genossen nachts in die schönsten Villen ein - um deren Besitzer zu erziehen. Sie stehlen nichts, aber durchwühlen und verrücken den gesamten Privatbesitz der "Reichen" und hinterlassen immer dieselbe Botschaft: "Die fetten Jahre sind vorbei! Gezeichnet DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN." Peter und Jan wollen Widerstand leisten gegen das System, wollen verunsichern. Doch dann zieht Peters Freundin Jule, echtes Opfer des Systems, in die Männer-WG ein und die Ereignisse überschlagen sich. Jule erfährt vom nächtlichen Treiben der Jungs, steigt mit Jan in die Villa von Hardenberg ein - des Mannes, der ihr Leben ruiniert hat. Am Ende der Nacht sind Jule, Jan und Peter als Entführer mit dem überraschend zurückgekehrten Hardenberg unterwegs in ein abgelegenes Bergdorf. Die Entführung wird zum Problem. In der Abgeschiedenheit müssen sich die vier mit sich und den eigenen Problemen auseinandersetzen: Was bedeutet es heute, politisch und jung zu sein? Sind die 68er jetzt das System? Was ist stärker: Liebe oder Freundschaft? Hat noch jemand was zu kiffen und wer hat den besten Musikgeschmack? Nach dem Erfolgsfilm des Vorarlbergers Hans Weingartner.
Hans Weingartner wurde 1970 in Feldkirch geboren, studierte erst Physik und Neurowissenschaft in Wien und diplomierte in Neurochirurgie in Berlin. Er ließ sich als Kameraassistent ausbilden, studierte Film und Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien in Köln und feierte bereits erste Erfolge mit seinem Abschlussfilm Das weiße Rauschen. Der Spielfilm Die fetten Jahre sind vorbei brachte ihm 2004 den internationalen Durchbruch.
Eine irische Familiengeschichte: Drei Schwestern, ihr Vater und ihre Großmutter leben zusammen in einer kleinen Provinzstadt. Die Mutter ist vor fünfzehn Jahren weggegangen und noch immer ist die Lücke, die sie hinterlassen hat, groß und für alle schmerzlich. Lily, die Großmutter, sieht mit Vorliebe Filmklassiker im Fernsehen an, stellt dabei aber den Ton aus. Und sie träumt davon, noch einmal einen Liebhaber zu haben. Nach Liebe sehnen sich auch die anderen Familienmitglieder, nach Liebe und nach Anerkennung.
In diesen Haushalt kommt John, ein Schauspieler, der den irischen Schriftsteller William Butler Yeats in einem romantisierenden Film verkörpern soll. Auch John hat seine Mutter verloren und sowohl Lily als auch Rose, die mittlere Schwester, fühlen sich zu dem attraktiven Schauspieler hingezogen. Judith, die älteste und ernsthafteste Tochter, fährt nach London, um ihre Mutter zu besuchen und kehrt bitter enttäuscht zurück. Und Patrick, der Vater, zeigt in seinen Whiskeyräuschen oft überraschend zynischen Scharfsinn.
Die junge britische Schauspielerin und Autorin Rebecca Lenkiewicz hat mit Gezeiten der Nacht ein bezauberndes Stück über das Trauma einer Familie geschrieben, von der Mutter verlassen worden zu sein. Wie sich die unterschiedlichen Gefühlswelten ihrer Figuren, die sich der uneingeschränkten Sympathie des Zuschauers sicher sein können, in ihrer Sprache spiegeln und sich zu einem sensibel portraitierten und fein arrangierten Drama über Abschied, Liebe und Aufbruch verdichten, zeugt vom großen Talent der jungen Autorin, deren erst zweites Stück bereits am Londoner National Theatre uraufgeführt wurde. Das Vorarlberger Landestheater zeigt Gezeiten der Nacht als Österreichische Erstaufführung.
Sein oder Nichtsein – Hamlet. Die vielleicht berühmteste Theaterfigur aller Zeiten. Und eine Geschichte im Staate Dänemark, in der es um mehr geht, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.
Hamlet wird vom Geist seines Vaters beauftragt, dessen Ermordung zu rächen. Zu rächen an Hamlets Onkel Claudius, jetzigem König von Dänemark und Gatte von Hamlets Mutter. Der Student aus Wittenberg soll die Welt im heimatlichen Helsingör wieder einrenken und mag sie doch eigentlich kaum ertragen. Studienfreund Horatio will ihm Begleiter sein, Ophelia Geliebte – aber immer wieder zieht Hamlet sich in die Einsamkeit seiner Monologe zurück. Und während der Staat sich eigentlich im Krieg befindet, ist ihm die scheinbar größte Freude das Theater, dessen Schauspieler und die Welt des „als-ob“.
William Shakespeare (1564 - 1616) schuf mit Hamlet eines der meistdiskutierten Theaterstücke überhaupt. Zuletzt in der Saison 1982/1983 am Vorarlberger Landestheater.
Paula zieht Bilanz: "Berufliche Erfüllung, irgendeine sinnvolle Tätigkeit von gesellschaftlicher Bedeutung: keine blasse Spur davon in meinem Leben. Aber nicht nur das: Auch Liebe hat es nicht gegeben, Leidenschaft, einen Lebenspartner, nicht einmal einen Orgasmus habe ich gehabt." Und weil die persönliche Bilanz derart negativ ausfällt, sieht sie nur einen Ausweg: Eine Überdosis. Dumm nur, dass die Arztpraxis, die sie überfallen will, um an genügend Schlaftabletten zu kommen, sich als Bank herausstellt und der Schalterbeamte Dietmar ernsthaftes Interesse an Paula zeigt. Also wird das erst mal nichts mit dem Selbstmord und Paula muss sich mit der Tatsache auseinander setzen, dass bei ihr ein Verdacht auf Gehirntumor besteht. Ob er gutartig oder bösartig ist, wird sie erst in einigen Tagen erfahren. Aber wie leben bis dahin - mit der Ungewissheit im Kopf? Paulas Vater, eigentlich vor Jahren an einem Gehirntumor gestorben, ist plötzlich da. Er begleitet seine Tochter bei ihren nächsten Schritten, stellt sich einer Auseinandersetzung, die es zu seinen Lebzeiten nicht gegeben hat. Und Paula beginnt ihr Leben neu zu sortieren, immer den alles entscheidenden Termin beim Arzt fest im Blick. Thomas Jonigk, geboren 1966, ist Dramaturg und Hausautor am Düsseldorfer Schauspielhaus, an dem er auch das Autorenlabor leitet. Für sein Stück Rottweiler wurde er 1994 von Theaterheute zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Er arbeitet auch als Regisseur, unter anderem an der Volksbühne Berlin und am Schauspielhaus Wien. Am Düsseldorfer Schauspielhaus erlebte Diesseits im Herbst 2007 seine Uraufführung. Das Vorarlberger Landestheater zeigt die Österreichische Erstaufführung des Stückes.
Bruno und Michel sind Halbbrüder und Söhne einer Mutter, die ihr Leben ganz der Entfaltung ihrer eigenen persönlichen Freiheit gewidmet hat. Beide werden getrennt von ihren Großmüttern aufgezogen. Bruno, der Lehrer wird, entwickelt eine lebenslange Sexbesessenheit, hat aber beim anderen Geschlecht kaum Glück. Er ist der Prototyp eines modernen Menschen, der, überfordert vom Kampf um Anerkennung in Beruf und Liebe, seine Erdenzeit zwischen Supermarkt, Arbeitsplatz und Swingerclub verbringt. Der depressiv wirkende Michel, der ein bekannter Forscher auf dem Gebiet der Molekularbiologie wird, zeigt dagegen zeitlebens eher wenig Interesse an Sex und Frauen. Er sucht nach der Formel, die das Leben ohne Leid und Altern ermöglicht. Am Ende steht die bahnbrechende Entdeckung für die Erzeugung einer neuen geschlechtslosen und unsterblichen Menschenrasse: Das Klonen.
Die beiden Helden begegnen in ihrer "lebenslänglichen Höllenfahrt“ jeweils einem möglichen Lebenspartner, der für beide die Möglichkeit zur Überwindung all ihrer Leiden verspricht. In dieser romantischen Setzung erleben sie die Hoffnung auf das große Glück, aber auch das Leid einer Liebe, die sich nicht erfüllen darf in einer Welt, in der selbstdas Private Marktgesetzen unterworfen ist. Die Ausweitung der Kampfzone ins Private als Folge eines nicht mehr zu bremsenden Turbokapitalismus.
„Es gibt keinen anschaulicheren Ausdruck der Macht als die Tätigkeit des Dirigenten“, schreibt Elias Canetti. Das gilt für alle bedeutenden Dirigenten, so natürlich auch für Herbert von Karajan: „Denken Sie an meine Worte: Dieser Mann wird dem Musikleben im nächsten Vierteljahrhundert seinen Stempel aufdrücken“, so Karajans berühmter Kollege Victor de Sabata 1939 über den jungen Dirigenten. Doch war es das nächste halbe Jahrhundert, das Herbert von Karajans Stempel tragen sollte. Das Stück „Maestro“ ist ein Stationendrama: der gealterte Herbert von Karajan zieht sich in sein Haus in Anif zurück und sieht sich im Keller im Ton- und Musikstudio seine Home-Videos an. Die Erinnerung setzt ein. Die Kindheit, der Krieg, die Karriere, Salzburg, Berlin, Frauen, Freunde, Konkurrenten, Kritiker und Träume tauchen auf und wieder ab in das Dunkel der Einsamkeit eines alten Mannes. Der große Dirigent lebt schließlich in seinem Gefängnis der Wünsche. Karajans Wunsch war es zeitlebens, die perfekte Kunst in den Philharmonien der Welt, bei den Salzburger Festspielen, sowie in Einspielungen auf Schallplatte, CD und den Videos eigener Auftritte und Inszenierungen darzubieten. Aber schließen sich Perfektion und Kunst nicht aus? Karajan galt als machtvoller Perfektionist der Musik und ihrer Vermarktung, als unnahbarer Herrscher des selbst erschaffenen Mythos. In „Maestro“ erleben wir seine Triumphe, aber auch Irrtümer zwischen Politik und Kunst noch einmal neu. Am Ende seines Lebens verliert er die Macht über sein Orchester, die Berliner Philharmoniker. Elias Canetti schreibt über den Dirigenten, dass für ihn „während der Aufführung die Welt aus nichts anderem bestehen soll als aus dem Werk“ und der Maestro genauso lange der Herrscher dieser Welt ist.
Wien
Burgtheater
Der Schein trügt
von Thomas Bernhard
Premiere: 3. Januar 2009
Bernhards burleskes Künstlerdrama wird von Nicolas Brieger in Szene gesetzt. Im Zentrum des Stücks stehen die Halbbrüder Karl, der gealterte Artist, und Robert, der gealterte Schauspieler. Sie bilanzieren jeden Dienstag und Donnerstag: Was ist Kunst? Was ist Artistik? Ein zum Ritual erhobenes, leichtes Spiel der Nichtigkeiten, der Selbsttäuschungen, der Missverständnisse, der quälenden Nähe, der zwischenmenschlichen Gemeinheiten, der Vorhaltungen und Selbstvorwürfe: „Wie ich diese Dienstage hasse / Noch mehr hasse ich die Donnerstage.“
Das Leben ein Traum
von Pedro Calderón de la Barca,
Premiere: im Februar 2009
Calderóns 1635 uraufgeführtes Epochendrama speist sich aus zahlreichen Quellen der christlichen und orientalischen Tradition, unter anderem aus einem Märchen aus 1001 Nacht, das im Mittelalter um die christliche Dimension der Nichtigkeit alles Irdischen erweitert wurde. Im Kern wird eine brutale Geschichte erzählt. Das Leben ein Traum? Eher ein Albtraum. Das barocke Spiel um Schein und Sein, Schicksal und Vorbestimmung, Macht und Verführbarkeit wird von Karin Beier (Nestroy-Preis 2006 für die beste Regie von Maxim Gorkis Die Kleinbürger im Akademietheater) inszeniert.
Trilogie des Wiedersehens
von Botho Strauß, Premiere: im März 2009
Mit diesem satirisch-provozierenden Abbild von Kunst- und Lebensverweigerung hatte sich Botho Strauß in den revolutionsnostalgischen 70er-Jahren endgültig international als Dramatiker durchgesetzt. Nun entdeckt Regisseur Stefan Bachmann das Kunstbetriebsstück über eine Adabeigesellschaft in einer Zeit wieder, die sich an so etwas wie Rebellion nicht einmal mehr zu erinnern scheint.
Symmetrien des Abschieds
von Carmen Brucic, Premiere: im März 2009
Carmen Brucic konzipiert eine Art „Abschiedskongress“: In der performativ-interaktiven Reise durch die Welt der Trennungen und Verluste wird etwa Abschied genommen vom Handy, vom Rauchen, von der Pubertät, vom Arbeitsplatz, vom Partner, vom Leben und von der Kunst. Tröstlich: Darin enthalten ist immer auch die spielerische Suche nach dem Neubeginn, dem Aufbruch, dem Selbst.
Kasino
Die Glocken von Innsbruck läuten den Sommer ein
von Ruedi Häusermann/Händl Klaus,
Premiere: im Januar 2009
Bei dieser Uraufführung begegnen einander zwei Künstler, die seit Jahren in ihren Arbeiten die Räume der Unschärfe und der Übergänge erforschen: der vielfach preisgekrönte Dramatiker, Librettist und Prosaautor Händl Klaus und der Komponist, Musiker und Regisseur Ruedi Häusermann. Letzterer hat Ersteren zu diesem Zusammentreffen eingeladen; beide setzen damit ihre Arbeit am Burgtheater fort, finden jedoch das erste Mal hier zusammen.
Vestibül
explodiert
von Andreas Liebmann,
Regie: Cornelia Rainer,
Premiere: 25. Januar 2009
Familiengeschichte, surrealistischer Krimi, Groteske: Andreas Liebmanns explodiert, eine Uraufführung, überschreitet übermütig und humorvoll die Grenzen des Realen und erzählt gleichzeitig mit großer Nüchternheit von der Auflösung einer Familie und den lauernden Depressionen ganz normaler Leben.
Akademietheater
Macbeth
von William Shakespeare,
Premiere: 19. Dezember 2008
„Ich bin einmal so tief in Blut gestiegen, dass, wollt ich nun im Waten stillesteh’n, Rückkehr so schwierig wär, als durchzugehen“ (Macbeth). Stefan Kimmig, der sich mit den Rosenkriegen als erstklassiger Shakespeare-Deuter empfohlen hat, inszeniert den mörderischen Abschluss des in der Direktion von Klaus Bachler initiierten Shakespeare-Zyklus. Als tyrannischer Macbeth steht Dietmar König auf der Bühne, die ehrgeizige Lady Macbeth wird von Birgit Minichmayr verkörpert.
Theater in der Josefstadt
Die Wirtin
von Peter Turrini nach Carlo Goldoni,
Premiere: 29. Januar 2009
„Wer die Macht hat, hat die Möglichkeit. Kurz: Mein Stück zeigt den Zusammenhang zwischen Liebe und Ökonomie“, sagt Peter Turrini über sein Stück rund um eine emanzipierte Wirtin. Die Inszenierung obliegt Janusz Kica, auf der Bühne stehen unter anderen Sandra Cervik (als Wirtin Mirandolina), Xaver Hutter, Ulrich Reinthaller, Fritz Muliar und Florian Teichtmeister.
Aus dem Leben der Marionetten
von Ingmar Bergman, Regie: Philip Tiedemann, Premiere: 5. März 2009
Ingmar Bergman, der große Psychologe des europäischen Kinos, erzählt mit seinem 1980 verfilmten Stoff die Geschichte eines Mordes inmitten der bürgerlichen Gesellschaft und stößt in ihren Mechanismen auf eine quälend-schwelende Mixtur aus Einsamkeit, Lebensüberdruss, Ängsten und albtraumhaften Fantasien. Alle Figuren spüren intelligent und beredt ihrem Unglück hinterher, alle sehnen sich nach wahrhaftiger Nähe, nach einem Ausbruch aus dem Gewohnten. Doch die Schmerzen, die Explosion, die Katastrophe sind nicht weit entfernt.
Der Talisman
von Johann Nestroy, Premiere: 21. Mai 2009
Michael Gampe führt Regie bei diesem vor 168 Jahren geschaffenen Lehrstück über Vorurteile und Ausgrenzung, Karrierestreben und Überbewertung von Äußerlichkeiten – eine der reizvollsten und aktuellsten Nestroy-Satiren. Unter den Darsteller(inne)n finden sich Florian Teichtmeister, Gerti Drassl, Marianne Nentwich, Eva Mayer und Otto Schenk.
Kammerspiele
Butterbrot
von Gabriel Barylli,
Premiere: 15. Januar 2009
Martin, Peter und Stefan verbindet eine „richtige“ Männerfreundschaft. Gemeinsam sind ihnen die Ratlosigkeit und die Enttäuschungen, die sie auf der Suche nach einer Möglichkeit des Zusammenlebens zwischen Mann und Frau erfah-ren haben. Autor Gabriel Barylli selbst inszeniert sein Erfolgsstück, es spielen Michael Dangl, Alfons Haider und Martin Zauner.
Eine etwas sonderbare Dame
von John Patrick, Regie: Wolf-Dietrich Sprenger, Premiere: 19. März 2009
In eine psychiatrische Privatklinik in der Nähe von New York wird Mistress Ethel Savage (Elfriede Ott), eine der reichsten Witwen Amerikas und seit Kurzem dank ihrer drei Stiefkinder entmündigt, eingeliefert. Zu dumm nur, dass Ethel 100 Millionen Dollar an einem Ort versteckt hat, den nur sie allein kennt.
Gut gegen Nordwind
von Daniel Glattauer,
Premiere: 7. Mai 2009
Die von Glattauer selbst erarbeitete Bühnenfassung seines Erfolgsromans kreist um Kommunikation im Internetzeitalter: Ein einziger falscher Buchstabe lässt Emmi Rothners E-Mail irrtümlich bei Leo Leike landen. Leike antwortet, und es beginnt eine nette Plauderei zwischen den beiden. Mit jeder weiteren E-Mail kommen Emmi und Leo einander näher … Kann das Liebe sein?
Volkstheater
Die Reifeprüfung
von Terry Johnson (Bühnenfassung),
Premiere: 6. Februar 2009
1967 wurde die Verfilmung von Mike Nichols mit Dustin Hoffman (als 20-jährigem Ben) und Anne Bancroft (als verführerischer Ehefrau Mistress Robinson) zu einem Schlüsselwerk des Kinos der 60er-Jahre. Felix Prader inszeniert als österreichische Erstaufführung (mit Susa Meyer als Mistress Robinson) nun die Bühnenversion, die im Jahr 2000 am Londoner Gielgud Theatre mit Jerry Hall erfolgreich uraufgeführt wurde.
Drei Schwestern
von Anton Tschechow,
Premiere: 27. Februar 2009
Tschechow schuf mit diesem kammermusikalisch komponierten Stück über das Vergehen der Zeit und der Hoffnungen genaue Seelenporträts: Die Schwestern Olga, Mascha und Irina – aufgewachsen in Moskau – leben seit über zehn Jahren in der Provinz, wo ihr verstorbener Vater ein Regiment übernommen hatte. „Moskau“ bleibt ein Synonym für die Sehnsüchte der drei Schwestern nach einem anderen Leben.
Im Zeichen der Kunst – The Pitmen Painters
von Lee Hall, Premiere: 30. April 2009
1934 besucht eine Gruppe von Bergleuten Abendkurse für Kunstgeschichte. In der Folge beginnen sie selbst zu malen und werden erfolgreiche Künstler. Sie sind befreundet mit der Avantgarde ihrer Zeit, herausragende Sammlungen kaufen ihre Werke an – und jeden Tag, so wie immer, fahren sie in die Grube. Eine wahre Geschichte, die von Max Roberts als deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne gebracht wird.
Volkstheater in den Außenbezirken
Der Bär & Der Heiratsantrag
von Anton Tschechow,
Premiere: 21. Januar 2009
Silvia Armbruster inszeniert die beiden Stücke, die wie alle der tschechowschen Einakter zu den komischsten Bühnenwerken der russischen Literatur zählen – sie bestechen durch Humor und Schärfe und gewähren Einblicke auch in die dunklen Seiten der russischen Seele.
California Suite
von Neil Simon, Regie: Doris Weiner,
Premiere: 11. März 2009
In der Suite 203 im Beverly Hills Hotel in Los Angeles treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander: die smarte New Yorker Journalistin, die mit ihrem Gatten um das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter streitet; der biedere Ehemann, der eine betrunkene Blondine in seinem Hotelbett findet; die für den Oscar nominierte Schauspielerin und die beiden befreundeten Ehepaare, die einander nicht mehr ertragen.
Here We Are! The Andrew Sisters
von Andy Hallwaxx, Premiere: 29. April 2009
Die Andrew Sisters brachten es zwischen 1938 und 1951 auf über 100 Charts-Hits wie „Bei mir bist du schön“, „Boogie Woogie Bugle Boy“ und „Rum And Coca-Cola“. In dieser Uraufführung, die von Autor Andy Hallwaxx auch inszeniert wird, erfahren wir: In der Küche der Mutter lernten die Andrew Sisters alles über das Leben, die Musik und das Kochen. Und genau dort treffen wir sie nun zum perfekten „Promidinner“ wieder.
Schwarzweißer Salon
Bagdad brennt
von Riverbend/John von Düffel,
Premiere: 22. Januar 2009
Im August 2003 beginnt eine 24-jährige Irakerin, unter dem Pseudonym Riverbend in einem Internetblog von ihrem Leben in Bagdad unter der amerikanischen Besatzung zu berichten. John und Peter von Düffel richteten den bemerkenswerten Augenzeugenbericht für die Bühne ein. Das Volkstheater präsentiert in seinem Schwarzweißen Salon (wo spannende junge Autoren und Regisseure zu Wort kommen) dieses eindringliche und politisch brisante Zeugnis über ein Zuhause, das zur Kampfzone wurde, nur zwei Tage nach der Angelobung des neuen amerikanischen Präsidenten zum ersten Mal in Österreich.
Schauspielhaus Wien
Diesseits des Lustprinzips: Freud und die Folgen (10)
Premiere: 10. Januar 2009
Nach dem großen Erfolg von Die Strudlhofstiege in der letzten Spielzeit setzt das Schauspielhaus das Regieprojekt in dieser Saison fort: Sigmund Freuds Leben und Werk gehen in Serie. Jede Woche werden sich in der Schneiderei nacheinander 10 Regisseurinnen und Regisseure mit dem berühmtesten Anrainer des 9. Bezirks beschäftigen. Spielstätte: Schneiderei.
Der Tag des Opritschniks
nach dem gleichnamigen Roman von
Vladimir Sorokin, Premiere: 23. Januar 2009
Sorokin schuf eine grimmige Satire, die von Kai Ohrem als Uraufführung auf die Bühne gebracht wird: Im Jahr 2027 hat sich Russland vom Westen abgeschottet, ist technisch zwar auf dem neuesten Stand, gesellschaftlich aber in die dunkle Zeit Iwans des Schrecklichen zurückgefallen und wird vom „Gossudar“, einem absoluten Alleinherrscher, regiert. Seine Macht übt er mithilfe einer korrupten Schar
von „Auserwählten“ – den „Opritschniks“ – aus.
Herr mit Sonnenbrille
von Gerhild Steinbuch,
Premiere: 5. Februar 2009
„Es geht also um eine Wut, für die man eine Sprache sucht, weil Sprache das einzig wirksame Mittel wäre, sie aus sich rauszukriegen, diese Wut, eine eigene Sprache, die hernach aufgeladen wird, um zu schießen, schießen, schießen, bis sonst nichts mehr übrig ist“, sagt Gerhild Steinbuch über ihr Stück. Die Uraufführung wird Sebastian Schug inszenieren.
faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete
von Ewald Palmetshofer,
Premiere: 26. März 2009
Über sein neues Stück, dessen Uraufführung Felicitas Brucker in Szene setzt, meint Ewald Palmetshofer unter anderem: „Wenn das vergangene Jahrhundert das der Raserei nach dem Totalen war, so rasen wir noch immer, ohne Politik und schön privat, von einem Produkt zum nächsten, bis nur noch eines zu konsumieren bleibt: der Nebenmensch.“
Ein Schwejk-Projekt in sieben Bildern
von Dusˇan David Parizek,
Premiere: im Mai 2009
Parizeks Projekt, eine Zusammenarbeit mit dem Prager Kammertheater, bietet einen Abstecher in die jüngere tschechische Geschichte – es soll nicht nur eine Entmythologisierung des legendären Soldaten Schwejk leisten, sondern stellt auch die Frage nach der Bedeutung historischer Stoffe in der Gegenwart.
Triptychon – ein Josef-Winkler-Projekt
nach Josef Winkler, Premiere: im Mai 2009
In dieser Uraufführung treffen die Sprachbilder des österreichischen Dichters Josef Winkler auf die bildhafte Theatersprache des italienischen Regisseurs Antonio Latella. Zu erleben sind ein Schriftsteller, ein Transvestit und ein Priester – so unterschiedlich und doch einem Geist entsprungen. Sie verkörpern die drei Kreuze, die Winkler zu tragen hat, die drei roten Fäden, die sein literarisches Werk durchziehen: das Schreiben, die Homoerotik und die römisch-katholische Kirche.
Theater Drachengasse
Der Zuschließer
von Ronald Pohl, Regie: Stephan Bruckmeier, Premiere: 12. Januar 2009
Am Anfang war das Wort, heißt es. Und so könnte diese Uraufführung auch untertitelt sein mit „ein Wortfilm von Ronald Pohl“. Pohls Sprache ist universal im Sinn von Universen schaffen. Sie ist wollüstig, breit, surrealistisch, musikalisch, intensiv, erfinderisch, bildhaft, kämpferisch, sensibel, wild, modern, zeitlos, üppig, unaufhörlich. Sie benötigt nichts als einen Mund und ein Ohr. Und schon entsteht in dieser Spanne das ganze große Kino einer Welt.
Libera me
von Joshua Sobol, Premiere: 19. Januar 2009
Jede Nacht dieselben hohlen Talkshows, ein leeres verwildertes Haus und Enkelkinder, die sich vor dem Tod in seinen Augen fürchten. So beschließt der Vater, sich dem unausweichlichen Tod in Ruhe hinzugeben, doch der Sohn erträgt diese Entscheidung nicht und versucht, ihn mit aller Gewalt daran zu hindern. Günther Treptow inszeniert diese deutschsprachige Erstaufführung von Erfolgsdramatiker Sobol (Alma – A Showbiz ans Ende).
Der Mann des Zufalls
von Yasmina Reza, Regie: Peter Kaizar,
Premiere: 9. Februar 2009
Ein Mann, Schriftsteller, und eine Frau, seine ambitionierte Leserin. Ein Zugabteil. Die beiden sprechen nicht miteinander. Aber ihre Neigungen, Träume, Sehnsüchte und Verzweiflungen kreisen um den anderen, der unerreichbar bleiben soll. Zwei miteinander spielende, ebenso komische wie todtraurige Monologe münden in einen Dialog der Hoffnung, erfüllt von der Sehnsucht nach dem, was sich nicht abspielt.
Lieblingsmenschen
von Laura de Weck, Premiere: 16. März 2009
Margit Mezgolich inszeniert Laura de Wecks Stück um fünf Studenten. Diese quatschen sich durch Prüfungsängste, abgestürzte Laptops und Sexverstrickungen, navigieren sich per SMS durch abgefahrene Partys, romantikfreie Nächte und kommunikationslose Wohngemeinschaften und meinen am Ende: „Öhm. Schon gut. Macht Spaß.“
The English Lovers present:
The Road Not Taken
Premiere: 23. März 2009
1997 traten The English Lovers erstmals im Theater Drachengasse in Erscheinung. Seit damals zählt die Truppe mit ihren Impros und Sketches zu den beliebtesten Gästen der Bühne. Ihre neue Show kreist um die Frage, wie das Leben wohl weitergegangen wäre, wenn man andere Entscheidungen getroffen hätte.
Rum und Wodka
von Conor McPherson,
Premiere: 16. April 2009
Der namenlose Protagonist und seine Eckdaten, wie wir sie in Holger Schobers Inszenierung erleben werden: 24 Jahre alt, zwei Kinder, eine Ehefrau, null Liebe. Auf den One-Night-Stand folgt die Hochzeit, dann kommen die Kinder, dann der tödlich langweilige Job. Das Leben ist vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Das Glas ist natürlich immer halb leer. Eines Tages wirft er seinen Computer aus dem Fenster und den Job hin. Was folgt, ist ein typisch irisches Wochenende: Frauen, Songs, Fußball und jede Menge Whiskey.
Genannt Gospodin
von Philipp Löhle, Premiere: 18. Mai 2009
Gospodin hat ein Dogma: Geld darf zum Leben nicht nötig sein. Doch als er eine Tasche voll Kohle in seiner Wohnung findet, erlebt er das kapitalistische System in so manch neuer Facette. Österreichische Erstaufführung, in Szene gesetzt von Katrin Schurich.
Vienna’s English Theatre
Soirée Romantique
Premiere: 8. Januar 2009
Ein Abend mit den schönsten Gedichten der französischen Romantik, vorgetragen von Mijou Kovacs und begleitet auf dem Klavier von Luca Monti. Der erste Teil beschäftigt sich mit George Sand und Chopin, der zweite Teil bringt Lyrik von Villon bis Verlaine. Auf Französisch.
The Price
von Arthur Miller, Premiere: 26. Januar 2009
Millers Drama kreist um zwei Brüder – einen Polizisten und einen berühmten Arzt –, die nach 16 Jahren aufeinandertreffen, weil ihr Elternhaus abgerissen und der übrig gebliebene Hausstand verkauft werden soll. Nun werden die beiden gezwungen, ihren bisherigen Lebensweg unter die Lupe zu nehmen. Und auch den Preis, den jeder dafür zu bezahlen hatte.
The Second City – Comedy Club Chicago
Premiere: 9. März 2009
Amerikas berühmteste Comedytruppe, der Second City Comedy Club aus Chicago, kehrt mit einem neuen Programm zu den Wiener Fans zurück und präsentiert im diesjährigen „Best of“ witzige Sketches zu Politik, Medien und Entertainment.
I do! I do!
von Tom Jones und Harvey Schmid,
Premiere: 30. März 2009
Der Klassiker des US-Musicals ist eine musikalische Reise durch 50 Jahre Ehe von Agnes und Michael Snow. In Solosongs, Duetten und schlagfertigen Dialogen wird von den Höhen und Tiefen des langjährigen Zusammenlebens erzählt – Zufriedenheit und Frust, Euphorie und Ehemüdigkeit sowie Turbulenzen und Langeweile wechseln einander ab.
Out of Order
von Ray Cooney, Premiere: 25. Mai 2009
1990 in London uraufgeführt, wurde das Stück im folgenden Jahr mit dem Olivier Award zur besten englischen Komödie gekürt. In seinem Zentrum steht Richard Willey, Minister einer konservativen Regierungspartei, der eine Sekretärin der Opposition verführen möchte. Bei sei-
nen halsbrecherischen Versuchen, den schließlich doch nicht zustande gekommenen Seitensprung zu verbergen, geraten die Dinge in dieser irrwitzigen Komödie völlig außer Kontrolle.
Niederösterreich
Landestheater Niederösterreich
Großes Haus
Gretchens Faust
von Johann Wolfgang von Goethe,
Premiere: 22. Januar 2009
Die Inszenierung von Martin Wuttke kommt als Gastspiel des Berliner Ensembles nach Sankt Pölten. „Martin Wuttke fällt mit seinen Gehilfinnen wie ein Kobold über Goethes Dichtung her … Schwarz gekleidet, mit blonder Perücke tobt Wuttke durch den Text und hat seine Freude dran. Selbstverständlich spielt er sie alle, Faust, Mephisto, Wagner oder Frau Marthe, turnt neben und auf der Tafel, senkt die Stimme, lässt sie hochschnellen, hat hellen Spaß an allem, was der Goethe da hingeschrieben und sich ausgedacht hat“, meinte der Tagesspiegel dazu.
Der Gott des Gemetzels
von Yasmina Reza,
Premiere: 13. Februar 2009
Mit diabolischem Humor spießt Yasmina Reza hier die bürgerliche Gesellschaft auf und legt auf unterhaltsamste Weise die Abgründe unter der dünnen Schicht von Kultiviertheit offen. Gerhard Stadelmaier, Theaterkritiker der FAZ: „Um es in drei Worten zu sagen: ein geniales Stück. Ein einfaches Stück. Zwei Damen, zwei Herren, eine Dekoration. Aber tausend Pointen.“ Gastspiel des Schauspielhauses Bochum.
Die Ortlieb’schen Frauen
nach dem Roman von Franz Nabl,
Premiere: 12. März 2009
Franz Nabls beklemmendes Psychogramm einer nach außen unauffällig erscheinenden Durchschnittsfamilie wird von Isabella Suppanz unter anderem mit Gundula Rapsch inszeniert: Nach dem Tod des Inspektors Ortlieb zieht sich die Witwe gemeinsam mit ihren Töchtern Josefine und Anna und dem mit einem Klumpfuß geborenen Sohn Walter immer mehr in eine selbst gewählte Isolation zurück, aus der es für keines der Kinder ein Entrinnen gibt.
Eine neue Produktion von René Pollesch
Premiere: 8. Mai 2009
Nach dem erfolgreichen Gastspiel von L’affaire Martin! etc. wird eine mit Spannung für April 2009 an der Volksbühne Berlin geplante Uraufführung von René Pollesch nur wenige Wochen später ebenfalls am Landestheater Niederösterreich zu sehen sein.
Theaterwerkstatt
Ein Teil der Gans
von Martin Heckmanns, Regie: Hans-Peter Kellner, Premiere: 24. Januar 2009,
österreichische Erstaufführung
Der mehrfach preisgekrönte deutsche Dramatiker Martin Heckmanns entwarf hier eine rasante Komödie über Lügen und Intrigen, die einem bitterbösen Ende zusteuert. Die Handlung kreist um Bettina, die zum Abendessen Amin und dessen Freundin eingeladen hat. Von Amin erhofft sie sich einen Job als Empfangsdame in dessen Hotel. Als ein merkwürdiger Fremder vor der Tür steht und um Hilfe bittet, da sein Auto eine Panne habe, will sich Bettina den Abend nicht durch die Anwesenheit eines ungebetenen Gasts verderben lassen – sie besteht darauf, dass dieser trotz der Kälte im Freien auf den Mechaniker wartet.
Autobahn
von Neil LaBute, Regie: Antje Hochholdinger, Premiere: 21. Februar 2009
Sieben Szenen, sieben Situationen: Menschen im Auto. Im Dahinziehen von Gedanken und Landschaften entblättern sich sieben Begegnungen, in denen Komik und Tragik ineinandergreifen. Autor Neil LaBute: „Ich erinnere mich, wie ich – im Auto sitzend – verstanden habe, was ein Drama ist. Dafür haben mein Vater und meine Mutter hinreichend gesorgt. Auf dem Rücksitz unseres Sedans wurde mir schnell klar, wie tief die Kluft im Innern eines gewöhnlichen Familienwagens sein kann.“
Abflug
von Thomas Richter, Premiere: 25. April 2009
Richters musikalische Farce kreist um die Themen Weltflucht, Alltagsmüdigkeit und Sehnsucht nach Veränderung. Schauplatz ist ein kleiner Flughafen irgendwo am anderen Ende der Welt. Touristen warten dort auf ihren Heimflug, der von Stunde zu Stunde verschoben wird. In der geteilten Frustration über das unschöne Ende ihres Urlaubs kommen die doch sehr unterschiedlichen Reisenden einander näher und entdecken eine Gemeinsamkeit: den dringlichen Wunsch, nicht mehr in den Alltag zurückkehren zu müssen. Die Inszenierung übernimmt Autor Richter selbst.
Kindertheater
Aladdin
Nach den Märchen aus 1001 Nacht von Clemens Handler und Gernot Kogler, Regie: Clemens Handler, Premiere: 27. März 2009
Der junge Aladdin lebt mit seiner Mutter im märchenhaften Agrabah, einer prächtigen Stadt des Orients. Das bunte Treiben auf dem Basar, die Händler mit ihren Waren aus aller Herren Ländern, die Teppiche, die wertvollen Stoffe: All das hat für den Jungen eine große Anziehungskraft und lockt ihn immer wieder von zu Hause fort. Eines Tages trifft er den finsteren Zauberer Dschafar, der ihn beauftragt, eine besondere Öllampe aus einer Höhle zu holen …
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